Bin ich nicht egoistisch genug oder zu egoistisch?
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Guten Morgen an alle :),
ich habe mal eine Frage an Euch, mit der ich Hilfe suche, um mein eigenes Verhalten ein zu schätzen.
Kurz zu meiner Situation: Ich wohne mit meinen Großeltern und meinen Eltern auf einem Grundstück, aber in getrennten Haushalten. Meine Großeltern konnten noch nie wirklich mit Menschen umgehen, seit ich den Hund habe ist es jedoch sehr schwierig. Meine Oma wollte schon immer gerne Tiere haben, mein Opa wollte das nie.
Nun habe ich vor etwa einem Jahr meine Hündin im Keller des Mehrfamilienhaus gefunden, in dem ich damals gewohnt habe. Sie hängt sehr an mir, würde alles für mich tun, ich bin auch die einzige, die sie gegen andere beschützt (vielleicht auch "noch").
Meine Oma, wie gesagt, liebt Hunde, kann aber einfach nicht mit ihnen umgehen. Einige Beispiele dafür: Hecheln heißt für sie, dass der Hund Hunger hat, sie holt den Hund (ohne meine Erlaubnis) aus der Wohnung, wenn "der arme" Krachmacht, sie kann (oder will) sich nicht merken, dass sie eine Hündin und kein Rüde ist (hört sich jetzt lustig an, nervt mich aber total). Bei meinen Großeltern darf der Hund auch ruhig beißen, er solle ja aufpassen.
So hat meine Oma mir alle "alleine lassen" Übungen kaputt gemacht, nachdem der Hund circa 1,5 Stunden in der Wohnung war, dan angefangen hat zu bellen und zu kratzen und sie den Hund aus der Wohnung geholt hat - ab dann hat sie grundsätzlich zwei Stunden Radau gemacht ehe sie mal eine kurze Pause gemacht hat, in der man sie für dieses ruhig sein bestätigen konnte (ich hatte sie da in der HuTa, vielleicht ein zusätzlicher Faktor).
Es tut mir leid, wenn das alles etwas durcheinander wirkt. Ich möchte einfach zeigen, was mich so stört.
Was das Fass bei mir aber allmählich zum Überlaufen bringt: Meine Oma _will_ den Hund haben, wenn ich irgendwo hingehe. Heute Abend zum Beispiel gehe ich Bowling spielen, manchmal nehme ich sie mit, manchmal nicht. Als ich meinem Opa auf die Frage, ob ich sie heute Abend mitnehme, entgegnete, dass ich das noch nicht genau wüsste und mir noch gar keine Gedanken darum gemacht hätte, hat er mich mit einer Arroganz behandelt - Wahnsinn. Beispiel: Dein Stundenlohn ist aber nicht so dolle (ja, ich weiß auch nicht, wie er da jetzt drauf kam).
Nächstes Ding heute morgen: Meine Oma hält mir seit Tagen vor, dass mein Hund ja "steif" wird, wenn er nicht in den Garten darf. Sie möchte aber nicht raus (zur Erklärung: Ich habe neuerdings eine Katze, die sie heiß und innig liebt). Ich mache mit ihr ganz normal die Spaziergänge und sie geht etwa dreimal pro Woche in die HuTa.
Ist Hundi dochmal draußen oder wird sie von Großeltern gesichtet, wird sie vollgestopft (zumindest bei Oma sind immer große Mengen Leckerlies in der Tasche), ohne dass sie dafür irgendwas tun muss (also auch kein Sitz oder Platz). Außerdem wird der Hund, ebenfalls ohne Erlaubnis, mit nach oben genommen, die Tür wird zugemacht. Erst bei Jaulen und Terrormachen meines Hundes (wie gesagt, sie hängt wahnsinnig an mir) darf sie dann wieder raus und damit zu mir.
Und das Schlimme ist, die beiden tun mir immer noch leid
. Ich weiß nicht, warum... Ich bin irgendwie sauer auf mich deswegen, ich habe das Gefühl nicht egoistisch genug zu sein.
