ich weis nicht mehr weiter.... HILFE

  • Ich liebe meinen Hund Samy über alles. Er ist ein Labrador-Schäferhund Mix, Kohlrabenschwarz, mit seinen ca.7 Monaten schon 70 cm hoch, aufgedreht aber sehr intelligent.


    Aber ich weis einfach keinen Rat mehr. Er kann nicht alleine bleiben, folgt mir ständig auf Schritt und Tritt, lässt sich von allem ablenken was nur geht und will immer Aufmerksamkeit.


    Ich habe schon Hunde besessen, aber hier komme ich nicht weiter. Eine Hundeschule konnten wir bisher noch nicht besuchen, da unsere Schule hier Winterpause seit November bis Ende Januar hat und vorher habe ich hier noch nicht gelebt und wollte auch nicht unbedingt einen Wechsel der Hundeschule.


    Hier mal eine kurze stichpunktartige Aufzählung, da als Text zu lang:


    - kann nicht alleine bleiben, Training wie hier beschrieben schon über Wochen versucht, doch sobald man die Tür zu macht geht es los (bellen, Winseln, groß und klein, zerstören)


    - keiner kann aufstehen ohne das ihm der Hund folgt


    - Training mit Leckerchen geht gar nicht, denn sobald er weis das ich was in der Hand habe oder in der Nähe etwas fressbares ist, hört er gar nicht mehr (Geduld habe ich auch probiert, das heißt Leckerchen erst dann wenn Kommando ausgeführt, aber er horcht einfach nicht)


    - alles ist wichtiger als zu hören


    - wenn er keine Aufmerksamkeit bekommt, pinkelt er


    - manche Tage läuft es super, da hört er eins a und an anderen Tagen gar nicht


    Ich brauch eure Hilfe, da ich einfach langsam keine Geduld mehr hab. Ich werde von meinem Umfeld ständig nur "angemeckert" (der Hund macht dies, er macht das und hören tut er auch nicht....) aber Tips und Ratschläge bekomme ich keine.


    Bitte helft mir. Ich möchte mit meinem Hund später eine Begleithundeprüfung ablegen, aber zur Zeit hab ich sogar richtig Bauchweh vor der ersten Trainingsstunde auf dem Platz, da er ja immer alles interessanter findet als auf mich zu hören.


    Bis Bald eure Lady

  • Das hört sich an, wie ein sehr kontrollierender Hund (dauernd hinter her laufen), der dazu noch mitten in der Pubertät steckt (nicht immer hören).


    Kennt er denn ein Kommando, dass du ihn auf seinen Platz schicken kannst?
    Das ist kannst wichtig.


    Und dann brauchst du ganz viel Geduld. Geh mit ihm raus und mach ihn richtig müde (viel laufen mit Hunden spielen lassen) und dann läufts du so lange durch die Wohnung, bis er dir nicht mehr hinterherläuft. Das kann dauern, ist aber wichtig. Das musste dann öffter machen.
    Und ansonsten den Hund öffter mal auf seinen Platz schicken und einfach so im Raum den Platz wechseln, von Sofa zu Stuhl z.B. Wenn er aufsteht direkt wieder zurückbringen.
    Dann wenn das klappt, aus dem Raum, Tür zu. Wenn er ruhig ist, wieder rein.



    Ist jetzt eine Kurzform der Erklärung. Aber das für den Anfang für seinen Kontrollzwang. Gib mal hier links in der Leiste bei Suche "Kontrollzwang" ein.



    Zu dem Leckerli- Problem. Probier doch mit Spielzeug statt mit Leckerli zu arbeiten? Oder sonst alternativ bestätigen.


    Zu dem Pubertätsproblem. Erstmal drinnen in der Wohnung üben ;) und draußen Schleppleine (dazu findest du unter der Suche auch ne Menge).


    Aber am besten suchst du dir einen kompetenten Trainer und nimmst Einzelstunden.


    Denn da muss mal jemand von außen draufgucken. Das kann man hier durchs Forum nicht.


    Ich wünsche euch viel Erfolg.

