Aggressive Golden Retriever?

    Liegt die Statisik, dass so viele Goldies beißen vielleicht daran, dass die Golden Retriever die häufigst vorkommende Rasse sind?

    Bei uns in NRW schon. Also von den Golden, die gehalten werden, beißen durchaus weniger als bei anderen Rassen oder Mixen. Aber wegen der gewaltigen Anzahl Golden kommt dann eben doch einiges zusammen, was aber nun nicht gegen den Golden an sich spricht.


    LG
    das Schnauzermädel

    Es gibt in verschiedenen Rassen eine gewisse Form von idiopathischer Agression, deren Ursache eine spezielle Form der Epilepsie ist.


    Diese Form der Epilepsie wird vererbt und kommt somit logischerweise in bestimmten Linien häufiger vor. Oft gibt es dann einen (oder halt mehrere) popular Sire, die die entsprechenden Gene mit sich tragen. So wird innerhalb kürzester Zeit ein großer Teil der Zuchthunde einer Rasse "verseucht".


    Schon mal von der "roten Cocker-Wut" gehört? Das ist die gleiche "Krankheit" wie bei den betroffenen Golden-Retriever-Linien. Bei den Cockern war ein einziger Rüde dafür verantwortlich, der in Mode war und somit sehr viel Nachwuchs produzieren durfte, was eben zur Verbreitung dieses Problems führte.
    Da es sich gleich vererbte wie die rote Farbe, waren nur rote Cocker davon betroffen, so kam es zum Namen.


    In anderen Rassen gibt es weitere problematische Erbkrankheiten, die für Aggressionsprobleme verantwortlich sein können und sind:
    NCL kommt z.B. bei einigen Rassen vor. Während die Aggression bei mancher betroffener Rasse direkt auffällt, weil es sehr rasseuntypisch ist, wird es in anderen Rassen kaum großartig untersucht, weil man es der Rasse selbst zuschreibt:
    Beispiele:
    Beim English Setter kommt NCL vor und ist bei dem rassetypisch eher sanften Hund gleich auffällig und läßt sich schlecht wegdiskutieren. So gibt es beim English Setter sogar schon einen Gentest für diese Krankheit.
    Beim Australian Cattle Dog kommt NCL erwiesenermaßen auch vor, da wird es jedoch häufig wegdiskutiert und da der Nachweis wegen fehlendem Gentest nur durch Obduktion beim toten Hund zu erbringen ist, gibt es kaum Aufschluß über die Vererbung bzw. die betroffenen Linien.


    Dann gibt es noch andere Dinge, die Aggressionen auslösen können und erblich bedingt sein können:
    Ein Lebershunt beispielsweise kann zu einer "Vergiftung" des Gehirns führen, was ebenfalls Aggressionsprobleme mit sich bringen kann. Lebershunt bzw. die Veranlagung dafür ist auch vererbbar und kommt somit in bestimmten Rassen und Linien häufiger vor.


    Ebenfalls erblich bedingt und zu Aggressionen führen kann: Hashimoto bzw. die darauffolgende Schilddrüsenunterfunktion.

    Zitat

    Nun, so wird der Golden im Allgemeinen beschrieben oder besser "beworben". Was stimmt denn daran nicht?


    Schön geschrieben, er wird beworben. Mein Fall sind GR's nicht, m. E. sind das große Jagdhunde die einen entsprechenden Job, Beschäftigung und Kopfarbeit brauchen. Wenn das nicht so ist, dann passiert das was wir hier in der Nachbarschaft haben, ein GR Rüde der pauschal alle Hunde versucht platt zu machen und ein GR Mädchen die einen äusserst beeindruckenden Jagdtrieb an den Tag legt. Ob GR's einfache Hunde sind weis ich nicht, ich kenne sie nicht so. Da ist mir mein Schäfer Mix deutlich lieber weil der einfacher zu händeln ist.


    Zur Desillusionierung ;) :
    - Mein Golden mag Kinder, aber noch lange nicht jedes Kind -> es gibt bei Hunden keine "unbedingte" Kinderliebe, ebenso, wie es NIEMALS eine Sicherheit geben kann, dass der Hund nicht schnappt oder beisst
    - mindestens mittelgroß -> das trifft auf den Golden zu
    - brenzlige Situation: meiner wiegt 33kg, wenn er einen richtigen Satz machen würde, dann würde ich auch erst paar Meter hinterherfliegen, daher wie schon gesagt wurde: "Kontrolle" nur durch Erziehung


    Ich würde den GR nicht als den idealen Familienhund per se bezeichnen und finde das auch falsch, die Frage ist immer wie sieht das Familienleben aus, wie groß sind die Kinder, was wird unternohmen, wie stellt man sich Erziehung vor, usw.... Erst danach kann man entscheiden, welcher Hund zu einem passt oder nicht. Was stimmt, ist das vielen GR, sofern sie wesensfest sind, meistens eine hohe Geduldsschwelle haben - aber wird die überschritten, dann können auch GR aggressiv reagieren.