Nochmal zur Erklärung, warum ich vermeide, meinen Hund zu ihnen zu geben, wenn ich nicht da bin: Es gibt Wurst und Käse. Es gibt Essen vom Tisch. Der Hund darf machen, was er will. Spaziergänge gibt's nicht, weil Hundi Oma umreißt, ohne Leine laufen ist zur Zeit nicht (das einzige, woran sich Großmutter hält). Außerdem darf Hund auf die Arbeitsplatte (, ja, in der Küche). Und ich... fange jedesmal fast neu an in Sachen Erziehung.
Okay, bin ich nicht egoistisch genug oder schätze ich mich völlig falsch ein und bin vielleicht sogar zu egoistisch?
Danke!!
Susanne - Vor einem Moment
- Neu
Hi,
Interessiert dich dieses Thema ? Dann schau doch mal hier *.
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ich kann dich sehr gut verstehen.
ich würde auch versuchen die situation zu ändern... alla "entweder ihr spielt nach meinen regeln oder ihr bekommt meinen hund nicht"
ist halt nur nicht so einfach weil es dann zwischenmenschlich eben stress gibt...
mit egoismus hat das auch nichts zu tun, find ich, nur mit schutz deines hundes... schutz vor verhätschellung und verzogenheit... -
Ich kann durchaus verstehen das dich das ärgert. Haber derzeit dasselbe Problem mit meinen Schwiegereltern. Wenn wir da sind weiß ich genau sobald ich mich kurz umdrehe verschwindet Schwiegermama mit dem Hund inder Küche um ihm was leckeres zu gönnen :motzschild:
Oder sie weiß genau Hund darf nicht aufs Sofa..ich gehe kurz ins Bad..und was is passiert? Der kleine wollte doch so gerne kuscheln :zensur:
Auch geht sie schonmal eigenmächtig mit dem Hund raus..so das ich erstmal nicht weiß wo mein Hundi abgeblieben is
Versuche in Ruhe mit deinen Großeeltern zu reden. Das du nicht möchtest das sie dir deine Hundeerziehung erschweren/versauen. Bleib ruhig und sachlich aber vertrete deinen Standpunkt. Ich finde es absolut nicht zu egoistisch wenn du sagst das es DEIN Hund ist und du möchtest das bestimmte Regeln im Umgang mit ihr eingehalten werden.
Sag ihr auch wenn du das alleinsein übst das sie nicht in die Wohnung gehen soll..und sag auch warum...wie gesagt kenne das Probllem nur zu gut aber zum Wohle deines Hundes und dem deiner Nerven solltest du da durchgreifen
Viel Erfolg!!! -
Danke Ihr beiden!
Ich bin ja fast froh, dass es anderen genauso geht (bitte nicht falsch verstehen).
Okay, dann muss ich das wohl weiter durchziehen. Fällt halt nicht so leicht, sind ja doch die Großeltern.
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Liebe Susanne
oje - da haste aber auch eine Menge Baustellen
also um jetzt mal an die Beantwortung Deiner Fragen zu kommen:
1) nein Du bist nicht egoistisch - Deine Großeltern haben leider nicht erkannt, dass es in der heutigen Zeit sehr wichtig ist einem Hund - egal welcher Größe - eine gewisse Erziehung zukommen lassen muss.
2) das Deine Bemühungen - allein bleiben und auch nicht beißen - werden hier unwissentlich von Deiner Oma kaputt gemacht, leider haben die Beiden sich nie Gedanken gemacht, wie und warum heute andere Haltungen angewandt werden wie früher. Auch wenn ihr zusammen auf einem Grundstück lebt, so führt ja doch jeder sein eigenes Leben. Es ist unwahrscheinlich wichtig, dass gerade Deine Oma begreift, dass sie weder Dir noch dem Hund damit einen Gefallen tut, wenn sie den Hund absolut verzieht, denn laß den Hund dann mal nach ihr beißen - oje das wird ein Geschrei geben, dann hast nämlich nur Du den Ärger, da heißt es nicht ach ja die Susanne hat ja versucht - nein es heißt warum hast Du dem Hund nicht verboten zu beißen - denn auch ein Schutz heißt nicht zwangsläufig, dass gebissen werden darf.
