Grenzen von Erziehungsmodellen im Stil von Animal Learn
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Geht zwar nicht an mich ... aber auch dort geht man Konflikten aus dem Weg und "diskutiert" nicht mit dem Hund ;-)Zitat
Beispiel:
Du gehst mit deinem Hund spazieren. Nach 15 Min kreuzt eine Katze den Weg, der Hund schmeißt sich in die Leine, kläfft, ist nicht ansprechbar. Dann drehst du um und gehtst auf dem selben Weg (da gibts ja keine neuen Reize) zurück nach Hause. Ausziehen, hinsetzen, Tee trinken. Nach ner Weile startest du neu ...
Ebenfalls ein Tipp für Sichtjäger:
Diese "Fliegengitterbrillen" aufsetzen. Dann sieht der Hund weniger und kann frei laufen.
Schnuppert mein Hund, reagiert nicht auf mein Komm, dann geh ich hin und stell mich unmittelbar vor ihn, verhindere ein "am Boden schnuppern" und warte, bis er mich anschaut.
Soweit urteilsfrei das, was ich persönlich bei Frau BB von CumCane gelernt habe.
:kopfwand:
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ich bin nach 3 anderen hu-schulen bei AL gelandet;
bei den 3 vorherigen Schulen gingen meine Hunde regelrecht mit Widerwillen auf den platzbei der hu-trainerin jetzt, die nach AL trainiet, wollen sie vom platz nicht mehr runter
tja, meine hunde sollen gerne trainieren u. das tun sie nach AL.
u. selbstverständlich gibt's da auch "verbote" u. konsequentes Handeln. -
Zitat
Ich bin eben auch eher zu soft und greife zu wenig durch. Vielleicht bräuchte ich aber gerade deshalb eher jemanden, der mir beibringen kann, wie ich schmerzfrei Grenzen durchsetzen kann anstatt jemanden, der mich in meiner laschen Art der Erziehung eher noch bekräftigt. Versteht ihr, was ich meine?
Ich bin mir nicht sicher ob ich Dich richtig verstanden hab ....
Mir fällt nur auf das Du Dir selbst ein negatives Zeugniss ausstellst "zu soft, greife zu wenig durch"
und ich frage mich wer genau dieses Urteil gefällt hat?Ich finde das allerschwierigste und gleichzeitig wichtigste und die erste Aufgabe beim Hundetraining ist doch, für sich selbst (und natürlich ggf. in Abstimmung mit dem Trainer) klar und eindeutig festzulegen was man wirklich erreichen will: wie soll sich der Hund in welchen Situationen verhalten, was stört mich wirklich und womit kann ich gut leben auch wenn andere das völlig anders sehen.
Schon daran scheitert es meistens, weil vieles nur Lippenbekenntnisse sind weil "man" das so macht oder "die Gesellschaft" das so erwartet, man in Wahrheit aber nicht wirklich dahinter steht und deshalb auch nicht konsequent ist (und nicht bereit ist dafür zu arbeiten).Meine AL-Trainerin hat sich für genau diese Festlegung im Erstgespräch 4 - in Worten VIER!!! - Stunden Zeit genommen.
Das hab ich bislang noch bei keinem anderen Trainer so erlebt.Eure Trainerinnen haben das leider scheinbar auch versäumt denn offensichtlich habt Ihr (also Du und Deine Cousine) andere Erwartungen und Vorstellungen als Eure jeweiligen Trainerinnen. :|
Der zweite große Knackpunkt beim Hundetraining ist - und zwar völlig unabhängig von der präferierten Methode - das ja erstmal der Mensch (Hundehalter) was lernen muss. Und wie wir alle noch aus der Schule wissen gibts fürs Lernen nicht unbedingt eine Erfolgsgarantie.
Es kann beinahe unendlich viele Kommunikationsprobleme und Missverständnisse geben (beim Ratschlag "ignorieren" z.B. sicher häufig der Fall); es ist auch erstmal häufig einfach Übungssache - d.h. der Mensch muss erstmal trainieren (was Zeit kostet) die Sache richtig zu machen (er muss aber während dessen ja trotzdem irgendwie mit dem Hund umgehen, dabei werden sich beim Hund aber noch keine Lernerfolge zeigen), und manchmal mangelt es beim Menschen auch schlichtweg am Talent bzw. an der persönlichen Eignung für Methode X oder Y.
