
An die Jäger und Wissenden. Wildschweingerippe und mehr
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Fräuleinwolle -
6. Dezember 2010 um 14:04
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ähhhh.... sorry....
Es wär ja wirklich mal nicht schlecht, wenn sich hier ein "jagderfahrener" Mensch mal melden würde....
Ich dachte eigentlich, dass Kadaver (soweit sie denn entdeckt werden) nicht liegenbleiben dürfen - egal wo - wegen der Seuchengefahr???
Dass das Schwein geschossen wurde, kann ich mir auch nicht vorstellen - zumindest, wenn noch so viel dran war - ein Jäger würde doch alles (bis auf den Kopf) mitnehmen, weil es verwertbar ist. Es sei denn, dass Vieh war erkennbar krank - dann anderseits hätte es erst recht "entsorgt" werden müssen....
Ansonsten ist "Anfüttern" eigentlich wohl auch nicht erlaubt, zumindest nicht mit Hausabfällen und Obst etc. und nur unter bestimmten Voraussetzungen (die genauen sind mir entfallen, müsste mal ein Jäger sagen/schreiben....) - ich wüsste auch nicht, ob ein Jäger direkt unter einen Hochsitz Futter auslegen würde - was soll das bringen?
Ohne diese Zunft verteidigen zu wollen - die "vernünftige" Jagd verfolgt ja durchaus einen Zweck und ist nicht generell zu "verteufeln".... - Vor einem Moment
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Zitat
Dann frag ich mich man bloss, wieso meine Wollschweine im Todesfall aus seuchenrechtlichen Gründen in der Tierkörperverwertungsanstalt entsorgt werden müssen, wenn 50 Meter weiter theoretisch ein totes Wildschwein vor sich hingammeln könnte....
Erst vor einigen Ausgaben gabs im Landwirtschaftlichen Wochenblatt einen Artikel, wie verendete Rinder per Hubschrauber von den Almwiesen geborgen werden - weil die aus seuchenrechtlichen Gründen nicht einfach da verwesen dürfen.
Und gerade, WENN eine Wildsau tatsächlich mal einen leidlich natürlichen Tod stirbt, sollte der Jagdpächter doch in seinem Revier darüber Bescheid wissen wollen - denn die wenigsten Wildsäue kippen doch vor Altersschwäche um.
Ist schon ein wenig "Die drei ??? und das Rätsel um die tote Wildsau"-mäßig.
LG, Chris
Bingo
LG
cazcarra -
Zitat
Ich dachte eigentlich, dass Kadaver (soweit sie denn entdeckt werden) nicht liegenbleiben dürfen - egal wo - wegen der Seuchengefahr???
Wie kommste auf Seuchengefahr ? Wenns vorher gesund war, dann ists tot auch nicht gefährlicher ... ausser zu Zeiten, in denen irgendwelche Krankheiten bekannt sind.
Zu Zeiten der Vogelgrippe wurden sogar tote Vögel eingesammelt.Bisher war es Sache des Landes/Kreises, Kadaver am Strassenrand zu entsorgen. Stirbt Wild durch einen Unfall, haben die Jäger es meist mitgenommen, waren aber nicht dazu verpflichtet.
In manchen Kommunen hat man sich geeinigt, die Jagdsteuer entsprechend gekürzt und die Entsorgung wieder in Jägerhand gelegt. Da müßte man sich vor Ort erkundigen, wie es geregelt ist.Aber kein Jäger wird einen Kadaver aus dem Wald schleppen und der Entsorgung zuführen, irgendwo sollte die Natur dann auch ihren Lauf nehmen. Ein totes Wildschwein dürfte RuckZuck von Fuchs, Marder und anderen Wildschweinen entsorgt werden.
Gruß, staffy
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Zitat
Aber kein Jäger wird einen Kadaver aus dem Wald schleppen und der Entsorgung zuführen, irgendwo sollte die Natur dann auch ihren Lauf nehmen. Ein totes Wildschwein dürfte RuckZuck von Fuchs, Marder und anderen Wildschweinen entsorgt werden.
Gruß, staffy
Im Prinzip ja auch durchaus nachvollziehbar.
Wenn sich der Kadaver - wie auch immer zu Tode gekommen - jedoch direkt an einem Weg im Naherholungsgebiet befindet, sieht das doch ein klein wenig anders aus. Meiner Meinung nach...
LG
cazcarra -
Hier schaut mal, was ich gefunden habe:
http://www.berghausen-im-einrich.de/resources/Leitfaden+Fallwild.PDF
Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs
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Das ganze ist garnicht so harmlos. Im Border Terrier Forum wurde unlängst von der Gefahr durch den Aujeszky-Virus bei Schwarzwild für die Jagdhunde berichtet.
Ein interessanter Artikel ist hierLG
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Dann will ich auch mal meinen "Senf" dazugeben:
Die ganze Angelegenheit ist erst einmal Bundesländersache, soll heißen: Es ist nicht bundeseinheitlich geregelt.
Ich kann hier nur zu NRW was sagen:
Das Füttern von Wildtieren ist hier grundsätzlich verboten. Außer in Notzeiten und wann Notzeit ist, sagt das Veterinäramt. Füttern darf man auch längst nicht alles; Wildschweine bekommen bspw. Mais, der muss aber so ausgebracht werden, dass anderes Wild (Reh-, Rot-, Dammwild) nicht dran kommt. Rotwild darf bspw. hier nur mit Silage oder Heu gefüttert werden, Rehwild nur mit kräuterreichem Heu.... Ihr seht, es ist gar nicht so einfach.