    Ich hab jetzt nicht alle Posts durchgelesen, aber als ich das gelesen habe, hab ich mich doch sehr angesprochen gefühlt...


    Ich habe im Juni letzten Jahres einem 3jährigen Golden Retriever aus Ibiza ein neues zu Hause geschenkt (er war schon in Deutschland und war zwecks missglückter Vermittlung dann ein Notfellchen). Als ich mit ihm das erste Mal bei unserem TA war, machte er mich nämlich genau auf diese Problematik aufmerksam. In letzter Zeit seien gehäuft aggressive Goldis aufgetaucht, die er im Alter von nur 3 Jahren oder etwas mehr hätte einschläfern MÜSSEN! Da hat sich der Besitzer nur nach einem Schlüssel gebeugt und wurde vom eigenen Hund dermaßen angegangen.
    Er hat auch erzählt, dass sie ein paar Gehirne dann biopsiert und autopsiert haben, weil sie vermuteten, dass es einfach eine andere Form der Epilepsie sei, zu denen die Goldis ja auch neigen könnten. Bisher hätten sie aber nichts herausgefunden und so riet er mir wirklich von Anfang an richtig konsequent mit meinem Männelein zu sein, damit wir so einer Problematik evtl. aus dem Weg gehen könnten.


    Naja und nett zu jedem Hund ist Balou auch nicht und da auch schonmal recht aggressiv, aber das ist wohl eine andere Baustelle :hust:

    Ich hab keine Statistik um zu belegen, dass Goldis aggresiv sind, was mir aber zunehmend auffällt, ist dass unter den Goldis immer mehr nervenschwache und unsichere Hunde auftreten.
    Vielleicht hängt ja die Häufung der Vorfälle weniger mit gesteigerter Aggression und mehr mit den schwachen Nerven zusammen?
    Zufall oder nicht ich hab bei leider bei Prüfungen miterleben dürfen, dass Hunde gebissen haben und beides Mal ein Goldi. Kein Border, kein Labi, kein Schäfi, kein Mix, kein Mali,...

    Zitat

    Das mit den DSH ist bei uns auch so ein Problem (hab auch einen, aber aus der Leistungszucht)....viele unterschätzen, dass die viiiiiel Auslauf, geistige Förderung und Erziehung brauchen, eine Schutzhundeausbildung ist auch mehr als sinnvoll... Schade eigentlich wie viele Hunde als gemeingefährlich gelten nur weil sie falsch gezüchtet oder erzogen wurden...... :'(


    wieso schutzhundeausbildung..ich denke nicht,das jeder schäfi ne schutzhundeausbildung brauch :???: ..da gibts wohl auch andere möglichkeiten jene auszulasten

    Ich kriege Ausschalg, wenn ich "Familienhund" lesen muss.
    Liebe Kinder-Besitzer und Hunde-werden-wollen-Menschen: Kommt bitte endlich mal von dem Trichter weg, dass ein Hund ein tolles großes knuddeliges Etwas ist, was Kinder bereichern kann.
    Falsch.
    Ein Hund ist ein Tier, ein Familienmitglied und wenn man Kinder und Hunde will, muss man aufpassen, dass sich beide nur kontrolliert mtieinander beschäftigen, jedenfalls solange die Kids nicht alt genug sind, den Hund selber in Ruhe zu lassen und man für den Hund noch nicht die Hand ins Feuer legen möchte.
    Ja, ein Hund kann eine Familie bereichern, aber er sollte nicht als Hobby oder sowas verstanden werden, sondern als vollwertiges Familienmitglied mit eigenen Bedürfnissen.
    Und wenn diese Bedürfnisse eher schlecht mit denen der restlichen Familie zusammenpassen, dann muss man sich anpassen (dem Hund) oder eine andere Rasse wählen.
    Wenn man einen Hund sucht, der eher mitläuft den Tag über, außer Gassigehen und ein bisschen Tricksen nichts an Programm braucht, sollte man sich vielleicht eher mit der FCI Gruppe 9 anfreunden...
    Und nein, einen ausgewachsenen Golden hälst du niemals nicht, wenn der losgeht. Mein Schäfer-Mix hat nur knapp 325kg und auch der hat mich schon den Hand hinabgeschleift.


    Schade, dass nicht die Beißstatistik von 2010 dabei ist. Da hätten die Schäfermixe dann eine Ordnungswidrigkeit mehr zu verzeichnen - es steht auch nicht drin, wie viele dieser "Anzeigen" überhaupt berechtigt waren, das kann auch ganz schnell mal passieren, wenn Hund nicht macht außer mal zu nem anderen Hund zu rennen.

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