(ich könnte z.B. niemals die Methode von H.Schlegel umsetzen, punktgenau Schlauchstücke vor die Füsse meines Hundes zu werfen um einen Verhaltensabbruch zu erreichen. Einer anderen Hundehalterin gelang es im Training nicht dem Ratschlag des selbsternannten Trainers umzusetzen und ihren Hund immer abzudrängeln wenn dieser versucht sie an der Leine zu überholen - der Versuch endete in einer Schlammschlacht auf dem Bodenweiss der Geier was der Hund dabei gelernt hat)
Ein guter Trainer muss all dies berücksichtigen und wirklich individuell auf seinen Kunden, den Hundehalter, eingehen. Die individuellen Eigenschaften des Hundes muss er ebenfalls berücksichtigen.
Eine gute Methode bzw. ein Trainer der nach bestimmten Methoden ausgebildet wurde und lehrt sollte daher ein breites Spektrum von Lösungsmöglichkeiten anbieten. Ist dies gegeben (bei AL m.M. nach grundsätzlich ja, obwohl dort ganz bewußt einiges was andere Trainer empfehlen komplett ausgeschlossen wird) dann gibt es auch keine Grenzen dieser Methode.
Nur evtl. die oben erwähnten Begrenzungen durch den speziellen Trainer oder durch den Hundehalter oder - selten - durch den Hund (dann würden aber andere Methoden auch nicht mehr greifen).
Die einzige echte Begrenzung von AL-Methoden (und ähnlichen) ist daher m.M. nach, das ein Training welches auf Vertrauen, Motivation und freiwilliger Zusammenarbeit basiert Zeit braucht um zum Erfolg zu führen.
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Die einzige echte Begrenzung von AL-Methoden (und ähnlichen) ist daher m.M. nach, das ein Training welches auf Vertrauen, Motivation und freiwilliger Zusammenarbeit basiert Zeit braucht um zum Erfolg zu führen.
hm, hört sich ja fast so an als würden Hunde bei anderen "Methoden" gezwungen, etwas auszuführen und wären unmotiviert
allerdings ist das bei vielen Hunden nicht wirklich der Fall, also meine beiden z.B. sind nicht unmotiviert (ok, ich habe meine eigene Methode, ein Zusammengezwirbel aus viel verschiedenem, mit dem ich über die Jahre Berührungspunkte hatte, wo ich für mich entdeckt habe, dass ich danach gut arbeiten kann)
ich kann also nicht sagen ich gehe nach AL, Canis oder etwas anderem, aber kann wohl sagen, dass es bei mir (achtung, nun kommt das böse Wort) Strafen bzw positive Verstärkung gibt, mit der ich meine Hunde aber nicht verschrecke
innerhalb ihres Rahmens dürfen sie tun und lassen, was sie wollen, aber ein außerhalb ist nicht und das kennen sie
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hm, hört sich ja fast so an als würden Hunde bei anderen "Methoden" gezwungen, etwas auszuführen und wären unmotiviert
ähm - nö, eigentlich wollte ich mich mit dieser Aussage ausschließlich auf AL bzw. das was ich darüber weiss beziehen, also nicht in Bezug setzen zu anderen Methoden.
(Aber natürlich gibt es andere "Methoden", bei denen Hunde unter Anwendung von psychichem oder physischem Zwang zur "Zusammenarbeit" gebracht werden, dann sind sie natürlich auch gewissermaßen motiviert, allerdings anders als bei freiwilliger Zusammenarbeit) -
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Wobei "freiwillig" auch so eine Frage ist !!
Das beliebte: Er muß sich sein Futter erarbeiten ... da basiert die Mitarbeit auch nicht auf Freiwilligkeit. Ich wage auch zu bezweifeln, daß jeder Hund freiwillig bei seinem Menschen bleibt, obwohl vor ihm ein Hase aufspringt.
Die wenigsten jagdlich motivierten Hunde würden - hätte die sie freie Wahl - beim Menschen bleiben. Wäre auch völlig unnatürlich ...
Psychischer Zwang, Abhängigkeit, etc. ist keine Freiwilligkeit, ohne Grund tun Hunde nur sehr wenig.
Gruß, staffy
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Und was das Bauchgefühl angeht; ich habe mich ja gerade für Animal Learn entschieden, weil es meiner eigenen Art der Hundeerziehung am nähesten kommt. Ich bin eben auch eher zu soft und greife zu wenig durch. Vielleicht bräuchte ich aber gerade deshalb eher jemanden, der mir beibringen kann, wie ich schmerzfrei Grenzen durchsetzen kann anstatt jemanden, der mich in meiner laschen Art der Erziehung eher noch bekräftigt. Versteht ihr, was ich meine?Ich weiß nicht, das was primär allen Animal-Learn-Trainern gemein ist bzw. gelehrt wird, ist die gewaltfreie Arbeit mit dem Tier. Wie genau der Trainer dann letztlich arbeitet, ist ja doch recht individuell.
