Sind eure Hunde auch so wehleidig?
-
-
Hallo!
Ich habe wieder einen leidenden Hund daheim!
Der arme Kerl hat heute mittag beim Toben im Wald wohl wieder etwas Dreck ins Auge bekommen und leidet jetzt unter einem beidseitigen Nickhautvorfall.
Den ganzen Nachmittag lag er wie die Leiden Christi in seinem Körbchen.Er sah einfach zu jämmerlich aus und hat sich wirklich furchtbar Leid getan.Allerdings verschwand der Nickhautvorfall,als ich ihm mit einem Quietschi vor der Nase rumgewedelt habe,schlagartig.Kaum war das Quietschi weg,verwandelte sich der arme Hund wieder in eine Elendsgestalt.
Ich habe mir schon wieder Sorgen gemacht,daß er vielleicht doch einen fiesen Fremdkörper in beiden Augen hat,was an sich doch recht unwahrscheinlich ist.Ich wollte schon fast bei der Tierärztekammer anrufen,um mir die Liste der Nottierärzte auf deren AB anzuhören,da erinnerte ich mich,daß ich im Winter wegen der gleichen Sache schon mal mit ihm beim TA war.
Damals wurde ich vom TA milde belächelt,denn erstens war der Nickhautvorfall schlagartig verschwunden als ich mit Hund die Praxis betrat und zweitens meinte der TA nur,Lucky hätte vermutlich Streusalz ins Auge bekommen,was ein wenig reizen würde.Nun ja,grade war ich mit dem leidenden Hund draußen,er schlich um den Häuserblock und linste zwischen seiner Nickhaut hervor.Er sah aus,wie ein zugedröhnter Psychopath (der Blick!) auf FreigangIch beschloß,nach dem Spaziergang doch nochmal zum TA zu fahren.
Dann tauchte der verhaßte Nachbars-Yorki auf und plötzlich ging es Lucky gar nicht mehr schlecht.Zumindest konnte er sich mit dem Yorki einen Bell-und Geifer-Wettbewerb in gewohnter Lautstärke liefern.Den Rest des Spaziergangs ging es ihm wieder bestens.
Kaum waren wir wieder daheim,erinnerte er sich wohl,daß sein Auge kratzt.Also wieder eine Elendsmiene aufgesetzt und vor sich hingeblinzelt.
Das ging so lange,bis ihn das Nachbarskind am Balkon gerufen hat,um ihm noch ein 2-3 von den leckeren,ungesunden Leckerlis zu geben.
Nun steht der kleine Meister immernoch auf dem Balkon und beobachtet die Nachbarn.Er erfreut sich offensichtlich bester Gesundheit.
Bin mal gespannt,ob ihm sein Gebrechen wieder einfällt,wenn die Nachbarn vom Balkon gehen. :wink:Im Sommer hatten wir eine ähnliche Geschichte,nur an der Pfote.
Er hatte in einem Zwischenzehenraum am Hinterbein eine leicht gerötete Stelle.Man konnte bei gutem Licht sehen,daß die Haut dort ein wenig rot und gereizt war.Aber eine Verletzung,die ein deart starkes Lahmen rechtfertigte,konnte ich beim besten Willen nicht erkennen.
Aber weil man ja nie weiß,ob man nicht was übersehen hat,habe ich mal meinen Freund mit Hund zum TA geschickt (der Freund darf ruhig auch mal was bezahlen).Freund und Hund kamen denn auch wieder.Ersterer um 55€ ärmer,letzterer um eine Flasche Metacam,einen Halskragen,eine Flasche Spezielshampoo für Pyodermien und ein Neoprenschühchen reicher.Mein Freund war etwas angesäuert,weil sich der TA wirklich Mühe geben mußte,um überhaupt irgendwas an der Pfote zu erkennen,sich aber wohl genötigt sah,dem stark leidenden Hund die Maximaltherapie aufzudrücken.
Na ja,zumindest das Metacam hat er bekommen.Hat aber nichts gebracht.Der arme Hund litt zusehends stärker,er lief nur noch auf 3 Beinen.Also bin ich am übernächsten Tag zu meinem Stammtierarzt gegangen.
Kaum war ich in der Praxis,entsann sich Lucky seines vierten Beines,da er möglichst schnell wieder aus der Praxis raus wollte.
Die Pfote wurde wurde aber trotz heftiger Gegenwehr des offenbar plötzlich geheilten Hundes untersucht.Kommentar des TA:"Also Rüden sind im Allgemeinen ziemlich wehleidig,aber so was ist mir noch nicht untergekommen.Die Pfote ist völlig in Ordnung,da ist gar nichts!Dabei habe ich grade auch gesehen,daß sie mit ihrem 3-beinig laufenden Hund auf die Praxis zugelaufen sind.Hätte ich es nicht gesehen,ich würde es nicht glauben,das der Hund auf 3 Beinen gelaufen ist!"Letzten Herbst hatte das arme Hündchen irgendwas in den Bauch gestochen.Grund genug,um den ganzen restlichen Tag fiepsend im Körbchen zu liegen.Er hatte da wohl eine allergische Reaktion,zumindest ist der Bereich leicht ödematös geworden.Trotzdem konnte ich auf der Stelle rumdrücken,wie ich wollte,das hat anscheinend nicht wehgetan.
