wieder mal das Thema Stubenreinheit

  • Hallo an Alle,


    wir haben unsere Lilly (10 1/2 Wochen) alt jetzt seit 2 1/2 Wochen. Ich habe Angst, dass wir sie nicht stubenrein bekommen. Ist das Alter noch viel zu früh? Wir haben wirklich keine Ahnung und wären für Ratschläge sehr dankbar.


    Wir gehen alle zwei bis drei Stunden raus. Nachts stellen wir uns für die Zeit den Wecker, um mit ihr rauszugehen. Manchmal passen wir die Zeit richtig gut ab, aber oft ist es auch so, dass sie schon gemacht hat, bevor wir raus gehen. Wir können doch nicht die ganze Nacht wach bleiben, um aufzupassen. Vorige Nacht z.B. war mein Mann mit ihr um 2 Uhr draußen, ich um halb 5 und um 7 wieder. Jedes Mal hatte sie vorher schon gemacht bzw. heute Morgen um 7 wollte sie draußen nicht, wir kamen rein und sie macht ein Häufchen ins Wohzimmer. Machen wir etwas falsch? Wie machen wir es am besten?


    Ich wäre für Hilfe sehr dankbar.

  • Einfach weiter geduldig bleiben. Bis die Stubenreiheit einigermaßen sitzt dauerts noch ne Weile, weil der Hund seine Schließmuskeln in dem Alter noch gar nicht kontrollieren kann!


    In dem Alter ist es auch normal, das der Hund draußen zu aufgeregt ist um sich zulösen, und erst wenn man wieder daheim ist merkt das kleine Welpchen dass da doch die Blase drückt :roll:


    Tagsüber würde ich zum Beispiel noch ein bisschen öfters gehen.
    Immer schön loben wenn Hündchen draußen macht, falls mal was drinnen daneben geht kommentarlos wegwischen. Wenn ihr sie inflagrati erwischt, ein ruhiges "Nein", Hund hochheben und in den Garten bringen.

  • Vielen Dank für die Antwort. Loben steht bei uns an erster Stelle. Die Nachbarn denken wahrscheinlich, wir hätten sie nicht alle :lachtot:


    Ich hatte nur den Eindruck, dass es vorige Woche besser mit dem Gassi gehen geklappt hat und wir Rückschritte gemacht haben. Da hab ich mir ein bisschen Sorgen gemacht, ob wir irgendwas falsch machen.


    Sollen wir denn nachts wirklich feste Zeiten einhalten oder ist es besser, sporadisch mal zu schauen, ob sie wach ist? Was ist besser?

  • Als Hundehalter muss man damit leben, dass die Nachbarn einen für bekloppt halten ;)


    Ich habe mich damals sehr nach Aika gerichtet was die nächtlichen Runden angingen. Anfangs habe ich noch einen Wecker gestellt, aber wenn sie dann geschlafen hat, habe ich sie nicht aufgeweckt sondern ein bisschen gewartet bzw selbst bis zum nächsten Klingeln weitergeschlafen :ops:
    Allerdings ging es bei meinem Hund sehr schnell, dass sie Nachts durchgeschlafen hat.


    Es geht immer mal auf und ab mit der Stubenreinheit! Sogar im Junghundealter kann mal was daneben gehen! Einmal hat mein Mädel sogar mit 8 Monaten während dem Spiel nicht mehr halten können, und einfach laufen lasssen... Passiert halt mal, grad wenn die Aufregung groß ist!

  • Wir hatten mit Breandan am Anfang auch das Problem mit den "Großen" Geschäften.
    Ein Tipp: Schreib mal ein paar Tage Buch darüber, wann euer Hund zu fressen bekommt und wann er dann sein Geschäft verrichten muss. So haben wir das ganz gut in den Griff bekommen um zu sehen, nach wieviel Stunden der Kleine verdaut hat. Danach kann man dann nämlich auch super die Fütterungszeiten anpassen, damit er nicht nachts raus muss zum Kötteln.


