Kennt ihr diese DVD: Duell auf offener Straße ?

  • So ziemlich alle "Erziehungselemente"...wieso bitte knalle ich einem kleinen, eh schon schreckhaften Hund permanent Discs vor die Füße, um ihn hinterher mit Wurst zu füttern? Warum wird der Border aus purer Willkürlichkeit mit Nierenzwickern traktiert, dass er kreischen muss? Warum kriegen die Hunde heftige Leinenrucke verpasst? Warum schütteln sie permanent ihren Stress "nach den Übungen" ab? Warum wurde der Flat Coated die ganze Zeit gewzickt, geruckt und gekniffen, sodass er permanent ein Stressgesicht und einen wild wedelnden Schwanz hatte?


    Sorry, geht gar nicht..aber wer drauf steht, bitte...sind ja nicht meine Hunde...

  • Ok, dass zeigt, dass du die DVD zumindest gesehen hast, da ich es immer kritisch finde etwas zu verurteilen was man nicht gesehen hat. Teilweise stimme ich dir zu, teilweise nicht. Ich habe durchaus auch meine Kritikpunkte an der DVD aber die liegen etwas anders. Ich mag generell keine Erziehungsanleitungen und keine Versprechungen einer Schnelllösung. Das wird so explizit zwar nicht gesagt aber dadurch, dass alle Hunde am Ende "geheilt" sind wird das vermittelt. Das wiederum wird dazu führen, dass viele im blinden Aktionismus die Vorgehensweisen imitieren werden ... am Ende natürlich ohne entsprechende Erfolge.

  • Ich hab sie gerade eben gesehen, daher mein Kommentar ohne mich vorher abzukühlen und zu besinnen :D


    Nö.
    Been there, done that.
    Für nicht praktikabel erklärt und für mich bessere Wege gefunden.
    Reine Monologarbeit.
    Hunde dürfen in diesem Video so viel kommunizieren, wie sie wollen.
    Sie werden einfach ignoriert.


    Das war für mich der Grundton. Inakzeptabel.

  • Ich hab die DVD gestern zusammen mit Schwesterle und Freundin gesehen.


    Fazit: Absolut nicht nachahmenswert, total erschreckend, was da gezeigt wurde. :mute:


    Gearbeitet wurde über Leinenruck, Einschüchterung, Flankenkneifen (wobei das Verniedlichend ist, das müsste eigentlich anders genannt werden, zumindest in meinen Augen.. :verzweifelt: ), Discs wurden auch eingesetzt. Kein Lob, keine sichtbare positive Verstärkung.

  • Hallo Pallas,


    ich kann Dein Problem sehr gut nachvollziehen. Lucky und ich haben/hatten das gleiche Problem. Wir haben diverse Hundeschulen durch, da sich bei jeder Hundeschule am Ursprungsproblem nichts geändert hat, wir aber mind. ein oder zwei neue Probleme hinzubekommen haben....... :hilfe:


    Mir wurde angeraten, Lucky "stationär" ausbilden zu lassen; -ich würde dann nach 6-8 Wochen einen perfekt ausgebildeten Hund zurückbekommen.... Kam für mich natürlich nicht infrage. Andere haben mir gesagt, er wäre total "versaut" und wir sollten ihn ins Tierheim geben, da er in spezielle Hände gehören würde. Die Krönung war, dass mir ein Ausbilder geraten hat, ihn -da nicht mehr trainierbar sei- einschläfern zu lassen.......


    Ich habe dann mit Lucky erstmal keine Hundeschule mehr besucht, sondern versucht, alleine mit ihm klar zu kommen. Allerdings war das auch keine dauerhafte Lösung, sodass ich mich dann eigentlich schon dazu eintschlossen hatte, mit der Hundeschule von Thomas Baumann Kontakt aufzunehmen. Zufällig war dann in unserer Tageszeitung eine Anzeige von einer Hundeschule in Hude, die Erfahrung mit Problemhunden haben. Total skeptisch habe ich dort dann angerufen, und direkt gefragt, ob sie wirklich schon mit RICHTIGEN Problemhunden gearbeitet hätten. Da das bejaht wurde, habe ich dort einen unverbindlichen Termin vereinbart. Nachdem man sich einen halben Tag sowohl unsere Historie angehört hat, sowie die "Zusammenarbeit" zwischen Lucky und mir begutachtet hat, wurde mir gesagt, dass wir kein unlösbarer Fall seien, allerdings aufgrund der vielen sehr negativen Trainingserfahrung damit zu rechnen wäre, dass sich Lucky's/unser Problem nur relativ langsam abtrainieren lässt.


