Dominanter Rüde - Probleme

  • Der Welpe ist einfach zu früh von seiner Mutter weg gekommen. In der 6. bis 8. Lebenswoche findet eine der wichtigsten Prägephasen statt. Der Welpe lernt nämlich von älteren Hunden, daß er nicht ohne Konsequenzen aufdrehen darf, daß er nicht ohne Einschränkung seine Zähne einsetzen darf. In dieser Zeit beginnt die grundlegende Erziehung der Beißhemmung und der Welpe lernt auch Ruhe zu halten.


    Diese wichtige Prägephase ist hier versäumt worden. Und wie es scheint, kann niemand dem Junghund Grenzen setzen. Welpe ist er nicht mehr, darum halte ich auch einen Welpenkurs für kontraproduktiv. Der Junghund muß jetzt mit und durch ältere Hunde und natürlich durch den Menschen lernen. Ob da ein wegsperren in Boxen hilfreich ist, glaube ich nicht. Es ist eine kurzfristige Lösung, aber kein Lernprozess.


    Ich würde hier auch für einen kompetenten Hundetrainer sprechen, der zu allerst dem Menschen bei bringt, wie er mit dem Junghund umzugehen hat. Daurauf aufbauend, und wenn Mensch sich die Zeit nimmt, kann dem Jungrocker recht schnell ein "schonender" Umgang mit seiner Familie, vor allem mit den Kindern vermittelt werden.


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Zitat

    Der Welpe ist einfach zu früh von seiner Mutter weg gekommen. In der 6. bis 8. Lebenswoche findet eine der wichtigsten Prägephasen statt. Der Welpe lernt nämlich von älteren Hunden, daß er nicht ohne Konsequenzen aufdrehen darf, daß er nicht ohne Einschränkung seine Zähne einsetzen darf. In dieser Zeit beginnt die grundlegende Erziehung der Beißhemmung und der Welpe lernt auch Ruhe zu halten.Die Beißhemmung lernt er trotz dem frühen Wegkommen von der Mutter immer noch. Es heißt aber nicht, dass wenn er die Beißhemmung hat, nie zwicken wird. Beißhemmung bedeutet, nicht verletzend zuzubeißen. Das kann auch ein Mensch dem Hund beibringen per Schnauzengriff und per Aua. Die Beißhemmung erlernt sich nicht nur zw. der 6. und 8.Lebenswoche.
    Diese wichtige Prägephase ist hier versäumt worden. Ja und? Dennoch ist der Hund nicht sein lebenlang versaut. Dann muss man eben dran arbeiten - dringend.
    Und wie es scheint, kann niemand dem Junghund Grenzen setzen. Welpe ist er nicht mehr, darum halte ich auch einen Welpenkurs für kontraproduktiv. Das ist nicht kontroproduktiv. Dann muss er eben in Kürze in den Junghundekurs, wo er von den anderen deutlich spührt, wann er zu fest zwickt. Der Junghund muß jetzt mit und durch ältere Hunde und natürlich durch den Menschen lernen. Ob da ein wegsperren in Boxen hilfreich ist, glaube ich nicht. Es ist eine kurzfristige Lösung, aber kein Lernprozess. Das ist kein Wegsperren in die Box, das muss man ähnlich wie mit einer Wurfhöhle vergleichen. Manche Hunde brauchen eine Zwangsauszeit, um runterzukommen. Eine Box kann ein wunderbarer sicherer Platz für einen Hund bedeuten. Der Lernprozeß ist hier nicht notwendig. Das ist wie wenn du ein überdrehtes Kind endlich ins Bett bringst, weil es übermüdet ist und dringend schlafen muss, es aber woanders nicht schalfen kann, weil zuviel los ist.
    Ich würde hier auch für einen kompetenten Hundetrainer sprechen, der zu allerst dem Menschen bei bringt, wie er mit dem Junghund umzugehen hat. Daurauf aufbauend, und wenn Mensch sich die Zeit nimmt, kann dem Jungrocker recht schnell ein "schonender" Umgang mit seiner Familie, vor allem mit den Kindern vermittelt werden.


