warum ist offline so erstrebenswert?
-
-
Zitat
Den Frust, den Hund nicht jederzeit und überall laufen lassen zu können, kann ich jetzt auch nicht so ganz nachvollziehen? Das ist doch eher selbstverständlich und sozusagen Alltagskultur: Ich selbst kann doch auch nicht jederzeit auf der Ausfallstraße rumhüpfen - und der Hund kommt in keiner Weise zu kurz, wenn er zum Ausgleich auf geeigneten Flächen richtig flitzen kann?
Eigentlich weiß ich aber schon, was du meinst, Biomais: die total freilaufenden Hunde kenn ich aus vielen Dorfurlauben auch noch sehr gut und fand das zuerst sooo toll und ideal - richtig Freiheit! Nachdem ich aber über die Jahre mitbekommen hatte, wie viele von diesen Hunden ein frühes, gewaltsames Ende genommen haben (was ihre Besitzer übrigens wenig scherte - dann gab's halt den nächsten) , bin ich dann doch sehr ins Grübeln gekommen.
Ne, das ist es nicht. Was ich eher meine und auch schon ein paar Mal mit Hunden erlebt habe ist:ich will zum Beispiel ganz spontan mit Hund los. Aber heute nur mit Ewok allein. Anstatt also nach dem Geschirr zu kramen, es Pluto anzuziehen, Schleppleine dran, Schleppleine entwirren und Schleppleine in Schlaufen um den Arm legen greif ich nach der Retrieverleine, mach die Haustür auf und geh los. An der Straße schlüpft der Hund auf einen Fingerdeut in die Schlaufe der Retrieverleine und läuft locker nebenher. Ich muss keine Leine sortieren, ich muss den Hund nicht entfesseln, ich hab die Hände frei. Am Waldrand lass ich den Hund schnell rausschlüpfen und kann einfach spazieren schlendern. Ich muss nicht ständig zurückrufen, ich muss nicht die Umgebung scannen, ich muss nicht auf die Leine treten, kein "laaaaaaangsam" säuseln, kein "STOP" anordnen. Ich muss ihn nicht mit Leckerlie mästen und ob ich mit ihm arbeite oder nicht bleibt mir überlassen und ist kein Zwang damit er mich überhaupt beachtet. Ich kann einfach durch den Wald marschieren mit meinem Hund als Schatten. Und da ich das vor Pluto schon mit einigen Hunden erlebt habe (das waren eine Dogge, ein Berner Sennenhund, eine Kuvaszhündin und eine Goldiehündin) kam mir einfach nicht in den Sinn dass es mit einem Beagle soviel anders sein könnte. Sonst - ganz ehrlich - hätte ich lieber auf einen Hund verzichtet als an die Leine gefesselt zu werden.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
OK, das kann ich nachvollziehen. Ich bin zeitweise mit bis zu fünf Hunden gegangen, und es war trotzdem noch entspannend, weil da keiner Abhau-Ambitionen hatte - ein derartiger Kandidat dazwischen hätte uns den lockeren Spaß vermutlich auch völlig vermiest.
(..und genau deswegen haben wir auch keinen Beagle....*duckundweg*) -
Zitat
Magst du das mal genauer erklären?Ich weiß ziemlich genau was ich von meinen Hunden erwarte und übe einfach mit den gegebenen Alltagssituationen.
Z.B. Fuß mit Leckerlie (wie schon öfters beschrieben, konditioniere ich meine Hunde auf Leckerlies). Ich rufe meine Hunde rechtzeitig ab und lasse sie im Fuß daran vorbeigehen. Ich traniere Situation Abruf bei Ballspiel (wenn Hund so richtig heiß ist auf den Ball rufe ich im Lauf ab, bei ignorieren gibt es einen verbale Schreiorgie hinterher, oder es fliegt auch mal was hinter her und ich bin verdammt stinkig und das zeige ich deutlich in meiner Körpersprache und ich kann damit echt Eindruck hinterlassen.
Wenn Hund sofort kommt gibts Lob und Leckerlie.
Dazu bin ich sehr vorausschauend und kontroliere auch den Radius meiner Hunde. Bei uns gibt es das Kommando langsam. Ignoriert der Hund das, bleibt er bei Fuß.
Abruf erfolgt bei uns auch immer zwischendurch und wird kombiniert mit Spiele, Gehorsamübungen oder Tricks.
Wobei ich sagen muss, dass ich eine Recht schnelle Reaktion habe und reagiere immer prompt auf Ideen meiner Hunde. Also bevor sie Gelegenheit haben, diese auch umzusetzen, daher reicht in der Regel ein nein und ein Abruf. Ich denke dies ist auch der Grund warum das funktioniert. Ich versuche alles im Blick zu haben und erkenne Konfliktsituation bereits im Vorfeld.
