Therapie und Welpe, parallel?

  • Hi,


    ich bin mir gerade sehr unsicher (gemacht wurden). Vielleicht könnt ihr mir was raten?
    Eine Bekannte meiner Mutter züchtet Golden Retriever. Und ich
    würde so gerne einen Welpen nehmen. Sie werden im Mai geboren.
    Nun soll ich aber eine Therapie machen um das ein oder andere
    in meiner Kindheit zu verarbeiten. Ich bin nicht suizidgefährdet.
    Es hat dennoch Spuren in mir hinterlassen.
    Eine ambulante Therapie wäre ausreichend, ein mal die Woche.
    Ich leide bereits seit meiner Teeniezeit an Winterdepressionen.
    Einer der Gründe warum ich so gerne einen Hund hätte, der hält
    mich auf Trab und ich weiß das tut mir gut, denn sonst versumpfe
    ich auf dem Sofa. Und das macht es noch schlimmer.
    Hunde machen mir viel Freude und ich beschäftige mich gerne mit
    ihnen, sie tun mir so gut.
    ABER passt das auch? Kann ich einmal wöchentlich zur
    Therapie gehen und dennoch einen Hund erziehen oder ist
    Therapie und Hund zuviel? Arbeiten gehen darf ich ja auch
    weiterhin und den Hund könnte ich sogar mitnehmen.


    Könnte der Hund nicht auch sehr förderlich sein? Er lenkt mich
    ab und trotz der Arbeit, die ich mit ihm haben werde gibt er
    mir auch viel.


    Julia

  • Was spricht denn dagegen, die Therapie erstmal abzuschließen und sich dann einen Hund zu holen?


    Ein Hund zum "Selbstkurieren" halte ich für fragwürdig.

  • Eine sehr gute Freundin hat mit Hilfe ihres hundes einen Weg aus ihrer Depression gefunden. Solange du in keine stationäre Therapie musst würde ich sogar ganz klar FÜR einen Hund sprechen da er einen ablenkt wenn man in die Depressivität abzurutschen droht und einem auch viel Liebe gibt und das Gefühl "nicht alleine zu sein"


    Wenn du dich für belastbar genug hälst einen Welpen zu erziehen was auch manchmal echt auf die Nerven gehen kann

  • es könnte helfen.
    aber ich würde erstmal die therapie wenigstens anfangen, damit du selbst beurteilen kannst ob es dir zuviel ist oder nicht.
    eine therapie sollte man nicht unterschätzen, je nachdem wie intensiv die sitzungen werden, bist du danach ziemlich fertig.
    und ob man sich dann noch um einen welpen kümmern kann ist die frage.


    ich persönlich würde abwarten wie die therapie anschlägt und ob sie hilft und danach kann man ja immernoch sich einen hund holen.


    währenddessen kannst du z.b im th gassi geher werden oder die befreundete züchterin besuchen.


    sich nur einen hund zum therapieren holen ist ein bischen zu wenig, denn ein hund hat sehr viele bedürfnisse die du vllt. wegen der depressionen anfangs nicht bewältigen kannst. vor allem ein welpe.
    was passiert wenn du trotz therapie anfangs wieder in depressionen verfällst und nicht aus dem haus kommst?
    dann kann der hund schnell zuviel werden und was dann?

  • Zitat


    Wenn du dich für belastbar genug hälst einen Welpen zu erziehen was auch manchmal echt auf die Nerven gehen kann


    :ja: Schön, einmal die Erfahrung gemacht zu haben aber ich glaube das war mein letzter Welpe :lol:

  • Huhu,


    hab ja auch so meine Problemchen und Therpien ect.


    Aus meiner Erfahrung. Fang erstmal deine Therapie an, warte ab wie dich dein Therapeut einschätzt. Wenn er sagt Klinik wäre besser, dann steht ein Hund im weg. Deine Gesundheit geht vor!
    Wenn er aber sagt, das ist alles so bei dir hinzukriegen dann spricht da garnichts gegen.


