kann ich das ausnutzen? oder Balljunkie?

  • Huhu


    Ich hab Lino (8Monate) letztens DAS SUPER Spielzeug gekauft, so ganz ohne absicht, aber findet es sooooo zum "alles um sich herum vergessen" Es ist ein Ball, der eigendlich quitscht (seine gleichaussehenden Kollegen taten das zumindest) aber dieser macht nur ein "pfüüüüüüüüüüü" und das war angenehmer für die Ohren als dieses gequitsche. Lino stand zumindest mit im Laden und himmelte mich seit dem dieses "pfüüüüüüü" ertönte, an.


    Lino ist seit 2 Monaten bei mir, und kannte vorher nichts, er kommt nur wenn kein anderer Hund weit und breit ist und an der Leine läuft er auch nur wenn kein anderer Hund zu sehen ist.


    Ich habe mir nun zwei Bücher gekauft "Kommt nicht, gibt´s nicht" und "Zufrieden an der Leine" das man nie alles 100% umsetzten kann, weiß glaube ich jeder.


    Jedenfalls war ich am überlegen, dieses "pfüüüü" in meinem Training beim mit dem "Hier" einzubeziehen, genau so bei dem "an lockerer Leine laufen und auf mich achten" wenn er den Ball sieht.


    Rein Theoretisch würde das wohl klappen. Aber LERNT er das gezeige Verhalten dann auch dadrauß ohne später dem Ball, also verknüpft er vielleicht eher das "Hier" mit "Ball" als mit dem "herkommen" ???


    Auch werde ich tunlichst trauf achten auf ihn kein Balljunkie zu machen. Er rennt zwar wie ein bekloppter hinter her, bringt ihn und guckt nur den Ball an. Wenn er mich dann anschaut und ruhig sitzt werf ich, oder versteck ihn. Oder ist das auch schon ein weg zum Junkie?

  • hej,


    wenn Hunde etwas nachjagen, schüttet ihr Körper Endorphine aus, Endorphine werden auch Belohnungshormone genannt und werden mitverantwortlich gemacht für die Entstehung von Euphorie.
    Wenn man einen Hund nur noch etwas jagend lässt, wird nach einer Zeit eine Fixation beim Hund entstehen, der Anfang einer Abhängikeit.
    Dies kann man sogar verschlimmern, indem man den Hund regelrecht damit überstimmuliert, wenn man damit mit ihm spielt.
    So entstehen Ball-Junkies.


    Für Dich bedeutet dies, ja nicht übertreiben und unbedingt alternativen zum Ball suchen und auch verwenden, dann gibt es kein Problem.



    Was nun das Belohnen angeht beim Einlernen.
    Benütze den Ball als Belohnung nicht als Reiz, sonst passiert es tatsächlich, dass er den Ball mit dem Verhalten gleichsetzt und Dich nicht versteht, wenn Du den Ball nicht hast.
    Sobald das gut klappt, was Du von ihm möchtest, dehnst Du zuerst etwas die Zeit aus, die er warten muss, bis er mit dem Ball belohnt wird (aber nicht zu sehr, es geht um Sekunden)
    Anschliessend fängst Du an, ihn auch anderst zu belohnen und sei es nur mit der Stimme.
    Dies Bewirkt, dass Dein Hund gerne machen wird, was Du willst, weil er nie weiss, was für eine Belohnung ihn erwartet.
    Hunde sind genau solche Spieler wie wir Menschen, dies ist für Jäger auch notwendig, denn schliesslich hat man nicht jedesmal bei der Jagd Erfolg und trotzdem darf der Einsatz nicht schwächer werden.


    Liebe Grüsse aus Dänemark

  • Zitat


    Jedenfalls war ich am überlegen, dieses "pfüüüü" in meinem Training beim mit dem "Hier" einzubeziehen, genau so bei dem "an lockerer Leine laufen und auf mich achten" wenn er den Ball sieht.