    Außerdem ist es draußen manchmal sooo spannend, dass man einfach vergisst, das man muss. Durch die "Statistik" die Du die Tage vorher erarbeitet hast, kann man dann abschätzen, obs soweit sein sollte und bleibt halt ein wenig länger draußen und wartet einfach, bis der Kleine sein Geschäft verrichtet.


    Wir haben Breandan mit 10 Wochen bekommen, er ist jetzt 5 Wochen bei uns und meldet sich zum Kötteln schon. (Beim Pinkeln klappt es nicht immer)

  • Wo und in was schläft denn euer Hund nachts? Ich finde eine Box nachts immer sehr praktisch.


    Nein, würde ich nicht sagen, denn wahrscheinlich weiß der Hund noch gar nicht was das ist und wenn der Hund grad strullert und ich "Nein" sage, verknüpft er das irgendwann mit dem Pieseln :hust:


    Und sollte er "nein" schon kennen, hilft es auch nicht viel, denn der Kleine Wurm wird erstmal die Blase leer machen bzw sein Häufchen fertig setzten :pfeif:

  • Guten Tag,


    du brauchst nicht beunruhigt sein, dass dein Kleiner mit 10 1/2 Wochen noch rein macht, Welpen lernen erst mit ca. 16 Wochen, ihre Blase wirklich zu kontrollieren.


    Ich würde feste Zeiten beibehalten, sowie nach jedem Fressen, Spielen, Schlafen, ... raus.
    Aus dem Grund, damit auch der Hund lernt, dass es da einen festen Rhytmus gibt, nach dem er sich richten und auf den er sich verlassen kann.


    Sagen würde ich auch noch nichts in dem Alter, sondern ihn nur schnappen, wenn es in flagranti passiert und raus mit dem Zwerg.


    Liebe Grüße

  • Ihr macht alles richtig! Wir haben diese aufregende Zeit auch noch recht frisch hinter uns, es dauert eben ein bisschen, bis die Kleinen das verstehen ...


    Unser 17 Wochen alter Labrador-Mix ist nun so gut wie stubenrein ;) , wir haben fleißig aufgeschrieben, hier mal ein Auszug aus dem Protokoll die nicht verzeichneten Tage waren 'unfallfrei'):


    mit 11 Wochen
    13.02. 2 x Pipi in Wohnung
    14.02. Pipi und Groß in Wohnung


    mit 12 Wochen
    18.02. Pipi in Wohnung
    19.02. 2 x Pipi in Wohnung
    21.02. 2 x Pipi in Wohnung
    22.02. Pipi in Wohnung


    mit 13 Wochen
    25.02. Pipi in Wohnung


    mit 14 Wochen
    08.03. Pipi in Wohnung


    mit 15 Wochen
    10.03. Pipi in Wohnung
    14.03. Pipi und Groß in Wohnung


    mit 16 Wochen
    17.03. Pipi in Wohnung


    Es kann immer noch passieren, aber der Kleine hat das Prinzip nun verstanden, wir sagen auch nichts, wenn er in die Wohnung macht und draußen wird er immer noch ganz viel gelobt und bekommt ein Leckerchen.


    Viel Erfolg noch!

  • hej,


    ich kopiere einen Text hinein, den ich schon früher geschrieben habe.


    Stubenreinheit


    Das erste, was man sich bewusst machen sollte, wenn man einen Hund Stubenrein bekommen will, ist, dass Hunde von uns Abhängig sind, wenn sie sich nur an gewünschten Orten erleichtern sollen.
    Wir halten Hunde meist in unseren Wohnungen und die Türen schränken Hunde in ihren Möglichkeiten ein.


