Dalmatiner-Fleckenhunde-Fans

  • Also ich füttere auch nicht speziell darauf abgestimmte purinarme Nahrung. Soll man meines wissens auch nicht, solange der Hund keine Probleme hat.
    Ich achte natrlich darauf, dass es nicht das Trockenfutter mit 30% Rohprotein ist, und füttere viel Lamm, aber auch Rind, etc. Abends bekommen meine ja meistens Fleisch mit Gemüse, Obst, usw.
    Habe mir mal aus dem Netz eine Purintabelle rausgelassen und schau da hin und wieder mal drauf um etwas nachzuschauen. Innereien sind sehr Purinhaltig. Ansonsten denke ich, bei einer ausgewogenen normalen Ernährung klappt das schon.
    Auf der letzten Züchtertagung des DDC habe ich ein Skript von einer Forscherin bekommen. Darin ist alles wichtige zusammengefasst. Sogar etwas über die Outcross-Züchtung.
    Ich tippe mal schnell etwas ab! Sollte es euch nicht interesieren, dann bitte kurz schreien, dann tippe ich nicht mehr ab! :D

    "Wenn zu viel Harnsäure in zu wenig Urin gelöst werden soll, kommt es zur Bildung von Harnsäurekristallen. Das ist das Prinzip der gesättigten Lösung. Man kann so vergleichen: Wenn ich ein halbvoles Glas Wasser habe, und löffelweise Salz ins Wasser einstreue, wird sich dasSalz auflösen, bis die Lösung gesättigt ist. Dann kann das Salz sich nicht mehr im Wasser auflösen und bleibt in Kristallform sichtbar im Wasser am Boden des Glases liegen. Gieße ich jetzt das Glas bis zum Rand mit Waser auf, dann lösen sich die Salzkristalle wieder auf.
    Das geiche passiert mit der Harnsäure. Es bilden sich bei zu wenig Urin oder zu langem Verbleiben des Urins in der Blase (fehlende Spülung) beim Dalmatiner Harnsäurekristalle im Urin. Diese können duch das Urinieren des Hundes ausgespült werden. Sind es jedoch sehr viele, dann können diese Kristalle zur Reizung der Blasenwand oder der Harnröhre mit Schmerzen, eventuell sogar Entzündungen, Blutungen und einem erhöhtenRisiko für die Ansiedlung von Bakterien einhergehen. Die Hunde können hierunter völlig beschwerdefrei erscheinen, häufiges Wasserlasse, häufiges Lecken an Flanken, Hinterläufen, Damm und Genitalbereich können jedoch Anzeichen für ein Problem sein.
    Wenn sich viele Kristalle im Urin befinden, kann es dazu kommen, dass diese Kristalle sch zusammenlagern und "Gries" bilden. d.h. kleine Steinchen. Bei weiteren Kristallablagerungen können diese Griessteinchen zu großen Steinen über die Zeit heranwachsen und neben den genannten Symptomen im schlimmsten Fall zur Verlegung der Harnwege am Blasenausgang, oder insbesondere bei Rüden in der Harnröhre zu einem Notfall führen.
    Obwohl alle Dalmatiner (Nicht LUA) diese genetische "Erkrankung" mit sich tragen, bilden längst nicht alle Dalmatiner Kristalle, Gries, oder Steine aus.
    Rüden sind aufgrund ihrer anatomischen Beschaffenheit viel häufiger von der Steinbildung betroffen. Die Harnröhre der Hündin ist viel kürzer und dehnbarer. Gries etc. kann gut ausgeschieden werden. Beim Rüden ist die Harnröhre wesentlich länger und läuft in einer Rinne des Penisknochens entlang, wo es zu einer natürlichen Engstell ekommt. Diese weitet sich kaum bei Druck, so dass hier kleinere Steine und Gries schon hängenbleiben."

    Ich denke darüber nach, es einfach etwas publik zu machen, dass Dalmis vielleicht ein paar mal öfter zum Pinkeln rausgelassen werden müssen und etwas mehr Flüssigkeit zugeführt kriegen. (z,B. in der Nahrung)
    Damit könnte man einfach schon schnell einigermaßen Abbhilfe schaffen!

    So, das war jetzt lang!
    Solltet ihr Fragen haben, oder es euch zu "langweilig" sein, dann bitte kurz bescheid geben!
    Bitte entschuldigt evt. Rechtschreibfehler, ist ziehmlich dunkel und ich habe das mal schnel runtergetippt! :fart:
    Lg Micha

  • Ich füttere auch nicht unbedingt purinarm. Aber wenig rohprotein und auch eher Lamm und Reis.
    Bis jetzt haben wir auch Glück - aber Sammy trinkt definitiv zu wenig. Ich weiche das Futter schon immer in reichlich Wasser ein damit er überhaupt vernünftig trinkt.