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • ich war in der "ins Gesicht Beißen Situation" nicht dabei. Sie wohnen doch fast hunder km von uns entfernt. wir sehen uns zwar regelmäßig aber alles krieg ich nicht mit. es ist auch ein glück nichts passiert. vielleicht habe ich mit dominant auch das falsche wort gewählt, vielleicht wäre aufmüpfig besser gewesen... :tropf:

  • Zitat

    ich war in der "ins Gesicht Beißen Situation" nicht dabei. Sie wohnen doch fast hunder km von uns entfernt. wir sehen uns zwar regelmäßig aber alles krieg ich nicht mit. es ist auch ein glück nichts passiert. vielleicht habe ich mit dominant auch das falsche wort gewählt, vielleicht wäre aufmüpfig besser gewesen... :tropf:


    Ja, aufmüpfig passt bestimmt besser. Dominant kann immer nur situativ gesehen werden. Dazu gehört immer einer, der dominiert und einer, der sich dominieren lässt. Daher würde ich den Hund eher als einen Hund sehen, der seine Grenzen testet und kein Stopp bekommt.

  • Hallöchen,


    hab das hier alles nur überflogen und sage schonmal Sorry, wenn etwas doppelt kommt.


    Wir hatten genau die gleichen Probleme: Unser Hund wurde jedoch schon im Alter von ca. 3 Wochen von der Mutter weggenommen und zusammen mit seinen 4 Schwestern in einer Kiste vors Tierheim gestellt (im Dezember)


    Unsere Trainerin hat immer gesagt: das erklärt manche Dinge auf jeden Fall, darf aber KEINE Entschuldigung sein.


    Bei uns war es genauso wie Du beschrieben hast mit dem permanent auf 180 sein und zwicken... wir haben damals auch gedacht er will die Führungsrolle übernehmen. Das ist Blödsinn! Er wollte eben das genau nicht! Er wollte souveräne, gelassene "Eltern", die die Dinge im Griff haben.


    Da hilft nur eins:


    GAAAAAANZ ruhig bleiben und ganz souverän auftreten. Sicher sein und Vorbild sein! Und vor allem, so wenig wie möglich aufputschende Dinge mit dem Hund tun und das Programm für den Hund komplett nach unten fahren!!!!!!! und erfahrene Althunde ins Spiel bringen.


    Wir haben in genau diesem Alter angefangen unseren Hund (auf Rat der Trainerin) mit dem Futterbeutel zu füttern. Er hat dadurch gelernt, dass wir über die Ressourcen verfügen und er nur zu Fressen bekommt, wenn er mit uns zusammen arbeitet. Das hat unsere Bindung enorm gesteigert und ihm Fehlverhalten ganz deutlich gemacht. Wenn er sich daneben benommen hatte, dann wurde der Beutel weggepackt und es gab eben nichts zu fressen.


    Ich schwöre der Hund wird das begreifen!


    Es wird dadurch auch besser die Kommandos lernen... seine Aufmerksamkeit ist nämlich sehr gut bei Euch!


    Probiert das mal aus - nach Absprache mit einem Trainer!!!


    Erklärt den Kindern, dass Hundi ganz viel Ruhe braucht und richtet Zeiten ein, in denen sie ihn streicheln etc. dürfen, damit die Kinder für den Hund berechenbarer werden. Vielleicht verknüpft ihr Streichelzeiten mit einem Kommando "Streichelzeit" oder so, damit der Hund lernt, sich darauf einzustellen.


    Berichtet mal wie es Euch (bzw. dem Bruder) so ergeht!


    Wir drücken ganz dolle die Daumen, dass sie das schaffen!!!