    Als nächstes ist es sinnvoll, einmal die nächsten Verwandten der Hunde anzuschauen, um herauszufinden, weshalb Hunde überhaupt Stubenrein werden können.
    Wölfe erleichtern sich nicht in unmittelbarer Nähe ihres Baus.
    Dies hat zwei positive Effekte, zu erst einmal vermindert sich das Infektionsrisiko, wenn Tiere nicht in ihren eigenen Abführungen schlafen und sich aufhalten und zum anderen können Abführungen für Jäger auch ein Hinweis, über den Aufenthaltsort von anderen Tieren, geben.
    Dieser Trieb ist nicht besonders stark und man weiss aus der Haltung von Wölfen (unter anderem in Zoos), dass die Wölfe sich sehr schnell daran gewöhnen können, auch in unmittelbarer Nähe ihres Baus sich zu Erleichtern.


    Daraus lassen sich zwei wertvolle Hinweise entnehmen.
    Erstens, Hunde haben sehr wahrscheinlich einen Trieb, sich nicht in der Wohnung zu erleichtern aber dieser Trieb ist schwächer, wie angelernte Gewohnheiten.
    Zweitens, halten wir Hunde in der Wohnung, müssen wir darauf achten, dass wir ihnen überhaupt die Möglichkeit geben, sich an den gewünschten Orten zu erleichtern, damit sich die gewünschte Gewohnheit überhaupt erst ergeben kann.


    Für Ersthundehalter gibt es zwei Faustregeln, die einem sehr dabei helfen können, die Gewohnheit zu etablieren.
    Welpen haben einen erhöhten Nahrungsumsatz und kleine Blasen und Därme, deshalb ist es sinnvoll, ihnen alle zwei Stunden die Möglichkeit zu geben, sich an den gewünschten Orten zu erleichtern.
    Bei Welpen kann jeder Wechsel im Rhythmus dazu führen, dass sie sich erleichtern müssen.
    Das soll heissen, wenn sie aufwachen, nachdem sie gespielt, gegessen, getrunken oder sich aufgeregt haben, jeder Wechsel kann zu dem Bedürfnis nach Erleichterung führen.
    Wenn man sich am Anfang an diese Faustregeln hält, hat man eine grosse Chance, den Hund nicht gleich an etwas falsches zu Gewöhnen.
    Durch Beobachtung, wann der Welpe sich tatsächlich erleichtert, kann man die Zeiten auf den einzelnen Hund anpassen.


    Natürlich ist es sinnvoll, den Hund auch für richtiges Verhalten zu belohnen aber ich möchte auch hinzufügen, dass dies nicht so leicht ist.
    Am einfachsten für den Hund zu verstehen, ist es, wenn er für die Absicht belohnt wird, also bevor er etwas schon getan hat, dies ist beim Gewünschten natürlich sehr schwer zu machen, da der Hund sowieso schon ein dringenderes Bedürfnis hat als Belohnung und man auch noch herausfinden müsste, wann er es tatsächlich beabsichtigt.
    Belohnen nach einer Tat kann auch verstanden werden aber normalerweise ist sich ein Hund dann unsicherer, für was er belohnt wird.
    Was natürlich immer Sinn macht, ist es auf das Bedürfnis des Hundes einzugehen und ihm Rahmenbedingung anzubieten, die für ihn so angenehm sind wie möglich.


    Es ist immer wichtig, die Bedürfnisse unserer Hunde im Auge zu behalten, denn sie können auch auf gesundheitliche Probleme hinweisen.
    Als Beispiele dazu, unverträgliche Kost, Blasenentzündung und Zuckerkrankheit.
    Wenn ein Hund plötzlich nicht mehr Stubenrein sein kann, ist es deshalb immer wieder sinnvoll, einen Tierarzt aufzusuchen und überprüfen zu lassen, dass der Hund gesund ist.


    Ein Mythos, der sich sehr hartnäckig hält, ist der, dass Hunde aus Trotz Stubenunrein sein können.
    Dies ist sehr unwahrscheinlich, den Hunde haben zu erst einmal nicht den gleichen Ekel wie wir Menschen vor den Ausscheidungen und ihre Kommunikation geschieht fast immer im Augenblick.
    Dies bedeutet, sie müssten in unserer Anwesenheit demonstrativ sich erleichtern, damit man von einem Kommunikationsversuch ausgehen könnte.
    Des weiteren markieren Rüden nur mit wenig Urin, die Bildung von regelrechten Lachen, macht also eine Markierung eher unwahrscheinlich.