    Meine Hündin war überhaupt der Grund wieso meine erste Therapie ein Erfolg war. Vorallem bei Depressionen. Wenn man seinen Hund liebt überwindet man sich einen Regelmässigen Tagesablauf zu Strukturieren. Mit Hund bleibt dir ja nichts anderes übrig ;) .


    Vorallem mein Zweithund, der ja nen kleines Problemhündchen ist, ist für mich genau richtig :D . Mich baut jeder Erfolg den ich mit dem Hund hab unheimlich auf, auch wenns bei manchen problemen Monate dauert. Das sind Glücksgefühle Pur.


    Nur ein Klinik aufenthalt ist halt für mich unmöglich. Obwohl das die schnellste möglichkeit wäre alles auf die reihe zu kriegen.
    Gibt noch als Alternative die Tiefenpsychologie und den Psychoanalytiker wenn man nicht die möglichkeit zur Klinik hat.

  • ich hab vor 5 jahren eine therapie gemacht.
    heute sag ich mir, klar wäre ein hund schon damals klasse gewesen.
    aber ich erinnere mich einfach noch an tage wo man wegen der erinnerungen, die bei einer therapie wieder hochgekommen sind, so platt war das man nicht aus dem bett kam.
    ich hatte damals das glück einen partner an der seite zu haben, der eben sich um die versorgung meiner haustiere gekümmert hat.


    aber ich weiss auch wie hilfreich ein tier bei der therapie sein kann. damals hatte ich nur meerschweine, aber sie haben mich an manchen tagen wo man nicht mehr wolle, weitermachen lassen.


    deswegen warte erstmal bis du angefangen hast und wie es läuft und dann sei kritisch und realistisch genug um beurteilen zu können ob grad jetzt ein hund sein muss.

  • Ich würde auch anfangen und mit dem Therapeuten/ der Therapeutin drüber sprechen.


    Wichtig finde ich, dass du den Hund nicht als "Mittel" holen willst. Er kann seinen "Zweck" schließlich auch nicht erfüllen. Auch unabhängig von deinen Problemen solltest du es wirklich wollen und bereit sein für die Verantwortung.
    Lies mal ein bisschen hier im Welpenbereich, zu verschiedenen Erziehungsthemen usw. ;) Ich denke, das gibt einen Eindruck wie viel Arbeit es machen und welche Belastung es sein kann einen Hund zu erziehen. Erst, wenn man mehr Eindrücke hat, als nur das süße Welpilein und vielleicht schon tolle erzogene Hunde und weiß, was dahinter steckt, würde ich die Entscheidung treffen.


    Alles Gute :)

  • Hallo,
    ich finde auch Du solltest die Therapie erstmal anfangen, um zu sehen wie es Dir damit geht. Natürlich auch zwecks Belastbarkeit mit dem Therapeuten Rücksprache halten.
    Eine gute Idee ist es jedoch wirklich evtl. in einem Tierheim für eine "arme Socke" als Gassigeher bzw. als Pate zu fungieren, selbst dies kann einem sehr viel geben u. einen dazu bringen "den Arsch hoch zu bekommen".
    Kenn ich selbst, hab damals in guten Zeiten angefangen gassi zu gehen (hatte meistens Hunde mit denen keiner wollte), ging es mir dann schlecht, hat mich mein Verantwortungsbewußtsein(?) rausgetrieben, weil ich wußte da hockt wer und wartet (u. hat sonst keine Chance auf irgend eine Art von Zuwendung).
    Das Wichtigste ist wirklich deine Therapie, klar könnte ein Hund unterstützen, jedoch ist es in einer Psychose wirklich schwer (vorallem wenn Alles hochkommt), KONSTANT u. KONSEQUENT für ein anderes Individium komplett verantwortlich zu sein. Was bei einem Welpi definitiv so wäre.
    Ich wünsche Dir viel Erfolg und wenn Du bereit dazu bist DEINEN Hund (der bestimmt irgendwo wartet)
    LG Tiumir

  • Eine Bekannte von mir ist Borderlinerin. Sie war auch lange am überlegen, ob oder ob nicht. Und im Nachinein muss man echt sagen: Ihr Hundi tut ihr einfach nur gut!

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