Wie kann ich meiner ängstlichen Hündin helfen? Bitte lesen!

  • Hallo Zusammen!
    Ich habe eine 2 Jährige kastrierte Golden Retriever Hündin. Wir haben sie seit sie 8 Wochen alt war. Von Anfang an waren wir auch mit ihr in der Hundeschule (Welpenkurs, Junghunde, Nasenarbeit) um sie gut zu sozialisieren und gut zu erziehen. Bis vor einem halben Jahr hatten wir auch keine Probleme mit ihr. Dann hat es angefangen das sie sehr ängstlich gegenüber anderen Hunden geworden ist - meiner Meinung nach weil sie 3 mal von anderen angegriffen wurde (nicht gebissen aber es wurde auf sie eingehackt). Seitdem stellt sie bei fast allen Hunden ihre Nackenhaare auf und läuft nur im großen Bogen auf andere zu, bzw. ignoriert sie und versucht ohne Kontakt an ihnen vorbeizukommen (nur bei großen Hunden). Viele Hunden akzeptieren das aber nicht und laufen ihr dann hinterher und wollen sie beschnuppern oder schüchtern sie ein (knurren, bellen). Leider hat sie sich jetzt angewöhnt in so einem Fall in die offensive zu gehen und greift die anderen an. Sie beißt nicht aber sie "hackt" mit der Schnauze auf die anderen ein.
    Ich glaube der auslöser ist dabei meistens das sie es überhaupt nicht mag wenn ihr andere Hunde am Hintern schnuppern. Sie kneift dann sofort den Schwanz ein und springt ängstlich zur Seite. Weiß jemand was das zu bedeuten hat?
    Wenn der andere Hund sie dann nicht in Ruhe lässt geht sie ziemlich schnell in die Offensive. Seit November ist das jetzt schon 3 mal passiert. Ich hatte dann auch schon eine Einzelstunde bei unserer HuSchu aber dabei ist nur rausgekommen das sie ängstlich ist und das wir Ansammlungen von vielen Hunden meiden sollen, weil ängstliche Hunde oft in einer Gruppe von vielen Hunde gemobbt werden. Ich glaube unsere Trainerin hatte das ganze nicht so ernst genommen weil sie sie von den Kursen her ganz anderes kannte. Und sie meinte wenn sie wieder positive Begegnungen mit Hunden hat hört das wieder auf. Ha Ha schön wär's ;-) Da sie von sich aus ehr den Kontakt mit anderen Hunden meidet kann sie auch keine positiven Erfahrungen machen. Neulich haben wir einen anderen Goldi getroffen der super lieb war. Er stand immer vor ihr mit dem Kopf und den Vorderpfoten nach unten gebeugt und schwanzwedelnd und hat sie zum spielen aufgefordert. Sie ist dann aber nur Seite gegangen hat im Gebüsch geschnuppert und sich nicht für den anderen interessiert.
    Ich will mich jetzt auf jeden Fall an eine andere HuSchu wenden aber ich wollte schonmal fragen ob ihr Erfahrungen damit habt und wie man das ganze angehen kann? Damit ich auch schon weiß was auf uns zu kommt. Es ist ja ein sehr schwieriges Thema...

  • Hallo,


    ich an Deiner Stelle würde Deiner Hündin mehr Sicherheit vermitteln.
    Du weiß ja, wie sie drauf ist.
    Also hilfst Du ihr, wenn Du den anderen Hund vertreibst.


    Laß doch erst gar nicht zu, daß andere Hunde Deinen Hund so massiv bedrängen.
    Blocke die anderen ab.
    Es sei denn, Deine hätte Interesse an dem anderen Hund.
    Aber sonst blocke alle ab, und zwar, bevor sie zeigt (zeigen muß), daß sie sich unwohl fühlt.
    Wenn sie weiterhin auf sich alleine gestellt bleibt, dann könnte es tatsächlich passieren, daß Deine Hündin "zum Angriff" hinübergeht.


    Und ich glaube, daß möchtest Du auch nicht, oder?


    Du vermittelst Deinem Hund wirklich mehr Sicherheit, wenn Du sie "beschützt".
    Und zwar ganz ruhig und sourverän.
    Mit der Zeit, wenn sie merkt, daß ihr nichts passieren kann, sie von anderen Hunde nicht mehr so arg bedrängt wird, dann wird sie auch bestimmt wieder etwas mehr auftauen.



    Viel Erfolg,
    und schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Hallo, erst mal ein paar Fragen..


