Hundezukunft - weggeben oder behalten?

  • vroni86: Vielen Dank!!!


    Ein kleiner Trost ist für mich auch, dass ich sie ja immer zu mir nehmen kann...


    Bitte sagt mal ehrlich...ist meine Entscheidung egoistisch? Also so nach dem Motto "als es dir schlecht ging war Mia für dich da und jetzt gehts dir wieder gut und hast dein neues Leben und Mia hat keinen Platz mehr darin und du schiebst sie jetzt einfach ab"???

  • sieh das mal aus hundesicht...


    was findet sie besser:


    9,5std täglich aufs frauchen warten, ggf mit wechselnden gassileuten, dann kommts frauchen, geht ne runde, sinkt entweder vor die bücher oder die glotze, nachts wird geschnarcht und morgens bist du wieder für 9,5 std weg...



    oder:


    sie hatte eine schöne zeit mit dir, viel kuscheln und fun und sorge und beziehung, und jetzt, da sie dich kaum noch sieht, hat sie nen netten opa gekriegt, der den ganzen tag um sie rum sein kann...



    *ggggggggg*


    was glaubst du, findet sie besser?

  • Egoistisch fände ich es, wenn du sie auf Teufel komm raus behalten wollen würdest. Du gibst dir große Mühe und machst dir Gedanken, wie du ihr ein bestmögliches Leben ermöglichen kannst, OBWOHL du sie auch gerne bei dir hättest. In meinen Augen ist das nicht egoistisch, sondern eher etwas selbstlos. Ob ich das könnte, weiß ich nicht - ich habe großen Respekt vor deiner Entscheidung.

  • Naja das Probelm ist ja dass ich nicht nur auf meine Wünsche achten muss sonder auch noch z.b. meine Mama einbezogen ist. Sie sagt halt dass sie auf Dauer die Mia nur 1 mal die Woche nehmen kann und deshalb ist ja gewisser maßen eine Entscheidung nötig.
    Wenn meine Mama sagen würde für sie wärs ok, und sie würde die Mia auch mal für ne Nacht nehmen wenn ich z.b. mal in ne Disco will dann wär meine Entscheidung wohl anderst aber leider bin ich halt durch Vollzeitjob von anderen Leuten abhänig.

  • Egoistisch finde ich ehrlich gesagt eher, die Einstellung die oft herrscht, dass es der Hund nur bei einem selbst und sonst bei keinem gut hat und man ihn deswegen auf Teufel komm raus behalten muss.


    Hunde gewöhnen sich, wenn sie es denn am neuen Ort gut haben, innerhalb weniger Tage ein. Es ist nicht so, dass dein Hund nun totunglücklich ist, nur weil er dich eben nicht mehr hat.


    Wenn du einen guten Platz hast, dann geb sie dort hin.

  • Zitat

    Egoistisch finde ich ehrlich gesagt eher, die Einstellung die oft herrscht, dass es der Hund nur bei einem selbst und sonst bei keinem gut hat und man ihn deswegen auf Teufel komm raus behalten muss.


    Hunde gewöhnen sich, wenn sie es denn am neuen Ort gut haben, innerhalb weniger Tage ein. Es ist nicht so, dass dein Hund nun totunglücklich ist, nur weil er dich eben nicht mehr hat.


    Wenn du einen guten Platz hast, dann geb sie dort hin.


    :gut:


    Genau so ist es. Ein Hund wird im schlimmsten Fall - den ich selbst noch nie erlebt habe - ein paar Tage seine bisherigen Menschen vermissen. Meine Erfahrung ist jedoch, dass die neue Umgebung, die neuen Menschen (selbst wenn er die schon kannte), die neuen Tagesabläufe für den Hund so aufregend sind, dass er sein bisheriges Leben nicht "vermisst".


    Und es ist aus meiner Sicht auf jeden Fall besser, de Hund nicht aus Egoismus zu behalten, obwohl die Zeit dafür eigentlich fehlt.


    Von daher finde ich Deine Entscheidung vollkommen richtig und Du solltest Dich für Deinen Wuff freuen, dass Du diese Möglichkeit hast.