    Ein anderer Mytohs, der nicht ganz so falsch ist aber viele Ersthundebesitzer fast zur Verzweiflung gebracht hat, ist der, dass Hunde immer vorher Anzeichen machen müssen, bevor sie sich erleichtern.
    Dies stimmt so nur bedingt, Welpen müssen keine grosse Anzeichen machen, bevor sie urinieren, zum Kot lösen, nehmen sie aus angeborener Reinlichkeit gerne ein besondere Stellung ein und diese kann man durchaus als Anzeichen sehen, wenn der Welpe sie macht.
    Trotz Anzeichen kann die Zeit, die einem bleibt darauf zu reagieren, sehr klein sein, so dass ich nicht empfehle, die ganze Zeit auf diese Anzeichen zu achten, sondern sich besser zuerst an die Faustregeln zu halten und sich dann ein Bild über den Rhythmus des Verdauungsprozess etc zu machen, damit man zu den richtigen Zeitpunkten, die gewünschten Örtlichkeiten zur Verfügung stellt.
    Ist die Gewohnheit aber erst einmal etabliert, zeigen Hunde normalerweise auch an, wenn sie sich lösen müssen, schon nur, weil es auch für sie angenehmer ist, ihren Gewohnheiten nachgehen zu können.


    Einen Hund zu strafen, weil er sich am falschen Ort erleichtert hat ist Kontraproduktiv.
    Es ist sehr wahrscheinlich, dass er vorher das elfte Gebot lernt, "Lass dich nicht erwischen", bevor wir uns durchsetzen können.
    Dann besteht noch zusätzlich die Gefahr, dass uns ein Hund deswegen für unberechenbar halten muss, was zu einer ernsthaften Schädigung in der Beziehung zum Hund führen kann.
    Ausserdem sollten wir uns wieder an die Türen erinnern und uns vergegenwärtigen, dass wir ihnen sehr wahrscheinlich gar keine andere Möglichkeit gegeben haben.


    Leider kann man keine Zeit angeben, in der es normal ist, dass ein Welpe die Stubenreinheit erlernt hat.
    Dies hängt unter anderem auch damit zusammen, dass Hunde schon Gewohnheiten zum Lösen haben können, bevor sie acht Wochen alt sind und diese Gewohnheiten können durchaus nicht die Gewünschten sein.
    Dann muss man zuerst diese Gewohnheiten wieder abgewöhnen, damit man die Gewünschten etablieren kann.
    Typisch hierfür sind Gesellschaftshunde, denen man beigebracht hat, sich auf Zeitungen zu lösen.
    Ausserdem ist es Möglich, dass durch Zucht, Rassen oder Zuchtlinien den Trieb ihren Bau reinzuhalten, gar nicht mehr haben oder nicht mehr so ausgeprägt.
    Dies wurde aber meines Wissens noch nicht wirklich untersucht aber wie schon geschrieben, ist der Trieb an und für sich schon schwach und Erfahrungsberichte von erfahrenen Hundehaltern mit Rassen, die normalerweise in Zwingern gehalten werden, lassen dies als Wahrscheinlich erscheinen.
    Dies gilt als Beispiel für Beagel.
    Wenn dies so ist, hat man bei solchen Hunden nicht die Unterstützung dieses Triebes und man kann Stubenreinheit nur über Gewohnheit erreichen.
    Dies würde bedeuten, dass Hundebesitzer von solchen Rassen länger und mehr für die Stubenreinheit ihres Hundes kämpfen müssen aber ich kann auch dahingehend beruhigen, dass ich bis jetzt keinen Fall kenne, bei dem es nicht gelungen wäre, so eine Gewohnheit zu etablieren.


    Liebe Grüsse aus Dänemark

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!