Trail-Videos des Springer-Teams

  • super dokumentiert :gut: danke!


    à propos Negativ reinlaufen lassen: Gabriella meinte, 15-20m sei der Durchschnitt, je nach Hund (z.B. bei Danielas Briard) lässt man ihn auch 30-40m reinlaufen. Das sind dann aber Hunde, die in grossen Rondellen kontrollieren und so wieder "zurückkreisen", sieht aus wie ein Brummkreisel auf grossen Bahnen ;)


    Ist aber extrem schwierig zu lesen und interpretieren.


    p.s. keine Tagliatelle mehr? :D

  • Zitat

    Was ist mit Tagliatelle in Verbindung mit dem Trailen gemeint? Den Begriff habe ich noch nie gehört.


    *grins* - das ist ein Insider. Im Seminar im Frühling fühlte sich die Instruktorin Gabriella Trautmann durch meine sonnengelbe Trailleine unwiderstehlich an Tagliatelle ( = Nudeln) erinnert - und seither bin ich in ihrem Gedächtnis nur La Tagliatella! Sie erinnert sich nicht an meinen Namen oder mein Gesicht, aber bei La Tagliatella weiss sie sofort, welche Hunde da dran hängen. Der Spitzname ist hängengeblieben, besonders, da mein Leinenhandling bei so erratischen Turbohunden wie Splash oft an einen Kampf mit zu langen Nudeln erinnert..... :lol:

  • Zitat

    So, hier nun ein Video zum Thema Abgangskontrolle, bzw. negative Abgänge.


    Woran erkennst Du, dass da nichts ist am Hund? Bzw. wie zeigt der Hund es Dir an? Bestätigst Du das, was der Hund Dir anbietet?


    Zitat


    Dies dient dazu, sowohl für den Hund wie den Führer ein Ritual zu etablieren, einen On/Off Knopf für den Suchmodus.


    Heißt, der soll sich den Geruch merken und wird nicht nochmal neu angesetzt mit GA?



    Viele Grüße
    Corinna

  • Zitat

    Woran erkennst Du, dass da nichts ist am Hund? Bzw. wie zeigt der Hund es Dir an? Bestätigst Du das, was der Hund Dir anbietet?


    Indem ich den Hund intensiv beobachte, wie er sich verhält, wenn da der gesuchte Geruch nicht ist. Es gibt generelle Muster, wie Umdrehen, Führer angucken, bremsen, aber das des eigenen Hundes verlässlich zu erkennen, ob am Start oder unterwegs, ist die hohe Kunst und auch die Crux des Trailens.... Drum ist es ja auch so wichtig, dass der Hundeführer bei einer für den Hund neuen Aufgabe anfangs Bescheid weiss. Denn nur so kann man gezielt auf die Anzeichen schauen, und ein in dieser neuen Situation erwünschtes Verhalten auch bestätigen.


    Üblicherweise wird der Hund bei der Formung der Negative nicht mit so umfangreichen und hammerharten Aufgaben konfrontiert. Man beginnt an einfacheren Kreuzungen, schickt den Hund mal wissentlich in die falsche richtung, und bestätigt das gezeigte Negativ je nach Hund individuell verbal. Bei manchen Hunden muss man die Negative shapen, andere zeigen sie spontan klar und deutlich - das muss man individuell dosieren (und genau da fehlt mir das erfahrene Auge für). Ein fortgeschrittener Hund wird nicht bestätigt, wenn er Negativ zeigt - man schnallt bloss um, und zeigt ihm die nächste Stelle zum prüfen. Die Bestätigung kommt erst zum Schluss, wenn man mit allen Anzeigen zufrieden ist.


    Splash hatte vorher auch nicht annähernd in diesen Dimensionen Negativs gearbeitet, darum habe ich das Ende jedes Checkpoints kurz verbal bestätigt. Seine Negative zu erkennen, ist nicht immer leicht, denn anlagebedingt sucht er wie Rhian auch ohne Geruch ausdauernd weiter - oder changiert auf was Interessanteres. Dennoch gibt es Anzeichen für No Scent: bei ihm oft ein Bremsen und Verharren mit hohem Kopf, oder eine intensivere Zickzackbewegung mit nur angedeuteter Drehung zur klassischen Rondelle - er ist, kombiniert mit seiner extremen Beschleunigung (die ihn in die Leine knallen lässt und daher ausbremst), nicht leicht zu lesen. Drum bestätige ich ihm oft noch eine klare Anzeige.

    Zitat

    Heißt, der soll sich den Geruch merken und wird nicht nochmal neu angesetzt mit GA?


