Dobermann der richtige Hund?

Zitat

Meine Definition eines Hundes: Freund, Begleiter, Spielkamerad, Kuscheltier, Beschützer.

Ich hatte mal einen Hund - auch einen ein-frau-hund - der Hund hat sich eingepieselt wenn mein Freund nachts nach hause kam, obwohl er ihn gemocht hat,
hat gebellt und geknurrt, da musste ich immer eingreifen.

Obwohl er so ein schisser war, er hat sich dennoch in einigen Situationen vor mich gestellt und abgeschirmt, da er aber so ein schisser war, war er schlecht einzuschätzen... bei welcher situation er sich sprichwörtlich verpisst oder knurrt,
da musste ich also IMMER eingreifen... das ging zwar gut, weil er mich anhimmelte.. trotzdem du darfst nicht schlafen!!!

EGAL, mich hat EH kaum jemand schief angeschaut wenn ich mit ihm unterwegs war, auch wenn ich wusste das er der Schisser war....
Ein großer Hund reicht zum "beschützen".... das Aussehen schreckt ab!

Mit dem Labrador hast Du recht, Ziel ist es, dass er keinen Schutztrieb hat. und bei unserer ist es auch eindeutig so. Sie würde dem Einbrecher den Fernseher raustragen und er würde sich höchstens davon abschrecken lassen, dass ihn 25 kg dunkler Hund anspringen (wobei es in diesem Fall überschwängliche Freude ist).
Der Labrador an sich ist aber ein ganz anderer Hund, als der Dobermann.
Ich habe schon mehrfach sehr schwierige Dobermänner gesehen und diese waren sehr fixiert auf ihren "einen" Menschen. Ob sich ein Dobermann auf Dich und Deine Frau einlässt ist fraglich. Das wurde Dir ja, wie ich gerade lese, schon gesagt.
Und im Übrigen: auch ich mache mir keine Gedanken mehr, wenn ich im Dunklen spazieren gehe... trotz sehr lieben Labrador... das weiß ja keiner..

Ich hatte in meinem Leben, einen Golden, einen Dobermann und jetzt einen Ridgeback(mischling).

Der Golden war “brav", verspielt, lustig, 15 Jahre lang unproblematisch. Er war überall dabei, auch bei stundenlangen Ausritten, im Hotel, am Strand, mit ALLEM unkompliziert.
Eigentlich toll, mir war er aber insgesamt ein bisschen zu langsam, zu “langweilig". Etwas Phlagmatisch, dadurch manchmal (für mich) schwer zu erziehen, weil ich eher temperamentvoll und schnell bin.

Der Dobi war eine Nervensäge ohne gleichen! Den musste man in dem Sinne nicht “erziehen" nur händeln. Er schaute sowieso dan ganzen Tag was soll ich tun? Ich machs sofort. Ich hatte viele Stunden ein schlechtes Gewissen, weil er immer so unter Strom stand... auf Abruf sozusagen.
Klar er lag auch mal rum, aber er war IMMEr so präsent, schwer zu erklären.

Jetzt habe ich einen Ridgback.
PERFEKT! :-) für mich bislang.
Er ist schnell! In seiener Reaktion, ich liebe das und im Lernen.
Er ist auch sehr sehr aufmerksam, sensibel und will (aber nicht so soldatenähnlich wie mein Dobi damals) gefallen und was tun. Er hat auch Temperament und hüpft rum und ist gut drauf, aber nicht so "hochdedreht" wie mein Dobi damals.

Fazit:
Wie wäre es mit einem Ridgeback? :-)

Ich möchte mich hier nochmals zum so idealisierten Schutztrieb äußern...

Mein Hund sieht nicht so aus - aber er hat ihn. Und das macht das Leben in dichter besiedelten Gegenden nicht immer easy.

Ein Hund hat den Schutztrieb auch dann, wenn Du selbst es gerade nicht möchtest. Das heißt, bei "neuem" Besuch muss er immer kontrolliert werden. Eigenständiges Begrüßen ist gar nicht... Türchef sollte immer der Mensch sein.

Schwierig, wenn man im Mehrfamilienhaus lebt, und dem Hund beibringen muss, dass dort nun mal viele Menschen wohnen, die auch alle Besuch kriegen dürfen. Dass dieser Besuch auch ungewöhnliche Geräusche macht, die bitte nicht alle gemeldet werden.

