Wenn man es nicht mehr rückgängig machen kann...

  • :-)
    Also bei Kindern und Hunden ist schlimmer als der Fehler (der halt mal passiert) das schlechte Gewissen danach.
    Ich finde es ist wichtig, das man das schnell ablegt, weil der Hund nichts damit anfangen kann im hier und jetzt, er hat dann auch "rückwirkend" das Gefühl irgendwas stimmt nicht obwohl alles längst gut ist. Damit macht man es schlimmer als es war...


    Meine blödsten Situationen waren:


    1. Besuch in der "falschen" Hndeschule und mich die Leiterin davon abgehalten hat meinen Welpen beim ersten Besuch vor 20 herpreschenden Hunden zu beschützen (mit den Worten " da muss er durch, andere sassen die ersten paar Male auch ganz dort hinten unter er Bank"). Beschützt habe ich ihn trotzdem, aber nicht so vehement wie ich gewollt hätte und wie es richtig gewesen wäre.
    Hundeschule habe ich natürlich sofort geweschselt. Ich war tagelang "traumatisiert", das war für mich der blanke Horror.


    2. einmal habe ich ihn festgehalten, weil er nicht so nah ans Auto rankam, dass ich ihn reinheben konnte.
    Da kam er auch gleich danach nicht mehr ganz her :(
    (Danach habe ich bemerkt warum, das Auto war an und er hätte ja in die Abgase müssen - ich Trottel...)

  • Mensch ist Mensch, da können schonmal die Nerven durchgehen.
    Ich bin leider eh ziemlich impulsiv (ich arbeite daran!) und das Hundetier wurde schon einige Male zusammengestaucht (dieses Gezerre an der Leine hat mich waaaahnsinnig gemacht!!!).


    "Nur" zwei Mal wurde ich bisher handgreiflich (zweimal zu viel!!!)
    Beim ersten Mal hat sie versucht, ein kleines Kind springend vom Dreirad zu holen (nicht bösartig, einfach nur neugierig und überdreht), da hab ich sie nurnoch an den Ohren gepackt bekommen. Kind UND Hund haben geheult. Seitdem geht sie aber an keine Kinder mehr... Soll mir recht sein.


    Beim zweiten Mal ist sie an der Schleppleine so arg durchgestartet, dass ich sie vor Schreck krampfhaft festgehalten habe - leine wurde straff, wurde mir aus der Hand gerissen, in der Schulter hats laut geknackt (war am ende gezerrt und ausgekugelt) und ich bin gute 3 Meter weit geflogen. Da hat das Hundekind auch kurz war abbekommen (ins Nackenfell gegriffen und laut geworden).


    Mir tut beides im Nachhinein echt leid, wobei ich die Reaktion im ersten Fall unschön aber angebracht fand - ein Kind angehen geht GARNICHT!!! Im zweiten Fall wars einfach nur Wut und ziemlicher Schmerz.


    Auf Schwanz und Pfoten getappt bin ich ihr auch schon öfter (ausversehen), wenn sie mir total bekloppt durch die Beine gelaufen ist. Aber sowas kann ja wirklich mal passieren und Shira nimmt sowas auch echt nur 2 Sekunden böse und dann ist wieder gut.


    _____


    Ich denke, das hat mit Ablassbriefen nichts zutun, eher mit der Einsicht "Wir sind auch nur Menschen"!

  • Zitat


    was sind denn Ablassbriefe?


    Das gabs mal im Mittelalter :) Da konnte man sich Briefe kaufen, in denen stand, dass man von sämtlichen Sünden befreit ist - Seelenheil gegen Geld quasi ;)

  • mein erster hund musste mir viele dinge verzeihen, die ich so aus unwissenheit und dank falscher ratschläge an ihr "verbockt" hatte....


    maja musste gut 5 jahre lang auch mit kettenwürger an der leine laufen (gottseidank nicht täglich - die meiste zeit war sie im freilauf) - weil mir gleich am anfang, als ich sie als welpe bekommen habe, jemand "den guten rat gab" dass man nur damit schnellen erfolg habe bei der leinenführigkeit. (geholfen hat es nichts - nullkommagarnix - sie zog mit und ohne kettenwürger ihr leben lang mehr oder weniger).


