Trail-Videos des Springer-Teams

  • Ja, passende Örtlichkeiten sind auch hier rar, selbst kleine Bachläufe sind häufig nicht zum furten geeignet. Da muss man etwas rumsuchen. In den Voralpen und Alpen findet man öfter was, aber das ist auch für uns meist zu weit für reguläre Trainings. Ich würde mit einer Querung anfangen, und die VP dann nicht weiter als 30 - 50 m weg. Die Schwierigkeit hängt sehr von der Wassertiefe und Fliessgeschwindigkeit ab, und natürlich von der Breite des Wasserlaufs.


    Am Fliessgewässer hat der Hund praktisch nur am Rand eine Chance, da die Spur auf dem Wasser ja flussabwärts geschwemmt wird (in stillen Gewässern kann der Hund die Spur auf dem Wasser verfolgen). Drum das ausgeprägte Randpendeln. Die Bewegung ist aber generell charakteristisch und besonders bei Jagdhunden zu beobachten, wenn man ihnen viel Leine gibt auf offenem Gelände.


    Was meinst du mit Spur vom Rand ziehen? Dass Till die Ränder kontrolliert auf Strassen und breiten Wegen? Ist wie gesagt erstmal recht typisch, und dann auch eine Frage des Trainings - man kann den Hund auch dazu erziehen, dichter am Geruch zu bleiben, und nicht ständig die Ränder auszuloten. Wenn ich ihn eher kurz halte, läuft Splash auf Strassen sehr geradlinig und zielstrebig, wenn er nicht stark abgelenkt ist. Er würde die Freiheiten aber nutzen, um die Umgebung flächiger abzupendeln, wenn ich sie ihm gewähren würde. Vergeudet aber Energie und macht ihn schwerer lesbar, daher kriegt er die Chance meist nicht. Besonders nicht auf offenen Plätzen. Nur bei möglichen Richtungsänderungen kriegt er den ganzen Freiraum der Leine.

  • Vielen Dank für deine Antwort.
    Ich entscheide das bei Till Situationsabhängig. Wenn er sehr zielstrebig ist und es das Gelände zulässt bekommt er viel Leine. Lässt es das Gelände nicht zu, oder ich merke, daß er ein wenig mehr "halt" braucht um den Verleitungen standhalten zu können nehme ich ihn kürzer. :D


    LG


    Franziska mit Till

  • Mal wieder was vom Splasher - er hat gestern absolut hammermässig gearbeitet! Ob's an der Vollnarkose 3 Tage vorher gelegen hat? Oder an meinen Anpassungen an das Handling, um ihn möglichst weich zu führen? Es war jedenfalls ein schwieriger und auch sicherheitstechnisch herausfordernder Trail - auch ohne den Autofahrer, der mich auf dem Zebrastreifen beinahe umgefahren hat, weil er einfach angefahren ist, ohne zu schauen, ob sich was vor seiner Motorhaube befindet! :rotekarte:


    Am Schluss habe ich entschieden, Splash nicht durch die Drehtür laufen zu lassen. Sie schien ihm nicht zu gefallen, und er hat bis dahin soo super fokussiert und präzise gearbeitet. Bin nicht dafür, am Ende eines sehr anspruchsvollen Trails noch eine dem Hund unbekannte Schwierigkeit einzubauen, und habe ihm daher gern geholfen.

  • Da hat Splash wirklich super gearbeitet.
    Ich finde es toll wie klar Splash kommuniziert hat, daß der Trail durch die Drehtür führ, er aber nicht durchgehen mag bzw. nicht weiß wie das funktionieren soll. Da finde ich es ebenfalls vollkommen in Ordnung wenn man den Hund dann unterstützt und ihm in diesem Fall eine Alternative bietet. Letztendlich ist man ja ein Team. Jeder für jeden. Jeder springt da ein wo der andere ihn braucht.....


    LG


    Franziska mit Till

  • Genau das ist es. Wir werden solche Türen bei Gelegenheit in aller Ruhe abseits von Trails prüfen und durchgehen. Splash wirkt oft nur als rücksichtsloser Haudegen, dabei ist er sensibler, als die meisten vermuten. Der wär da schon durchgegangen, hätte ich insistiert, aber ich sah keinen Sinn darin. Er hat sich die Seele aus dem Leib gearbeitet zuvor, er hat sich die Unterstützung redlich verdient!

  • Genau das ist es. Wir werden solche Türen bei Gelegenheit in aller Ruhe abseits von Trails prüfen und durchgehen. Splash wirkt oft nur als rücksichtsloser Haudegen, dabei ist er sensibler, als die meisten vermuten. Der wär da schon durchgegangen, hätte ich insistiert, aber ich sah keinen Sinn darin. Er hat sich die Seele aus dem Leib gearbeitet zuvor, er hat sich die Unterstützung redlich verdient!

