Kummerkasten für alle Junghundebesitzer

  • Hm... Eine Sache fällt mir dazu noch ein. Ab und an gibt es das bei uns auch, dass Anjou so überdreht, obwohl ich ihn nicht bespaße oder so. Nur eben nicht zu Hause, sondern beim Babysitten oder bei meiner Mum oder so. Da reicht es dann nicht ihn zu ignorieren. Da braucht er dann schon mal ein klipp und klares "JETZT IST RUHE". Dann gibt es eben mal eine deutliche Ansage. Das klappt denke ich nur, weil er es prinzipiell gelernt hat. Und dann ist er fast dankbar, dass man ihm den Druck nimmt. Gibt natürlich auch andere Tage, wenn gerade irgendwas total spannend ist. Aber manchmal braucht er es einfach wirklich, dass man ihm die Grenzen setzt, weil er sie selbst nicht findet (und mittlerweile auch ab und an testet habe ich den Eindruck). Danach ärgere ich mich meistens, dass ich nicht eher mal kurz ne Ansage gemacht hab. Wenn ich sehe wie entspannt er dann da liegt, könnte ich mich oft ohrfeigen ihn vorher so laufen gelassen zu haben.


    Bei meiner Mama ist das immer sehr deutlich. Bzw. war es vor allem die ersten Wochen. Sie hat ihn ein mal die Woche ein paar Stunden. Anjou hat nicht eine Minute Ruhe gefunden, war völlig gestresst, hat nur Mist gemacht. Sie hat ihn ignoriert, sie hat "nein" gesagt. Aber sie konnte ihm eben nicht verklickern, dass sie es ernst meint. Mittlerweile wird es etwas besser. Aber ich beobachte das schon genau. Denn da gibt es schon Momente, wo er ihr in den Ärmel oder Arm zwackt, wenn er gerade sehr hoch dreht. Ich denke aber, dass auch die Beiden langsam lernen miteinander auszukommen.



    Tjani, hab ich eben ganz vergessen. Anjou bellt und knurrt ja auch... Bei anderen Hunden so wie so. Bei anderen Menschen immer, wenn sie plötzlich auftauchen oder aber in eine Wohnung, wo wir sind neu dazu kommen (bzw. er versucht es z.B. auch, wenn wir an einem leeren Bahnsteig sitzen und er die Leute schon lange auf uns zukommen sehen kann, da ist er dann ziemlich hoch im Erregungslevel). Bei anderen Hunden ist er ja schon heftiger. Bei Menschen nicht. Kurz: Ich habe also leider selbst noch nicht den Weg gefunden. Wenn ich ihn habe, gebe ich dir sofort bescheid ;) Was bei uns sehr gut gewirkt hat bis zu einem blöden Zwischenfall und ich noch mal versuchen möchte ist "Zeigen und Benennen". Schon probiert?

  • Tani,


    ich hab da eben mal reingeguckt, klingt auch wirklich toll... habe mich durch den ganzen Thread geackert ;)
    Aber.. irgendwie sehe ich nicht so ganz wie ich das auf unsere Situation übertragen soll. Ich hab ja leider keinen Röntgenblick und kann nicht sehen, wann zB meine Mitbewohnerin sich mal entschließt aus dem Zimmer zu kommen oder - bei meinen Eltern- irgendwer im Wohnzimmer losgeht um die Küche zu betreten oder sonstwas. Das Hauptproblem ist einfach wirklich innerhalb der Wohnung. Draußen muss ich mal weiterschauen, da gabs bisher jetzt nur die eine Situation auf der Hundewiese.
    Meine Mitbewohnerin fragen das ganze zu inszenieren mag ich nicht, da sie so gut wie keinen Draht zu Fény hat. Sie toleriert ihn aber sie beschäftigt sich nicht mit ihm etc- kurz, sie kann nichts mit ihm anfangen.
    Ich müsste dann ja quasi erst clicken, wenn er schon anfängt zu knurren und DAS will ich ja nicht bestätigen.

  • Stimmt... Ich hab jetzt eher an die Hundebegnungen gedacht.


