Hund auf Silvester "vorbereiten"

  • Hallo liebe Mitfrauchen/-herrchen,


    Abstract:
    Wie kann ich meinen Hund auf Sylvester bzw. an Sylvester möglichst gut vorbereiten/betreuen damit sie keine dauerhafte Angst davonträgt?


    Langform:
    Meine alte Hündin hatte direkt ab dem ersten Sylvester bei mir eine totale Panik vor Böllern entwickelt, die sich ihr gesamtes Leben trotz verschiedener Ansätze nicht mehr gelegt hat (auch vor Knallpistolen an Fasching oder heftigen Gewittern). Wie es vorher war (Novemberwelpe) an ihrem ersten Sylvester mit 6 Wochen weiß ich leider nicht.
    Und es war vor allem so heftig, dass ich ab den ersten Böllern bis ca. zum 2. Januar 40kg Zitterhund zum Pinkeln raus getragen habe. An Sylvester hat sie sich im tiefsten Keller ohne Fenster verkrochen bzw. bei mir Schutz gesucht. Das ging ihr und mir jedes Jahr sehr an die Nieren, weshalb ich sie immer mal auf Urlaub irgendwo auf stillen Berghütten dabei hatte, was sich aber nicht jedes Jahr realisieren ließ.


    Nun habe ich ja seit einigen Monaten wieder ein junges Hundemädchen (15 Monate). Sie ist aus der Türkei (gibt es da überhaupt Sylvester? Ist ja iirc ein Aberglauben, der in mohammedanischen Ländern nicht so verbreitet ist), daher weiß ich nicht, wie sie ihr erstes Sylvester mit damals 3 Monaten verbracht hat. Generell ist sie extrem schreckhaft, aber auch sehr aufgeschlossen (Hundeplatz nahe Schießstand war nur die ersten beiden Male ein Problem).


    Ich will sie nicht betüddeln, obwohl es mir sehr schwer fällt, wenn sie wirklich so große Angst bekommt, wie ich befürchte. Könnte sie ja als Bestätigung auffassen *sigh* Wegfahren geht dieses Jahr nicht, zudem hoffe ich derzeit darauf, dass ich sie vielleicht irgendwie an Sylvester gewöhnen kann und ihr die Angst nehmen kann.


    Habt Ihr irgendwelche guten Ideen? Tendiere momentan dazu, sie überall hinmitzunehmen (gehe nicht in die Stadt oder so), sie mit Leckerlis abzulenken, sie dafür aber was tun zu lassen (Sitz, Platz usw), da sie gerne arbeitet. Dann habe ich überlegt schon mal ein paar Kracher im Wald im Vorfeld zünden zu lassen, damit so was kennt. Natürlich ein gewisses Stück entfernt. Aber so recht sicher bin ich mir nicht.


    Liebe Grüße,
    Dominik

  • einfacher ist in der Wohnung mit Luftballons zu üben, anfangs natürlich nur ganz wenig aufblasen und schauen wie sie reagiert.
    Luftballon in einem anderem Zimmer platzen lassen und so tun als wär rein gar nix passiert.


    Silvester sollte der Hund nicht allein in der Wohnung sein, am besten ganz normal wie immer den Abend gestalten, paar nette Freunde einladen und mit Hunde-Leckerlis versorgen, dann hat dein Hund auch sicher Spass und Ablenkung genug.

  • Das Problem war, dass ich bei Sandy es eben nur so gemacht habe "normal" den Abend gefeiert :-) Und die hatte halt große Angst.


    Die Vorbereitung mit Luftballons ist ne gute Idee. Wollte halt auch so Krachersalven (diese kleinen Dinger) nehmen. Oder Frösche, damit es Original klingt.


    Alleine wird sie nicht sein. 6 Leute, die sie alle kennt, allerdings ne fremde Wohnung. In einem etwas ruhigeren Vorort.

  • Für ein gezieltes Training ist es fast schon zu spät.
    Da brauchts etwas mehr Anlaufzeit - neben den berüchtigten Geräusch-CD´s, auf die manche Hunde allerdings gar nicht reagieren, gibt es dank YouTube u. A. noch die Möglichkeit mit Videos von dort zu üben. Und in manchen Gegenden gibt es auch im Sommer Veranstaltungen mit Böllern und Feuerwerk.


    Wobei der Schießstand bei Euch sicher schon sehr von Vorteil ist.


