Ich möchte euch von Lenny erzählen. Lenny ist ein 18 Monate alter, schwarzer Schäferhund und sitzt seit er 10 Monate alt ist im hiesigen Tierheim. Das TH ist seine dritte Station. Zuvor war er bei einem Ehepaar, welches nicht mit dem Hund zurecht kam und die haben ihn zu einem älteren Herren gegeben, was auch nicht funktionierte. Also kam er ins TH. Bereits seit Juni 2010 verfolgen mein Mann und ich sein Schicksal. Immer wieder war er in der hiesigen Zeitung. Entweder als Tier der Woche, oder als Notfall.
Am letzten Montag sind mein Mann und ich ins Tierheim gefahren und haben uns den Hund angesehen. Er ist ein lebhafter, lustiger Kerl. Ein richtiger Schatz und froh um jede Abwechslung, da er leider im TH völlig unterfordert ist. Es gab Interessenten, aber entweder waren es nicht die richtigen, oder der Hund war ihnen zu groß, zu schwarz? Zudem leidet Lenny an Borreliose, was wohl die Interessenten zusätzlich noch abschreckt.
Lenny lebt allein in einem Zwinger und ab und zu kann er durch den Auslauf düsen. Mit einer Schäferhündin, die ebenfalls im TH lebt, versteht er sich gut, bei Rüden entscheidet die Sympathie.
Dreimal haben wir ihn im TH besucht und haben dann versucht, ihn mit Eloy zusammenzuführen. Keine leichte Aktion, zumal beide Hunde im fast gleichen Alter sind. Eloy ist nur 4 Monate jünger als Lenny. Da die Tierheimmitarbeiterin auch nicht wusste, wie Lenny reagiert, hat sie ihn an der Schlepp gelassen, während Eloy frei lief. Das erste Treffen verlief von daher nicht optimal. Spinnefeind waren sich die zwei nicht, aber Eloy war Lenny zu fordernd, so dass er ihm ne Ansage verpasst hat. Daraus ergab sich dann ein leichtes Scharmützel, bei dem aber nichts passiert ist.
Jedenfalls wäre es Harakiri die Hunde jetzt einfach zusammenzuführen, sprich Lenny mit in unser Zuhause zu nehmen. Ich habe mir viele Tipps und Meinungen geholt. Diese gingen von vehement abraten, bis "das ist machbar".
Was also tun? Mein Mann und ich haben uns die ganze Woche die Köpfe zermartert. Was können wir machen? Letztlich haben wir uns entschieden und für Lenny eine Patenschaft abgeschlossen und unterstützen ihn mit einem festen monatlichen Betrag. Mittlerweile sind wir jeden Tag mit dem Hund spazieren gegangen und er zeigt sich draussen prima. Sehr interessiert, leicht zu führen und überhaupt nicht agressiv anderen Hunden gegenüber. Wenn wir ins TH kommen, freut er sich wie Bolle. "Hurra, es geht nach draussen!" Bislang sind wir getrennt gelaufen, also Männe mit Lenny und ich mit Eloy, oder erst beide mit Eloy und dann beide mit Lenny.
Heute wollen wir das erste Mal gemeinsam gehen. Die Hunde angeleint, aber ohne direkten Kontakt. Ziel ist erstmal, dass die Hunde sich respektieren/akzeptieren, so dass man in nächster Zukunft gemeinsame Gassigänge gestalten kann und auch gemeinsam im Auto mit den beiden zum Gassi rausfahren kann.
Und vielleicht kommt sogar irgendwann in Frage, dass Lenny bei uns einziehen kann. Das entscheiden die Hunde und ihre Sympathie. Wir haben Zeit und die werden wir uns auch nehmen.
Ich hoffe, dem Hund ein wenig ein hundegerechtes Leben bieten zu können, auch wenn es jedesmal schwer ist, ihn wieder ins TH zurückzubringen. :/
Vielleicht mag der ein oder andere hier mitverfolgen, wie es weitergeht.
Hier kann man sich ihn ansehen und demnächst werde ich auch eigene Bilder von ihm machen. Das TH hat mir dafür die Genehmigung erteilt.
http://www.tierschutz-emden.de/forum/showthread.php?tid=1951
LG Ute