Fragen zum Dobermann

  • Wir haben uns 1999 unseren ersten Dobermann angeschafft. Ein toller Hund, der mit einem Jahr zu uns kam. Mit siebeneinhalb Jahren ist unser Murphy dann tot umgekippt. Für mich traumatisch und der Grund dafür, mich mit den gesundheitlichen Problemen der Rasse intensiv zu beschäftigen. Heute besitzen wir eine Hündin und einen Rüden, den ich im VPG-Sport führe.


    Die derzeitige Situation ist die, dass der DV seiner Hauptaufgabe, einer verantwortungsvollen Zuchtlenkung in Sachen Gesundheit mE in keinster Weise nachkommt.
    Bei den Dobis in D ist NUR die HD Untersuchung Pflicht. Nur, HD ist noch nie ein Problem bei den Dobis gewesen. Viel wichtiger wäre eine Unterschuchungspflicht auf DCM mit strategischem Ansatz in der Zucht, um diese Krankheit einzudämmen.


    An der LMU läuft dazu eine Studie unter Dr. Wess. Nachdem der DV seine probeweise Zuchtuntersuchung auf DCM eingestellt hat, weil angeblich das Problem so groß nicht ist, hat Wess Zahlen dazu veröffentlicht. Fast 60% aller Hunde in D prägen die Erkrankung aus. Und diese 60% reichen für den DV immer noch nicht aus, eine geeignete Zuchtstrategie zu entwickeln. Das ist grob fahrlässig und weder im Sinne der Rasse, noch der armen Leute, die unbedarft einen Hund bei einem x-beliebigen Züchter für viel Geld erwerben und ihn mit ebenso viel Geld medikamentös behandeln müssen.


    Das zweite Problem, welches ebenso zT der DV zu verantworten hat, ist die Konzentration auf einige wenig Champion Rüden in der Zucht. Jedes Jahrzehnt hat so seinen Champion, zu dem alle hinrennen um dort zu Decken. Man vergisst dabei einen wichtigen genetischen Grundsatz: Bei wachsender Homozygotie prägen sich rezessiv vorhandene Gene verstärkt phänotypisch aus. Heißt: durch diese Art der genetischen Verarmung wird es immer mehr HUnde geben, die alle möglichen Krankheiten ausprägen, die bei den Eltern nur verdeckt vorliegen.


    Ein weiteres Problem, welches damit zusammenhängt ist die Tatsache, dass sich der DV an seinen eigenen Standard nicht mehr hält. Die Rasse wird immer größer, anfälliger für Bänder- und Sehnenverletzungen und viele Hunde sehen eher aus wie Mastschweine als Dobermänner.
    Die kupierten kommen meist aus dem Ausland, welches das Kupieren tw.noch erlaubt.


    Die Züchterschaft ist ganz klar in zwei Lager aufgeteilt: Aussteller bzw. Leistungshunde. Bei den Leistungshunden sind viele so angekratzt, dass sie im Sport oder im Schutz nur schwer zu führen sind. Der Dobermann ist als Dienst so gut wie nicht mehr vorhanden. Kostet in der Anschafftung zu viel und ist zu anfällig. Man bevorzugt hier eher den Mali.


    Wenn man sich einen Hund anschaffen will, so sollte man tunlichst darauf achten, dass die Ahnentafel weitgehend frei ist von früh verblichenen Ahnen. Weiterhin sollte man darauf achten, dass der Züchter eine vWD Untersuchung vorlegt.


    Auf alle Fälle sollte man sich mit einigen Leuten in Verbindung setzen, die in Sachen Ahnenforschung fit sind und einem RAtschläge geben können. Eine Garantie auf Gesundheit kann einem keiner geben, aber man kann das Risiko minimieren.


    Weitere gesundheitliche Probleme hat der Dobi mit der Schilddrüse, Magendrehung, Wobbler, Spondylose, vWD (keine Pflichtuntersuchung)


    Infos von Haltern bekommt man über diverse Foren wie das Dobermann Sport und Zucht Forum oder im Eurodobermannforum, wo auch viele Bilder zu finden sind.


    LG Sabine



  • Aussage einer mir bekannten Dobermannzüchterin:


    "Der Dobermann ist ein Gebrauchshund, aber wenn man ihn gebrauchen kann ist er schon tot."



    Böse, aber scheinbar irgendwie wahr. Ich finde Dobermänner ja optisch sehr ansprechend und es war die erste Rasse die mich interessiert hat. Allerdings wenn ich mich so umschaue und selbst in den Leistungslinien die meisten Hunde nicht sonderlich alt werden und alle möglichen wehwehchen haben, finde ich das weniger prickelnd.
    Selbst die ehemalige Zuchthündin dieser wirklich verantwortungsvollen Züchterin war mit knapp 6 Jahren schon platt (Probleme in der Wirbelsäule mit herausspringenden Wirbeln) und als ich nach der Gesundheit ihrer Nachwuchshündin gefragt habe, kam schon direkt ein leidender Gesichtsausdruck zu dem Kommentar "Also bis jetzt ist sie in Ordnung..".
    Auch ist mir eigentlich nur ein Dobermann bekannt, der nichts hat...


    Dazu kommen dann noch die "Ausstellungskrücken", die zwar einen ganz "toll" tiefen Brustkorb haben, sodass man fast Angst haben muss das sie demnächst irgendwo damit hängen bleiben, aber Wendigkeit Fehlanzeige ist.



    Im übrigen sprechen andere Organisationen als der DV mittlerweile von einem Durchschnittsalter von 7-8 Jahren beim Dobermann.. der DV selbst sieht das natürlich anders. :roll:

  • Das ist soooooo schade.
    Ich bin ja der Pinscherfamilie total verfallen und hätte mir für später gut einen Dobi vorstellen können. Aber diese gesundheitlichen Geschichten halten mich total davon ab.
    Sabine, die beiden Fotos sind ja toll, sind deine aus Leistungslinien?


    Grüßle
    Silvia

  • Hallo Silvia,


    ja, beide aus Leistung. Der Rüde kommt von Warringhof in Melle, die Hündin "Del Pais Baviera" (von Bayern) in Kroatien/ Istrien. Eine Ausstellungslinie käme für mich nicht in Frage, die Hunde sind mir zu massig und ungelenk.


    LG Sabine

  • Habe auch einen Dobermann, wird jetzt 14 Monate alt und ist bei uns ein reiner Familienhund (meine Kinder sind 5 und 12 Jahre alt).
    Ja, er hat einen ausgeprägten Wach- und Schutztrieb, aber das habe ich auch so gewollt ;)
    Bei mir ist er an sich kein Gebrauchshund, eher ein Sofawolf.
    Wir fahren viel Fahrrad und streifen stundenlang am Rhein entlang.


    Zu Hause gibts Kopfarbeit und ja, auf uns aufpassen halt.
    Er ist ein traumhafter Familienhund und nicht mein erster Dobi, allerdings der erste Welpe, den ich hatte.


    Würd ja gern ein Bild anhängen, hab aber grad ein Brett vorm Kopp und seh nich wo ich das machen kann :???:

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