Begegnungen mit unerzogenen Rüden

  • Hi!


    Als Hündinnenbesitzerin (noch dazu von einem äußerst attraktiven Mädel =)) ärgere ich mich manchmal über die HF von Rüden, die ihre kleinen Machos alles mögliche anstellen lassen. Mich würde mal interessieren, ob ich da zu anspruchsvoll bin :hilfe:


    Z.B. gestern: Wir begegnen einer HFin mit einem mittelgroßen Rüden, ca. ein paar Kilo mehr auf den Rippen als mein Colliemädel. Kaum haben sich die zwei begrüßt, klebt seine Nase unter ihrer Rute und im nächsten Schritt versucht er, auf sie draufzuspringen und sie festzuhalten. Meine Hündin (20 Monate) wehrt sich bei fremden Rüden eher zaghaft, d.h. sie schnappt ab, aber noch nicht nachdrücklich genug. Sie ist eben noch jung.


    In solchen Fällen unterstütze ich sie natürlich, und so war es auch gestern: Die HF rief immer nur tadelnd-amüsiert den Namen ihres Rüden, was den natürlich nicht interessierte, und mir blieb es, ihn abzublocken und letztlich auch ziemlich deutlich anzusprechen.


    Das war wohl der Anlass, die Begegnung zu beenden, und die beiden zogen weiter.


    Ich frage mich, ob ich da zu anspruchsvoll bin, wenn ich erwarte, dass HF ihre Rüden dazu erziehen, dass sie nicht andere Hündinnen bedrängen :???:


    Aus unserer Hundeschule kenne ich es so, dass unsere Trainerin den Rüdenbesitzern ganz deutlich sagt, wann und wie sie ihren Rüden in solchen Dingen zu bremsen haben. Und sehr häufig schreitet sie selbst ein, und zwar bereits dann, wenn Rüden ihre Nasen nicht von der Rute der Hündin lassen können...
    Wenn ich dann draußen beim Spaziergang fremde Rüden anmeckere, schauen mich die Besitzer immer empört an :headbash:


    Und? Geht's euch auch so? Wie deutlich werdet ihr und "erzieht" ihr dabei gleich die HF mit? Und was meinen die Rüdenbesitzer unter euch?

  • Ich find echt man braucht nicht übertreiben.. Es ist halt auch bei Hunden so, dass die ein bestimmtes Sexualverhalten haben. Klar, kann man üben, dass er aufhört, wenn man es sagt, aber kaum ein Rüde wird NIE mal was an einer Hündin finden. Und wenn die dann weitergegangen sind passt die Sache doch.

  • Du kannst nicht die ganze Welt verändern und es wird (bei jedem Thema) immer solche und solche geben. Es sind ja nicht alle Rüdenbesitzer die so sind ... hier im Forum wirst du tendenziell eh nur Rüdenhalter finden die vorbildlich sind, da man hier ja nicht rumläuft, wenn einem die Erziehung seines Hundes egal ist.


    Unser Rüde wollte während seiner wilden Phase auch auf alles aufsteigen. Dies haben wir immer unterbunden und somit kam kein Hündinnenbesitzer in die Verlegenheit unsere Erziehung zu übernehmen. Ich sehe es durchaus mal, dass Hundehalter dann lachen oder oder einfach weitergehen und nicht agieren ... finde ich ehrlich gesagt armseelig ... wenn ich sehe, dass Mädel sagt dem Rüden ordentlich Bescheid ok .. aber wenn ich sehe die ist überfordert und ihre eigenen Besitzer wissen die Situation auch nicht zu händeln, dann dränge ich auch schon mal fremde Rüden ab.

  • Mehrmals durch Aufspringen bedrängen geht gar nicht. Als Blacky ein pubertärer Rotzlöffel war, ist dies natürlich auch ein paar mal passiert, aber da kam von mir ein deutliches "Schluß" und er wurde zur Not "abgeführt".