    Wie verhälst du dich wenn ein anderer Hund kommt und was machst du dann??


    Ich habe auch eine Golden Retriever Hündin und auch sie ist 3 mal attakiert und gebissen worden, sie hat auch um jeden Hund ein Rießenbogen gemacht.. oder an anderen Hunden an der Leine vorbeilaufen, war auch nur im Gänsemarsch möglich..


    Ich hab ihr aber Sicherheit gegeben, hab mich immer zwischen den fremden Hund und Sunny gestellt, wenn sie den Kontakt nicht möchte muss sie nicht und so hat sie nach und nach immer mehr Vertrauen auf mich gesetzt und wurde mit der Zeit immer selbstsicherer. Mit den Hunden die sie kannte war ja das auch kein Thema, ohne Leine ging es nach kurzem beschnuppern und an der Leine, wollte sie gar nicht. Da sie eben 3 mal an der Leine attakiert wurde.


    Mittlerweile hat sie wieder so viel Selbstbewusstsein, dass es nur noch selten vorkommt, dass sie bei einer Begegnung in ihre Angst zurücck fällt. Im Gegenteil, z.B. bei Junghunden oder aufdringlichen Rüden, brummelt sie diese auch mal weg, was sie auch darf.


    Also was du ihr jetzt geben musst, ist Vertrauen, Sicherheit, Zeit und Geduld!!

  • So wie du die Situation beschreibst, hört sich das für mich nach einer sehr unsicheren und ängstlichen Hündin an.
    Auch das Schwanz einkneifen zeigt, dass sie etwas "zu verbergen hat", dass sie nicht sicher ist und ihren Individuallduft lieber verbirgt. Das "nach vorne gehen" ist für sie wahrscheinlich die einzige Möglichkeit die Situation zu lösen.


    Da es aus der Ferne immer schwer ist Tipps zu geben, und solche Ferndiagnosen auch ein Risiko beinhaltet, würde ich einen erfahrenen und guten HT zur Rate ziehen, der sich ihr Verhalten im Alltag (also nicht in der HuSchu) anschaut.


    Allgemein kann ich nur sagen, dass ich in deiner Situation die Kontakte mit anderen Hund gezielt auswählen, und "fremde" Hundebegegnungen nicht einfach laufen lassen würde, nach dem Motto "mal schaun was passiert".
    Wäre meine Hündin so unsicher, würde ich sie bei ihren "Angstobjekten" anleinen und einen Sicherheitsraum gewähren. Heißt, den anderen Hund nicht zu ihr hinlassen (also fremden Hund ruhig blocken) und ihr damit zeigen "ich kläre das für dich" du kannst dich "entspannen" wenn du an der Leine bist.


    Wenn du nach einem guten HT suchst, können dir hier bestimmt viele einen Tipp geben!

  • Ja ich weiß das ich dabei auch eine große Rolle spiele! Immer wenn ich einen anderen Hund sehe bekomme ich panik ob sie jetzt nicht gleich wieder in die Offensive geht. Unsere Trainerin meinte auch das sie uns beide beschützen will weil ich sie ja in ihrer Angst unterstütze und wenn ich dann nichts mache will sie das für uns regeln...
    Aber wie kann ich ihr denn mehr sicherheit geben? Und wie soll ich die anderen Hunde schon im Vorfeld fernhalten?


    Leider sehen die meisten Hundehalter ja auch nicht das andere Hunde Angst vor ihrem "lieben" Hund haben und rufen ihrer Hunde ja auch nicht zurück!!!Das ärgert mich am meisten! Ich hatte schon tausend mal die gleiche Diskussion das ich den Haltern gesagt habe das sie ihren Hunde bitte zurück rufen weil meine Angst hat aber dann kommt nur ein: "warum denn meiner ist lieb". Viele verstehen auch die Hundesprache nicht, denn meine macht beispielsweise eine "Spielaufforderung" (Vorderkörper nach unten, Hintern in die Höhe und springt dann zur Seite) um zu beschwichtigen. Und dann kommt nur ein "Sehen se' die wollen nur Spielen" aarggggghhhhhh

  • Zitat

    Wie verhälst du dich wenn ein anderer Hund kommt und was machst du dann??


    Wenn Sie ohne Leine läuft dann läuft sie meistens vor mir und läuft dann im Bogen auf den Hund zu, versucht aber keinen Kontakt aufzunehmen oder nur kurz zu schnuppern und dann schnell wieder weg. Meistens beschnuppert sie auch die anderen Hunde am Hintern, die anderen dürfen es aber nicht bei ihr.


