HD / Arthrose - ein Erfahrungsbericht

  • Hallo,
    nachdem bei unserer OEB-Hündin Etoile im November 2010 eine beidseitige mittelschwere HD mit Arthrose festgestellt wurde, hatte ich ja hier bereits gepostet und auch sonst viel im Netz nach Informationen gesucht. Nach nun mehr als einem Jahr möchte ich hier gerne einen kleinen Erfahrungsbericht schreiben, in dem viele Infos, die ich mir so zusammengepuzzelt habe, vereinigt sind :smile:
    Nach dem Röntgen bekam Etoile Metacam und Cosequin Tabs, leider hat sie damit aber gut 8 Wochen durchgängig gehumpelt. Durch den verordneten Leinenzwang wurde sie regelrecht „depressiv“ und lag meistens traurig rum, wollte noch nicht einmal spielen. Da ich auch in der Humanmedizin nichts davon halte, Schmerzen mit Schmerzmitteln zu bekämpfen (wegen Nebenwirkungen und ständiger Dosiserhöhung mit der Zeit), habe ich mir das Buch „Unsere Hunde – gesund durch Homöopathie“ von Dr. Wolff gekauft und kann dieses nur wärmstens weiterempfehlen. Da sind wirklich sehr viele Tipps drin, die einem bei kleinen und großen Wehwehchen den Gang zum Tierarzt einfach ersparen (das gilt natürlich nicht für alle Indikationen! Aber die werden dann auch im Buch nicht behandelt)
    Ums gleich vorweg zu nehmen: Leinenzwang haben wir abgeschafft, sie hat schnell gelernt, sich ihre Energie richtig einzuteilen. Auch das Spielen mit anderen Hunden verbieten wir ihr nicht, sie weiß sich bei zu aufdringlichen Artgenossen gut zu wehren und zeigt, was sie nicht will. Sie soll einfach Hund sein dürfen!
    Nach dem Röntgen war sie sehr schreckhaft und ängstlich, das konnten wir mit der Zeit dank dem o.g. Buch und konsequenter „mentaler Hilfestellung“ auch komplett abstellen.
    Je nach aufgeführter Situation helfen bei Etoile die folgenden Mittel gut bei einem Arthroseschub:
    1. Vermiculite wirkt auf die Knochen
    2. Bryonia gegen die Entzündung, wenn das Gelenk geschwollen ist und sie meistens drauf liegt
    3. Rhus Toxicodendron bei Überanstrengung
    4. Arnica bei Stürzen auf die Hüfte (da das ihre Schwachstelle ist, kommt auch das vor)
    5. Hekla lava & Symphytum offic. wenn alle anderen Mittel nicht helfen
    Es bedarf also genauer Beobachtung, um das richtige Mittel zu finden. Das richtige Mittel hilft aber immer schnell, so dass sie nie länger als 1-2 Tage humpeln musste (in diesen Tagen haben wir sie natürlich geschont, d.h. kurze Spaziergänge).
    Im Sommer war sie fast komplett beschwerdefrei, weil wir ihr das Schwimmen beigebracht haben. Ja, ihr lest richtig. Sie hat zwar schon immer gerne in Wasser gepuddelt (Schlammpfützen sind auch unglaublich beliebt), aber schwimmen konnte sie nicht von selbst. Also sind wir an den See, haben die Hand unter den Bauch gelegt und irgendwann hats geklappt ohne unbeabsichtigte Tauchgänge :D Durch das Schwimmen bauen sich die Muskeln schnell auf und die Belastung des Hüftgelenks wird herabgesetzt, wirklich eine gute Sache.
    Im letzten Herbst war sie dann leider wieder öfter akut und auch die regelmäßige Gabe von Grünlipp hat nur schwache Ergebnisse gezeigt. Da man homöopathische Mittel nicht durchgehend geben soll, haben wir ihr die o.g. Mittel so lange gegeben, bis die Symptome vorbei waren.
    Nachteil des Schonens ist, dass die schöne Sommermuskulatur abgebaut wurde und auch das sich negativ auswirkte.
    Glücklicherweise haben wir eine fitte kleine Tierarztpraxis gefunden, die Tierärztin hat uns DEXBORON FORTE empfohlen, das ist ein pflanzliches hochdosiertes Schmerzmittel, das es nur beim Tierarzt oder in der Apotheke gibt (in Frankreich und Luxembourg nicht billiger, habe überall angefragt). Ich kann das wirklich wärmstens empfehlen, sie ist seit vielen Wochen komplett beschwerdefrei, quietschfidel und sehr sportlich unterwegs, trotz Regenwetter läuft sie "sauber" :gut: :gut: Für einen Hund mit 25 kg kostet die Behandlung knapp 40,00 € / Monat, wir werden es erst mal kurweise einsetzen, die ersten 3 Monate sind bald rum, dann sehen wir weiter.
    Außerdem barfen wir seit Januar (und nehmen nicht das sauteure von der Tierklinik empfohlene Arthrosefutter, das eine Menge unnötiges Getreide enthält), sie bekommt nur noch helles Fleisch und Fisch und Gemüse. Seitdem hat sie auch keine Bulldog-typischen Gewichtsprobleme mehr. Die Umstellung war absolut unproblematisch. Und dass gebarfte Tiere immer hungrig sind, ist auch völliger Blödsinn (wurde in der Tierklinik behauptet), im Gegenteil, sie ist komplett zufrieden! Seit ca. 1 Monat machen wir auch physiotherapeutische Übungen, im Buch „Wellness für Hunde: Massage und Physiotherapie für jeden Tag“ von Tina Werner sind sehr anschauliche Beispiele. Außerdem nimmt Etoile täglich „Infrarotlichtbäder“ die sie sehr genießt – die werden aber im Sommer wieder durch ausgiebige Sonnenbäder ersetzt :rollsmile:
    Ich hoffe, mein Bericht war für andere Betroffene interessant und macht ein bisschen Mut. Es ist wirklich sehr unschön, wenn ein Hund diese Krankheit hat, besonders in so jungen Jahren. Ich musste bei meinen zahlreichen Recherchen im Netz feststellen, dass viele Firmen unauffällig Ihre Produkte anpreisen, die Berichte / Forenbeiträge also nicht neutral sind. Und mit der Beratung in der Tierklinik war ich auch mehr als unzufrieden, das konntet ihr sicher herauslesen. Vor allem bin ich ein Gefühl nicht losgeworden: es geht immer nur ums Geld, hier eine teure Behandlung, da eine krasse OP, extrateures Futter usw. Das finde ich mehr als schade. Umso schöner, dass Etoile so gut auf pflanzliche und homöopathische Mittel reagiert. Falls das mal nicht mehr der Fall ist, probiere ich selbstverständlich auch chemische Keulen usw. aus, aber ich hoffe, das liegt in ferner Zukunft! Denn absolut kompromisslos lieben kann nur ein Hund und das weiß ich sehr zu schätzen!