    Viele Grüße von den Unzertrennlichen Jana & Alvin

  • Ach je,


    gleich einen vier Monate jungen Hund als dominant und König Rotzlöffel zu bezeichnen, der sich nicht unterordnet, wundert mich doch sehr liebe Steffie.
    Seit wann liest und bist du hier im Forum?
    Tut mir leid, aber solche Ausdrücke und so eine Denkweise lässt wirklich auf Ahnungslosigkeit schließen.
    Ich bin da jetzt mal offen und ehrlich, du hast inzwischen deinen dritten Hund und solltest es besser wissen.
    Gut, dass ein Trainer hinzugezogen wird, der es hoffentlich besser weiß.
    Leider gibt es unter diesen auch noch zig schwarze Schafe, die so ein Junghundverhalten als Dominanz bezeichnen.


    Ich behaupte aus der Ferne, dass der junge Hund noch nicht richtig erzogen wurde, was in dem Alter auch noch nicht wirklich möglich ist.
    Da kommt ein Kind und tätschelt dem jungen Hund über den Kopf und der Hund reagiert hündisch und schon bekommt er den Stempel "König" und dominant zu sein.
    Wie schwer ist denn die Beißverletzung?
    Wie geht es dem Kind?
    Musste die Wunde genäht werden?


    Beißhemmung:


    http://www.familienhundtraining.com/archiv/beisshemmung.html


    Was bedeutet denn, dass der junge Hund sich nicht unterordnet?
    Inwiefern denn unterordnen?
    Von alleine erzieht sich so ein Hund nicht.
    Grenzen und Hausregeln stellt der Mensch auf, die ein Hund auch erst einmal lernen und begreifen muss.
    Der eine Hund lernt schneller, der andere weniger schnell.
    Dass der Hund Kindern nicht ins Gesicht springen und schnappen soll, hat ihm ggf. noch niemand erfolgreich beigebracht oder er hat es einfach noch nicht begriffen.
    Gleich wird er als Bösewicht abgestempelt.
    Hat es jemand von euch schon aus Sicht des Hundes betrachtet?
    Ich sage nicht, dass es wünschenswertes Verhalten ist, aber eben instinktives.
    Ich wage zu behaupten, dass es höchstwahrscheinlich keine böse Absicht war, sondern eine mutige Übersprungshandlung.
    Möglicherweise hat der Hund schon vor seiner Handlung eine deutliche Sprache signalisiert, die aber niemand wahrgenommen hat, ohne jetzt böse Absichten zu unterstellen.
    Es sind doch häufig Kleinigkeiten, die ein Hund signalisiert und der Mensch übersieht es einfach.
    Ggf. kam das Kindergesicht dem Hund zu nahe (das Kind tätschelte den Kopf und war evt. in Augenhöhe des Hundes).
    Es können 150 Gründe eine Rolle gespielt haben, die aber mit Dominanz nicht im geringsten etwas zu tun haben.


    Da ist großes Umdenken, Umlernen und Belesen angesagt.
    Ich hoffe, es ist ein wirklich guter Trainer, der das Verhalten nicht mit drohender Gefahr, dass ein vier Monate junger Hund den Chefsessel beanspruchen möchte, erklären wird.


    Für das Kind hoffe ich, dass der Schrecken nicht allzu groß ist und dass die Eltern sich auch inpuncto Hundeverhalten, Kinder + Hunde in einem Haushalt, Erziehung und Hundesprache belesen bzw. informieren.