    Wobei da ja auch stand, dass bei Fixieren oder so (in deinem Fall Knurren) ruhig noch geclickert werden soll. Ziel ist in dem Fall ja nicht, das Belohnen davon, sondern ein Ausweichverhalten beizubringen. Also Knurren - Click - Handlung wird unterbrochen und er schaut dich an --> Lernt das als Ausweichverhalten bei Unsicherheit/ Aufregung, was auch immer bei Geräuschen in der Wohnung.
    Also wenn er mit einem "ruhigeren" Knurren anfängt und erst dann Tamtam macht, wäre das demnach immer noch der Punkt, wo man ansetzen könnte. Weil er irgendwann bei einem Geräusch gar nicht mehr an das Knurren denkt, sondern dich anschaut. Bzw. dann noch einen Schritt weiter das Erregungslevel nicht mehr hoch geht und die Situationen entspannt bleiben.


    So hab ich die Theorie verstanden, aber bin natürlich kein Profi :D


    Ich würde es vielleicht einfach mal probieren. Wenn er nicht gleich aufspringt und Theater macht, sondern der erste Moment noch kontrolliert abläuft (könnt ihr ja sicher stellen die Situation?), mal anclickern. Ist er so im Wahn, dass es ihn nicht interessiert, ist´s eh nicht der richtige Weg (das hatten wir ja jetzt eine Weile, aber so langsam lässt er sich wieder packen). Vielleicht ist er aber auch so überrascht, dass er schaut und dann gibt es Belohung, Party, was auch immer, um ihn so lange wie möglich aus der Situation zu reißen und bei dir zu halten. Guckt er wieder weg, neu clicken. Du wirst ja nach eins, zwei Versuchen merken, ob das ein Weg wäre. Ist es das nicht, wird es denke ich nicht durch zwei Versuche noch schlimmer werden :hust: (So habe ich das bei Anjou auch gehandhabt, da bestätige ich ja teilweise auch fixieren, stolzieren, Unsicherheit, evtl. schon Knurren, trotzdem scheint es bei uns wirklich ein Weg zu sein.)

  • Zitat

    Vielleicht lag es auch an der Begrüßung? Ich hab ihn ignoriert und nach 5 Min erst wahrgenommen...


    Ich denke, dass das schon viel hilft. Ich habe hier auch so ne Granate: ein liebes Wort zuviel, ein zu früher Blickkontakt und der Hund geht von 0 auf 180 in weit unter einer Sekunde. Ich mache es auch so, dass ich alles mit sehr viel Ruhe und Bedacht mache und ihr Zeit gebe, bis sich die erste Aufregung legt. Mittlerweile werde ich nur noch sehr selten begrüßt. Ist nicht Jedermanns Geschmack. Aber ich finde es toll, weil Nimueh einfach nicht mehr so extrem gestresst wirkt.


    Viele Grüße
    Frank

  • Zitat

    https://www.dogforum.de/mein-h…und-hunde-an-t132051.html


    Ich setze den Thread hier noch mal rein, vielleicht kann ja noch jemand etwas dazu beitragen... :-/


    Ich sehe da eigentlich zwei unterschiedliche Dinge. Zum einen das Verteidigen gegenüber anderen Hunden und zum anderen das Verhalten, wenn jemand den Raum betritt.


    Beim Verteidigen bei anderen Hunden würde ich eingreifen und Fény klar machen, dass das so nicht geht. Vermutlich würde ich ihn irgendwo anbinden und dann Kontakt zu den anderen Hunden aufnehmen und schauen, wie er reagiert. Ich bin nunmal nicht das Kauspielzeug meines Hundes, das er gegen andere verteidigen muss.


    In der Wohnung klingt es mir nach Unsicherheit. Wenn dem so ist, geht es also darum, dem Hund klar zu machen »Entspann dich, ich kümmere mich hier drin um alles«. Ich würde damit anfangen, den Hund durch meinen Körper abzuschirmen. Lässt sich vielleicht besser mit mir und Nimueh erklären:


    Nimueh bellt manchmal auch noch, wenn jemand mein Büro betritt (naja, bellen ist das falsche Wort. Husten trifft es eher). Das macht sie vor allem dann, wenn sie vor meinen Füßen unterm Schreibtisch liegt. Ich ordere den Hund also seitlich neben mich auf ihre Decke. Diese Ecke ist durch mich abgeschirmt und da darf auch keiner hin. Im Normalfall entspannt sie dann sehr schnell und legt sich hin. Wenn sie vorher schon auf ihrer Decke lag, grummelt sie vielleicht mal, wenn jemand reinkommt, aber das läuft hier unter dem Punkte »freie Meinungsäußerung«.