    Solch ein Verhalten muß nicht tolleriert werden und dies würde ich auch immer wieder deutlich sagen.


    Aber es ist wie mit so vielen Verhaltensregeln der HH, manche HH haben gar keine... :/

  • Ich bin früher, als sich meine Hündin noch nicht genug allein gewehrt hat, weil noch zu jung und zu wenig selbstbewusst, ebenfalls deutlich eingeschritten.


    Ich halte es für kein "normales" Sexualverhalten, wenn der Rüde ohne jegliche Begrüßung sofort hinten andockt (und vielleicht noch dazu sogar Aufreitversuche macht). Manche sind trotz Absitzen der Hündin so penetrant, dass sie selbst auf Rücken, Kopf oder wo auch immer auf meiner unten liegenden Hündin "...."bewegungen gemacht haben - das geht ja wohl mal gar nicht - zumal meine deutlich gezeigt hat, dass sie das furchtbar fand (eingezogener Schwanz, angelegte Ohren, teilweise Winseln).


    Immer wenn ich gemerkt habe, dass es meiner Hündin unwohl dabei war, bin ich eingeschritten. Erst versucht mit harschem Ansprechen des Rüden, dann körperlich wegdrängen, wenn alles nichts geholfen hat, am Halsband wegziehen. Einmal habe ich den Rüden sogar mit meiner Leine an einem Baum angebunden, bis das Frauchen sich bequemt hatte, endlich mal zu kommen, da der Rüde so penetrant war, dass er immer wieder aufritt und sich überhaupt nicht um mich oder meine quietschende Hündin kümmerte.


    Wohl gemerkt - zu diesem Zeitpunkt war sie schon kastriert - nur eben das geborene Opfer, da sehr schüchtern. Auch Hündinnen sind zu dieser Zeit immer über sie hergefallen - aber eher, um ihr eine "Ansage" zu machen (die sie gar nicht brauchte - sie hat sich eh immer gleich hingeschmissen).


    Ich glaub schon, dass da in manchen Hundeköpfen (...oder auch tiefer...) was falscht läuft, weil sie eben auch nie von ihren Besitzern reglementiert wurden.
    So ähnlich wie bei uns Menschen so unerzogene Halbstarke, die bei Schwächeren oder schüchternen Mädels auf "Macker" machen.


    Habe versucht, den HF das erstmal im neutralen, sachlichen Ton zu sagen, dass ich nicht möchte, dass meine Hündin bedrängt wird. Fast immer bin ich auf Unverständnis gestossen - viele haben behauptet, sie könne ja wohl nicht kastriert sein oder rieche eben zu gut (so in dem Tonfall, als seien wir Schuld daran....) - der, dessen Hund ich am Halsband weggezogen habe, wollte mich sogar anzeigen, weil ich seinen Hund angefasst habe.


    Bei Frauen habe ich dann manchmal versucht, ihr den Vergleich mit uns Menschen näher zu bringen. Wir Frauen finden das ja auch nicht prickelnd, wenn ein fremder Mann (und sei er noch so gut aussehend ;) ) auf uns zu kommt und ohne große Begrüßung bzw. nach einem "Hi Baby" uns sofort auf den Hintern klatscht oder an den Busen packt.
    Das Beispiel haben manche dann doch verstanden..... :D


    P.S. mittlerweile ist meine Hündin erwachsen - und ob sie es sich bei mir abgeguckt oder eben instinktmäßig einfach so nun macht - sie schnappt Rüden mittlerweile sehr deutlich schon relativ frühzeitig ab - nach vorherigem Lefzenheben - und kann sich mittlerweile aus fast jeder Situation selbst "retten". Sollte ein zu großer und aufdringlicher Rüde dabei sein, helfe ich ihr auch heute noch....

  • Zitat

    Ich find echt man braucht nicht übertreiben.. Es ist halt auch bei Hunden so, dass die ein bestimmtes Sexualverhalten haben.