    Was soll ich sagen? Nach Jahren teuer bezahlter Trainings war es das erste Mal, dass wir, bzw. unser Problem individuell betrachtet wurden. UND: Es wurde nicht nur am Problem der "Leinenaggression" etc. gearbeitet, sondern zum ersten Mal nach ewig langer Zeit durfte Lucky schleppleinengesichert Freilauf genießen. Dadurch waren innerhalb von zwei Wochen seine Aggressionen gegeüber Joggern, Radfahrern, usw. nahezu vollkommen verschwunden. Dass er vorher nicht ausgelastet war, war mir klar. Doch was will man machen, wenn der große schwarze Hund sonst alles attackiert? Wir waren hier schon total verschrien, als die mit dem "Monsterhund". Mittlerweile reagiert er "nur" noch aggressiv auf andere Rüden, -dies aber auch in -im Verhältnis zu früher- deutlich abgeschwächter Form. Wenn ich etwas mutiger wäre, dann wäre wir sicherlich im Training schon weiter. Aber bei den täglichen Spaziergängen versuche ich immer noch weitestgehend Hundebegengnungen zu vermeiden. Auch bei mir hat sich das falsche Verhalten leider sehr fest eingerägt.....


    Da ihr in HB wohnt, ist Hude ja gar nicht so weit entfernt von euch. Vielleicht wäre die DEHRA-Hundeschule von Manuela Schoone auch etwas für euch??


    Ich drücke euch für euer Training ganz fest die Daumen!!


    Viele Grüße
    Ulrike mit Lucky (der nun gar nicht mehr so furchterregend ist)

  • Hallo Pallas, Du bist nicht allein. Ich habe auch so einen Leinenrüpel und nach Jahren (sie ist mittlerweile 5 Jahre alt) erfolgloser Versuche/Trainingsansätze habe ich jetzt endlich meinen Weg gefunden, und zwar hier im Forum, Thema "Zeigen und Benennen". Ich habe es sofort ausprobiert, praktiziere dies mittlerweile seit ca. 4 Wochen, sie pöbelt nicht mehr. Jetzt gilt es, den Clicker langsam wieder auszuschleichen, aber soweit sind wir noch nicht.


    Ich bin auch mit Panik Gassi gegangen, weil sie wirklich jeden Hund angemacht hat. Wenn ich sie am Rand hab absitzen lassen, konnten andere vorbei, aber nicht wenn wir in Bewegung waren und das war schließlich mein Ziel. Mit dem Clicker klappt das hervorragend, reagiert sie nicht auf den Clicker (kommt auch noch vor) gehe ich aus der Situation und Neustart, das klappt dann. Ihre Leinenaggro ist hausgemacht, ich habs selbst verbockt, um zu dieser Einsicht zu gelangen, habe ich Jahre gebraucht.
    Freilauf geht zwar noch nicht, sie läuft an der SL, weil der Rückruf so gar nicht klappen will, wenn sie einen Hund sieht, sie steht dann wie festgewachsen und da erreicht sie der Clicker nicht immer. Aber das ist ein anderes Thema.


    Wir können angeleinte Hunde und auch Freiläufer (solange sie kein sichtbares Interesse an uns haben) mittlerweile problemlos passieren. Stolz bin!


    Schade nur, dass ich die Methode nicht schon vor 4 Jahren oder so kannte. Aber egal, wir sind auf bestem Wege.


    LG Marion

  • Ergänzung zu meinem Beitrag von eben, leider kann ich nicht editieren:


    Mir wurde bzgl. ihrer Aggro auch gesagt, der Hund ist nicht ausgelastet unterwegs, ich sollte sie mehr beschäftigen, also habe ich sie beschäftigt: UO, ZOS, Spielen, Suchen etc. pp. Zusätzlich sind wir noch 3-4x die Woche auf'm HuPla gewesen (Obi, THS). Ergebnis: Adrenalinjunkie. Sind wir losgegangen, war der Hund schon in Erwartungshaltung, kam dann meinerseits keine Beschäftigung, wurde sich abreagiert an allem, was da kam.
    Also habe ich mal ein paar Spaziergänge mal gar nichts mehr gemacht, bin nicht mehr auf'n Platz (außerdem hat sich meine THS-Gruppe aufgelöst, so hatte ich auch gar keinen Grund mehr auf'n Platz zu fahren) und mein Hund konnte entspannen. Die einzige Aufmerksamkeit die sie unterwegs von mir bekommt ist der Clicker bei Hundebegegnungen und meine Pfeife zum "Kommen". Mehr will sie auch gar nicht mehr. Wenn ICH mit ihr arbeiten möchte, macht sie mit, aber sie fordert es nicht mehr ein.
    Seit ich die "Zeigen und Benennen"-Methode durchführe, gehen wir super entspannt spazieren. Sie geht sogar mit Hilfe dieser Methode an ihren Erzfeinden vorbei.


    LG Marion

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!