Das Hundeschulen-Dilemma...

  • Unabhängig davon, ob man HTS nun gut findet oder nicht.. Wenn du meinst, dass passt, wieso fährste nicht hin? :???: Wenn ich was gut finde, such ich nichts anderes, sondern schau es mir an, mach ggf. mit und bleib dabei (oder trenne mich davon ;D ).

  • Hallo,
    du schreibst, du selbst bist quasi euer Stopper. Ich fange im Januar hier in Rheinberg einen Kurs an, bei dem nur 5 Leute teilnehmen. Wir werden gefilmt, wir wir alltägliche Grundkommandos umsetzen und dann wird ausgewertet, warum unsere Hund nicht hört, weil wir welche Körpersprache einsetzen oder eben nicht. Weil wir ausstrahlen, dass wir nicht dran glauben, dass sie kommen usw.
    Zum Glück haben wir hier eine Trainerin, die ich sehr gut finde und zu der auch viele Leute von weiter weg kommen, die das anbietet, neben vielen anderen Kursen. Aber im Dorf gibt es auch noch ne Trainerin, die ihre Hunde nicht so unter Kontrolle hat, wie ich mir das vorstelle, wenn ich denn echt Ahnung habe. Ich kann dein Dilemma also gut verstehen und drücke dir die Daumen, noch ne gute Lösung zu finden.
    Liebe Grüße, Anja

  • flying-paws, ich habe nie geschrieben, dass ich nicht über Bestärkung arbeiten will. Ich habe geschrieben, dass ich nicht über Bestechung arbeiten will - in meinen Augen ist das ein großer Unterschied. Ich will meinen Hunden gerne mit positiver Verstärkung beibringen, welches Verhalten erwünscht ist - ich will jedoch nicht mein Leben lang auf diese Verstärker angewiesen sein.


    Und dass Hundeerziehung keine Glaubensfrage ist, ist mir schon klar ;) Allerdings überträgt sich meine Unsicherheit ja auch auf meine Hunde. Wie Niani schrieb: Meine Hunde müssen spüren, dass ich auch das meine, was ich sage.


    Niani, dass bestimmte Grenzen wichtig sind, ist mir ja bewusst. Bspw. der Rückruf - er kann Leben retten. Ich denke, ich trete einfach nicht souverän und selbstsicher genug aus als dass meine Hunde sich an mir orientieren würden. Vermutlich vertrauen sie nicht genug auf meine Fähigkeit, die Situation händeln zu können :/


    Memake, ihr ward aber nicht bei Linda selbst, oder? Was Du schreibst klingt schon ziemlich fair. Ich fände es zB auch okay, meinem Hund die Leine vor die Füße zu werfen - nicht aber auf den Hund. Ich will ihm nicht weh tun, ihm aber schon deutlich machen, dass ich es ernst meine.


    Zu der Trainer/ kein Trainer-Diskussion: Klar, ich weiß, wo die Probleme liegen, aber wenn ich wüsste, wie ich sie beheben könnte, dann wäre ich momentan nicht so verzweifelt ;) Ich weiß, dass das Hauptproblem mein Auftreten ist, weil ich im Umgang mit meinen Hunden zu unsicher bin. Deshalb orientiert Maja sich zB auch mehr an Cleo als an mir. Ich muss lernen, mir selbst zu vertrauen, jegliche Situation (zB Hundebegegnungen) händeln zu können - dann werden die Hunde es mir gleich tun. Nur wie ich das lernen kann, weiß ich noch nicht. Vielleicht, indem ich mir entsprechendes Verhalten bei einer guten Trainerin abschaue, vielleicht, indem sie mir einige grundlegende Dinge einfach erklärt. Aber gerade weil in solchen Punkten Faktoren wie Körpersprache, Stimmlage usw. eine riesige Rolle spielen, denke ich, dass ich mich hierbei nicht hinreichend selbst analysieren und bewerten kann. Würden mir selbst solche Schwächen bewusst sein, würde ich sie vermutlich gar nicht an den Tag legen ;)


    Murmelchen, HTS ist leider viel zu weit weg :( :


    Balouzi, da scheinst Du ja echt Glück gehabt zu haben! So etwas könnte ich mir auch sehr gut vorstellen.


    Ich habe mir jetzt auch noch dieses Buch: bestellt, in der Beschreibung steht auch, dass es die Wahl einer geeigneten Hundeschule erleichtern kann.

  • Sorry, mir ist das immer noch zu esotherisch...


    Zitat

    flying-paws, ich habe nie geschrieben, dass ich nicht über Bestärkung arbeiten will. Ich habe geschrieben, dass ich nicht über Bestechung arbeiten will - in meinen Augen ist das ein großer Unterschied. Ich will meinen Hunden gerne mit positiver Verstärkung beibringen, welches Verhalten erwünscht ist - ich will jedoch nicht mein Leben lang auf diese Verstärker angewiesen sein.