    Für Dich selbst wird die Zukunft doch auch viel leichter sein. Du kannst ohne schlechtes Gewissen Vollzeit arbeiten und abends weggehen ;)


    Viele Grüße


    Doris

  • Zitat

    Naja das Probelm ist ja dass ich nicht nur auf meine Wünsche achten muss sonder auch noch z.b. meine Mama einbezogen ist. Sie sagt halt dass sie auf Dauer die Mia nur 1 mal die Woche nehmen kann und deshalb ist ja gewisser maßen eine Entscheidung nötig.
    Wenn meine Mama sagen würde für sie wärs ok, und sie würde die Mia auch mal für ne Nacht nehmen wenn ich z.b. mal in ne Disco will dann wär meine Entscheidung wohl anderst aber leider bin ich halt durch Vollzeitjob von anderen Leuten abhänig.



    Und meine Mama holt Mia immer ab 12 Uhr und bringt sie um ca 17 Uhr wieder zu mir nach Hause. Sie geht erst 1,5 Stunden und dann nochmal 1 stunde mit ihr Gassi...außerdme hat sie einen Garten bei meinen Eltern und kann in der Zeit die auf Abenteurreise gehen. hihi am Montag ist sie wegen ihrer Neugier in den Teich gefallen.

  • Sooo ich habe hier fleißig gelesen und möchte mal meine Erfahrung berichten.
    Mein Ex und ich hatten uns damals auch gemeinsam für Emma entschieden, jedoch war ich der treibende Keil. Naja, dass die Beziehung zu Brüche ging, war gar nicht abzusehen, aber kann man manchmal nichts machen.
    Die ersten 3 Monate war Emma mal bei ihm und mal bei mir. Dass das keine Dauerlösung ist, war uns klar.


    Wir waren beide sehr egoistisch und wollten Besitzanspruch. Schwierig war in der Zeit, dass wir mal super guten Kontakt hatten und im nächsten Moment uns die Haare ausgerissen hatten. Lag auch daran, dass wir unseren gemeinsamen Hausrat irgendwie auflösen mussten.


    Naja, knapp ein halbes Jahr nach der Trennung hat er dann eingesehen, dass ich Emma einfach viel mehr bieten kann. Ich studiere halt und hab viel Zeit und wenn nicht passen meine Eltern auf.
    Wir einigten uns dann darauf, dass er Emma jedes 2. WE bekommt. Das ging dann erstmal schief. Dann hatten wir mal ein paar Monate komplett keinen Kontakt und Emma war in der Zeit permanent bei mir.


    Nun ja und nun ist es so, dass Emma bei mir ist, er sie jedes 2. WE hat oder auch mal unter der Woche, wenn ich keine Zeit habe und er aber daheim ist. Außerdem geht er jetzt auch ab und zu mit Gassi und so verstehen wir uns wieder relativ gut.
    Allerdings denke ich, wird er früher oder später das Interesse an Emma verlieren, weil bei ihm auch irgendwann wieder eine Frau vor die Beine fällt und die sieht den Kontakt zur Ex bestimmt nicht so gern.
    Aber wir werden sehen was die Zukunft bringt.


    Ich hoffe ihr bekommt das gemeinsam auch irgendwie hin und ich finde es nicht egoistisch von dir. Du denkst momentan im Wohle des Hundes. Und wenn sie es bei deinem Ex besser hat, dann gib sie ihm ab und versucht irgendwie ein, ich nenne es immer "geteiltes Sorgerecht" auf die Reihe zu bekommen :D
    Vorallem vertrag dich mit dem Ex. Biete ihm vielleicht auch an, dich an futterkosten oder TA Kosten ab und zu zu beteiligen, damit alles ein harmonisches Miteinander bildet :-)


    So ich hoffe das war nicht zu viel und nicht zu wirr :D

  • Zitat

    Bitte sagt mal ehrlich...ist meine Entscheidung egoistisch? Also so nach dem Motto "als es dir schlecht ging war Mia für dich da und jetzt gehts dir wieder gut und hast dein neues Leben und Mia hat keinen Platz mehr darin und du schiebst sie jetzt einfach ab"???


    Ich will dich überhaupt nicht angreifen, formuliere es aber absichtlich mal ein bißchen "flapsig":


    Klar, ist das egoistisch - du willst jetzt dein Leben genießen und der Hund passt da (scheinbar?) nicht rein - anderseits wäre es genauso egoistisch, den Hund zu behalten, obwohl du merkst, dass er nicht mehr in dein Leben passt.... - nur weil du irgendwelchen "Sentimentalitäten" nachhängst....