    Ich mache da auch nichts mit Leckerlie, Lob oder großen Beruhigungszeremonien. Es soll für sie einfach das normalste der Welt werden, in Situationen, die ihr nicht geheuer sind meinen Schutz in Anspruch zu nehmen.


    Viele Grüße
    Frank

  • Boah vorhin hätte ich meinen Hund an die Wand tackern können. Wir sind auf den Weg in die Stadt, Hund befindet sich angeleint am Fahrrad. Von weitem sehe ich den Bruder meines Hundes und bereite mich mental darauf vor, dass dieser evtl in die Leine springen und rumpöbeln könnte.


    Alles kein Ding denke ich, ich fahre ruhig weiter und wer fängt mit dem Pöbeln an? das Stinktier am Fahrrad. In dem Moment springt der Bruder nach vorn, total außer sich vor Wut, und mein dummer Junghund läuft mir rechts vors Fahrrad um sich auf seinen Bruder zu stürzen. Ich hab es gerade so geschafft, mein Fahrrad abzufangen. Dann wars in dem Moment mit mir vorbei. ich hab mir den Hund gepackt und zusammengeschissen. Das geht mal gar nicht. Und da hört der Spaß echt auf. Stinkis Bruder hat auch einen bösen, verbalen Einlauf bekommen und dann wars gut. Diese blöden Brüder-Holzköpfe. So langsam hab ich die schnauze gestrichen voll.


    Wie war das noch mit Kastration? :veg:

  • Zitat

    Boah vorhin hätte ich meinen Hund an die Wand tackern können. Wir sind auf den Weg in die Stadt, Hund befindet sich angeleint am Fahrrad. Von weitem sehe ich den Bruder meines Hundes und bereite mich mental darauf vor, dass dieser evtl in die Leine springen und rumpöbeln könnte.


    Alles kein Ding denke ich, ich fahre ruhig weiter und wer fängt mit dem Pöbeln an? das Stinktier am Fahrrad. In dem Moment springt der Bruder nach vorn, total außer sich vor Wut, und mein dummer Junghund läuft mir rechts vors Fahrrad um sich auf seinen Bruder zu stürzen. Ich hab es gerade so geschafft, mein Fahrrad abzufangen. Dann wars in dem Moment mit mir vorbei. ich hab mir den Hund gepackt und zusammengeschissen. Das geht mal gar nicht. Und da hört der Spaß echt auf. Stinkis Bruder hat auch einen bösen, verbalen Einlauf bekommen und dann wars gut. Diese blöden Brüder-Holzköpfe. So langsam hab ich die schnauze gestrichen voll.


    Wie war das noch mit Kastration? :veg:


    Wie wärs mit einer Familientherapie :D

  • Ich frag mich echt, wie man dermassen ausrasten kann. :headbash:


    beide brüder sehen rot, wenn sie sich nur wittern. Aber jedes mal dem problem aus den Weg gehen, können wir auch nicht.
    Familientherapie würde wahrscheinlich so aussehen: Man leint beide ab und dann schauen wir mal, wer heile aus der Sache rauskommt :ugly: :dead:

  • Zitat

    Ich frag mich echt, wie man dermassen ausrasten kann. :headbash:


    beide brüder sehen rot, wenn sie sich nur wittern. Aber jedes mal dem problem aus den Weg gehen, können wir auch nicht.
    Familientherapie würde wahrscheinlich so aussehen: Man leint beide ab und dann schauen wir mal, wer heile aus der Sache rauskommt :ugly: :dead:


    Das glaub ich nicht mal! Monty hatte auch so nen TODFEIND, aber nur an der Leine! Sind dann mal auf ne große Wiese gegangen, wo beide Platz hatten und auch ausweichen konnten und siehe da, kurz angeschnüffelt und das wars! kein gekloppe oder sonstwas!

  • Zitat

    Das glaub ich nicht mal! Monty hatte auch so nen TODFEIND, aber nur an der Leine! Sind dann mal auf ne große Wiese gegangen, wo beide Platz hatten und auch ausweichen konnten und siehe da, kurz angeschnüffelt und das wars! kein gekloppe oder sonstwas!


    Ich würde dann nur nicht anfangen gleichzeitig Bällchen zu werfen :D

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