    Würde ich jetzt so nicht machen. Du wirst es sicherlich so richtig gut hinkriegen, aber dafür musst du den Ball dann wieder abtrainieren, damit die Kommandos auch sitzen, wenn du keinen Ball in der Hand hast! Das wäre für mich zu aufwendig. Du kannst aber den Ball supergut als Belohnung einsetzen, da dann aber auf die Dosis achten, wie die dänische Nachbarin so fein beschrieben hat. :gut:


    Wir haben mehrere Spielis zur Belohnung, aber der Hit ist einfach der Stoffquietschball unserer Katzen, den Bruno als SEINS erkoren hat. :D Andere Belohnungsspielzeuge sind, wenns dich interessiert, Klick, Klick oder Klick. Ich habe mehrere Spielbelohnungen eingeführt, weil sich der Hund schon sehr auf den Ball fixiert hatte und ich keinen Balljunkie wollte...wie egoistisch von mir, was? :hust:

  • Uuuuh ja Triebphobie :D


    Ich verstehe bisher nicht was schlimm an Freude, Trieb, Endorphinen sein soll.
    Einerseits soll der Hund rein positiv ausgebildet werde, freudig, mit Superbestätigung keinerlei aversive Reize,
    andererseits blooooooos nicht zuviel Trieb und eine mir unerklärliche Panik vor Junkeytum.
    Leckerlie sind gut Beute ist böse?
    Es gibt auch Hunde denen das Hirn bei Futter ausklinkt


    Die Ts frag hier nach einem gezielten Einsatz des Balls als Belohnung, als Superbestätigung und nicht nach hirnlosem Ballwerfen.


    Von mir ein klares JA, denn je höher die Motivation, desto weniger Absicherung braucht man.


    Die Dosis macht das Gift

  • Ich würde den Ball ganz klar als Jackpotbelohnung verwenden. Dadurch kommt er automatisch nur selten zum Einsatz. Als Lockmittel für so alltägliche Dinge wie Leinenlaufen käme es mir nicht in Frage - ich finde so geiernde Hunde furchtbar, und den Abbau muss man ja auch wieder machen.

  • Ich würde auch den Unterschied machen: Ball als Belohnung ja - als Lockmittel nein.
    Heißt: Kommando aussprechen ohne Ball in der Hand, Ball wird erst als Belohnung gezeigt.
    Für den Aufbau heißt das, dass der Hund erst das zu belohnende Verhalten zeigen muss - sonst kriegt er den Ball nicht zu Gesicht.

  • Ich wuerde den Ball auch einsetzen, warum denn nicht? Als superbelohnung eignet der sich doch spitzenklasse.
    Ich habe das bei meinem Hund auch so gemacht. Fuer einen Ball bzw. ein Spielzeug, laesst der alles andere liegen und stehen und hat nur noch Augen fuers Spielzeug. Ja klar, die Gefahr des zum junkie werden besteht, aber ich bin das wissentlich eingegangen und mein Hund hat so, den Abruf und das frei und ohne Leine an fremden Hunden vorbei gehen gelernt. Wie gesagt, ob ich jetzt durch Kekse bestaetige oder durch ein Spielzeug ist doch egal.
    Und warum soll Trieb und Freude immer gleich schlecht sein. Mein Hund ist kein Junkie geworden, wobei er ein absoluter Spielzeugfan ist, aber er verlangt nicht dauernd und staendig nach seinem Ball und hier liegt auch viel Spielzeug rum, trotzdem spielt er nicht staendig damit, oder schmeisst es mir vor die Fuesse.


    LG
    Gammur

  • Hey,


    wenn er so gut auf den Ball reagiert, wie wäre es dann ein Triebfuß´aufzubauen?
    Bist du Morgen wieder beim Spaziergang dabei? Ich werd versuchen es zu schaffen, dann zeig ich dir mal den Aufbau :)


    LG

  • cool, danke für die Infos .... werd mir daas malnachher beim Spaziergang mit anderen Hundy durch den Kopf gehen lassen. Obwohl mir die Idee mit dem "erst auf Ball quitschen hören, dann auf mich umlernen" besser gefällt. da ich ihn dann ja JETZT schon bedenkenlos von der Leine nehmen könnte auf dauer (den ich denke damit lernt er es schneller) mal sehehn, werd mein Männe mal befragen. Würd mich über weitere meinungen freuen.


    ALso zu extrem lass ich ihn wie gesagt damit nicht spielen. sobald er sich nicht setzt, er mir den ball aus der hand nehmen will, ihn nicht richtig angibt usw ist das spiel vorbei


    meckmeck
    ja bin auch morgen beim laufen dabei.


    Marita
    das Tau interessiert ihn nicht (eher so als Kauartikel für langweilige Stunden) den Kong haben wir noch nicht, und den Tennisball,.. naja da legt er sich regelmäßig auf die Nase wenn er ihn bringt, weil er in die Schlaufe tretet, wenn er die Schlauft in den Mund nimmt, und er zu mir renn schlägt der Ball auf den Boden auf und haut ihn auf den Kopf -.-

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