Du bist einen Moment draußen unaufmerksam - ein Mensch kommt "zu schnell", "zu wankend" auf Dich zu? Hund meint eventuell, diese Situation lösen zu müssen.

Das ist natürlich alles lösbar, mit Arbeit, aber man krempelt den Hund nicht grundsätzlich um. Ich kann nur sagen: bei uns trüge niemand einfach so auch nur ein Handy aus der Wohnung....

Ausgesucht hätte ich mir das NIEMALS aktiv. Er ist ein Mischling und hat diese Eigenschaften unerwartet mitgebracht.
Ich bin heilfroh, dass er so klein ist (40cm), das hat die ganze Sache von Anfang an etwas erleichtert, weil man ihn rein körperlich gut halten kann. Weil er süß ist, nimmt die Umwelt sein Wesen etwas leichter. Ich könnte mir aber vorstellen, dass Nachbarn, etc. schon etwas ungehaltener reagieren, wenn sie von einem "schwarzen Riesen" verbellt werden.....

Zitat

nur so viel: ein dobi kann die hölle sein und dass nicht nur für die halter, sondern auch für deine umwelt.

So ist es!

Ja, ich maße mir etwas zum Dobi zu sagen.
Dafür kenne ich genügend in meinem Umfeld und habe mich mit genügend auf dem Platz herumgeschlagen.

Das Problem an der Geschichte ist, dass der Dobi viel mehr haben muss, als du ihm bieten kannst.

Und ich beschreibe dir jetzt mal die Auswirkungen eines ausgeprägten Schutztriebes und einer sehr niedrigen Reizschwelle.
Mein kleiner Zwerg ist 19 Wochen alt, ein Hundekind... Allerdings entstammt er einer alten Arbeitslinie, hat null Toleranz gegen Fremde und eine Reizschwelle unterhalb der Grasnarbe.
Er lässt sich von Fremden nicht anfassen, er lässt sich nicht mit Leckerchen locken. Er bewegt sich sicher in Menschenmengen, Einzelpersonen im Wald oder auf dem Feld sieht er als Feind. Besuch ist böse, selbst bei der engeren Familie fremdelt er arg.
Als ich letztens gemeinsam mit meinem Mann Gassi gegangen bin und wir auf dem Feld ein wenig käbbelten, ging der Hund kompromisslos meinen Mann an. Sprich, er hing fest verbissen im Oberarm. Jacke und Pullover hinüber, Arm blutig. Dabei hat der Zwerg bis auf die Schneidezähne noch sein Welpengebiss.
Wenn wir noch in einem Mehrfamilienhaus oder noch in der Stadt wohnen würden, dann hätten wir diesen Hund nie angeschafft, weil genau dieses Verhalten zu erwarten war.

Bisher hört man von dir nur, dass dein zukünftiger Hund deine Erwartungen erfüllen soll. Aber auch ein Hund hat Ansprüche. Und die solltest du erfüllen können. Die Hunde, die dich bisher interessieren, sind mit Gassi und etwas Loggen nicht ansatzweise zufrieden. Wenn es genau so einer sein soll, dann bleibt nur ein ausgewachsener Abgabehund, bei dem man weiß, dass er sich nicht sonderlich rassetypisch verhält.
Auch wenn du das nicht hören möchtest, das ist genauso unsnnig, wie 3 Wochen Zeit für den Welpen zu haben. Gerade bei einem Hund dieser Art wird das Alleinbleiben sehr oft zum Problem. 3 Wochen sind da nichts. Und ob du mal eben 6 Monate ubezahlten Urlaub nehmen kannst, bis das klappt?

LG
das Schnauzermädel

Zitat

Er bewegt sich sicher in Menschenmengen, Einzelpersonen im Wald oder auf dem Feld sieht er als Feind.

genau das kenn ich auch!!!! riesenmenschenmengen - kein problem. irgendwo auftauchende einzelpersonen - böse...

Ich leihe dir meinen Zwerg.
Seit 10 Wochen ist er jetzt da und ich kann glatt den Müll rausbringen, ohne dass er die Türzarge oder das Laminat zerlegt.

Welpen sind bei uns bisher immer nur dann eingezogen, wenn es die berufliche Situation zuließ. Denn planbar ist da wenig. Je personenbezogener der Hund, desto größer das Problem, wenn man Pech hat. Und Nachbarn sind wenig tolerant.

LG
das Schnauzermädel