  • An deiner Stelle würd ich nicht in eine Hundeschule gehen, sonern einen kompetenten Trainer nach Hause kommen lassen - da habt ihr ja die Probleme, und daheim gehört angesetzt, denke ich.
    Bis dahin würd ich erstmal das ständige Hinterherlaufen unterbinden, schick ihn immer, immer wieder ins Körbchen, zur Not auch mit Hausleine dran.
    Hast du es schon mal mit Handfütterung versucht?

  • Was die sache mit den leckerlies angeht, hab ich mit meiner Hündin gute Erfahrungen mit Spielen als Belohnung gemacht und beim Rüden mit dem Clicker.


    Bei meiner Hündin lies ich dann halt den Ball apportieren, oder machte mit dem Ball wo auch ne Schnurr dran ist ein Zerrspiel, dann kurze Pause wo dann Spielzeug weggepackt wurde und Hund ignoriert, damit die runter fährt und dann wurd weiter geübt.


    Zum Clicker gibts über die Suchfunktion sicher auch gute Anleitungen, aber es gibt auch viele Bücher die sich Lohnen.

  • Hallo,


    der Hund ist völlig gestresst und steht unter Dauerstrom.
    Ich meine irgendwie muss diese Vehaltenskette doch entstanden sein.


    Ein Hund, der ständige Aufmerksamkeit einfordert und sogar pinkelt, wenn er diese nicht bekommt, muss bis jetzt doch ständige Beachtung bekommen haben, sonst wäre das Verhalten nicht entstanden.
    Hast du ihn als Welpen bekommen?


    Er lässt sich von allem ablenken, wenn nur Leckerchen in den Nähe sind...
    Wobei?


    Zitat

    Training mit Leckerchen geht gar nicht, denn sobald er weis das ich was in der Hand habe oder in der Nähe etwas fressbares ist, hört er gar nicht mehr (Geduld habe ich auch probiert, das heißt Leckerchen erst dann wenn Kommando ausgeführt, aber er horcht einfach nicht)


    Nun musst du die Leckerchen wegpacken und die ganzen Übungseinheiten würde ich nun auf Eis legen - und zwar für Wochen.
    Dann würde ich alles neu beginnen und zwar mit einem Clicker.
    Neue Kommandos mit neuen Worten - alles von vorne.


    Die komplette Aufmerksamkeit würde ich dermaßen reduzieren, auch wenn er pinkelt, aber du durchbrichst die entstandene Verhaltenskette sonst nie.
    Er hat nie gelernt, mit Frust umzugehen, noch ist er jung, noch kannst DU dein Verhalten ihm gegenüber ändern, indem du tatsächlich zurückruderst.
    Sprich nur noch die Hälfte mit ihm, halbe Zuwendung und dann noch weiter reduzieren.
    Keine Übungen - Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut - er ist noch jung, lernen kann er ein lebenlang.
    Das bringt jetzt sowieso nichts.


    Zitat

    aufgedreht aber sehr intelligent.


    Aufgedreht, weil er ständige Aufmerksamkeit bekommen hat, zu viel mit ihm gearbeitet wurde und er wie ein hilfloses Kind ohne dich ist.
    Wie auch immer, du hast ihn in eine Abhängigkeit gebracht, von der du loslassen musst.
    Den kompletten Tagesablauf musst du ändern, andere Gassizeiten, neue Futterplätze, neuer Schlafplatz.
    Unterbinde das ständige Verfolgen.
    Binde ihn ruhig an seinem neuen Platz an, bleibe zunächst im Raum, aber unterbinde das Hinterherlaufen.
    Erst wenn das einigermaßen klappt, verlässt du für eine Sekunde den Raum, auch wenn er mal jault und bellt, davon stirbt er nicht.
    Da müsst ihr nun durch, das nutzt alles nichts.
    Wie hast du denn überhaupt deinen Tagesabaluf regeln können?
    Duschen, Frisör, Einkauf, Arzt...


    Eine Hundeschule braucht ihr jetzt nicht - du solltest dir ein paar Einzelstunden bei einem Hundetrainer nehmen.


    Gruß
    Leo

  • ich danke erst mal für eure Tips und Ratschläge.


