Links und Argumente contra Leinenruck

  • Hallo Jasuma,


    Hunde verstehen durchaus komplexe Zusammenhänge, besser wie manch einer von uns denken mag.
    Das Rucken an der Leine soll ja auch nicht als bestrafung dienen, sondern nur als unterstützende Kommunikation, wenn der Hund auf Durchzug steht. Oder die Ablenkungen in der Umgebung zu groß sind. Wo wir wieder bei der Definition eines Rucks angekommen sind.


    Den Leinenruck definiere ich so:


    Hund ist abgelenkt, aufgeregt usw. Zieht wie blöd in der Leine und reagiert auf nichts. Er bekommt nun über die Leine einen Richtungswechsel angezeigt indem ich einmal ganz kurz ziehe.Dabei stehe ich und schleife den Hund nicht wie eine bescheurte hinter mir her. Hund schaut zu mir. "was ist denn???" und ich habe seine Aufmerksamkeit um ein Komando zu geben oder einfach nur woanders hinzugehen. Es kommt einfach darauf an, die Aufmerksamkeit des Hundes zu bekommen. Und bitte nicht schon wieder mit Leckerchen kommen. Meinen Hund interessieren die Null wenn er sich mal auf was eingeschossen hat. Da er sehr schnell gelernt hat was dieser Impls zu bedeuten hat, schaut mich schon vorher an, so dass es unnötig geworden ist. Diese Methode war bei uns besser als die anderen, da wir dabei nur stress hatten.

  • Zitat

    ein geschirr ist immer besser


    DAS.. habe ich nicht gesagt.


    Aber um jetzt alles und alle Eventualitäten aufzuführen, würde es doch jetzt überhand nehmen.


    Der Fred fragt nach pro und Contra Leinenruck, nicht, ist ein Halsband oder Geschirr besser.,


    Ich habe diesen Einwurf nur gemacht, weil jemand schrieb, der Hund stünde im " Dauerruck ".


    Ob Halsband oder Geschirr, es ist nicht die Lösung, sondern eine Verbesserung um mit dem Hund an DEM PROBLEM zu arbeiten.


    Und das gibt es viele unterschiedliche Wege. Und es braucht manchmal eben sehr viel Zeit, und die Geduld haben viele nicht.


    Gerade über deses Thema habe ich am WE viel gelernt. und ...gesehen.


    Und viele " alte Hundehalter " und "Trainer ( Ausbildungsmethoden von anno dazumal ) haben eingeräumt, das der Leinenruck durchaus zur alten Erziehung gehört, und wir heute zum Glück andere Wege gehen können, sehr begrüsst.

  • der leinenruck alter hundetrainer ist etwas komplett anderes, als das, was ich meine. absolut komplett anders.


    kennt ihr solche dinge wie lakoko oder das ignoranzkaree? ähnlich diesen übungen dient die leinenübung nach canis nicht zur disziplinierung/maßregelung, sonder zur orientierung/anlehnung.


    Flauschbär: in einer solchen situation würde ich nicht mit rucks arbeiten, denn da ist die leine ja schon gespannt. diese impulse erfolgen ausschließlich an lockerer leine.
    es geht darum eine ruhige konzentrierte atmosphäre zu schaffen, in der der hund später einmal runterfahren kann und voll auf den hundeführer konzentriert ist.

  • Hey Flauschbär,


    auch ich kriege meine Hündin nicht über Leckerchen.
    Wir haben nur wirklich tolle andere Möglichkeiten kennenlernen dürfen, die solche Methoden wie die Kontaktaufnahme über die Leine ersetzen.
    Leider Gottes ist das Rucken an der Leine noch zu stark bei den meisten Menschen verankert und bietet eine nur zu einfache und schnelle Möglichkeit zu handeln.


    Ich finde es nicht gut, möchte Dich auch nicht verurteilen oder angreifen. Wenn es für Dich der richtige Weg ist, dann soll es so sein.


    Das Wort "komplex" bietet unterschiedlichen Betrachtern auch einen unterschiedlichen Definitionsraum.


    Ich habe nicht alles von Fräuleinwolle gelesen, aber die letzten Kommentare haben mir gefallen.

  • Zitat

    der leinenruck alter hundetrainer ist etwas komplett anderes, als das, was ich meine. absolut komplett anders.


    kennt ihr solche dinge wie lakoko oder das ignoranzkaree? ähnlich diesen übungen dient die leinenübung nach canis nicht zur disziplinierung/maßregelung, sonder zur orientierung/anlehnung.


    Flauschbär: in einer solchen situation würde ich nicht mit rucks arbeiten, denn da ist die leine ja schon gespannt. diese impulse erfolgen ausschließlich an lockerer leine.
    es geht darum eine ruhige atmosphäre zu schaffen, ist schwer zu erklären merk ich gerade.



    Du weißt aber schon, daß das Ignoranzkarree im Grunde nichts anderes als ein "Verunsichern auf Distanz" ist?
    Alles andere ist scheiße, nur Aufmerksamkeit auf den Hundeführer ist toll. Ähnlich Harmonilogie, nur das dort keine Leine benutzt wird.


    Was genau lernt der Hund denn, wenn er an lockerer Leine geruckt wird? Entweder: 2 Schritte von mir weg gibts blöde Impulse... Oder: Der Motorradfahrer, der grad vorbei fährt ist blöd... oder oder... halt alles scheiße, außer Frauchen anhimmeln bzw. mindestens immer ein Auge darauf haben... . Genau das möchte ICH vermeiden.