Vielleicht sollte ich noch erwähnen,daß ich Lucky in so einem Fall keine vermehrte Aufmerksamkeit schenke.Na ja,etwas mehr vielleicht schon,aber ich glaube nicht,daß Lucky es besonders toll findet,wenn ihm jemand an der Pfote rumpopelt,oder die Augen untersucht.Jedenfalls ist er nicht sonderlich erfreut über meine Untersuchungen.
Andererseits steckt er Verletzungen,die ich wiederum bedenklich finde,problemlos weg.Ich denke da nur an die 1cm lange,die Haut vollständig durchtrennende Rißwunde an der Pfote,die er sich im Ballwahn wohl selbst mit einem Fangzahn zugefügt hat.Da hätte ich durchaus Verständnis für starkes Lahmen und Leiden gehabt,aber nichts dergleichen geschah.
Langsam glaube ich,ich sollte Lucky mal von seinem Herrchen fernhalten...irgendwie scheint er dieses Verhalten von diesem übernommen zu haben.
Mandeln rausgeschnitten und gleichzeitig Nasenscheidewand begradigt,alles in einer OP?Für Herrchen kein Problem,er kennt keinen Schmerz,einen Tag nach der OP macht er schon wieder Treffen mit Freunden aus!Aber wehe,eine Erkältung ist im Anmarsch,dann ist aber was los!Fehlt nur noch,daß mein Freund auch anfängt,jeden Geschlechtsgenossen auf der Straße anzupöbeln,wie der Hund es gerne tut.
Dann müßte ich die beiden wirklich trennen! :wink:LG,
Christiane -
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Sehr schön geschrieben, ich bin amüsiert!
Zur Zeit kann ich derartiges nur von meinem Herr Freund behaupten...(krampfartige Bauchschmerzen vor der Arbeit, 4 Tage lang im Bett abhängen wegen leichtem Schnupfen, und wenn dann ein Fussballspiel oder ähnliches lockt, ist es zum glück auch schon wieder "etwas besser geworden"... :freude:
LG krystana
-
Lach... haha!! Ich kenne sowas auch.
Bei meinem ist es so, dass sich ab und an mal die Leine um sein in die hohe ragendes Schwänzchen (jawohl ich bin der beste hier), schlingt. Ist das der Fall so geht der Herr keinen Schritt mehr weiter, bis ich ihm die Leine dort weggemacht habe.... das ist jedes Mal ein Schauspiel... wenn ich die Leine da lasse (man muss ihn ja auch mal ein bisschen ärgern), dann steht er da wie eine Figur und bewegt sich keinen Millimeter.. auch sehr lustig *g* -
Ach, da fällt mir auch noch was ein...
Und zwar, stellt Madame sich tierisch an, wenn sich mal ein zu langer grashalm nicht aus ihrem Hintern befreien kann... Dann fängt die an rumzuspringen und zu schreien, als würd ich sie abmurksen...
Zum Glück ist Frauchen ja so nett, und hilft dann ein bisschen. Das ist echt immer ein Schauspiel. -
HI!
Wirklich amüsant...
Mein Hundi ist ganz und gar nicht wehleidig aber mein lieber Herr Freund...
Wie sagt's Mama immer:
"Es gibt nix schlimmeres als nen kranken Mann!! :wink:
Gruß
Kleine -
-
Jaaa!Das mit dem Grashalm kenne ich auch!
Das sieht bei uns aber etwas anders aus.Den Hund stört der heraushängende Grashalm,meist mit noch daran hängendem braunem Klümpchen,überhaupt nicht.Er preßt ein paar mal...was nach 30 Sekunden noch nicht abgefallen ist,muß halt hängen bleiben,keine Zeit für weiteres pressen.
Hund rennt also nebst Grashalm+Kotklümpchen am Hintern fröhlich weiter,dicht gefolgt von "Jetzt warte doch mal!" rufendem Frauchen mit Blatt o.ä. in der Hand.Man hat ja immer nur eine Tüte dabei,und die braucht man i.d.R. für den restlichen Haufen.
Manchmal ist Lucky auch so freundlich und macht dann Sitz,bis ich ihn eingeholt habe.Was das dann gibt,kann man sich vorstellen.:tot:Besonders schön ist es,wenn sowas an einem sonnigen Sonntag Nachmittag zur besten Familienausflugszeit passiert.:unknown:
Was Exkremente angeht,ist Lucky wirklich nicht pingelig.Heute hat er sogar ein volle Ladung auf seinen Ball gepinkelt.Er selbst wollte den Ball erstmal nicht mehr ins Maul nehmen.Dann hat er den Aufstand geprobt,weil ich mich ebenfalls weigerte,das triefende Ding nochmal zu werfen.