    als sie in der pubertät so richtig im sturm und drang war, und die ohren auf durchzu waren, hab ich mit ihr regelmäßig wilde jagden veranstaltet... :hust: ..obwohl ich glaub, das hat sie mir mit sicherheit verziehen, denn IHR machte das spass...das fangenspielen mit frauchen. wenn ich dann oft kurz vorm lungenkollaps stand, dann flog auch mal die leine oder der schlüsselbund. (geholfen hats auch nix. allerdings klappte der rückruf ab dem moment bei ihr fast perfekt, als ich ihn, wenn sie kam, immer sofort belohnt hab. das blieb bis zu ihrem lebensende so).


    am schwersten aber wiegt, m.e., dass ich mir fast ein ganzes hundeleben lang keine gedanken übers futter gemacht habe. sie bekam das, was man halt so kaufen konnte im supermarkt um die ecke: frol**, pedig***, matz****.......erst als sie dann krank wurde und ich anfing, nachzuforschen, wie die krankheit entstanden ist, ging mir langsam ein licht auf. auch wenn man bis heute nicht genau sagen kann, wie die krankheit entstanden ist, mach ich mir gedanken drüber, ob es nicht mit anderem futter anders gekommen wäre.


    meine jungs heute kommen in den genuss der von mir gemachten erfahrungen und die oben genannten fehler mach ich sicherlich nie mehr. sie tragen geschirr oder auch mal ein "normales" halsband, an der leinenführigkeit wurde von anfang an geübt, fangen spielen wir wenn dann nur andersrum ;), der rückruf wurde auch langsam aufgebaut und sie mussten nie supermarktfutter fressen. man ist ja lernfähig..


    Zitat

    Gibt es hier Ablassbriefe? Merkwürdiger Gewissenerleichterungsthread.


    wie kommst auf sowas? noch nie gehört, dass man aus fehlern (den eigenen sowieso und auch aus denen, die andere machten) lernen kann?

  • Zitat

    Ah ok. jetzt sind wir schlauer ;)
    storyboard, du brauchst ja net mitmachen ;)


    Allgemeinbildung kostenlos. Wozu das DF alles gut ist, mh?


    Aber Mal ganz im Ernst, man sollte da schon ein bisschen differenzieren. "Ich habe meinen Hund mal festgehalten" ist jetzt echt nichts für eine Sonntagsbeichte. Das eine vollständig antiautoritäre Erziehung zum Scheitern verurteilt ist, hat die moderne Pädagogik nun auch bei Kindern schon festgestellt (auch, wenn der Vergleich hier ein bisschen hinken sollte). Ich befürworte Gewalt weder bei Kindern noch bei Tieren, aber wenn mein Köter mal eine auf den Hintern bekommen hat, weil er sich komplett daneben benommen hat, ist das kein Grund für 7 Jahre Unglück. Tiere sind sowieso die besseren Menschen, sie können auch vergeben. AMEN!

  • Spikybub: Mir ist ähnliches passiert. Auch in der HuSchu.
    Da denke ich immer noch dran mit dem komischen Gefühl in der Magengrube.
    Zwei ausgewachsene Labradore haben meinen kleinen, 4kg Wuffel, damals 4 Monate alt immer gemobbt. Zweimal sind sie ihn so wild umgerannt und auf ihn draufgefallen, dass ich dachte, er hätte das zeitliche gesegnet.
    Ich wollte hin, Trainerin sagte: lass ihn, das machen die unter sich aus, der kleine soll ja schließlich kein Weichei werden.
    Das Resultat war eine rausgesprungene Kniescheibe, wo er bis Heute noch Probleme mit hat.
    Das werde ich mir nie verzeihen, ich habe ihn nicht beschützt.

  • Dass is irgendwie oft so, vor allem in der Huschu, dass die ganz andere Ansichten habe als wir jetzt z.B.. Die Trainer sagen so oft "lasst die Hunde, die machen das unter sich aus", und man selbst sieht es aber einfach anders, handelt aber nicht, weil die Trainer eben was anderes sagen. Scheint unter Trainern normal zu sein, keine Ahnung.

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