    Ich bekomme dann wie gesagt Angst und mein Herz fängt an zu rasen und ich denke "Hoffentlich passiert jetzt nichts"

  • Deine Trainerin könnte da auf der richtigen Spur sein - steckt ihr euch gegenseitig mit immer mehr Angst an?


    Sieh es mal aus der Sicht deiner Hündin: Wenn du, ihr Halt und ihr Orientierungspunkt, ihren feinen Antennen bei jedem ankommenden Hund "Ohmeingott-hoffentlich passiert nichts!!" signalisierst, übersetzt sie das als "Ohmeingott - ANGST!!!" Und kann nur schlußfolgern, daß du - die Führungsperson mit dem großen Überblick! - sicher einen guten Grund dafür hast: nämlich diesen gruseligen anderen Hund. Da KANN sie gar nicht anders als selbst ängstlich und deshalb teilweise aggressiv zu reagieren. Das macht dir Angst - und so weiter...


    Sowas verselbständigt sich ganz schnell zu einem fiesen Teufelskreis, und wahrscheinlich kommt ihr da mit Hilfe am besten raus: Kann eure Trainerin nicht helfen, erstmal Begegnungen mit freundlichen und souveränen Artgenossen zu organisieren und zu begleiten - also gemeinsame Spaziergänge, wo die Begenung nicht gleich mit jeder Angstreaktion beendet wird, aber eben auch nichts ins Aggressive kippt, so daß vor allem DU wieder lernen kannst, entspannt mit Hundebegnungen umzugehen und diese Sicherheit an die Hündin weiterzugeben?
    Und ja, ich weiß, wovon ich da rede - seit ich von den großen Hunden auf die Kleinen umgestiegen bin, hab ich auch mehr als einmal Muffe gehabt, wenn ein fremder Riese hemmungslos auf meinen Zwerg zubretterte. Aber damit kann man wirklich umgehen lernen.


    Ich glaube, um Hilfe dabei würde ich mich jetzt zuerst kümmern. Wenn deine jetzige Trainerin euch da nicht ernstnimmt, sieh dich anderswo um - und ich wünsch euch beiden viel Glück!

  • Ich würde sagen, bring Deinem Hund bei, das er erstmal zu Dir kommen soll und absitzt, bevor Du ihm das Ok gibst zu dem anderen Hund zu laufen...
    Meistens kann man im Vorfeld erkennen, wie es um eine "Verbindung" mit dem fremden Hund steht...zusätzlich kannst Du Dich mehr über die Körpersprache des Hundes erkunden...so das Du auch kleine Signale Deines Hundes nicht übersiehst...


    Ansonsten würde ich einfach den entgegenkommenden HH kurz aufklären, das Dein Hund nicht immer friedlich ist...das schreckt die Meisten ja schon mal ab.

  • Und noch was: Versuch, das ganze Thema locker zu sehen (leicht gesagt, ich weiß!): Kein erwachsener Hund MUSS andere Hunde mögen, auch ein Golden Retriever nicht!
    Falls deine Hündin zu denen gehört, die schlicht keinen Wert auf Hundekontakte legen, dann ist das eben so, und deshalb wird sie dann nicht weniger glücklich und zufrieden sein. Da solltest du allerdings herausfinden, ob wirklich sie das so sieht - oder doch eher du?


    Trotzdem lebt ihr natürlich wesentlich streßfreier, wenn sie lernt, diese unvermeidlichen normalen "Hallo und Tschüß"-Begegnungen wieder ohne Angst zu meistern - und ich denke, das läßt sich mit passender Hilfe sicher hinkriegen!

  • Zitat

    Und noch was: Versuch, das ganze Thema locker zu sehen (leicht gesagt, ich weiß!): Kein erwachsener Hund MUSS andere Hunde mögen, auch ein Golden Retriever nicht!
    Falls deine Hündin zu denen gehört, die schlicht keinen Wert auf Hundekontakte legen, dann ist das eben so, und deshalb wird sie dann nicht weniger glücklich und zufrieden sein. Da solltest du allerdings herausfinden, ob wirklich sie das so sieht - oder doch eher du?


    Trotzdem lebt ihr natürlich wesentlich streßfreier, wenn sie lernt, diese unvermeidlichen normalen "Hallo und Tschüß"-Begegnungen wieder ohne Angst zu meistern - und ich denke, das läßt sich mit passender Hilfe sicher hinkriegen!



    Ganz meiner Meinung :gut:

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