  • Zitat

    Also ich füttere auch nicht speziell darauf abgestimmte purinarme Nahrung. Soll man meines wissens auch nicht, solange der Hund keine Probleme hat.

    Ja, also wenn ich an unseren ersten Dalmi denke, das war der Allesfresser und Staubsauger hoch drei. Da kam alles rein, von der fettigen Bratwurst, die nach dem Grillen übrig war, bis zum Kalbsleberwurst Lekkerli für besondere Leistungen. Die aber eher selten waren :lol:
    Na der ist jedenfalls sehr alt geworden, war nie krank und hatte zum Ende hin Bandscheibenprobleme. Also nix ernährungsbedingtes. Und wir haben weiß Gott nicht auf purinarme Ernährung geachtet :ops:
    Mein jetztiger Dalmi kriegt schon Blasensteine, wenn er nur ein Stück Leberwurst anschaut. Hat Allergien, muss purinarm ernährt werden. Der hat sich das volle Programm unter den Nagel gerissen.
    Ich denke, wenn der Hund keine Probleme hat, kann man auch einen Dalmi ganz normal füttern. Träger des Gendefektes sind sie wohl alle, aber nicht alle bekommen Probleme damit.

  • Ahhh, ist das schon wieder interessant hier!

    DANKE Micha für's abtippen, finde ich super spannend! Und was ihr anderen alle so über die Fütterung berichtet, auch. Denkt ihr, Mischfütterung (morgens TroFu, abends NassFu) ist ok? Für meine Anfängerohren klang das bisher logisch und gut. Ich will auf keinen Fall kochen und all das - so lieb ich die kleine Maus haben werde, aber da dann AUCH noch alles richtig zu machen ist mir für den Anfang echt zu aufwendig.

    Zitat


    Mein jetztiger Dalmi kriegt schon Blasensteine, wenn er nur ein Stück Leberwurst anschaut. Hat Allergien, muss purinarm ernährt werden. Der hat sich das volle Programm unter den Nagel gerissen.

    Hast du im Nachhinein rausgefunden, ob die Eltern da auch schon anfällig waren? Oder kommt so eine Anfälligkeit scheinbar willkürlich durch? :???:

  • Nee, leider nicht. Hab den Hund "gebraucht" mit 10 Monaten übernommen und dies war der letzte Wurf des Züchters, also er hat die Zucht aufgegeben.
    Es gab nochmal einen Email Kontakt, wonach alle Geschwister gesund seien (meiner hat leider auch noch eine Autoimmunerkrankung und einen Herzfehler). Danach gab's keine Antwort mehr auf Emails :sad2:
    Edit: Das war ein VDH Züchter.....

  • Gut interessant die Geschichte. Mal gucken was noch auf uns zu kommt. Wir haben wohl eine kleine Butzerin. Ob das sich bessert oder so bleibt wissen wir noch nicht. Es fehlt jetzt nur noch das sie auch einen zu hohen Harnsäurespiegel hat (wenn denn nun endlich mal die blöden PH Teststreifen eintreffen würden). Ansonsten gibts von den gekochten Hühnerherzen die Brühe immer - so kann man den Hund quasie zum Trinken zwingen. Allerdings ists halt auch so, dass ins Kochwasser die Purine ausgeschwemmt werden.
    Labbi Paula wie steht der DDC überhaupt zu dem Backcross Projekt?

  • Also der DDC findet es an sich eine gute Sache, da es ja der Gesundheit zu Gute kommen soll!
    Allerdings gibt es vom VDH nur zwei zugelassene Rüden in Europa. Das schränkt die Zucht natürlich etwas ein, da dann ziehmlich schnell wieder jeder Dalmi mit nem anderen Dalmi verwandt wäre.
    Allerdings ist das Backcross-Programm noch nicht sehr publik in Deutschland. In Amerika ist da die Forschung auch viel schneller. Auch die ganzen DNA Tests kann man in Amerika machen lassen. Da sind wir Deutschen einfach weit zurück.
    Im Moment hält sich der DDC noch sehr zurück und beobachtet erstmal. Im Moment finde ich, dass wir Deutschen mit den Dalmis wieder auf einem guten Weg sind. Vor ein paar Jahren, waren fast alle Dalmis total hibbelig und nervös. Sie hatten fast alle eine Futtermittelunverträglichkeit oder Allergie, Hautprobleme etc. Im Moment haben wir relativ viele wesensfeste, "gesunde" Dalmis. Und das merkt der DDC auch und ist über diese Entwicklung sehr froh!

