Cesar Millan

  • Warum geht ihr davon aus, dass der Arbeitswille automatisch geringer wird, wenn man nicht mehr für jedes Mal tun lobt? Ist hier wie geschrieben nicht der Fall.

    Ist wohl auch zum guten Teil eine Einstellungssache und persönlicher Geschmack. Ich würd mir verarscht vorkommen, wenn mich plötzlich jemand jedes Mal loben würde, wenn ich ne Tür richtig aufmache oder nen Glas Wasser unfallfrei einschütten kann.

  • Die Frage ist: Wieso sollte das, was für den Menschen eine Selbstverständlichkeit darstellt, für den Hund eine sein?

    Mensch und Hund sind in diesen Dingen eher selten deckungsgleich.

    cazcarra

  • Ich persönlich gehe auch nicht davon aus, dass der Arbeitswille total verschwindet.
    Aber meiner Erfahrung nach bekommt dann vieles einen 'schöden' Unterton: der Hund führt die Kommandos nurnoch lustlos oder langsam aus, orientiert sich eher um und 'überhört' vieles.
    Man muss immer vor Augen behalten, dass auch Hunde Motivation brauchen. Alles, was für den Hund nicht als instinktives Verhalten dargelegt wird braucht in gewissem Maße eine Motivation, eine Gegenleistung, damit es als Sinnvoll erachtet wird.

  • Lasst doch die Kirche im Dorf und fallt nicht gleich von einem Extrem ins andere :lol:


    Loben ist - auch bei "Selbstverständlichkeiten" wichtig.
    Aber DAS ist der Trick: Nur eben nicht jedes Mal bestätigen!
    Am besten man variiert die Häufigkeit und die Art der Bestätigung und ab und zu darfs dann auch mal n tolles Leckerli sein.. Die Hunde, die nur ab und zu am Tisch was kriegen, DAS sind die penetrantesten Bettler ;)

    Je besser eine Tätigkeit sitzt, desto größer dürfen die Abstände zwischen den Lobs sein.
    Wohlgemerkt: Lob ist nicht gleichzusetzen mit "immer Leckerli", sondern damit, worauf das Hundetier am besten anspricht :)

  • Jill bekommt nicht jedes Mal ein Leckerchen, sondern intermittierend.

    Jill liebt Leckerchen und es ist mir ehrlich gesagt egal, ob Ömchen nun für mich "Sitz" macht oder für mich "nicht an der Leine zieht" oder ob sie das nur macht, weil sie rollig auf das Leckerli ist..ich mein..hallo??? Die Leckerlie kosten teilweise mehr als mein Mittagessen ;)
    ...ich bin einfach glücklich, dass alles so harmonisch bei uns geklappt hat und auch noch klappt.

    Und wenn HildaDobby das mit positiver Energie macht, finde ich das auch klasse. Warum denn nicht?
    Entscheidend ist, dass man für sich und seinen Hund den besten Weg findet...Erziehung ist (zum Glück...oder leider) nicht wie Mathematik...das macht das Ganze so spannend.

    Für mich war immer am wichtigsten, dass mein Hund begreift: "Schätzelein, bei mir bist du sicher, ich bin für dich da und ich treffe die wichtigen Entscheidungen. Was ich mache, was ich erwarte macht Sinn und soll unser Zusammenleben erleichtern. Nicht mehr und nicht weniger...ach ja und ein paar Zentner Leckerlie springen auch noch für dich raus.

    Meine Oma würde mir allerdings nach drei Tagen in die Schuhe pullern, wenn ich ihr keine Leckerlie mehr geben würde :lachtot:

    Will sagen, man muss Hundeerziehung auch nicht immer so bierernst nehmen.

    --------------------------------------------
    Wegen "positiver Strafe".....
    Also nennt ihr das positiv, weil ihr etwas hinzufügt? Dann ist das aber ein von euch selber geprägter Begriff oder??? In der Lerntheorie kann ich den nicht finden.....hier nochmal die "Lerntheorie" allerdings von Wikipedia, ich mag Wiki, aber manche finden das ja plöööööhhhde...muss jeder selber wissen:

    Zitat


    Direkte Bestrafung - Strafe Typ I liegt vor, wenn das operante Verhalten ein Ereignis herbeiführt, das zur Abnahme der Verhaltensrate in dieser Situation führt. Als Bestrafung (im verhaltenswissenschaftlichen Sinn) kann beispielsweise der Stromschlag bezeichnet werden, den ein Weidetier erhält, wenn es den Draht des elektrischen Weidezauns berührt (sofern das Tier das Verhalten „Berühren des Weidezauns“ in Zukunft seltener zeigt; man spricht dann von einer „Bestrafung“, wenn aufgrund einer Verhaltenskonsequenz die Rate dieses Verhaltens sinkt). Ein anderes Beispiel für Bestrafung ist das laute „Pfui!“, wenn ein Hund etwas Unerlaubtes tut (sofern das Pfui ein konditionierter Strafreiz für den Hund ist).