    Richtig. Der Hund ist noch im Geschirr, die Arbeit ist nicht zuende. Und er braucht normalerweise den Geruch nicht nochmals - meist reagieren die Hunde richtig angewidert, wenn man sie grundlos nochmals damit belästigt. Splash ist vom Alter und Veranlagung her scatterbrained, switched bei Katzensichtung 100% in die Katzenjagd. Aber wenn wir dann geklärt haben, dass das Büsi fressen No Go ist, bzw auf später verschoben wird, nimmt er den Trail wieder ohne Probleme auf - Hunde können sich den geruchlichen Auftrag gut merken. Wenn sie nochmals Geruch brauchen, werden sie das gern annehmen, bzw. selbständig suchen, sofern der HF den GA mit sich trägt.

  • Danke für die ausführliche Erklärung. Ich finde nach den Videos Rhian auch schwer zu lesen, hab aber schon die Vermutung gehabt, dass das Kopf hochnehmen so ein Signal ist.


    Bisher habe ich mich bei meiner Chill noch nicht getraut sie irgendwohin zu schicken, wo keine Spur ist. Ich erkenne nur, wenn sie auf einem Trail auf Kreuzungen in den Weggabelungen den falschen gewählt hat bzw. nach dem Prüfen erkennt, dass da nix is...


    Ich werde mal überlegen, ob ich die Negativanzeige mal bewusst mit reinnehme. Ob sie schon soweit ist und sich davon nicht total aus der Bahn werfen lässt.


    Bei der letzten Spur hatten wir - wie nennt man das? - der Runner war in einen Sachkgasse eingebogen und ist dann wieder da raus und dann doch die Straße weitergeglaufen. Das hat sie gearbeitet, ohne sich aus dem Takt bringen zu lassen.


    Ohmann... warum hab ich Eure Berichte eigentlich erst jetzt so richtig entdeckt? Da könnt ich ja glatt drüber nachdenken auch Berichte zu schreiben. Oder mal ein Seminar zu besuchen. Aber, ob man da mit einem BC gern gesehen ist?


    Viele Grüße
    Corinna

  • Zitat


    Ohmann... warum hab ich Eure Berichte eigentlich erst jetzt so richtig entdeckt? Da könnt ich ja glatt drüber nachdenken auch Berichte zu schreiben. Oder mal ein Seminar zu besuchen. Aber, ob man da mit einem BC gern gesehen ist?


    Du, Gabriella war hell begeistert von den BC und Aussies in dem Kurs, die haben lehrbuchmässige Reaktionen bei ihren ersten Negativs gezeigt, sie fand die traumhaft zu lesen. Die hat auch absolut keine Berührungsängste; sie schilderte uns, wie sie kürzlich von einem desinteressierten French Bully fast ans Limit ihrer Möglichkeiten gebracht wurde - und sich dann so gefreut hat,als er am letzten Tag plötzlich abging wie ein Zäpfchen. Ich vermute, BC haben ihre Probleme auf einer anderen Ebene als der der klaren Körpersprache - eher bei zu leichter Beeinflussbarkeit durch den HF, zuwenig Durchsetzungswillen gegen den HF, zuwenig hartnäckigem Finderwillen auf höchster Ebene.... Aber in dem Kurs waren etliche Hütehunde, und die haben wirklich alle super gearbeitet bei einer vereinfachten Version dieser Kontrollübung, zwei, drei Kontrollen, dann die mit Spur, die gingen sofort ab, war toll zu sehen!

  • Sabine Gilfert aus Kassel führt in der Rettungshundestaffel einen BC. Kam neulich ein Bericht auf Kika - das war sehr, sehr gut.


    Was die Negativanzeige betrifft: wie lange trailst du denn schon? Und welchen Ausbildungsstandart habt Ihr als Team?


    Das sind wichtige Überlegungen, bevor man einen Negativtrail bewusst ausarbeitet.


    Bei Splash finde ich es angemessen, wenn man sich die Videos zuvor anschaut....er ist schon sehr weit - trotz "kurzer Zeit" MT.


    Es kommt immer auf den Hund und seine Verknüpfung drauf an.
    Wenn man noch nicht das Gefühl hat, dass der Hund mit einem bewusst geübten Negativ was anfangen kann, würde ich erstmal eine Differenzierung üben.


    Oder ein einfaches "Negativ" mit anschließendem Motivationstrail.


    Wenn ich zur Tiersuche unterwegs bin, geht das sehr oft mit einem Negativ aus....., diese Anzeige habe ich geformt und insgesamt war das echt harte Arbeit (weil man es auch nicht zu oft trainieren soll, um einen Geistertrail nicht zu provozieren).

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