Leinenführigkeit - Ist das der richtige Weg?

  • aber hier wird er ja eher so beschrieben, als ob er nicht angesagt wird...also quasi mehr oder weniger ein wenig unberechenbar laufen, immer in die entgegengesetzte richtung, so dass der hund beginnt zu grübeln...und das ist eigentlich der canisleinenführigkeit nicht ganz unähnlich.

    und dabei kann es natürlich auch ganz schnell mal einen ruck geben, auch an der langen leine.


    Zitat

    zum üben der Leinenführigkeit kann ich den rat geben, für den hund nicht berechenbar zu sein. man macht richtungswechsel, wenn der hund überholt und macht eigentlich immer das gegenteil wie der hund. will er nach rechts laufen, geht man das links usw. man kann dem hund auch den weg abschneiden, indem man sich in ihm rein dreht und die richtung wechselt.

  • Also ganz unberechenbar soll es ja auch nicht sein, den Hund fesselt ja mehr die Dynamik und das abwechslungsreiche Laufen und erleichtert ihm somit die Folgschaft!

    Am besten schlägt man natürlich die Richtung ein, wo ich dem Hund sicher die Chance geben kann mich zu sehen. Manche Leute ziehen ihren Hund einfach nur hinter sich her weil sie viel zu große Winkel einschlagen oder fast nur im Kreis laufen :???:

    Ich bevorzuge eher deutlich angezeigte Richtungswechsel und tippel sogar ein bisschen zum stehenbleiben, damit der Hund auch die Chance hat sich an mir zu orientieren.

    Richtungswechsel gehört in fast jede "Hundeerziehungsmethode", dass hat nichts mit canis und sonst was zu tun ;)

  • Bei uns tut sich trotz Richtungswechseln irgendwie nichts :sad2: Ich mache das jetzt seit bestimmt 3 Monaten und bin wirklich konsequent, aber es interessiert sie einfach nicht die Bohne.. wird sie in eine andere Richtung "mitgenommen", setzt sie eben dort die Nase auf den Boden und findet gleich eine neue interessante Spur, Schnüffelstelle, whatever. Richtig schön an der Leine läuft sie nur, wenn sie entweder totmüde ist oder im fast menschenleeren Einkaufszentrum - klar, da gibt es ja auch wenig Wildspuren :roll:
    Gibt es Hoffnung, dass der Knoten irgendwann noch platzt, oder gibt es noch andere, erfolgsversprechende Methoden? Mit Stehenbleiben klappt es noch schlechter als mit dem Richtungswechsel, sie hinter mir laufen zu lassen kriege ich irgendwie nicht praktisch umgesetzt und das Zuppeln an der Leine interessiert sie ebenfalls nicht.. hmm :???:

  • Zitat

    und dabei kann es natürlich auch ganz schnell mal einen ruck geben, auch an der langen leine.

    Auch wenn mich jetzt einige erschlagen wollen, aber mal ehrlich, man kann es auch übertreiben, was der "Leinenruck" betrifft.
    Erstens ist davon noch kein Hund gestorben und zweitens kann sowas auch passieren, wenn man blöder Weise mal stolpert.
    Der Hund wird es nicht gleich übel nehmen.
    Ich finde, die meisten HH lassen sich viel zu verrückt machen von dem Gerede über Verletzungsgefahr durch Leinenruck.
    Alles wird nur noch positiv verstärkt und, und, und.

    Ich bin kein Freund vom sogenannten Leinenruck, aber wenn ich das lese, wie oben zitiert, geht mir die Galle hoch.

    Wenn uns Hundi ins nächste Gebüsch zieht, fragt er bestimmt nicht nach, ob wir uns weh getan haben.

    Ich bin der Meinung, dass diese "Methoden" nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen ( die unter Laborbedingungen erforscht wurden ) leider nicht immer alltagstauglich sind.

    Zurück zum Thema.
    Selbst bei Rütters Methode bezügl. der Leinenführigkeit kann es durchaus passieren, dass der Hund mal einen Ruck verspürt.
    Spätestens dann, wenn Hasi oder Miezchen bei der Leinenführigkeitsübung stört und ich als HH eine abprupte Wendung einlege.

    L.G., Claudia.

  • Zitat

    Bei uns tut sich trotz Richtungswechseln irgendwie nichts sad Ich mache das jetzt seit bestimmt 3 Monaten und bin wirklich konsequent, aber es interessiert sie einfach nicht die Bohne.. wird sie in eine andere Richtung "mitgenommen", setzt sie eben dort die Nase auf den Boden und findet gleich eine neue interessante Spur, Schnüffelstelle, whatever.