    Nochmal ein Zitat aus dem Manuskript:
    "Die Genmutation selbst muss sehr alt sein, da sie nicht nur beim Dalmatiner gefunden wird, sondern auch bei anderen gar nicht verwandten Rassen, z.B. bei Bulldoggen und russischenTerriern. Das heißt, das HUU-Gen muss irgendwann vor der Trennung in diese unterschiedlichen Rassen entstanden sein, da eine spätere Einkreuzung weniger warscheinlich erscheint. Hiefür spricht auch eine Veröffentlichung aus dem Jahre 2000, in der ebenfalls deutlich erhöhte Harnsäurespiegel im Blut und Urin bei der Istrischen Bracke und dem altkroatischen Windhund gefunden wurde, was ebenfalls darauf hinweist, dass das HUU-Gen sehr früh evebtuell wirklich im kroatischen Raum, aus dem der Dalmatiner ja stammen soll, entstanden sein könnte. Andere Rassen sind jedoch für das Gen meist nicht homozygot, so dass es nur sehr selten bei Verpaarungen von Eltern, die beide eine Kopie des mutierten Gens tragen, zu Nachkommen mit Hyperurikosurie kommen kann. Theoretisch kann das HUU-Gen in allen Rassen auftreten. Sinnvollerweise kann inzwischen auf das HUU-Gen getestet werden, so dass solche Verpaarungen in Risikorassen vermieden werden können."

    Ich denke es ist schwierig eine so lange vererbte Krankheit einfach abzustellen. Aber so lange Einige es wagen und viel Forschung, Zeit und Geld investieren, und sogar ohne VDH-Zulassung weiterzüchten, aber die Anderen alle noch abwarten ist es schwierig.
    Eine spannende Geschichte, finde ich, die es Wert ist, sich damit auseinander zu setzten. Allerdings würde mir persöhnlich eine Aufklärung des "Taubheits-Phänomens" noch ein bisschen mehr interresieren. Da diese "Erkrankung" nicht behandelt werden kann.(im Gegensatz zur Harnsäure)

    Wie seht ihr das? Amerika macht das mit dem Outcross übrigens schon ewig lange. Aber ich denke immer, es kommen nur die schlechten Sachen aus USA zu uns, die Guten sehr spät oder gar nicht. :hust:

    Lg Micha :hallo:

  • Warum findet man eigentlich solche Infos über die Gesundheit etc nur irgendwo unter der Hand z.B. in diesem Thread - warum wird sowas nicht veröffentlicht?
    Auch das das Backcross Projekt noch nicht so publik ist, ist im Grunde kein Problem - einfach auf die Zuchtverbandswebseite eine Unterseite anlegen und loslegen.
    Das ist alles so zögerlich. Ich frage mich auch wieso Züchter keine VDH-Zulassung bekommen bzw diese entzogen bekommen wenn sie sich aktiv an der Lösung eines gesundheitlichen Problems beteiligen.
    Es ist ja im Grunde egal welche Züchter sich aktiv um Problembehebung kümmern Hauptsache es macht jemand. Kann es übrigens sein das die Dalmis in den USA irgendwie größer und kräftiger sind als die in Deutschland? Die Youtube Videos machen den Eindruck.
    Olli

  • Das Taubheitsproblem könnte man durch einen erweiterten Genpool noch weiter verbessern, z.B. in dem man lemon und orange und Langhaar auch zur Zucht zulässt, aber nein die haben die falsche Farbe. Soweit ich weiß, sind lemon und orange mit keiner Krankheit gekoppelt.
    Es soll sogar brindle und blue geben. Wobei blue fänd ich schon wieder schwierrig, weil da ja diese Hautkrankheit mit dran gekoppelt ist.

    Langhaardalmis sehen übrigens super hübsch aus (mM), kommen aber super selten vor.

    Ich denke bei einem weißen Hund wird sich die Taubheit nicht auf Null reduzieren lassen.

    Was die Taubheit angeht sind wir aber schon weiter als die Ammis.... Denn wir züchten nur noch mit braunen Augen und nicht mehr mit Blauaugen, was die Taubheitsrate schon deutlich gesenkt hat.

    Wenn man jetzt nur noch Hunde zur Zucht zulassen würde die aus einem komplett beidseitig höhrenden Wurf, ohne blauen Augen kommt, dann könnte das die Taubheit noch weiter reduzieren, aber der Genpool würde wieder eingeschränkter...

    Die VDH Vereine schreiben noch nichts dazu, weil es denk ich mal noch "zu frisch" ist...

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