Ich für meinen Teil ziehe eine deutliche Grenze zwischen Gewaltfreiheit und Laschheit. Das ist vielleicht der Grund, warum ich die Bezeichnung "Wattebäuschchenwerfer" in Bezug auf AL nicht wirklich nachvollziehen kann. Nur, weil jemand den Hund nicht vermöbeln muss, damit er hört, weil er nicht am Halsband rumrucken muss und ihn auch nicht auf den Rücken legen muss, heißt das nicht, dass er ziemlich konsequent dem Hund zeigen kann, wo es langgeht.
Es ist ein Unterschied, ob jemand seinen nicht-hörenden Hund auch beim fünften MAl noch freundlich bittet, ob er nicht nun endlich kommen möge oder ob er schlicht hingeht und den Hund am Geschirr mitnimmt. In beiden Fällen wurde dem Hund nicht wehgetan, der Lerneffekt dürfte ein ungleich anderer sein. Ersteres wäre für mich zu lasch und soft, letzteres konsequent.
Und ein Trainer, der mangelnde Konsequenz bei seinen Schülern nicht ankreidet, wenn sie vorhanden ist, wäre in der Tat nichts für mich. Aber das völlig unabhängig von Animal Learn oder anderen Konzepten.
Andersrum wird durchaus ein Schuh draus: Die AL-Trainerin, die ich kenne, der ich bei der Arbeit schon zusehen durfte und von der ich einiges gelernt habe, arbeitet gewaltfrei, definitiv. Aber nicht inkonsequent.
LG, Henrike
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Ich für meinen Teil ziehe eine deutliche Grenze zwischen Gewaltfreiheit und Laschheit. Das ist vielleicht der Grund, warum ich die Bezeichnung "Wattebäuschchenwerfer" in Bezug auf AL nicht wirklich nachvollziehen kann. Nur, weil jemand den Hund nicht vermöbeln muss, damit er hört, weil er nicht am Halsband rumrucken muss und ihn auch nicht auf den Rücken legen muss, heißt das nicht, dass er ziemlich konsequent dem Hund zeigen kann, wo es langgeht.
Ich kann Dir in allem was Du sagst nur zustimmen -
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Wobei "freiwillig" auch so eine Frage ist !!
Das beliebte: Er muß sich sein Futter erarbeiten ... da basiert die Mitarbeit auch nicht auf Freiwilligkeit. Ich wage auch zu bezweifeln, daß jeder Hund freiwillig bei seinem Menschen bleibt, obwohl vor ihm ein Hase aufspringt.
Die wenigsten jagdlich motivierten Hunde würden - hätte die sie freie Wahl - beim Menschen bleiben. Wäre auch völlig unnatürlich ...
Psychischer Zwang, Abhängigkeit, etc. ist keine Freiwilligkeit, ohne Grund tun Hunde nur sehr wenig.
Gruß, staffy
das find ich sehr wichtig
nicht, dass ich damit nen Problem damit habe, aber:
Handfütterung, Ersatzhandlungen, mit all solchen Dingen mach ich den Hund von mir abhängiger ist ab dem Moment kein Individuum mehr, was frei sagen kann, heute möchte ich das machen oder das
Beispiel Futterbeutel:
entweder ich schließe mich dem Menschen an oder ich hunger mehrere Tageich auch eine Art Zwang, also schließt der Hund sich notgedrungen an
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Die Quintessenz, die ich bis jetzt bei allen "nach" AL arbeitenden Hundehaltern feststellen konnte, war das absolute Vermeiden von Konflikten und die teilweise doch schon recht amüsant anmutende Furcht einem Hund klare Grenzen zu setzen, der Form "so nicht!".
Sicher unterschieden sich die einzelnen Vorgehensweisen in verschiedenen Problemstellungen, aber das war das was mir bis jetzt auffiel.
Und ich sage es ganz klar - so betreibe ich vielleicht bis zu einem gewissen Maß "Ausbildung" von Tricks halbwegs erfolgreich, in einer Umgebung die ich absolut kontrollieren kann. Wirkliche "Erziehung" allerdings nicht.
So habe ich im Endeffekt auch alle "AL-Hunde" erlebt. Kunststückchen unter Umständen ganz nett - leider auch ziemlich grenzenlos, man könnte auch sagen ungezogen.
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