Das einzige, was man außerhalb der Notzeiten machen darf, ist Schwarzwild zu "kirren" (anlocken, mit ganz kleinen Mengen). Auch da muss sichergestellt sein, dass kein anderes Wild ran kommt.
Schwarzwild darf übrigens nicht im Wald liegenbleiben oder vergraben werdern (Schweinepest). Es muss sachgerecht (Tierkörperbeseitigung) entsorgt werden.
Anderes, wie bspw. Rehaufbruch, darf im Wald vebleiben (eingraben).
Wenn also "dorfnah" Lebensmittel ausliegen, würde ich auch eher an Leute denken, die keinen Kompost machen wollen oder zu faul sind, das gammelnde Zeug selbst zu entsorgen. Oder "Tierschützer", die meinen, dass die armen Tiere jetzt was zu fressen brauchen.
LG
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PS: ... und bitte nicht immer auf "DEN" Jägern herumhacken. Natürlich gibt es Spinner unter den Jägern, aber auch bei den Metzgern, Elektrikern, Ärzten, Joggern, Tischtennisspielern und allen anderen Gruppen sieht es nicht anders aus!
LG
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Moin,
gefüttert werden darf, wenn der Kreisjägermeister den Notstand ausruft, dann aber darf, 300 mtr (bin nicht sicher, müsste ich nachsehen) um die Futterstelle nicht geschossen werden. Ich gehe davon aus, das die Äpfel etc. eine Kirrung sind, das darf in Niedersachsen für die Wildschweinjagd gemacht werden.
Natürlich gibt es Jäger, die da übertreiben. Brot ist zum Beispiel absolut verboten. Alle nicht natürliche Nahrung ist verboten...... schon bei Rosinen (Fasane lieben Rosinen, mein Papa hat sie früher immer damit gefüttert - aber es waren Trauben aus seinem Garten) gibt es Uneinigkeit, die einen meinen, sie sind hier nicht natürlich, die anderen meinen, "wieso nicht?" Natürlich heißt eben auch, unbearbeitet..... und unverändert.
Aber, oft genug sind es nicht die Jäger die so etwas in den Wald schütten, sondern Zivilisten, die meinen, die armen Tiere sind in Not. Das hab ich oft genug beobachtet..... von daher wäre ich da vorsichtig. Zumal in Dorfnähe, da kippen viele "faule" Gärtner ihre Reste ab.....
Was das tote Schwein betrifft, das kann Fallwild sein, also, eines natürlichen Todes verstorbenes Wild..... oder ein Straßenverkehrsopfer. Es ist natürlich, wenn Tiere im Wald zu Tode kommen, sie auch liegen zu lassen, weil es dem Verlauf der Natur entspricht. Die Überreste verwesen, werden von anderen Tieren gefressen und gehen so wieder in den Kreislauf über. Bei Schwarzwild ist das anders, das muss beseitigt werden, wenn man es denn findet......
Es ist auch möglich, das der Jäger das Tier nicht gesehen hat..... noch vor kurzem war der Bewuchs relativ hoch, nicht jeder Hochstand wird wöchentlich genutzt, das kommt immer darauf an. Nicht jeder Jäger fährt täglich alle Wege ab..... da gibt es also viel Spielraum zum spekulieren. Nicht jeder, der ein totes Tier findet, sagt dem Jäger Bescheid?
Das Klügste scheint mir, einfach zu fragen, rein aus Interesse? Weißt, bei meiner Jagdprüfung wurde ich gefragt, "in ihrem Revier liegen ein toter Fischotter, eine Waldohreule, ein Wildschwein, ein Fuchs, ein Reh und ein Eisvogel.... was tun sie?" Ich hab gesagt, ich ruf das Wildtierbiologische Institut in Hannover an, so viele unterschiedliche Tiere tot auf einmal würde mich sehr besorgt machen..... Naja, sie wollten wissen, wie ich die Tiere entsorge oder ob..... nicht alle darf man überhaupt anfassen, Schweine natürlich schon und es ist nicht schön, so ein großes Tier verwesen zu lassen, da stimme ich Dir in jedem Fall zu.
Und, rein aus Interesse, wenn so ein großes Tier tot liegt, möchte man schon wissen, warum? Unfall, Wilderei (kommt bei uns in der Gegend nicht so unhäufig vor) Jagdopfer eines anderen Reviers (angeschossen und nicht nachgesucht vielleicht) oder Krankheit? Auch da gibt es viele Gründe, die einen Revierinhaber interessieren können.
Also, den Jäger ansprechen und fragen, wenn das mit dem Brot weiter geht, kann man sich an den Kreisjägermeister wenden und dort nachfragen.... menschliche Speisereste gelten immer auch als Verbreitungshilfe für die Schweinepest, da verstehen die Wenigsten Spaß.
Man soll zwar sicher stellen, das anderes Wild nicht an die Kirrung kommt, aber das lässt sich nicht immer verhindern. Von daher soll das ein Ansatz sein, aber keiner, der gesichert werden kann.
Zudem, Sauen sind sehr klug, die finden immer einen Weg an Futter.
Gruß Sundri
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Dann danke ich mal schön für die Fülle an Informationen und werde gleich morgen mal nach horchen, wohin ich mich da wenden muß usw....
Und nein, ich wollte nicht auf DIE Jäger schimpfen... Ich weiß, daß es überall schwarze Schafe gibt, aber ich finde: Wenn es um Lebewesen geht bzw. deren Schutz ist doch nochmal andere Sorgfalt angesagt als bei nem Schreiner oder Schlosser....
- Vor einem Moment
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