Schließlich hat er sich den nassen Ball doch noch genommen und im Gebüsch versteckt...ich hoffe,er findet ihn nicht wieder!Aber DAS hat er definitv nicht von seinem Herrchen!Hoffe ich jetzt mal...
LG,
Christiane -
Also meine 2 Nasen sind absolut nicht wehleidig. Selbst kleinere "Unfälle" beim Agility werden ohne mit der Wimper zu zucken weg gesteckt. Silky ist mir mal vom Steg gefallen, gleich wieder aufgehüpft und hat sofort einen neuen Anlauf genommen. Gut er hat sich nicht weh getan, aber wir haben bei uns Hunde, die wären nach so einem Absturz, auch ohne Verletzung, erst mal nicht mehr über den Steg gegangen. Für Cocker kein Problem. :freude:
-
Ich muß sagen "leider nein". Denn manchmal wünschte ich es mir. Im Prinzip merke ich erst, wenn die zwei regelrecht totkrank sind, wenn irgendwas mit ihnen nicht stimmt und selbst dann ist es schwierig und man muß genau schauen. Face z. B. ist im Winter mit ihrer schweren Erkrankung und der wirklichen riesen Bauchnarbe kaum zu bremsen gewesen, obwohl wir direkt am 1. Tag schon die Schmerzmittel abgesetzt haben, weil wir dachten "wenns weh tut, wird sie von selbst ruhiger" - weit gefehlt...
-
Hi
tamora
Bei deinen Schilderungen musste ich wirklich schmunzeln. Mein Joey ist genauso. Jegliches kleines Unwohlsein wird von ihm derart in Szene gesetzt, dass das ganze Umfeld glaubt, einen totkranken Hund vor sich zu haben.
Ich erinnere mich noch gut daran, als er bei einem Waldspaziergang auf eine Biene getreten ist. Zuerst ertönte ohrenbetäubendes Geschrei und Gejammer, so dass mir fast das Herz stehen geblieben ist. Nachdem ich ihn dann unter schrecklichem Gewimmer endlich untersuchen konnte, fand ich den Bienenstachel in einem seiner Ballen und zog ihn sofort heraus. Aber auch nach langem Trösten und Beruhigen war er der felsenfesten Überzeugung, dass er unmöglich auch nur einen Schritt selber laufen konnte. Sobald ich Anstalten machte aufzustehen und weiterzugehen schmiß er sich auf den Rücken und gab den sterbenden Schwan. Also, was solls, der Kerl wiegt ja "nur" 15 kg. Ab auf den Arm mit ihm und in Richtung Heimat marschiert. Dort hing er auch dann recht brav und genoß es offenbar, so umsorgt zu werden, bis an einer Wegkreuzung einer seiner Gassi-Freundinnen auftauchte. Sofort fing er so zu zappeln an, dass ich ihn runtersetzen musste und er (ohne auch nur ansatzweise zu humpeln) zu seiner Freundin sausen konnte. Nachdem die beiden eine Weile gespielt haben, wollte ich weitergehen und anfangs lief Joey auch noch brav mit. Doch dann muss ihm wieder eingefallen sein, dass ihn ja vorhin was in die Pfote gepiekst hatte und er fing wieder an zu humpeln und schmiß sich dann nach ein paar Metern wieder auf den Rücken. Diesmal bin ich aber nicht wieder drauf reingefallen und hab ihn einfach liegen lassen und bin weitergegangen. Nach einer Weile kam er dann aber auch mißmutig hinter mir her getrabt und er schaffte es tatsächlich auf seinen eigenen vier Pfoten nach Hause zu laufen.
Aber kaum zuhause, läuft diese kleine Rübe doch tatsächlich schnurstracks zu meiner Mutter, baut sich vor ihr auf, hebt die Pfote und fängt an zu wimmern. Er durfte dann den restlichen Tag neben meiner Mutter auf dem Sofa liegen, wo sie ihm seine arme Pfote mit kalten Umschlägen kühlteKasha ist allerdings das genaue Gegenteil. Bei ihr merkt man erst, dass etwas nicht stimmt, wenn es ihr wirklich dreckig geht.
Dabei weiß ich inzwischen aber wirklich nicht, was mir lieber ist.
Bei Joey bemerkt man selbst das leichteste Bauchgrimmen, weil er so auffällig "leidet", dass man es einfach nicht übersehen kann. Kasha wiederum, muss ich sehr gut beobachten, um überhaupt mitzubekommen, wenn sie Schmerzen hat oder es ihr nicht gut geht.liebe Grüße
Steffi -
Hallo
Super geschrieben.Und nein, mein Hund hat gar nicht das Gefühl jemals
nicht einsatzfähig zu sein.
Was der schon alles hatte,
aber eine Schicht ausfallen lassen, niemals.
Oder spielen, ach so ein Bällchen ist doch auch auf
drei Beinen schnell geholt.
Ich hätte es auch lieber,
wenn er mit sich selbst anders umgehen würde,
aber nix is.
Grüße von Walter -
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!