    Also denke mal nicht egoistisch und treffe dem Hund zuliebe eine Entscheidung, mit der er es auf jeden Fall besser hat - bei deinem Ex mit mehr Zeit und weiteren, dem Hund bekannten Menschen.


    Innerlich hast du die Entscheidung doch schon längst getroffen - also steh auch dazu, rede sie dir nicht schön bzw. versuche Zustimmung zu ergattern - manchmal geht das Leben eben andere Wege als man denkt und man steht an Scheidewegen, wo man eine Entscheidung treffen muss.
    Wenn du meinst bzw. "tausend Gründe" dagegen sprechen, dass du sie behalten kannst, dann gib sie halt in gute Hände ab.....


    P.S.:
    sollte sie wirklich so an dir hängen würde ich mir das mit den (egoistischen?) Ab- und Zu-Besuchen zumindest in der Anfangszeit evtl. auch noch mal überlegen.
    Ich glaube, der Hund würde darunter ggf. mehr leiden, wenn er immer hin- und hergerissen ist bzw. du ab und zu mal kommst und ihn dann wieder "zurücklässt"....

  • Zitat


    Genau so ist es. Ein Hund wird im schlimmsten Fall - den ich selbst noch nie erlebt habe - ein paar Tage seine bisherigen Menschen vermissen. Meine Erfahrung ist jedoch, dass die neue Umgebung, die neuen Menschen (selbst wenn er die schon kannte), die neuen Tagesabläufe für den Hund so aufregend sind, dass er sein bisheriges Leben nicht "vermisst".


    Hmmm.... - ich weiß nicht - ehrlich gesagt, habe ich das früher auch immer gedacht und dass man selbst als Halter immer denkt "nur bei mir hat der Hund es so und so gut", dass er aber anderswo sicher aber schnell genausogut zurecht käme...


    Seit Kurzem mache ich mir relativ viel und auch andere Gedanken darüber.


    Wir haben unseren 5-jährigen Sam vor ca. 7 Wochen von einer Frau übernommen, die ihn seit der Welpenzeit hatte. Dort hat er mit 3 anderen Hunden zusammen gelebt - bei uns hat er seine neue "Freundin" Fortuna.


    Ich selbst bin den ganzen Tag zu Hause - wir gehen (fast) jeden Tag 2-3 Stunden raus, wir haben hier viel Natur und ich versuche den Hunden viel Abwechslung zu bieten. In den ersten Tagen/ Wochen und eigentlich auch noch jetzt kam und kommt er mir eigentlich ganz normal vor.
    Aber was ist schon normal für ihn?
    Ich kannte ihn ja vorher nicht und habe keinen Vergleich.....
    Nach und nach kristallisiert sich aber raus, dass er sicher doch sehr unter der Trennung vom Frauchen und den Hundekumpels leidet.
    Ich habe noch Kontakt zu der vorherigen Besitzerin und ich löchere sie regelmäßig mit Fragen - dabei stellte sich raus, dass er sich hier komplett anders verhält, als dort.
    Dort hatte er Angst vor Pferden (wurde mal gejagt), Staubsaugern und Plastiktüten - hier ist davon nichts erkennbar. Dort hat er mit den anderen Hunden gespielt bzw. Körperpflege betrieben - hier lässt er Fortuna (die sich viel "Mühe" mit ihm gibt, ihn anspielt und "küsst") fast ständig abblitzen.


    Er "klebt" total an mir (Angst, dass ich auch noch "verschwinde" oder Hoffnung, dass ich - die einzige Bindeperson zum alten Leben - ihn irgendwann dahin zurückbringe?) und hatte in den ersten vier Wochen ständig irgendwelche Zipperlein (Ohrentzündung, Vorhautkatarrh, Augenentzündung), die sicherlich alle durch ein durch Stress angeschlagenes Immunsystem zustande kamen....


    Lange Rede, kurzer Sinn - ich glaube schon, dass Hunde (mit guter Bindung an ihr Herrchen/Frauchen) sehr und lange unter einer Trennung leiden und diese sehr wohl vermissen - nur man sieht es ihnen als neuer Halter evtl. nicht an - genauso wie man Krankheiten oft erst spät entdeckt, da sie unterschwellig "schlummern".


    Leider können die Hunde ja auch nicht reden - aber Gefühle - auch tiefgehende und so etwas wie "Vermissen" - kann ich ihnen nach diesen meinen jetzigen Beobachtungen überhaupt nicht absprechen....

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