    Zitat

    Den kompletten Tagesablauf musst du ändern, andere Gassizeiten, neue Futterplätze, neuer Schlafplatz.


    Alles schon gemacht nach dem Umzug.


    Und das mit der Aufmerksamkeit ist so eine Sache. Wir haben schon von Anfang an die Aufmerksamkeit nicht im Übermaße gegeben. das heißt wenn ich zu tun hatte, hatte ich zu tun, dann muss Samy warten. das weiß er auch meistens, aber wenn er Lust und Laune hat und unbedingt seine Aufmerksamkeit will, pinkelt er.


    Beispiel: Wir hatten mal Besuch und ich stand mit dem Besuch vor meinem Terrarium um was zu zeigen. Samy wollte von dem Besuch gestreichelt werden oder er wollte nicht das ich mit dem Besuch kommuniziere (warum weis ich nicht genau), da hat er einfach zwischen mich und den Besuch gepinkelt.


    Wie schon gesagt ich habe Ihn als Welpen bekommen und nehme ganz stark an das er viel zu jung war um von der Hündin weggenommen zu werden. Aber die Haltung dort war so schlecht und er war so verwahrlost, da hab ich nicht erst gewartet.


    Und das mit dem Ablenken läuft in etwa so:


    Ich gebe Ihm ein Kommando (z.B. Sitz), es raschelt irgendwo und anstatt zu hören, spitzt er die Ohren und konzentriert sich völlig auf das rascheln. Er läuft nicht weg, aber er hört gar nicht mehr, weder auf seinen Namen noch auf irgendwas anderes.


    das Problem ist, er ist sehr schlau er kennt und macht folgende Kommandos (aber nur wenn er Lust hat):
    - Sitz
    - Platz
    - Bleib
    - auf deinen Platz
    - und fressen darf er nur wenn ich es ihm erlaube (und das klappt seltsamerweise immer)


    Aber sobald ich das Leckerli, Fressen oder auch Spielzeug in der Hand habe geht gar nichts mehr, dann springt er wie toll herum, hört nicht, springt mich an usw.


    Ich werde glaube ich mal euren Rat mit dem Hundetrainer zu Haus probieren, denn ich denke schon das ich irgendetwas falsch mache, aber ich weis einfach nicht was.


    Danke für eure lieben Ratschläge
    Die Lady

  • Ja, mach das unbedingt. Und halte uns hier auf dem laufenden, wie die Fortschritte sind.


    Die Krux mit schlauen Hunden ist halt, dass sie auch sehr schnell herausfinden, wie sie uns manipulieren können. Und ich denke, da hakt es bei Euch. Dazu noch das Alter, das ist eh anstrengend. Macht also sicher Sinn, wenn da mal wer Neutrales drauf schaut.

  • Ich kann zwar direkt keine Tipps geben, aber ich glaube wirklich ein Trainer ist am besten. Vorallem weil er die Situation ja beobachten kann und dann ganz exakte Tipps geben kann.


    Zitat

    Ich möchte mit meinem Hund später eine Begleithundeprüfung ablegen, aber zur Zeit hab ich sogar richtig Bauchweh vor der ersten Trainingsstunde auf dem Platz, da er ja immer alles interessanter findet als auf mich zu hören.


    Ich möchte gern ein bisschen Mutmachen :D Jeder fängt so an. Vorallem weil dein Hund so jung ist, am Anfang sind die ganzen Eindrücke viiiiiel interessanter. Mit dem Alter und mit viel, viel Übung bekommt man alles hin ;) Auch das Ziel der Hundebegleitprüfung und dem Lösen der anderen Probleme. Am Anfang meinte ich auch "das wird NIE was mit diesem Hund", jetzt lacht die Trainerin drüber weil er mittlerweile auf dem Platz sogar ohne Leine bei Fuß geht usw. Also Kopf hoch ;)

  • Stimmt genau! Und man geht ja ins Training, damit man's dort lernt. Glaub mir, andere Hunde in dem Alter werden auch nicht viel anders sein. So schnell blamiert man sich da nicht.

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