    Ich finde es sehr anmaßend, wenn man vom Hund ständige und 100 %ige Aufmerksamkeit fordert und verlangt, wenn man die selber nicht erbringen kann. Triebgesteuertes Instinktgesteuertes soziales Säugetier Hund vs. hochentwickeltes verstandbestücktes soziales Primatenhirn Mensch... Und vom Hund wird mehr erwartet, na super...
    Der Hund hat auf dieses kleine Zeichen zu reagieren und da zu funktionieren und da muß er ansprechbar sein, ansonsten ist er ja respektlos oder stellt einen als Führer infrage... Hört sich bissel nach Komplex an.


    Meine Hunde dürfen auch mal andere Sachen machen und mir fällt kein Zacken aus der Krone, wenn ich an gespannter Leine auch mal 3 Sekunden warten muß, bevor Krötchen-mit-herzchen-in-den-augen einfällt, daß er sich dann an mir orientieren soll, weil er mit dem Ziehen eh keinen Erfolg haben wird.


    Aber das Ober-Lebewesen Mensch fühlt sich ja leider gerne und schnell und direkt in seiner "Krone-der-Schöpfung"-Rolle infrage gestellt, selbst wenn es sich nur um nen unaufmerksamen hormongesteuerten Hund handelt... Das kann man ja nicht anstehen lassen, da muß man dem niederen Tier ja gleich zeigen, daß man das Sagen hat und sich alles nach einem zu richten hat... :ironie2:

  • Ist doch gut, dass jeder für sich selbst entscheiden kann. Denn auch, wenn einige sich das nicht vorstellen können: Es gibt auch Menschen, die keine wie von Fräuleinwolle beschriebenen Komplex-Probleme haben und trotzdem mit ein paar gezielten Leinenimpulsen einen aufmerksamen, entspannten Hund haben, der sich vertrauensvoll am Hundeführer orientiert und nicht in der Leine hängt.

  • Zitat

    Was genau lernt der Hund denn, wenn er an lockerer Leine geruckt wird? Entweder: 2 Schritte von mir weg gibts blöde Impulse... Oder: Der Motorradfahrer, der grad vorbei fährt ist blöd... oder oder... halt alles scheiße, außer Frauchen anhimmeln bzw. mindestens immer ein Auge darauf haben... . Genau das möchte ICH vermeiden.


    interessant wie du die beiträge liest... ;) wenn ich nicht schon mehrmals in diesem forum und auch schon zwei mal im thread einen ziemlich genauen aufbau der übung erklärt hätte würde ich mich über deinen beitrag auch nicht wundern :???:


    ich muss mich mal selbst zitieren, hab echt keine lust mich andauernd zu wiederholen.


    Zitat

    die reizlage wird stück für stück erhöht.


    somit ist die gefahr von fehlverknüpfungen nicht gegeben. es wird immer vom niedrigsten reiz in den nächsthöheren gearbeitet, schließlich ist alles andere einfach schlicht und ergreifend unfair dem hund gegenüber.


    du sagtest:

    Zitat

    Ich finde es sehr anmaßend, wenn man vom Hund ständige und 100 %ige Aufmerksamkeit fordert und verlangt, wenn man die selber nicht erbringen kann. Triebgesteuertes Instinktgesteuertes soziales Säugetier Hund vs. hochentwickeltes verstandbestücktes soziales Primatenhirn Mensch... Und vom Hund wird mehr erwartet, na super...


    ja, es wäre anmaßend so etwas vom hund zu verlangen. mach ich auch nicht.


    auch hier wieder einmal frage ich mich, warum immer so gerne die hälfte von dem gelesen wird, was man schreibt. es geht nicht darum, dass der hund permanent nach innen gerichtet sein muss, sondern nur in den minuten, in denen die leine umgestellt wird. hab ich eigentlich auch schon mehrmals geschrieben...
    ist ein bisschen wie beim autogenen training: eine entspannungs- und konzentrationsübung, die jedoch natürlich nicht den ganzen tag anhält. und genau diese führerorientierten minuten helfen dem hund aus brenzligen situationen.

  • Nur für´s Verständnis: Grundsätzlich wollen wir alle, dass der Hund funktioniert, oder? Aber nicht nur das, er soll auf die Art eingestellt werden, die wir als menschlich korrekt empfinden und grundsätzlich rein positiv ist. "Zuppeln" um das zu erreichen ist ok, Bodychecks sind ok, anstupsen ist ok, ignorieren ist ok, aber rucken ist nicht ok.
    Hab ich das jetzt richtig verstanden?
    Wenn der Hund also in die Leine steigt, darf ich ihn schubsen, zuppeln oder ignorieren, aber nicht rucken? Tut mir ja leid, aber für mich hört sich das seltsam und recht inkonsequent an.

  • Lucanouk: ich antworte ja hier nicht nur auf DEINE Postings, sondern auch auf andere... Du mußt also nicht jede Aussage von mir auf Dich umgemünzt sehen.... ;)


    und dennoch: mir kommt auch Deine Beschreibung mit dem Ankündigen vom Zuppeln vor dem Richtungswechsel sehr umständlich vor... Dann muß ich ja im Grunde permanent aufpassen, wann gleich die Leine zu Ende ist, damit ich den Hund aufmerksam machen kann, rechtzeitig zuppeln kann usw.. Oder ich nutze immer die gleiche Leine mit der gleichen Länge, was in meinen Augen nicht zielführend ist, weil imA Leinenführigkeit bedeutet, daß der Hund verstanden hat, daß er nicht ziehen soll, egal wie lang die Leine ist..




    brush: Wer hat das so geschrieben? :???:

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