  • Vielen dank für den Bericht :)


    Mein Labrador Mix hat ebenfalls mittlere HD, rechts ein wenig mehr als links. Dazu leichte Ablagerungen - also Arthrose. Nun humpelt er seit Anfang Januar. Erst hinten und nun vorne - das kommt von der falschen Belastung der Gelenke. FIng an, als hier alles so arg vereist war.


    Nun bekommt er seit drei Wochen täglich Rymadil, seit einigen Tagen zusätzlich Traumelöltropfen. Die Tabletten setze ich in einigen Tagen ab, dann sehen wir weiter.


    Das Buch interessiert mich. Kannst du ein wenig mehr dazu schreiben? :)

  • Zitat

    Für einen Hund mit 25 kg kostet die Behandlung knapp 40,00 € / Monat, wir werden es erst mal kurweise einsetzen, die ersten 3 Monate sind bald rum, dann sehen wir weiter.
    Ich musste bei meinen zahlreichen Recherchen im Netz feststellen, dass viele Firmen unauffällig Ihre Produkte anpreisen, die Berichte / Forenbeiträge also nicht neutral sind.
    Vor allem bin ich ein Gefühl nicht losgeworden: es geht immer nur ums Geld, hier eine teure Behandlung, da eine krasse OP, extrateures Futter usw. Das finde ich mehr als schade.


    Hallo,
    ein interessanter Bericht.
    Ich hab allerdings die Erfahrung gemacht, daß die von dir genannten Mittel bei uns gar nicht, sagen wir mal zumindest nicht ausreichend geholfen haben.
    Du sagts, es geht immer nur ums Geld. Ja, wo ist das nicht so? Nur, teure Behandlung, extrateures Futter: das von dir genannte Mittel kostet ja auch krasse 40 €/Monat, macht schlappe 480 € im Jahr. Ist ja auch nicht gerade das Schnäppchen, oder?
    Und letztlich preist du das hier ja jetzt auch an ;)

  • Hi Emporio,
    vielleicht solltest du dann mal Komplexmittel oder eine andere Potenz ausprobieren, ich gebe auch manchmal 2 Mittel gleichzeitig. Nicht jeder Körper schlägt auf die gleichen Mittel an, das ist ja auch beim Menschen so. Anpreisen würde ich das nicht nennen, es ist einfach ein pflanzliches Mittel, dass selten irgendwo genannt wird und bei meiner Hündin wirklich gut hilft. Den Preis habe ich nur informationshalber genannt. Ich finde 40 € im Monat nicht viel, sorry - und da ich es kurweise geben will (3 Monate - dann wieder erst nach 3 Monaten) sinds erstmal nur 240 € / Jahr. Das super Spezial-Arthrosefutter von Tierarzt würde z.B. schlappe 80 € pro Monat kosten. Und Arztbesuche, Schmerzmittel oder Physiotherapie sind ja auch nicht wirklich billig :) Jeder muss sein Ding finden, das ist klar. Ich wollte wie gesagt nur meine Erfahrungen mitteilen :)

  • Ich hoffe für Dich, dass das alles auch auf Dauer so klappt.
    Ich war von Homöopathie etc. dann auch irgendwann frustriert.
    Ich glaube, wenn die HD wirklich schwer ist, kommt man um eine OP nicht rum.
    Muss aber jeder selber wissen.
    Ich habe die ultimative Odyssee hinter mir, bin aber froh, dass mein Hund jeden Tag in seinem Leben genießen kann.
    Post OP ohne Schmerzen und ohne Medikamente.

  • Ja, kann sein, dass pflanzliche und homöopathische Mittel irgendwann an ihre Grenzen stoßen, das ist mir bewusst! Aber sie ist erst 2,5 Jahre alt und es geht ihr momentan sehr gut, sie ist schmerzfrei. Und ich bin froh, dass ich keine lebende Wetterstation zuhause habe. Ich lege seit dem Röntgenbefund jeden Monat Geld zurück, falls sie mal operiert werden muss. Eine DBO kam nicht in Frage, da wär eine zu hohe Gradzahl an Drehung nötig gewesen und gleich 2 x in einem halben Jahr unters Messer wollt ich ihr nicht zumuten. Dann lieber pflanzlich :)

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