warum ist offline so erstrebenswert?

  • Ich habe einen Hund ,der laut Tierschutzorga "einen leichten Jagdtrieb hat,den man mit ein bisschen Hundeschule gut händeln kann".Hätte ich damals gewusst,was auf mich zukommt...hätte ich sie wahrscheinlich trotzdem genommen,denn da war es schon um mich geschehen..

    Nun ja,das "bisschen Hundeschule" zieht sich nun das dritte Jahr,und ich bin bis heute nicht in der Lage,Frieda ohne Leine laufen zu lassen.
    Wir arbeiten mit der 10m-Schlepp,und es hat sich in den letzten fast 3 Jahren unheimlich viel getan.
    Wir haben lange gebraucht,bis sie draussen halbwegs ansprechbar war und überhaupt mal auf mich reagiert hat.
    Inzwischen klappt das ganz gut. Für Frieda gibt es jagdalternative Beschäftigung,und ich habe mich mit der Schlepp im Laufe der Zeit arrangiert.Sie nutzt ihren Radius aus oder auch nicht,kann entspannt schnüffeln und auch mal ein Stück weiterflitzen,wenn es die Situation erlaubt.

    Zum Thema Spielen möchte ich sagen,dass ich nicht finde,dass mein Hund mit jedem anderen Hund spielen muss,der uns über den Weg läuft.Dazu treffen wir uns mit anderen in eingezäuntem Gelände,wo Frieda ohne Schlepp flitzen kann.

    Natürlich wünsche ich mir eigentlich für meinen Hund ,dass er Freilauf geniessen könnte.Wenn es aber nun mal nicht geht,weil es hier an jeder Ecke Wild gibt und Frieda auf Sichtung und Geruch reagiert,muss man das beste daraus machen,finde ich.Das heisst nicht,dass ich aufgebe,wir arbeiten nach wie vor daran.

    Und noch ein letztes : Im Vergleich zu vielen Hunden,die hier ohne Leine herumlaufen dürfen,geht es meinem Hund nicht schlecht...viele Leute machen es sich einfach,der Hund läuft frei,ob er hört oder nicht,jeden Tag das gleiche Gassiründchen,und das war es dann an "Beschäftigung".Das allein macht für mich nicht unbedingt einen glücklicheren Hund aus.

  • Zitat

    So war meine Eingangsfrage nicht gedacht. Ich hatte eher im Hinterkopf, dass es Hunde gibt, die sich scheinbar nicht, oder noch nicht, fürs freilaufen eignen, aber bereits frei gelassen werden.
    Warum sehen diese HH den Freilauf als so erstrebenswert an, dass sie ein Risiko eingehen?


    Ich gehöre zu diesen HH, die Risiken eingehen, allerdings nur solche, die ich noch für vertretbar halte. Warum? Weil ich der Meinung bin, dass ein erfolgreicher Rückruf aus dem echten Freilauf für's Training viel wertvoller ist, als einer auf dem umzäunten Platz oder an der SL. Nichts kann den echten Freilauf simulieren, und drum lasse ich den Hund möglichst unter echten Freilaufbedingungen lernen. Der Hund hat die Wahl, und entscheidet sich für mich - das verbindet und schafft Vertrauen. Das ist der Gewinn, den ich davon habe. :smile:

  • Byron, so geht es mir auch.
    Außerdem ist die Schlepp immer störend, wenn man mit mehreren Leuten unterwegs ist. Dann tritt man aus Versehen drauf, oder die Schlepp bleibt wieder mal irgendwo hängen.
    Bevor ich allerdings ein Risiko eingehen würde, dann lieber einmal zu viel an der Schlepp lassen.
    Sie ist eine wirklich nützliche Hilfe, aber für mich nicht als Dauereinsatz erstrebenswert.
    Ich schaue dem Hund gerne zu, wie er begeistert hier und da schnüffelt und ab und zu mal einen schnellen Spurt hinlegt, dass der Staub nur so aufwirbelt.
    Ich merke meinem Hund an, dass er es sehr genießt, und das finde ich am besten daran.
    Und wie schon jemand geschrieben hat, je besser er hört, desto mehr Freiheiten bekommt er.

  • Zitat

    Das frage ich mich auch! Für einen Hund und Halter ist es doh super entspannend, wenn man gemütlich spazieren gehen kann und das alles ohne leine!