Das mit dem Füttern ist auch so eine Sache - weil du nämlich die Sachen und Leckerchen wieder von der Ration abziehen mußt und ob der Hund dann immer noch was braucht wage ich zu bezweifeln.
Hier mußt Du nicht nur Deinen Hund erziehen sondern auch mal mit der Faust auf den Tisch hauen um Deinen Großeltern zu zeigen, dass sie nicht gegen Deinen Willen einfach tun und lassen können was sie wollen.
Ich wünsche Dir ganz viel Glück - Kraft, Geduld und viel Nehmerqualitäten, denn das wird harte Arbeit mit beiden Seiten.
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Zitat
Liebe Susanne
oje - da haste aber auch eine Menge Baustellen
also um jetzt mal an die Beantwortung Deiner Fragen zu kommen:
1) nein Du bist nicht egoistisch - Deine Großeltern haben leider nicht erkannt, dass es in der heutigen Zeit sehr wichtig ist einem Hund - egal welcher Größe - eine gewisse Erziehung zukommen lassen muss.
2) das Deine Bemühungen - allein bleiben und auch nicht beißen - werden hier unwissentlich von Deiner Oma kaputt gemacht, leider haben die Beiden sich nie Gedanken gemacht, wie und warum heute andere Haltungen angewandt werden wie früher. Auch wenn ihr zusammen auf einem Grundstück lebt, so führt ja doch jeder sein eigenes Leben. Es ist unwahrscheinlich wichtig, dass gerade Deine Oma begreift, dass sie weder Dir noch dem Hund damit einen Gefallen tut, wenn sie den Hund absolut verzieht, denn laß den Hund dann mal nach ihr beißen - oje das wird ein Geschrei geben, dann hast nämlich nur Du den Ärger, da heißt es nicht ach ja die Susanne hat ja versucht - nein es heißt warum hast Du dem Hund nicht verboten zu beißen - denn auch ein Schutz heißt nicht zwangsläufig, dass gebissen werden darf.
Das mit dem Füttern ist auch so eine Sache - weil du nämlich die Sachen und Leckerchen wieder von der Ration abziehen mußt und ob der Hund dann immer noch was braucht wage ich zu bezweifeln.
Hier mußt Du nicht nur Deinen Hund erziehen sondern auch mal mit der Faust auf den Tisch hauen um Deinen Großeltern zu zeigen, dass sie nicht gegen Deinen Willen einfach tun und lassen können was sie wollen.
Ich wünsche Dir ganz viel Glück - Kraft, Geduld und viel Nehmerqualitäten, denn das wird harte Arbeit mit beiden Seiten.
Danke erstmal für die Antwort...
Natürlich, beißen darf sie, aber nicht sie selbst
, wie das eben so ist... Was meinst Du, wie stolz sie sind, dass Hundi so kräftig ist? Aber es gab ein Geschrei nach einem Stachelhalsband, als Großmuttern auf dem Spaziergang umgerissen wurde (das würde übrigens auch ein Dackel schaffen bei ihr). Gab natürlich kein Stachelhalsband, sondern Spaziergeh-Verbot. Learning-by-doing hilft halt auch bei alten Leuten immer noch am besten
.
Ich füttere ja schon etwa die halbe Ration, mein Hundi nimmt nicht ab. Allerdings bin ich auch viel mit Leckerlies unterwegs, deshalb kann ich die "Schuld" nicht unbedingt wegschieben. Viel problematischer ist, dass ich BARFe und Hundi auch nur das verdauungsmäßig gut verträgt... Großeltern jedoch meinen, dass Hundefutter hauptsächlich billig sein muss (und mit billig mein ich billig). Schon deshalb bin ich ganz froh, dass Hundi ohne mich kaum noch rausgeht. Dann habe ich im Griff, was sie bekommt und kann notfalls einschreiten.
Susanne
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Hallo,
Niemand, absolut Niemand entscheidet über meinen Kopf hinweg was mit meinem Hund passiert. Und erstrecht nicht wird er ohne meines Wissens aus meiner Wohnung (Stichwort: Hausfriedensbruch) geholt. Von Niemandem!