    Aber das bist du doch gar nicht... Das gewünschte Verhalten wird mit Verstärkung gelernt und kann dann abgerufen werden. Natürlich muss von Zeit zu Zeit wieder belohnt werden, da es sonst wieder gelöscht wird...


    Zitat

    Ich muss lernen, mir selbst zu vertrauen, jegliche Situation (zB Hundebegegnungen) händeln zu können - dann werden die Hunde es mir gleich tun. Nur wie ich das lernen kann, weiß ich noch nicht.


    Deine Hunde werden sich korrekt verhalten, wenn du es ihnen beigebracht hast..mit Verstärkung oder Strafe...

  • Zitat

    Ich will meinen Hunden gerne mit positiver Verstärkung beibringen, welches Verhalten erwünscht ist


    Gute Idee. Dann setz es um.


    Zitat

    ich will jedoch nicht mein Leben lang auf diese Verstärker angewiesen sein.


    Dann musst Du Dich aber damit abfinden, dass das Verhalten wieder abschwächen wird bis es völlig ausgelöscht ist.


    Daher stellt sich dir Frage, wozu Du ihnen etwas beibringen möchtest, wenn Du es danach wieder erlöschen lässt.


    Die Mühe würd ich mir sparen...


    Viele Grüße
    Corinna

  • Zitat

    Memake, ihr ward aber nicht bei Linda selbst, oder?


    Nein, wir waren bei der Rote Hund in Weiterstadt, da ich aus der Gegend komme, aber ich denke das Prinzip ist ja überall das Gleiche. Ich kenne bei mir aus der Gegend noch eine weitere Canis Trainerin und das sind exakt die gleichen Ansätze.

    Zitat

    meinem Hund die Leine vor die Füße zu werfen - nicht aber auf den Hund. Ich will ihm nicht weh tun, ihm aber schon deutlich machen, dass ich es ernst meine.


    Genau das ist auch meine Einstellung. Ich will Merlin auch nicht weh tun, aber er muss mich ernst nehmen, wenn das beim Sagen nicht klappt, dann muss eben eine Tat folgen. Ich habe noch nie die Leine auf Merlin geschmissen, so wurde mir das auch nicht gezeigt, es ist eher ein seitliches, auf dem Boden gleitendes anwerfen (komisch zu erklären). Bei Merlin bspw. reicht schon sehr wenig um ihn generell zu beeindrucken. Aber dazu musste man mir erstmal zeigen, was als Konsequenz genutzt werden kann und in welcher Intensität. Bestimmt gibt es auch Hunde, die etwas mehr abkönnen, aber gerade darum geht es ja bei einer Einzelstunde, zu schauen was kann Hund und Halter ab. Du musst nichts tun was dir nicht behagt, das würde der Hund dann ohnehin spüren!


    Ich fand die erste Frage meiner Trainerin super interessant, als sie wissen wollte, wie gut Merlin auf mein NEIN reagiert, wenn sie ihm Pansen vor die Nase hält (haha, das Ergebnis war mir sofort klar) und sie fragte mich darauf hin, was ich tun würde, wenn das jetzt mein Kind wäre, und es den Finger in die Sahnetorte steckt, bevor die Gäste kommen, meine erste Antwort:


    - sagen: Lass dass
    Was aber wenn es das Kind wieder tut
    - sagen: zum letzten Mal, lass das
    und wenn dann nochmal?
    - dann würde ich mein Kind beiseite nehmen, nicht schlagen, nichts sonstiges, aber einfach der Verlockung entziehen.


    Und schon als ich das gesagt hatte, wurde mir vieles klar. Merlin habe ich immer wie ein rohes Ei behandelt, angefasst wurde nur zum Kuscheln, ich habe ihn nie mal groß angetippt von wegen: Ey Alter, ich hab mit der gesprochen!


    Seit ich ihm gegenüber auch körperlicher bin (nicht gewalttätig!) sondern vielmehr ein "Ich bin auch noch da" - "Ich meine das so" - etc. - ist er um Welten aufmerksamer.


    Und ich stelle letztendlich fest, dass die Konsequenzen sehr selten und immer seltener eingesetzt werden müssen.
    Manchmal gehe ich mit ihm spazieren und denke mir, okay, wenn er jetzt nicht kommt, dann schicke ich ihn weg oder schmeiß die Leine, aber nein, ich bekomme die Gelegenheit kaum noch, denn der Herr hat gelernt, dass ich es ernst meine, wenn ich was sage. :D

  • Hallo,


    also, ich war i mit meiner Hündin bei Absolventen des Canis-Lehrgangs in der Welpengruppe.


    Meine Hündin kam mit dem Training nicht gut zurecht, weil sie ein solches Sensibelchen ist, dass sie nach jedem auch nur etwas lauteren Wort oder 5 Minuten ignorieren völlig fertig ist und zittert.


    Auf sie und ihre Bedürfnisse konnte nur wenig eingegangen werden, jedenfalls in den Gruppenstunden.


