Frage an die Tierschutzer...

  • Wo habt ihr eurer "Tierschutz-Gen" her?


    Ich seh immer wieder das es eigendlich nicht vererbar sein kann. Mir wurde immer gesagt: ja das kommt von deiner Familie, das du so Tierlieb bist, bei Omas und Opas hatten immer viel mit Tieren zutun..


    Meine Familie sind väterlicherseits alles "Jäger" und meine Familie mütterlicherseits alles "Bauern /Hausschlachter" :???:


    Heute hab ich dann mit meiner Mutter für unsere Oma nach einer neuen Katze gesucht. Und weil Mama eigendlich was gutes tun wollte, hat sie mich nach der HP vom der Orga gefragt wo Artax (mein Spanier) her kommt. Beim Seite durchscrollen hörte ich dann nur: nein, nicht schön, nein, nein, die sind doof aus, häßlich, nein, och ne,.. usw es waren alles fast "normale" Straßenkatzen (also EKH) ich kann sowas nicht verstehn, den ich guck mir das Tier an und denk mir: ja die tut mir leid, die nehm ich,.. :( :


    Wisst ihr was ich meine?


    Oder immer diese Komentare: wie noch ein Frettchen? Du hast doch schon welche,.. wie? Tierarzt zum Einschläfern, die stirbt doch von alleine,... warum getreidefreien Futter, das ist doch günstiger,.. wie spätere Erkrankung, ungesund?,.. ein Meerschweinchen kostet doch nur 10€... :gott:

  • Nen Tierschutzgen habe ich sicher nicht. Aber ich liebe Tiere. Seit ich laufen kann. Aber ich hatte auch jede Menge Vorbilder - gute und sehr schlechte.


    Mein Vater hat viele Tiere, die er und ich angeschleppt hatte als Kind wieder aufgepäppelt. Mein Onkel genauso. Ich glaube, die negativen Erlebnisse von gleichgültigen Menschen haben mich sogar mehr geprägt als die vielen positiven.


    Meine Kinder sind übrigens auch sehr tierlieb. Sie sind es deshalb, weil sie eben ihr Leben lang eine Mutter um sich hatten, die sich um jedes Lebewesen, dass verletzt aufgefunden wurde, gekümmert hat. Sie sind also geprägt ;-).

  • mh also mir tun zwar viele Tiere leid, dennoch würde ich sie nicht alle aufnehmen.
    Dieses Tiere horten, was bei vielen dann kommt, find ich auch nicht wirklich klasse.


    Ansonsten hab ich auch in der Vergangenheit gut und schlechte Erfahrungen gemacht. Geprägt hat es gleichermaßen. Ich geh da allerdings immer meinen eigenen weg.


    Meine Meinung dazu: Übertriebener Tierschutz ist genauso schädlich wie gar kein Tierschutz

  • es ging mir hier NICHT um animal hording. Und ich meine auch nicht was ist Tierschutz oder wie weit beurteilt ihr Tierschutz. Sondern einfach: woher denkt ihr das IHR so seid wie ihr seid.

  • Hallo,


    meine Tierschutzambitionen habe ich nicht geerbt, sondern sie entstanden durch eigene Erfahrungen, teils bereits in der Kindheit, die ich in einem Dorf verbrachte.


    Viele Grüße


    Doris

  • Weiß nicht genau...meine Eltern..insbesondere meine Mutter sind sehr tierlieb..ich bin mit sehr vielen verschiedenen Tierarten groß geworden. Kann sein das ichs geerbt habe kann aber auch sein das es daher kommt das Tiere meine ständigen treuen Begleiter in der Kindheit waren. Vielleicht ist es auch von beiden etwas..wer weiß das schon? :D


    Wichtig ist doch eigentlich nicht warum oder woher wirs haben sondern nur DAS wir uns einsetzen oder? ;)

  • Frag mich gerade, warum man überhaupt ein "Gen" erben muß.


    Bin der Meinung, dass wenn man einen gesunden Respekt vor dem Leben hat, jedes Lebewesen schätzt und gebührend achtet und man davon ausgeht, dass das Leben an sich etwas besonderes und außergewöhnliches ist, braucht man kein Tierschutzgen, sondern handelt so, dass man hilft, wo man kann und man selbst Tiere so behandelt, dass es zu ihrem Besten ist.


    Für meinen Teil werde ich versuchen genau diese Sichtweise meinen Kindern weiterzugeben, nach bestem Wissen und Gewissen, und dann sollte das auch bei denen ankommen.