    Indirekte Bestrafung - Strafe Typ II liegt vor, wenn aufgrund des operanten Verhaltens ein zuvor vorliegendes Ereignis beendet wird und damit die Verhaltensrate abnimmt. In der "Skinner-Box" bekommt die Ratte auf Hebeldruck kein Futter mehr, wie noch zuvor. Die Ratte wird langsam aufhören den Hebel zu drücken. Oder Eltern verbieten ihrem Kind fernzusehen (sofern das Fernsehen für das Kind einen angenehmen Reiz darstellt), wenn es sich nicht an bestimmte Familienregeln gehalten hat.

    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Verst%C3%A4rkung_(Psychologie)

  • Nö ist nicht von mir selbst gewählt oder ausgesucht, ist Schulwissen und hab ich später auch in dem ein oder anderen Buch, dass sich irgendwie mit Konditionierung beschäftigt hat, gelesen. Es hat da aber irgendwann eine Umbenennung in der Wissenschaft gegeben, wie man zu diesen Umbenennungen steht, ist aber ne andere Geschichte.

    Ansonsten stimme ich mit dir überein, bis auf die Sache mit den Leckerchen/Belohnungen, gehe da eher mit Bungees Meinung.

  • MisaMisa: Den Link von Wiki habe ich gelesen und auch so zitiert....ich glaube, ich habe heute ein Brett vorm Kopf (Wehe du sagst jetzt: Heute? :hust: :D )...wo steht denn da "POSITIVE STRAFE"? :???:

    Satoo: das ist es ja was ich meine. Viele Wege führen zum Ziel, ich mache das gern mit Leckerlie, Oma macht das gern mit Leckerlie...bumms aus micky maus :smile:

  • Zu viel Lob (zu übertriebenes Lob) ist oft kontraproduktiv: Etwa, wenn der Welpe lernen soll, draußen sein Geschäft zu machen. Wenn man da mit "JUCHU! FEIIIIIIN! KLASSE! PRIMA!" kommt, springen die meisten Welpen direkt auf und unterbrechen das, was sie tun... Einige, die ich kenne.
    Und zu viel Lob im Sinne der Quantität... also ich lobe meine Hündin auch oft, klar. Weil man sich eben freut, wenn was klappt. Aber ich denke, verbal sollte man wie mit den Leckerlies arbeiten: Sich langsam "rausschleichen". Zwar nicht ganz, aber hin und wieder. Und "zu viel" Zuwendung gibst doch auch. Also wenn ich die ganzen Leute sehe, die ihre Hunde so verhätscheln und bei jedem Pups loben und gut zusprechen..... ein "zu viel" gibts immer. Zudem denke ich da ja auch nach CM; An oberster Stelle steht da die Bewegung, damit man einen glücklichen Hund hat. Ein Hund, der kaum zum ausgiebigen Laufen kommt, ist nicht glücklich. Ein Hund, der unausgeglichen ist, wird unruhig. Ich denke, viele kennen das, wenn sie oft mit ihrem Hund 2-3 Stunden am Tag unterwegs sind und das mal nicht machen können. Wie nervig die Hunde da werden.
    Dann kommen die Regeln und Grenzen, die man dem Hund setzt - die auch wichtig sind, damit ein Zusammenleben klappt und erst DANN kommt die Zuwendung. Ich kuschel auch gerne mit meiner Hündin, aber... ich betüddel sie nicht ständig sondern schicke sie auch mal weg. Sage nicht bei jedem "Sitz" das sie macht "Fein". Lobe sie nicht immer und dauernd, wenn sie ruhig auf ihrem Platz liegt...
    Aber darum bin ich ja kein Unmensch.

    Zitat

    einen 'schöden' Unterton: der Hund führt die Kommandos nurnoch lustlos oder langsam aus, orientiert sich eher um und 'überhört' vieles.

    Meiner Meinung nach hakts da dann nicht bei der Erziehung sondern bei der Beziehung zwischen Hund und Halter. Und nicht, weil der Hund kein Lob bekommt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!