    Ich bin nun bei einem Hundetrainer gelandet, der nach der Methode von Riko-Dogs trainiert. Diese Erziehung geschieht weitestgehend ohne Sprache. Sie ist daher extrem ruhig und baut zudem sehr viel Bindung zwischen Hund und Halter auf - gibt aber auch klare Rangfolgen vor.


    Für mich und meine Hündin ist das genau das richtige Konzept. Möglicherweise ist das bei anderen Hund-Mensch-Teams nicht der Fall, aber für uns ist es super.


    Ich habe rein gar nichts gegen Canis, finde die sogar gut. Aber für uns ist das Riko-Training effektiver. Nur so als Tipp, falls Du noch weiter suchst.


    Was Du - glaube ich - sehen musst: Wenn Dein Hund die von Dir aufgezählten Unsicherheiten zeigt, braucht er natürlich umso mehr seinen ganz fest zugewiesenen Platz. Der muss "unter" Dir sein, sonst nimmt er Dir weiterhin Entscheidungen ab (wie beim Leinenpöbeln) und sieht Dich nicht als "sicheren Hafen". Gleichberechtigung zwischen Hund und Herrchen ist nicht wünschenswert- Hunde sind keine Menschen und man tut ihnen mit Vermenschlichung keinen Gefallen.


    Je besser Dein Hund erzogen ist, umso mehr Freiheit kann er genießen! Das sage ich mir immer wieder, wenn ich mal streng zu meiner Hündin bin.


    LG

  • :???:


    flying-paws, aber sämtliche Verhaltensweisen (egal ob erwünscht oder unerwünscht) schlagen doch irgendwann in Gewohnheiten um. Ich muss keine Party mehr feiern, wenn meine Hunde draußen Pipi machen. Das tun sie, weil es für sie selbstverständlich ist. Ich muss ihnen nicht mehr sagen, dass sie sich im Auto hinlegen sollen - sie kennen es nur so und hinterfragen das gar nicht mehr. Ich muss nicht auf der Lauer sein, wenn auf dem Tisch etwas essbares liegt - weil sie diese Grenzen gar nicht mehr austesten würden. Das alles wird doch irgendwann Normalität. Das Zusammenleben spielt sich ein und Dinge müssen nicht mehr jeden Tag aufs Neue hinterfragt werden. Wenn ich draußen Mensch-Hund-Teams erlebe, die schon mehrere gemeinsame Jahre hinter sich haben, dann wird doch auch weder mit Strafe noch mit Leckerchen gearbeitet - es sitzt einfach. Und wird hier im Forum nicht immer geschrieben, wenn man permanent auf Verstärker angewiesen ist ... hat man etwas falsch gemacht?

  • Zitat

    :???:
    Wenn ich draußen Mensch-Hund-Teams erlebe, die schon mehrere gemeinsame Jahre hinter sich haben, dann wird doch auch weder mit Strafe noch mit Leckerchen gearbeitet


    Auf irgendeine Art haben sie den Hund belohnt oder bestraft...anders gehts nicht.



    Zitat

    es sitzt einfach. Und wird hier im Forum nicht immer geschrieben, wenn man permanent auf Verstärker angewiesen ist ... hat man etwas falsch gemacht?


    Lies dir das Schneiderbuch durch, dort wird alles schön erklärt ;)

  • @rather-ripped: Bitte verstehe das jetzt nicht als Angriff! Hast Du überhaupt noch ein "Bauchgefühl" was Deine Hunde angeht? Ein Gefühl dafür, was "richtig" und was "falsch" ist? Das Gefühl von: Ich trainiere mit meinen Hunden, ich gehe mit ihnen spazieren und es fühlt sich alles gut an? Oder fühlst Du Dich auch einfach nur noch verwirrt von zig Trainingsmethoden, zig verschiedenen Ansichten, die Dir alle nicht so richtig passen? Oder die Dir zwar gefallen, Dich aber nicht weiterbringen und Dir deshalb eigentlich auch "nicht richtig" vorkommen?


    Ich würde Dir als allererstes empfehlen und das ist durchaus ernst gemeint, alle Erziehungsbücher, DVDs etc mal beiseite zu legen und dann einfach mal zu gucken, wann geht es Dir gut mit Deinen Hunden und warum? Wann geht es Dir nicht so gut mit ihnen und warum und was würde jetzt helfen, dass es Dir besser geht mit ihnen?
    Ich weiß nicht, wenn Du Dir schon ein Buch kaufst, nur um damit die richtige Hundeschule zu finden, finde ich das schon etwas -naja- seltsam. Warum guckst Du Dir nicht verschiedene Trainer an und entscheidest dann nach Deinem Bauchgefühl? Das verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Das Buch wird Dir leider nicht helfen, die richtige Hundeschule/ Trainer zu finden, der zu Euch passt. Das kannst nur Du alleine.


    LG Kerstin

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