Ein Hund permanent an der Leine wäre für mich ein Unding, da ich auch meinen sportlichen Aktivitäten nachgehen möchte und mich auf meine Hunde verlassen muss.
Beide gehen auch am Pferd mit und das klappt genau so. -
Es gibt nichts Schöneres, als mit den Hunden durch die Gegend zu marschieren und ihnen die Freiheit geben zu können, dies gemeinsam mit mir ohne Leine zu tun.
Mali läuft zu 95% ohne Leine und mein Ziel ist es, Teddy diese Freiheit auch geben zu können. Im Moment läuft Teddy noch viel an der Schleppleine und wenn jetzt die Brut- und Setzzeit beginnt, muss ich sie noch mehr damit laufen lassen, da sie noch nicht zuverlässig auf dem Weg bleibt, wenn ich das möchte.
-
die einzig richtige Antwort, weil es natürlich ist. Zudem stellt sich mit beim lesen des Titels gleich die Frage, ob da jemand sein Gewissen beruhigen will, weil sein Hund zu wenig offline ist?
ZitatGestern gerade war ich mit Fény in einem Park, wo Anleinpflicht ist, dafür (und nur dafür) habe ich meine 8m Flexileine.
Normalerweile heißt Leinenpflicht max. eine 2-Meter-Leine. Da ist eine Flexi also nutzlos.
Zitatichts laege mir ferner. Ich habe ja nichts gegen Englisch, im Gegenteil, nur einigermassen in den Kontext passen sollten die benutzen Begriffe. Bei " Handy" ist ja schon Hopfen und Malz verloren, vielleicht kann man bei "offline" noch was drehen. :)
Offline finde ich im übertragenen gar nicht so schlimm. Offline bedeutet ja "nicht verbunden" und in dem Sinne stimmt es ja auch.
ZitatSelbst für einen Collie ist das übertrieben. Da läuft Lilly ja weiter. Solange sie uns dabei nicht vergisst, ist das aber für mich auch ok.
So, nun mal schnell antworten. bevor ich den Rest des Threades lese. Lilly läuft wo es geht komplett frei. Ich möchte entspannt spazieren gehen. Da uns der Hund oft einfach nur begleitet, wir also nicht explizit nur rausgehen, weil der Hund raus muss, möchte ich auch nicht 100% der Aufmerksamkeit auf den Hund legen müssen. Wenn wir in der Natur rumstiefeln, und ja, da sind auch schon mal etwas unwegsamere Gelände dabei, dann kann mir einen Hund mit Leine gar nicht vorstellen. Lilly folgt uns einfach und hat Spaß dabei. Sie kann aber wenn sie will, auch mal stehen bleiben und schnüffeln wie sie mag. Nicht drübe reden brauchen wir über Leinen beim Spiel von mehreren Hunden, da sind sie völlig fehl am Platz.
Natürlich geht das nicht mit jedem Hund so, aber ich denke schon, das jeder Hund regelmäßigen Freilauf, unter Umständen eben nur in bestimmten Gebieten braucht und verdient hat.
-
-
Zitat
Wir kommen grad von einem total ätzenden offline Spaziergang heim. Unsere normale Runde, bekanntes Terrain. Schara wird abgeleint. Sie findet das erste Mäuseloch. Ich entscheide mich einfach weiterzugehen, obwohl ich sie sonst da weghole. Ich laufe 10m, 30m, 50m, es geht etwas bergab, mittlerweile sieht sie mich nicht mehr, ich sie natürlich auch nicht. Sie kommt endlich angerannt und an mir vorbei. Würdigt mich keines Blickes.
Und so geht es weiter. Ich wechsle die ganze Zeit die Richtung um sie in meine Richtung zu dirigieren. Sie läuft an mir vorbei, ignoriert mich.
Ich setze mich ins Gras und warte. Normalerweise kommt sie spätestens dann neugierig an. Nicht diesmal. Sie läuft einen Bogen, eine Anhöhe hinauf und schaut auf mich herunter.
Mittlerweile habe ich die Faxen dicke. Warum eigentlich? Weil mir der Abstand einfach zu groß ist. Sie bleibt auf meiner Höhe, in meinem Blickfeld, in meiner Laufrichtung, aber eben immer 30/40m entfernt. Keine Chance einzugreifen.