    Naja, es ist eben die Frage, ob es "übertrieben" ist, wenn man nicht möchte, dass ein Rüde eine Hündin bedrängt. Und Sexualverhalten hin oder her, schließlich müssen Hunde im Alltag eine ganze Menge lernen (egal ob Rüde oder Hündin), warum schließt das bei vielen HH das Verhalten ihrer Rüden gegenüber Hündinnen nicht mit ein?


    Zitat

    Du kannst nicht die ganze Welt verändern und es wird (bei jedem Thema) immer solche und solche geben. Es sind ja nicht alle Rüdenbesitzer die so sind ...


    Ja, zum Glück, das meinte ich auch nicht. Mich interessiert vor allem, wie Hündinnenbesitzer in solchen Situationen reagieren.


    Zitat

    Unser Rüde wollte während seiner wilden Phase auch auf alles aufsteigen. Dies haben wir immer unterbunden und somit kam kein Hündinnenbesitzer in die Verlegenheit unsere Erziehung zu übernehmen.


    "Verlegenheit" trifft es gut. Es ist nämlich überhaupt nicht angenehm, anderen Leuten vorzumachen, was offensichtlich ihre Aufgabe wäre...


    Zitat

    Mehrmals durch Aufspringen bedrängen geht gar nicht. Als Blacky ein pubertärer Rotzlöffel war, ist dies natürlich auch ein paar mal passiert, aber da kam von mir ein deutliches "Schluß" und er wurde zur Not "abgeführt".


    Solch ein Verhalten muß nicht tolleriert werden und dies würde ich auch immer wieder deutlich sagen.


    Aber es ist wie mit so vielen Verhaltensregeln der HH, manche HH haben gar keine... :/


    Ok, dann siehst du es genauso wie ich :)


    Bei Rüden, denen meine Hündin aufgrund von Alter, Größe/Gewicht oder sonstigem "gewachsen" ist, mische ich mich nicht ein und erwarte es dann auch nicht von den Rüdenbesitzern. Schließlich muss es die Hündin lernen sich zu wehren (klappt auch schon immer besser ;)). Aber wenn eine Rüde unbeeindruckt bleibt und auch noch körperlich überlegen ist...

  • Zitat


    Ich halte es für kein "normales" Sexualverhalten, wenn der Rüde ohne jegliche Begrüßung sofort hinten andockt (und vielleicht noch dazu sogar Aufreitversuche macht).


    Danke, das sehe ich genauso. Manche HH scheinen das aber auch noch positiv zu sehen... ("Jaja, immer nur das eine im Kopf" wird dann stolz verkündet...).


    Zitat

    Habe versucht, den HF das erstmal im neutralen, sachlichen Ton zu sagen, dass ich nicht möchte, dass meine Hündin bedrängt wird. Fast immer bin ich auf Unverständnis gestossen - viele haben behauptet, sie könne ja wohl nicht kastriert sein oder rieche eben zu gut (so in dem Tonfall, als seien wir Schuld daran....) - der, dessen Hund ich am Halsband weggezogen habe, wollte mich sogar anzeigen, weil ich seinen Hund angefasst habe.


    Die erste Frage ist bei uns auch immer "Ist die läufig?". Ist sie nicht, aber selbst wenn, dann entbindet das den HH doch nicht davon, seinen Rüden unter Kontrolle zu halten?


    Zitat

    Bei Frauen habe ich dann manchmal versucht, ihr den Vergleich mit uns Menschen näher zu bringen. Wir Frauen finden das ja auch nicht prickelnd, wenn ein fremder Mann (und sei er noch so gut aussehend ;) ) auf uns zu kommt und ohne große Begrüßung bzw. nach einem "Hi Baby" uns sofort auf den Hintern klatscht oder an den Busen packt.
    Das Beispiel haben manche dann doch verstanden..... :D


    Sehr gut :gut: Das merke ich mir :)

  • Ich hab noch vergessen, zu erwähnen, dass ich es sogar wichtig finde, dass Hündinnen-HF eingereifen, wenn ihre Hündin zu stark bedrängt wird. Habe beobachtet, dass so extrem bedrängte Hündinnen (auch meine anfangs) durchaus dazu neigen, ohne Vorwarnung (oder wenn die Warnung eben nicht ernst genommen wurde) überzureagieren.