    Gemütlich spazieren gehen ohne Leine? Hmm ... nee, funzt nicht. Warum? Ganz einfach. Um gemütlich spazieren gehen zu können, müsste Zampa permanent VOR mir laufen. Läuft sie frei, tut sie das aber nicht. Sie läuft vor, schnüffelt vor mir, fällt zurück, schnüffelt hinter mir. Das würde heißen, entweder ich rufe sie dann sofort, damit sie wieder vor mir läuft oder ich drehe mich wie ein Kreisel beim Spaziergang. Denn wenn sie, hinter mir, eine Spur in die Nase kriegen würde, würde ich nicht mitkriegen, wenn sie binnen weniger Sekunden verschwunden wäre ;)

    Klar finde ich Spaziergänge ohne Leine entspannend. Aber nur mit Hunden, wo ich 100%ig sicher bin, dass sie nicht plötzlich einer Spur folgen. So wie bei unserem Baffo mittlerweile =) Wobei es bei ihm gerade in der Dunkelheit kritisch ist und er - man merkt es - sich einfach sicherer fühlt, wenn er an der Leine läuft. Läuft er in der Dunkelheit ohne Leine, kommt es schon mal vor, dass er orientierungslos in die andere Richtung rennt. Da ich das weiß, kann ich das aber händeln.

    Bei Mila ist ein Spaziergang ohne Schlepp derzeit undenkbar. Wenn wir eine Stunde laufen, hört man mindestens 45 Minuten ihren Spurlaut (klingt immer, als würde sie misshandelt :roll: ) und ihr "Rüsseln". Und dabei ist es egal, ob sie neben meinem Mann läuft oder die 15 Meter-Schlepp ausnutzt.

    Generell gilt bei mir ebenfalls: Lieber ein Hund an der Schlepp als ein toter Hund.
    Und außerdem heißt Laufen an der Schlepp nicht, dass der Hund nicht rennen und spielen und toben und flitzen kann. Kann er wohl, nur halt zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten und durchaus auch täglich.

    Viele Grüße

    Doris

  • Zitat


    Ich gehöre zu diesen HH, die Risiken eingehen, allerdings nur solche, die ich noch für vertretbar halte. Warum? Weil ich der Meinung bin, dass ein erfolgreicher Rückruf aus dem echten Freilauf für's Training viel wertvoller ist, als einer auf dem umzäunten Platz oder an der SL. Nichts kann den echten Freilauf simulieren, und drum lasse ich den Hund möglichst unter echten Freilaufbedingungen lernen. Der Hund hat die Wahl, und entscheidet sich für mich - das verbindet und schafft Vertrauen. Das ist der Gewinn, den ich davon habe. :smile:

    :gut: :gut: :gut:

    Ich hab jetzt nicht den ganzen Thread gelesen :ops:
    Aber ich bin kein Freund der Schleppleine ...

    Ich finde diese künstliche Bindung in manchen Fällen sicherlich für den Anfang hilfreich aber ich habe die Erfahrung gemacht , dass man Hunde auch ohne solche Hilfsmittel erzogen bekommt und vor allem auch dazu bekommt bei einem in der Nähe zu bleiben und zu folgen, ohne Leine....
    Gerade wenn ich oft lese/höre wie schwierig es ist eine Schleppleine wieder abzutrainieren sowohl für den Hund als auch für den Halter.
    Das ist genau wie bei Welpen die man ständig an der Leine lässt,weil sie ja weglaufen könnten ...

    Das kann man sicherlich nicht pauschalisieren aber bei meinen Hunden war es sehr erfolgreich beide Hunde so gut wie immer ohne Leine laufen zu lassen.
    Denn Beziehung kann man nicht durch eine Leine erzeugen, meine Meinung.

  • Na zu dem Thema hebe ich auch schon so meine Erfahrung sammeln können :tropf:

    Die erste Hündin die ich von meinen Eltern wirklich kennengelernt habe, war Nancy.
    Sie war in jeder Situation 100% gehorsam, ohne das wir da sehr viel Training reingesteckt hätten. Sie war einfach seehr verfressen und üüberhaupt nicht jagdinteressiert. Nicht im geringsten. Die haben wir im Feld immer freilaufen lassen.
    Jayco ist leinenaggressiv und wäre in seiner Jugend einer kleinen Hatz nicht unbedingt abgeneigt gewesen, hat aber nicht aktiv danach gesucht. Den habe ich nur in Feldern mit Rundumsicht abgeleint, allein wegen seiner Aggressionen gegen anderen Hund.