    Und da der Hund auch noch viel zu früh übernommen wurde (daran ist nicht nur der Vermehrer schuld), kommt da noch einiges erschwerend hinzu:
    Ihm wurde ein Teil einer enorm wichtigen Zeit genommen.
    Und wer ist nun Schuld an der ganzen Sache?
    Der Hund?
    Weil er sich nicht unterordnen will, weil er so dominant ist?
    Denkt ihr, dass er so auf die Welt kam?
    Ich bin davon überzeugt, dass er für sein Alter ganz normal ist, bis auf die Lücken, die ihm fehlen, die aber letztendlich nicht wesentlich mit diesem Vorfall in Zusammenhang gebracht werden können.
    Es gibt genügend andere Hunde in dem Alter, die auch so einen Quatsch machen, obwohl sie erst mit 10 Wochen einzogen.
    Haben sie alle dominant das Licht der Welt erblickt?




    https://www.dogforum.de/dominanz-t13548.html



    Gruß
    Leo

  • ...also. könig rotzlöffel meine ich gar nicht böse, ich habe auch mit keinem wort geschrieben, das ich den hund als "böse" betrachte. mit der bezeichnung könig rotzlöffel wollte ich eigentlich genau das zum ausdruck bringen, das es ein frecher kleiner kerl ist, der noch nicht so recht weiß, wos langgeht. aber ich möchte nochmal betonen, keineswegs möchte ich den hund als böse hinstellen. zu kindern, die mal aufmüpfig werden, sagt man auch mal du kleiner rotzlöffel, ohne das man es bös meint. und wie du ja geschrieben hast, der kleine kerl meint eben, er kann der boss der familie werden - zumindest hab ich es so verstanden. im übrigen haben sie den hund mit 8 wochen zu sich genommen. der hund wurde aber bereits in seinem vorherigen zu hause von der mutter getrennt gehalten - mutter draußen, welpe drinnen. die aussage war, die beiden (er und sein brüderchen)hätten die mutter total fertig gemacht. ich möchte auch keine diskussion über so etwas lostreten, sondern habe das lediglich als hintergrundinfo dazugeschrieben. weils ja möglicherweise mit den problemen zu tun haben kann. ich hab ja schon geschrieben, er hat nur geschnappt, nicht richtig gebissen und die kleine hat ein glück keine verletzung davon getragen. nur der schreck eben und jetzt die angst der mutter, das er mal richtig zubeißen könnte. was ich im übrige nachvollziehen kann. wir haben ja unseren burli erst mit 4 monaten bekommen. also er war die ganze zeit mit seiner mutter und seiner schwester zusammen. ob er jetzt deswegen ein total lieber kerl ist oder einfach vom wesen her so ist, kann ich nicht beurteilen. jedenfalls hat er noch nie nach einem von uns geschnappt (wenn man mal das spielerische an den händen kauen am anfang außer acht lässt) und auch sonst kenn ich solche probleme eben nicht von ihm. auch von meinen zwei vorherigen hunden nicht. drum kann ich die situation dort eben nicht so ganz einschätzen. ich hoffe wirklich, das sie an einen guten trainer geraten ist, der ihr helfen kann, die sache in den griff zu kriegen.

  • Zitat


    Schon das Wort zwangsweise stört mich hier massiv. Was ist daran zwangsweise? Und was für deine Hunde und Kinder gilt/galt ist deswegen noch lange nicht unbedingt auf andere übertragbar. Dann hattets du wohl noch nie einen solchen Hund, der Auszeiten dringend gebraucht hat. Schon das Wort in die Box sperren hört sich so negativ an. Eine Box kann was wunderbares für einen Hund sein. Ebenso wie das Bett für das Kind etwas wunderbares sein kann. Und das mit den Ruhezeiten hat nicht unbedingt was mit Geduld und Einfühlungsvermögen zu tun, sondern etwas mit dem Individuum, mit dem man es zu tun hat.

  • Zitat


    Und was soll das jetzt mit der Box zu tun haben? Und wieso soll der Hund Verlassensängste zeigen? Wenn du weißt, wie man einen Hund an ne Box gewöhnt, wird es nicht zu Verlassensängsten kommen. Wie kommst du nur auf sowas? Der Hund wird doch nicht von den Menschen ausgegrenzt, er soll in eine Box bei den Menschen.

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