    dann probier doch mal, deinen körper einzusetzen. sie schnüffelt?- kein problem- sowas lässt sich- dank körperliche präsenz schnell unterbinden. praktisch ist es in dem fall, wenn die leine kurz gestellt ist, da dann der weg für dich- nicht so lang ist. ist deine hündin unaufmerksam und macht den ansatz zum schnüffeln, drehst du dich in deinen hund rein und blockierst ihren weg zur schnüffelstelle.
    du kannst sie bei der wendung mit dem rechten oder linken bein blocken je nachdem, auf welcher seite sie läuft. und jetzt kommt deine wendung in die andere richtung. wenn alles gut läuft, wird sie dich bei der wendung ansehen. und hier kommt sofort dein lob! denn genau das möchtest du ja erreichen: dass sie auf dich achtet. ansonsten übt man die leinenführigkeit ruhig und ohne etwas zu sagen. wichtig ist auch, nach so einer sehr anstrengenden übung für entspannung zu sorgen (die einheiten zum üben der leinenführigkeit kurz halten). für den hund, der an einer verstellbaren leine geführt wird, ist das langstellen der leine das zeichen, dass er schnüffeln darf. oder man leint den hund ab.
    ich habe meistens ein spielzeug parat, damit stinker seine energie loswerden kann, wenn er zum beispiel an anderen hunden vorbeimusste, ohne dass er schnüffeln durfte. das hat er sich danach verdient.
    das ist dann die große belohnung "danach".

  • Zitat

    wird sie in eine andere Richtung "mitgenommen", setzt sie eben dort die Nase auf den Boden und findet gleich eine neue interessante Spur, Schnüffelstelle, whatever.

    du musst auf jeden fall reagieren, bevor dein hund schnüffelt u.s.w. also eigentlich agieren.

    Zitat

    wichtig ist auch, nach so einer sehr anstrengenden übung für entspannung zu sorgen (die einheiten zum üben der Leinenführigkeit kurz halten). für den hund, der an einer verstellbaren leine geführt wird, ist das langstellen der leine das zeichen, dass er schnüffeln darf. oder man leint den hund ab.

    das hier wollte ich ncoh einmal fett unterstreichen. denn ein hund, der gar nicht mehr schnüffeln darf kann nur das ziel sein, wenn er ansonsten nur offline läuft.

    toll beschrieben, biggi.

    noch einmal ganz kurz zum thema "canis". wie schon geschrieben haben die das nicht erfunden. doch genau die richtungswechsel etc. wurden von anderen total verurteilt (weil sie nicht angesagt werden bzw. weil es einen ruck geben kann), obwohl sie in vielen anderen methoden enthalten sind.

  • Tante Flauschig und Lucanouk
    Vielen Dank für eure Antworten erstmal :)

    Zitat


    Das ist eben genau der Knackpunkt. Ich mache schon sooo unendlich viele Wendungen in sie rein, wenn sie unaufmerksam ist. Aber das läuft dann so ab, dass sie zwar irgendwo registriert, dass die Richtung gewechselt wird (meist dadurch, dass sie in mich reinläuft, wenn ich sie blocken will, oder durch leichtes Anrempeln meinerseits weil sie in meinen Weg läuft) und sie macht dann auch die Wendung mit, nimmt aber dabei die Nase gar nicht erst vom Boden hoch, sondern latscht eher so "nebenbei" mit und schnurstracks wieder in die Leine rein, sobald es wieder geradeaus geht. Was ich dann probiert habe, war eine endlose Aneinanderreihung von Wendungen. Das klappte auch irgendwann, aber bringt einen ja irgendwie auch nicht weiter ;)
    Guckt sie mich doch mal zwischendurch an oder geht nur der Kopf in meine Richtung (was an der kurzen Leine selten passiert) klicke ich sie natürlich sofort dafür.

    Unsere Übungseinheiten sind übrigens recht kurz. Über den Tag verteilt vielleicht 5x5 Minuten wilde Richtungswechsel auf der Wiese an der kurzen Leine (manchmal auch seltener) und ansonsten läuft sie an der 10m Schleppleine oder frei. Interessanterweise achtet sie sowohl im Freilauf als auch an der Schlepp super auf mich und hat auch schnell begriffen, dass es mit gespannter Leine nicht weitergeht.

  • ich denke so ganz ohne ruck geht es auch gar nicht. denn selbst MIT ankündigung des richtungswechsel - wollte/konnte lizzy anfangs nicht reagieren. also gab es die konsequenz ... (natürlich läuft bzw lief sie bei diesen trainingseinheiten am geschirr!!)

  • Zitat

    Bei uns tut sich trotz Richtungswechseln irgendwie nichts :sad2: Ich mache das jetzt seit bestimmt 3 Monaten und bin wirklich konsequent, aber es interessiert sie einfach nicht die Bohne.. wird sie in eine andere Richtung "mitgenommen", setzt sie eben dort die Nase auf den Boden und findet gleich eine neue interessante Spur, Schnüffelstelle, whatever. Richtig schön an der Leine läuft sie nur, wenn sie entweder totmüde ist oder im fast menschenleeren Einkaufszentrum - klar, da gibt es ja auch wenig Wildspuren :roll:
    Gibt es Hoffnung, dass der Knoten irgendwann noch platzt, oder gibt es noch andere, erfolgsversprechende Methoden? Mit Stehenbleiben klappt es noch schlechter als mit dem Richtungswechsel, sie hinter mir laufen zu lassen kriege ich irgendwie nicht praktisch umgesetzt und das Zuppeln an der Leine interessiert sie ebenfalls nicht.. hmm :???:


    Also Einkaufszentrum kann ich nicht sagen, da es bei uns so etwas nicht gibt, alles andere jedoch, da geht es mir wie Deliara.