Es ist der erste schöne heisse Tag und Schara scheint die Sonne zu schlauchen. Auf jeden Fall wird sie irgendwann gemütlicher und ich kann sie endlich anleinen. Von da an trottet sie doofdämlich neben mir her, obwohl die Leine 8m Auszug hat.
So viel zum entspannten offline Spaziergang. Für mich war das alles andere als entspannt.Wenn ich schon weiß, dass ein Hund alles andere wichtiger ist, dann würde ich schon rigoros den Gang zum Mauseloch untersagen und das eben mal deutlich.
Genauso würde ich den Radius eingrenzen und anfangen den Hund geistig zu beschäftigen.
Abruf üben, Fluß, bleiben... Grundgehorsam eben und das eben auch fleißig mit Leckerlie belohnen.
Verlang was von ihr und wenn sie nicht auf Dich aufpasst muss sie eben in der unmittelbaren nähe bleiben.
Dir ist es zu anstrengen und so wird die Leine zum einfacheren übel, aber Du musst anfangen den Spieß umzudrehen.
Freilauf heißt Arbeit und Spiel mit Dir und Leine eben Pause für euch beide.
Das geht nicht von heute auf morgen, aber langfristig wird Dein Hund Dich ernst nehmen und die offline Sequenzen immer länger. Konsequenz ist auch hier alles und Du musst eben schneller reagieren wie Dein Hund
(Also bevor der Hund am Mauseloch ist).
Du bist genervt und Du ziehst daher die Leine vor, aber so wird Dein Hund nie lernen ohne Leine auf Dich zu achten. -
Quirina: Du hast schon mitgekriegt, daß Schara taub ist?
-
Ich habe 24 Seiten nun mal ueberflogen..
Zu einem gewissen Teil ist Freilauf sicher erstrebenswert, allein schon weil es eigentlich die natuerlichste Art fuer den Hund ist, sich draussen zu bewegen.
Zu einem gewissen Teil nur deshalb, weil es mir ehrlich gesagt nie, und da mag der Hund noch so gut hoeren, in den Sinn kommen wuerde, einen Hund z.B. an einer viel befahrenen Strasse ungesichert laufen zu lassen. Hund bleibt Hund und einmal erst auf den zweiten Ruf reagiert kann hier fuer den ihn und andere das Ende bedeuten.Ich wohne ziemlich direkt am Wald und von daher habe ich, je nach Hund, selbige weniger bis garnicht an der Leine. Allein schon aus dem ganz egoistischen Grund das ich es ohne schoener finde und ich spaetestens ab 2 Hunden an Flexi oder langer Leine beim entwirren ausflippen wuerde. Ein weiterer Grund ist fuer mich, dass zumindest ein temperamentvoller Hund idR auch gerne mal einfach Sprintet, Haken schlaegt etc - an der Leine kaum moeglich ohne mir den Arm auszukugeln.
Letzteres ist fuer mich aber trotzdem kein Grund, einen eventuell nicht hoerenden Hund einfach rennen zu lassen. Voraussetzung fuer Freilauf ist fuer mich nunmal Gehorsam.. kein Gehorsam, kein Freilauf. Selbigen baue ich einfach schrittweise auf, erst in reizarmer Umgebung, dann an langer Leine gesichert und irgendwann wird das ganze, wenn es sicher klappt eben leinenlos trainiert. Zuerst wieder in reizarmen Raeumen und irgendwann fordere ich mehr.
Nun muss ich dazu sagen, dass ich schon der Meinung bin, dass ein Hund, der die entsprechende Bindung an mich hat, auch etwas daran liegt bei mir zu bleiben. So weit, dass ich aber sage jagen waere "respektlos" oder der gleichen wuerde ich aber nicht gehen. Jagen ist genetisch verankert, bzw uebersteigert bei den meisten Rassen im Vergleich zur Urform. Das abzubrechen muss man eben trainieren.Im Endeffekt die Hoffnung zu hegen, dass ein jagdlich ambitionierter Hund das von selbst lassen wird, nur weil er mich so toll findet finde ich ehrlich gesagt an der Realitaet vorbei. Nur wenige Hunde lassen sich so putschen das sie nichts mehr ausser ihrem Halter sehen... das ist dann aber auch wieder nicht richtig, weil ist ja dann ein poehser Junkie und man ist auch wieder der Doofe gemeine Hundehalter
Meine junge Huendin ist normal immer mit einem Ohr bei mir und rennt zwar mal vor und zurueck, aber bleibt auch ohne Ansprache und Bespassung von mir eigentlich immer in einem Radius von evtl 20m. Mehr moechte ich auch nicht. An Stellen an denen wir schon Wildkontakt hatten, ist ihr Kopf trotzdem erstmal auf Jagd gepolt (wobei sie nur hetzt) und ja, da rufe ich dann, bevor Madame sich eben umsehen geht, ob man nicht doch noch etwas aufscheuchen kann.Staerker ist das sicher bei recht selbststaendigen Jagdhunden ausgepraegt. Ich kenne durchaus Halter, die ihren Hund frei laufen lassen koennen.. aber die muessen dann im Regelfall eben auch schon rufen, wenn die Koerperhaltung des Hundes sich nur minimal veraendert. Das heisst dann eben nicht, dass ich entspannt durch den Wald schlendern kann..