  • Ich glaub bei mir kam es eher dazu, dass ich Tiere liebe, weil ich in der Verwandtschaft immer sehen musste wie man Tiere eben NICHT behandelt. Die armen Hunde die dann draußen sitzen mussten, gezittert haben und nur Schläge kannten, haben immer heimlich ein kleines bisschen von meinem Essen abbekommen ;) Der Rest ist dann durch meine Meerschweine und meinen Hund gekommen, ich hab mich immer mehr in die Tiere verliebt, mich informiert usw.

  • Genetisch könnte sicherlich der Hang zur Fürsorglichkeit sein, die Ausprägung (Tier, Mensch etc.) ist dann vielleicht eher Umwelterfahrung.


    Zitat

    Wichtig ist doch eigentlich nicht warum oder woher wirs haben sondern nur DAS wir uns einsetzen oder?


    Aber es ist schon sehr interessant, woher das DAS eigentlich kommt bzw. wie man es bei anderen Menschen entwickeln kann. Insofern finde ich KamiKatZeChArLys Frage durchaus berechtigt!


    Ich für meinen Teil kann das eigentlich gar nicht wirklich beantworten. An meinen Eltern kann es eigentlich nicht liegen, sie sind/waren nicht besonders tierlieb und entwickelten auch kein echtes Verantwortungsgefühl dafür. Wir hatten einen Hund, der irgendwann auch wieder gehen musste, weil sich keiner um ihn kümmerte (da war ich so 3, vielleicht 4 Jahre alt). Dann hatte ich Vögel und auch ein Kaninchen - alles wurde als Kind an- und dann irgendwann auch wieder abgeschafft (meine eigene Entscheidung, da muss ich so um die 14 gewesen sein). Nur die Katze blieb, bis sie mit 13 Jahren eingeschläfert werden musste.


    Dennoch war ich von klein auf ziemlich tier- und naturfixiert, habe meine Sonntage im Schulbiologischen Garten verbracht statt die Kirchenbank zu drücken, Kindertierschutzbücher über Feldermäuse und Tierversuche gelesen und fand Greenpeace und den WWF ganz toll. Ich habe auch durchgesetzt, dass zuhause Müll getrennt wird (damals erstmal Glasflaschen und Papier, sowas wie Gelber Sack etc. gab es ja noch gar nicht...). Meine Eltern haben sich dafür generell kaum interessiert und nur insofern etwas dazu getan, als dass sie mich machen ließen.


    @Schlaubi: Was waren das denn für Dorf-Kinder-Erfahrungen, die dich zum Tierschutz gebracht haben?


    LG,
    Mareike.

  • Zitat

    @Schlaubi: Was waren das denn für Dorf-Kinder-Erfahrungen, die dich zum Tierschutz gebracht haben?


    Katzenwelpen, die ertränkt oder erschlagen oder durch an die Stallwand werfen getötet wurden.


    Hunde an viel zu kurzen Ketten, ohne ausreichenden Schutz vor Regen, Wind und Schnee.


    Hunde in viel zu kleinen Zwingern und somit natürlich ohne ausreichenden Auslauf.Einen der Hunde ließ ich morgens immer aus dem Zwinger und nach der Schule erst wieder rein :D


    Und bei einem der Hunde, der vollkommen unnötig an einer Kette hing, da er im Innenhof eines eh permanent geschlossenen Vierseithofes lebte, saß ich viele Nachmittage, weil es hieß, er sei bissig. Das war er gar nicht, er hatte nur Schmerzen, weil sein Halsband viel zu eng und längst eingewachsen war.


    Hunde, die nicht ausgelastet (das Wort gab es damals vermutlich noch gar nicht *seufz*) wurden, deshalb streunerten und dabei vom Jäger erschossen wurden. Manche waren auch nur auf "Brautschau", abgeknallt wurden sie trotzdem :-/


    Kühe und Schweine auf engstem Raum, sogar einen Stall mit Hühner-Massenhaltung gab es bei uns damals.


    Nutztiere, die zum Abtransport auf die Ladefläche des Transporter geprügelt wurden, statt dass man die Laderampe mit etwas rutschfestem ausgelegt hätte.


    Nicht zu vergessen die Stallhasen, die in ca. 40 x 40 cm "großen" Verschlägen ihr Dasein fristen mussten.


    Die damals "üblichen" Formen der Tierhaltung eben :-/ und Erinnerungen an eine alles andere als rosarote Kindheit, was Tiere anbelangt.


    Wobei ... wenn ich den Nachbarshund ansehe, der ein Leben als Haus- und Gartenhund fristet oder den Hund, den ich letzthin auf der Autobahn aufgelesen haben ... alles nur, weil die Besitzer diese Tiere nicht artgerecht halten. Heutzutage wohlgemerkt :( :


    Aber nur meckern hilft ja nicht, also tu ich halt das, was ich tun kann.


    Liebe Grüße


    Doris

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