    Ich kenne das nur zu gut. Gino, mein erster Hund, war da genau so. Dem hat man auch nie angemerkt wie sensibel er eigentlich war. Wichtig ist, denke ich, daß man darum weiß und entsprechend reagiert.


    LG


    Franziska mit Till

  • So, hier die ersten Videos von unserem Seminar in Bad Dürkheim mit Alun Williams. Es hat sich in jeder Hinsicht gelohnt: ich habe mit der Pfälzer Weinstrasse eine attraktive neue Gegend kennengelernt, und das Wiedersehen mit Alun war überfällig!


    Hier Rhians erster Trail, in Wachenheim, wo ich auch eine sehr hundefreundliche Unterkunft gefunden habe:


    Ich empfinde solche Wohnquartiere als recht mühsam - sie verleiten meine Hunde zum Gartenexplorieren. Und da der Trail als strikter Single Blind gelaufen wurde, musste ich jeweils klare Entscheidungen abwarten. Rhian war aber sehr fokussiert, hat aber wie so oft alles akribisch doppeltgecheckt, was mich immer Nerven kostet.


    Splash hatte seinen ersten Trail im selben Gebiet, der war allerdings 24 h alt. Er war fantastisch - und ich habe kein Video, da es regnete! :( Sowas von glasklar und fokussiert, obwohl er in solchen Gegenden oft die Pest ist.


    Sein 2. Trail an dem Tag war in Bad Dürkheim selber, 1 km lang! Erste Hälfte bekannt, 2. nicht. Da hatten wir an einer Ecke im Park etwas zu beissen - wir haben klar ein Problem mit grossen offenen Flächen. Sonst lief es super.


    Leider hatte Splash am nächsten Tag einen bösen Einbruch - er schien völlig abgelenkt, hat nicht seine klaren Positivs gezeigt. Beim 2. Trail wurde dann festgestellt, dass er leicht vergrösserte Lymphknoten hatte, sprich, sein Immunsystem war grad mit Infektionsabwehr beschäftigt. Die Organisatorin des seminars ist auch TA und hat schon öfters festgestellt, dass dann die Nasenleistung eingeschränkt ist. Wieder was gelernt.


    So gab es am Folgetag statt Arbeit an Splash zweifellos reellen Ablenkungsproblem erst nur einen Testtrail, ob die Nase wieder fit ist. War sie, und so gab es am Nachmittag DIESEN City-Trail in Neustadt, mit einem Start mitten im überdachten Shopping-Komplex:


    Nicht sehr lang, aber anspruchsvoll für Frauchen und Hund. Wir haben definitiv ein Trainingsmanko auf grossen offenen Plätzen! Witzig war die alte Dame bei 4:40: die ist in Entzücken ausgebrochen und hat Splash in den höchsten Tönen angeflötet. Ihre Tochter hat sie vergeblich ermahnt, den Suchhund nicht abzulenken. Die Mutter: "Aber ich lenke den doch nicht ab!! Ja du bist ein Süüüüsssser, Liiiiiieber, magst mich!"*zwitscher-flöt* :roll:

  • Hier das Video von Rhians Meistertrail am selben Tag wie der Trail von Splash oben.
    Und es wurde - tara! - ausnahmsweise von aussen gefilmt, so dass ich mich auch mal sehen konnte. Habe natürlich auch gleich vieles entdeckt, was ich nicht optimal mache - müsste das wirklich öfter von aussen filmen lassen! Ich bin der Teilnehmerin sehr dankbar, die dies spontan gemacht hat. :smile: Da sie als normale Mitläuferin unterwegs war, sind manche Stellen auch von fremden Rücken verdeckt, aber ich war doch erfreut, wieviel drauf war. Richtig spannend wäre der Direktvergleich mit der Headcam an den Stellen, an denen wir uns schwergetan haben, weil es zeigt, wie es von mir aus aussah, aber das schafft mein altersschwacher PC nimmer....



    Zum Trail: der war frisch, und im Startbereich sehr stark kontaminiert. Single Blind gelaufen, aber ohne dass Alun richtig fies wurde - er hat mich daher auch durch Fragen unterstützt, wenn ich mich sichtlich auf falsche Fährte begeben habe wie auf dem Platz ab 3.38 - ich hatte die Indikation nach rechts zwar gesehen, aber war selber zu sehr auf den grossen Platz fixiert, zumal Rhian da infolge der visuellen Ablenkung auch noch stark hinzog. Danach war alles klar, ich stelle aber einmal mehr fest, dass ich immernoch mehr Leine gebe als ich denke - auch wenn Rhian in vielen Situationen damit gut zurechtkommt.