Allerdings mal ganz provokant gefragt, auch im Hinblick darauf, dass hier mancher scheinbar der Meinung ist, seinen Hund 200m rennen lassen zu muessen - warum kaufe ich mir als Nichtjaeger einen Jagdhund mit derart grossem Radius, wenn ich keine Einsatzmoeglichkeit fuer ihn habe oder eben wert darauf lege, bei meinen Spaziergaengen vertraeumt in die Luft zu schauen?
Wenn ich mich hier mal umschaue, bei 200m Entfernung wuerde ich meinen Hund wohl kaum mehr sehen - jedenfalls nicht so, dass ich auch koerpersprachliche Veraenderungen bemerken wuerde oder den hochgehenden Hasen bemerken wuerde, bevor mein Hund ihn schon uebers Feld hetzt.
Ich gehe ja nun vorwiegend im Wald laufen.. bei derartigen Entfernungen kaemen schon x Kreuzungen dazwischen, wo Jogger, Fahrradfahrer und andere Hunde auftauchen, die ich gerne sehen moechte, es geht um z Biegungen, sodass ich meinen Hund nicht mehr sehen wuerde und weiterhin hat mein Hund ausserhalb eines Weges eh nichts verloren.200m Radius koennte und wollte ich meinem Hund nicht geben... von daher habe ich eben auch Hunde, die nicht weiter weg wollen und ehrlich gesagt glaube ich, dass die nichtjagdlichen Plaetze fuer derartige Hunde, in denen 200m auch ok sind, in Deutschland doch eher sehr selten sind.
Deine Huendin ist doch taub, oder?
Meine Hunde sind im Normalfall, auch wenn sie woanders hinsehen immer mit einem Ohr bei mir. Das entfaellt bei dir ja nun und ich denke, es ist auch kaum zu schaffen so die Aufmerksamkeit des Hundes zu bekommen wenn gerade etwas deutlich interessanter ist.
Es gibt ja nun mittlerweile sehr zuverlaessige Vibrationshalsbaender, auf die man einen tauben Hund wunderbar konditionieren kann und ihn somit auch erreicht, wenn er einen gerade nicht ansieht.. warum versuchst du das nicht?
-
Zitat
die einzig richtige Antwort, weil es natürlich ist. Zudem stellt sich mit beim lesen des Titels gleich die Frage, ob da jemand sein Gewissen beruhigen will, weil sein Hund zu wenig offline ist?
Es mag sein, dass sich die Frage stellt. Allerdings hättest Du beim weiterlesen bemerken müssen, dass es nicht so ist.
-
Zitat
Wenn ich schon weiß, dass ein Hund alles andere wichtiger ist, dann würde ich schon rigoros den Gang zum Mauseloch untersagen und das eben mal deutlich.
Genauso würde ich den Radius eingrenzen und anfangen den Hund geistig zu beschäftigen.
Abruf üben, Fluß, bleiben... Grundgehorsam eben und das eben auch fleißig mit Leckerlie belohnen.
Verlang was von ihr und wenn sie nicht auf Dich aufpasst muss sie eben in der unmittelbaren nähe bleiben.
Dir ist es zu anstrengen und so wird die Leine zum einfacheren übel, aber Du musst anfangen den Spieß umzudrehen.
Freilauf heißt Arbeit und Spiel mit Dir und Leine eben Pause für euch beide.
Das geht nicht von heute auf morgen, aber langfristig wird Dein Hund Dich ernst nehmen und die offline Sequenzen immer länger. Konsequenz ist auch hier alles und Du musst eben schneller reagieren wie Dein Hund
(Also bevor der Hund am Mauseloch ist).
Du bist genervt und Du ziehst daher die Leine vor, aber so wird Dein Hund nie lernen ohne Leine auf Dich zu achten.Klingt wunderbar, ist aber bei uns alles ein bisschen anders. Ich bin nicht genervt, vielleicht enttäuscht wenn ich mal wieder sehe, wo wir an unsere Grenzen stoßen.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!