Und genau deshalb würde ich schnellstens das Türschloss austauschen. Den neuen Schlüssel bekommt keiner.
Ich weis, es klingt hart, aber solch ein Verhalten, wie das deiner Großeltern kann ich nicht dulden, auch wenn sie mir noch so Leid tuen.
Und wenn sie sich hinterher beschweren, wäre meine Antwort: Actio=Reactio
d.h. Jedes Verhalten zieht auch eine Konsequenz hinter sich.Blizzard
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Für mich machte es eher den Anschein, als ob der Hund der Machtdemonstration Deiner Großeltern über Dich dient. Sie gehen ungefragt in Deine Wohnung - ach nein, noch massiver - sie gehen, obwohl Du Dich ausdrücklich dagegen ausgesprochen hast, in Deine Wohnung und machen genau das, was Du nicht möchtest.
Wenn das mal nicht aussagekräftig ist. Ich bin ja Hundetrainierin und komme mir manchmal vor wie ein Familientherapeut. Es ist nicht gerade selten, dass Konflikte in der Familie über ein Tier ausgelebt werden.
Ich würde hier eine deutliche Grenze ziehen. Schloss austauschen, Hund nicht mehr zu ihnen geben usw...
Viele Grüße
Corinna -
ich ehrlich gesagt, kann Deine Aufregung nicht ganz verstehen, manche hier im Forum wären wahrscheinl. froh, wenn sie immer jemanden hätten, wo sie ihren Hund abgeben könnten. Klar ist es blöd, dass Deine Großeltern den Hund verhätscheln aber ich denke es gibt schlimmeres.
Meine Emma ist tagsüber 9 Stunden auch bei meinem Pap und er hält auch nicht viel von Erziehung, nicht ganz so schlimm wie bei Dir - aber er erzieht sie nicht so konsequent wie ich.
AAAAAAAAber Emma weiss ganz genau, was sie bei mir darf und was sie bei meinen Ellis darf - deswegen habe ich damit auch kein Problem, dass mein Paps nicht ganz so konsequent ist.
Und ich denke, wenn Du Deine Erziehung auch konsequent durchziehst, wird sie ganz schnell merken, was sie bei Dir darf und was nicht.
Das einzige wo ich Dich verstehe, ist das dass sie einfach Deinen Hund ohne Erlaubnis aus der Wohnung holen, würde mir auch nicht passen, dass andere sehen ich nicht ganz so verbissen.
Trotzdem viel Glück
LG Sandra
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@ Blizzard + Corinna
Ja, ich fürchte Ihr habt recht ;-). Ich muss konsequenter sein - das gilt nicht nur in dieser Situation. Ich bin ganz allgemein eine Person, die mehr Rücksicht auf andere als auf sich selbst nimmt.
@ Sandra
Du hast völlig recht - im Prinzip. Und zwar hast Du solange recht bis es wirklich auf Kosten des Hundes geht. Wenn
- Billigfutter in sie hineingestopft wird, das zudem auch noch zu Verdauungsproblemen führt
- sie beißen darf, was ja immerhin zu ihrer Einschläferung führen kann
- sie alles und jeden (vor allem auch kleine Kinder) ankleffen darf
- das Tor dann auch noch nicht immer zu ist, weil sie es schlicht nicht so genau nehmen (man denkt an die Gefahr: Sie darf und, ja, sie soll, alles ankleffen; was wenn das Tor mal offen ist und ein Kind vorbeigeht oder mit einem Bobbycar oder so vorbeifährt?
- usw.dann ist für mich Ende! Es geht hier nicht um mich, bzw. nur sehr entfernt, es geht um meinen Hund. Ich bin die letzte, die den Hund nicht zu meinen Großeltern geben würde, wenn es ihr dort besser gehen würde als wenn sie alleine wäre. Und... Sie ist nicht mehr alleine. Sie hat eine Katze als Mitbewohnerin, mit der das Alleinesein im Endeffekt kein Problem mehr ist. Dennoch möchte ich es vorsichtshalber neu aufbauen.
Susanne
- Vor einem Moment
- Neu
Hallo,
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