    Aus der engen Nebengasse in die belebte Einkaufsgasse zu kommen war dann erst mal ein Schock für sie, sie brauchte einen Moment um umzustellen und nicht wahllos jeden Menschen anzuzeigen, der da mit leckerem Futter sass! Sobald sie das geschafft hatte, hat sie im weiteren Verlauf wieder sehr klar differenziert. Wir sind ganz klar zu wenig in solchem Getümmel unterwegs!



    Wie schon bei Splash Trail in Neustadt zeigt der GPS-Track der Headcam abenteuerliche Sprünge durch altehrwürdige Gemäuer - die engen Gassen sind der Satellitenpeilung nicht zuträglich, und beim Vergleich mit dem Video erkennt man, dass ich beim Einmünden in die Einkaufsgasse nie so weit nach rechts gelaufen bin, wie die Zacken da anzeigen - da habe ich Rhian ausgesprochen kurz gehalten und sie hat mir nach dem ersten Huch-Moment auch sehr klar gezeigt, wo es weitergeht. Aber der Track von Splashs Trail oben sieht ähnlich verworren aus. Was den Nutzen von GPS zum Traillegen leider stark einschränkt.

    :dagegen:

  • Am Sonntag war ich bei einem Workshop "Alte Trails". Wir kommen eher selten dazu, meine Hunde hatten bisher 2x 48 h Trails, das war das älteste. Nun wurde es älter, was der Hundeführer aber erst hinterher erfahren hat. Beide Hunde haben toll gearbeitet, Rhian hat auf eiem viereinhalb Tage alten Trail gezeigt, dass sie mit fast 11 noch längst nicht in den Ruhestand gehört... :herzen1:



    Am Nachmittag war dann Splash dran. Für seinen Trail habe ich eine Art Bilderstory aus Videosnapshots erstellt, weil die teilweise doch Details festhalten, die der im Mantrailer-Lesen weniger versierte Zuschauer doch leicht übersieht. Zudem zeigt mein altersschwacher PC doch starke Mängel, wenn es um Videoschnitt geht - werde die Videos noch hinkriegen, habe aber aktuell noch andere Prioritäten.


    Start an der Bushaltestelle: erster Impuls nach links.



    Ich liess Splash dann nochmal zurückkommen (habe mich also nicht bewegt), und er hat alles nochmal sorgfältig geprüft, mit weiterhin deutlicher Tendenz nach links.



    Der Moment, in dem er mir sein entschlossenes Positivsignal gibt.....



    .... und das auch fadengerade durchzieht.




    An der ersten Wegkreuzung hatte er viel zu überprüfen, und war auch noch etwas abgelenkt von anderen Gerüchen – hier kommt er nach einer recht starken Anzeige der korrekten Trailrichtung zurück, um die andere Richtung auszuschliessen.



    Hier kamen wir aus dem Weg, wo die Person mit der blauen Jacke steht, auf die Strasse, und ich hatte keine klaren Signale im Vorfeld, wo es langgeht. Splash hat nach rechts und links gecheckt, Negativ angezeigt und im Zurückkommen kam dieser Moment, wo er blitzschnell und glasklar den Trailverlauf angezeigt hat



    Ennet der Strasse hat er er ihn sehr entschlossen bestätigt. Er war allgemein sehr fokussiert unterwegs, hatte wenig Zeit für Privates bei der durch das Alter doch sehr anspruchsvollen Spur.



    Neben diesen so sicheren Momenten gab es auch solche, wo das Geruchsbild offenbar weniger eindeutig war, und er die zahlreich vorhandenen Optionen weiter als üblich abgecheckt hat.



    Oft hat er sich den Geruch auch entlang der Häuserwände geholt. Den Aufgang zum Parkplatz hat er erst etwas überlaufen den Wänden nach.



    Auf dem Parkplatz dann erste Signale, dass der Spurverlauf nicht so einfach zu finden ist. Ich wusste, dass der Trail ein Negativende hat, wusste aber nicht wann und wo - der Trail wurde als Single Blind gelaufen.



    Splash gibt alles, um die Spur wiederzufinden!



    Auch da nix.....



    Er kommt zurück, nimmt deutlichen Blickkontakt zu mir auf, und hätte wohl Negativende angezeigt....



    ... wenn da nicht eine der Beobachterinnen zu nahe reingelaufen wäre, du er fast zufällig sie angezeigt hat. Er hat aber sofort reagiert, als ich ihn zum weitersuchen aufgefordert habe – er wusste wohl, dass das nicht ganz richtig war. Nach einer weiteren Runde kam er wieder mit Blickkontakt zurück





    .... und diesesmal habe ich auf ausreichend Abstand geachtet, und er hat sauber das Negativende angezeigt!



    Die Spur war 6 Tage alt, kein Wunder, dass er zeitweilig hart zu ackern hatte! Das Wunder ist eher, wie sicher und klar er meistens war! Bin sehr stolz auf den Kerl!! :D :D

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