    MEINE Nicky ist da leider schon ein anderes Kaliber, sie ist ein Tierschutz-Mix und jagt unheimlich gern auf der Fährte. Wenn die einen Geruch in die Nase kriegt ist die nicht mehr abrufbar. Das ist erst jetzt im Laufe der letzten Wochen schlimmer geworden, gestern ist mir das zweite Mal so richtig außer Sicht abgehauen, den ganzen Feldweg zurück direkt auf die befahrene Straße. Ich muss dazu sagen das ich sie geistig und körperlich auslaste, und sehr auf Gehorsam achte und sie bis hierhin 1A gehört hat! Als Konsequenz kommt sie erstmal wieder an die Schlepp und auch eine Flexileine werde ich mir zunächst anschaffen, und dann wird wieder trainiert. Der Schock sitzt echt noch und mir ist es lieber meinen Hund zeitweise einzuschränken und anderweitig auszulasten als das sie von einem Jäger erschossen oder von einem Auto überfahren wird und dabei noch einen Unfall verursacht :dead2: Beim nächsten Hund orientiere ich mich auch an anhängliche, nicht jagdorientierte Begleithundrassen.

    Grundsätzlich bin ich aber auch dafür dem Hund durch TRAINING den Freilauf zu ermöglichen soweit möglich,aber ich verstehe ABSOLUT NICHT die HH die ihre Hundchen einfach jagen und ihr Ding machen lassen :dead: :schweig:

  • Zitat

    Gemütlich spazieren gehen ohne Leine? Hmm ... nee, funzt nicht. Warum? Ganz einfach. Um gemütlich spazieren gehen zu können, müsste Zampa permanent VOR mir laufen. Läuft sie frei, tut sie das aber nicht. Sie läuft vor, schnüffelt vor mir, fällt zurück, schnüffelt hinter mir. Das würde heißen, entweder ich rufe sie dann sofort, damit sie wieder vor mir läuft oder ich drehe mich wie ein Kreisel beim Spaziergang. Denn wenn sie, hinter mir, eine Spur in die Nase kriegen würde, würde ich nicht mitkriegen, wenn sie binnen weniger Sekunden verschwunden wäre ;)

    Mmh. Ich glaub, ich steh auf der Leitung. Du möchtest Deinem Hund nicht vorschreiben vor Dir zu laufen und führst in dann lieber an einem Strick Gassi.

    Was schränkt da mehr ein?

  • Für mich ists so erstrebenswert, weil ich schlicht faul bin. Und, weil ich meinen Hund einfach schon glücklich galoppierend im Freilauf gesehen habe.

    Ich bin schon der MEinung, dass Schleppleinen den Freilauf nicht ersetzen können. Bei manchen Hunden geht es zu ihrer eigenen Sicherheit nicht anders, aber ich würde den Freilauf immer einem Leben an der Schleppe vorziehen.

    Und wie gesagt: Ich bin faul. Das Leben ist so viel entspannter, wenn der Hund nicht nur frei laufen darf, sondern es auch KANN.

    LG Henrike

  • Zitat

    Mmh. Ich glaub, ich steh auf der Leitung. Du möchtest Deinem Hund nicht vorschreiben vor Dir zu laufen und führst in dann lieber an einem Strick Gassi.

    Was schränkt da mehr ein?

    Beides schränkt sie ein. Es ist blöd für sie, wenn ich sie immer mit WEITER vorwärts treibe und es ist blöd für sie, wenn sie nach Lust und Laune hinter oder vor mir laufen oder schnüffeln kann, aber eben an der Leine.

  • Zitat


    Ich gehöre zu diesen HH, die Risiken eingehen, allerdings nur solche, die ich noch für vertretbar halte. Warum? Weil ich der Meinung bin, dass ein erfolgreicher Rückruf aus dem echten Freilauf für's Training viel wertvoller ist, als einer auf dem umzäunten Platz oder an der SL. Nichts kann den echten Freilauf simulieren, und drum lasse ich den Hund möglichst unter echten Freilaufbedingungen lernen. Der Hund hat die Wahl, und entscheidet sich für mich - das verbindet und schafft Vertrauen. Das ist der Gewinn, den ich davon habe. :smile:

    :gut:
    Man muss dem Hund auf gutem Gelände einen Vetrauensvorschuss geben, und wenn das mal nicht klappt, bin ICH weg ;) und das wirkt. (Also bei schilichten nicht-hören a la "lalalala")

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