    D.h. das Weg- (Zu-)schnappen fällt dann aus Panik schärfer aus, als vielleicht nötig, zweimal hatten wir den Fall, dass sich der Rüde dann reflexartig gewehrt hat und es fast eine (Panik-)Keilerei gegeben hätte.
    Das soll gar nicht erst so weit kommen bzw. die Hündin soll auch nicht die Lernerfahrung machen, dass nur durch Extrem-Abschnappen ihr Ziel erreicht wird - das geht dann in die falsche Richtung los....

  • Wir haben ja nun beides zuhause. Der Rüde war auch mal halbstark und da wurde dann halt der Rückruf extrem gefestigt. Höfliches Verhalten (wem gegenüber auch immer) wurde bestärkt.


    Hündin 1 hilft sich gut selbst, aber in jüngeren Jahtren gab es mal eine penetranten Pudelrüden mit (wie solte es anders sein) einem Mann als Besitzer. Der Rüde ging richtig ab und der Mann wollte meinem Freund noch einreden, dass die Hündin ja wohl nicht kastriert sein könne. Bloß nicht den Fehler bei sich selber suchen. . . Im übrigen war die Hündin kastriert. Mein Freund ist dann nach längerem Bitten und diskutieren Richtung Straße gejoggt und was konnte der Pudelmensch da laufen ;)


    Hündin 2 war immer sehr schüchtern und sehr leicht zu beeindrucken - der Opferhund wie er im Buche steht. Wurde sie bedrängt oder gemobbt, kam sie zu mir und ich habe abgeblockt. Ggf. bin ich auch dazwischen gegangen, wobei das eine oder andere mal sicher alles andere als sanft war.


    Gerade junge Hündinnen trauen sich oft Rüden gegenüber nicht besonders viel und für isr es selbstverständlich meiner Hündin zuhelfen. Wie sonst soll sie ein vernünftiges Sozialverhalten entwickeln?

  • Das "Thema" hatten wir letztens auch wieder.


    Ich war mit Kyra spazieren, da kam uns ein Bekannter mit seinem Hund entgegen, die Hunde haben sich begrüßt und auf einmal merkt der Rüde wohl das meine ziemlich gut riecht und war nur noch am Aufreiten :/ Dazu kam dann noch ein anderes Hundemädel mit HH an der hatte der Rüde aber kein Interesse, nun spielte die Hündin mit meiner und der Rüde war ständig dabei Kyra zu klammern...dann kam noch ein anderer HH dazu, die drei Hunde spielten eigentlich ganz nett nur der Rüde wich nicht von Kyra und bestieg sie ständig.
    Kyra "wehrt" sich zwar, ist aber halt typisch Labbi und wenn er von ihr ablässt, versucht sie ihn oder die anderen zum spielen zu animieren. Das wehren ist aber halt auch recht zaghaft....und ich hab den Eindruck ich müsste einschreiten...doch bleibt sie dann ja nicht verschüchtert bei mir sondern legt gleich wieder los.
    Ich bin in so Situationen echt in der Zwickmühle, normalerweise würde ich erwarten, das der HH vom Rüden seinen Hund zurecht weist und hört er nicht auf, würde ich erwarten das er mit dem Rüden abzieht, da vom Rüden keinerlei Interesse am spielen mit den anderen Hunden ausging.
    Aber das ist bestimmt zu viel erwartet :hust:


    Ich weiß nicht wirklich, ob ICH dann abziehen soll? Müsste ich einschreiten und Kyra "beschützen" oder soll ich solange ich merke das sie mit den anderen noch spielt es einfach übersehen"?
    Ich bin mir da immer ziemlich unschlüssig.

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