    Wir üben zwar erst seit ca. 6 Wochen, doch es stellt sich nur kurzfristig ein Erfolg ein.
    Bspw. gestern abend: Wir liefen ein bischen - an einem ruhigen Flecken in der Kreisstadt (da kamen 2 Hunde, mehr glücklicherweise nicht). Auf dem Busparkplatz hab ich dann - nach dem Laufen - mit ihr geübt. So nach 5 - 6mal umdrehen und wenden und Richtung wechseln, hat sie sich endlich bequemt, mal nach mir zu schaun und sogar mit mir mitzugehen - Leine kurz -. Leckerlie gegeben, gelobt etc. die hat sie dann sogar angenommen. Das hat mich richtig gefreut.
    Doch spät. ab dem 7mal war ihr das "zuppeln" bzw. sogar hier "hinterherziehen" aus Gründen von fremden Hunde oder Spaziergängern (die sehr interessant sind, nicht ausgebellt werden etc) wieder egal, der Geruch war besser (sie durfte davor schon ausgiebig an diesen Stellen schnüffeln (ca. 60 m lang)), bzw. die Hunde wurden ausgebellt, fixiert (einer kam mit seinem Hund um die Ecke, so etwas kann ich ja nicht gleich sehen). Hier hab ich dann meinen Körper eingesetzt, also meine Beine - so groß ist sie ja nicht -, doch das hat nix bewirkt. Auch bei uns am Feld mach ich das so, wenn fremde Hunde entgegenkommen oder gar von hinten.
    Sie hatte zwar das Geschirr an und ich versteckte mich mit ihr hinter den Bussen bei den Hunden, doch erst als diese aus ihrem Blickfeld waren, konnt ich dahinter vorkommen. Währenddessen hab ich mit ihr wieder Richtungswechsel gemacht - ohne Kreise ziehen, das wäre kontraproduktiv gewesen -, sie hat mitgemacht, ich gelobt, geleckerliet etc. Bis ich diese Aufmerksamkeit von ihr hatte, hat es aber Anstrengung gekostet, sie war wieder auf den Hinterläufen und das extreme Ziehen ihrerseits musste ich ja irgendwie in den Griff bekommen.
    Es macht ihr wohl echt nix aus, wenn sie da auf den Hinterläufen steht oder sie ignoriert es halt und ich entgegenhalte, wobei ich nicht ziehe, sondern sie einfach festhalte, das Ziehen erledigt sie von sich aus.
    Auch hier versuche ich sie mit dem Bein abzublocken in sie hineinzulaufen (passiert es euch auch, dass man ihr dann manchmal auf die Pfote tritt? Bei kurzer Leine finde ich das schon heftig.), ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken, wenn sie also kurz zu mir schaut - meist ziemlich "böse" (anders kann ich das nicht ausdrücken, der Blick ist echt irre), lob ich, halte Leckerchen hin. Das wird auch erstmal ignoriert. Allerdings sind die Abstände da jetzt kürzer.

    Ach ja, Richtungswechsel melde ich an, also "kehrt", das Wort kennt sie auch die Bedeutung.

  • mein hund ist zum beispiel ein typ, der lässt sich sehr schnell durch andere hunde ablenken. wenn ein anderer hund (egal aus welcher richtung der kommt) in sein blickfeld gerät, guckt mein hund ungefähr so: :schockiert: als wenn er noch nie einen fremden hund gesehen hätte. natürlich will er da hin und möchte seinen kopf durchsetzen. wichtig ist, in diesen situationen ruhig zu bleiben. wenn mein hund nur augen für einen anderen hund hat, schiebe ich mich in sein blickfeld und zwinge ihn schon mal dazu, den rückwärtsgang einzulegen. zappelt der herr jetzt rum und will um meine beine rumglotzen, schiebe ich mich so zwischen dem reiz und ihm, dass er nicht anders kann, als mich irgendwann anzusehen und wenn alle stricke reißen und er den hampelmann macht, verlange ich von ihm sitz, damit er wieder runterkommt. und dann gehts in die andere richtung weiter. man muß lernen, schneller zu reagieren. und für jedes erwünschte verhalten sollte der hund gelobt werden.

    kommen hunde von hinten das gleiche spiel: hund glotzt die ganze zeit nach hinten und kommt nicht in die puschen. ich lasse mich ebenfalls zurückfallen und tauche hinter ihm auf und trete direkt vor ihn um den blickkontakt zu unterbrechen. dann biete ich ihn an, mir zu folgen.
    mein hund war das erste mal komplett irritiert, als ich plötzlich hinter/vor ihm auftauchte. denn damit hatte er in dem moment nicht gerechnet. (ich hoffe ihr wisst ungefähr, was ich meine ;)

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