    Ansonsten - unsere "neuen" Hunde, die wir dahingehend nicht einschätzen können, werden Silvester/Neujahr grundsätzlich wieder wie in der Anfangszeit doppelt gesichert, also Leine an Halsband und Brustgeschirr.
    Unsere Hunde kommen mit nach draussen - weil wir bei den Pferden im Offenstall so eine Art Stallwache machen. Die Pferde haben zwar keine Knaller-Probleme, aber da ist überall Heu und Stroh.


    Unsere Angsthündin reagiert gut auf das DAP_Halsband, sie bekommt ein homöopathisches Angstmittel und in der Jacke sind noch die Notfalltropfen.
    Sie ist letztes Jahr etwas unsicher gewesen, hat sich aber von unserer Lagerfeuer-Stimmung einlullen lassen.


    Unsere Wollschweine kriegen übrigens jeder einen Eimer Bier - die schlummern dann selig schnarchend.


    Wenn ich befürchten würde oder es wüßte, dass einer der Hunde richtig Panik schiebt, würde ich Rücksprache mit dem TA halten - allerdings sollte man mit Beruhigungsmitteln immer unbedingt einen Probelauf machen, da manche Hunde leider paradox drauf reagieren.


    LG, Chris

  • Ich leg meiner immer das D.A.P Halsband um, das hat beruhigende Pheromone. Damit gehts recht gut. Bekommst du beim TA oder im Internet.

  • Hmmm... das DAP wird ja durchaus kontrovers diskutiert. Weniger wegen der WIrkung, die ja recht gut ist, sondern eher hinsichtlich der (möglichen) Nebenwirkungen durch die (Hormon/Pheromon?)-Gabe...


    Das Problem bei ihr ist, dass si ebei neuen Sachen immer erstmal erschrickt, sie dann aber meist neugierig forscht. Und ich mache mir bissel Gedanken wegen des "Signaloverloads" der durch die langandauernde Böllerei kommt. Gesichert werde ich sie auch mitnehmen.


    Wollschweine? Echte Schweine oder plüschige Hunde ^^? In letzterem Fall: Dachte Hunde dürfen kein Bier kriegen?


    Hm... TA habe ich mir auch schon überlegt. Richtig Panik weiss ich nicht. Sie ist einfach extrem unsicher. Aber auch sehr neugierig und positiv. Und das will ich durch so eine krasse Erfahrung wie Sylvester nicht zerstören :)

  • *hust* mein Wauz kriegt ein Gläschen Bier und jut ist.


    Vorletztes Jahr hat sie totale Panik geschoben, da habe ich ihr das Bier um viertel nach 12 erst gegeben - aus purer Verzeiflung. 5 Minuten später hat sich mein Hund relaxed auf dem Sessel zusammengerollt.


    Letztes Jahr gabs das Bier viertel vor 12 - und sie war zwar nervös und angespannt, aber weit weg von der Panik vom Vorjahr.


    Diesjahr opfer ich wieder eine kleine Dose Bier für meinen Wauz (die sie ja nicht mal komplett bekommt).

  • Zitat


    Wollschweine? Echte Schweine oder plüschige Hunde ^^? In letzterem Fall: Dachte Hunde dürfen kein Bier kriegen?


    Nein - echte Schweine; und da hat Bier eine lange Tradition als "Medizin".



    LG, Chris

  • Hmmm. Denke das mit dem Bier probiere ich nur als letzten Ausweg ;-)... eventuell Mal die Notfalltropfen organisieren... Und vll. doch mal die Faschingskinderknallpistole rauskramen und testen. *grübel*
    danke...

  • Unsere verstorbene Hündin war extrem ängstlich an Silvester. An unserem ersten Silvester haben wir sie, aus Unwissenheit, mit Tabletten ruhiggestellt. Das war einer der grausamsten Anblicke die ich jemals von ihr hatte. :( :


    Die letzten zwei Silvester haben wir ihr TCM Pillen (also rein natürlich, nichts mit ruhig stellen, bestellt bei Pahema) gegeben und das war richtig gut. Mit etwas lauterer Musik als sonst hat Lonely fast durchgehend in ihrem Körbchen geruht. Auch die Tage vor und nach Silvester waren besser, sie fand das Knallen immer noch nicht prickelnd, aber sie rannte nicht mehr kopflos einfach los.


    Ich bin mal gespannt wie unser Rüde sich an Silvester schlägt, als ehemaliger Straßenhund. :smile:


    Auf ein ruhiges Silvester!

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