Wer entscheidet ob es dem Hund gut geht?
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Mahlzeit
Aufgrund einiger Threads bezüglich Auslastung, Alleinebleiben, Aufmerksamkeit, Genzen setzen uä, hab ich mich gefragt wer eigentlich entscheidet was gut für einen Hund ist.
Natürlich ist der Grad der vorgenannten Beispiele vom individuellen Hund abhängig, aber jetzt mal ganz allgemein geschrieben: Wer entscheidet denn was gut für einen Hund ist?Es gibt unterschiedlichste Studien, Bücher und andere Abhandlungen dazu, alles mehr oder weniger graue Theorie. Wer kann also behaupten, dieses und jenes tut dem Hund gut oder nicht? Wer kann sagen wie sich der Hund fühlt wenn er alleine ist, wenn er jeden Tag Fährten muß...
Immer mehr Menschen nehmen für sich in Anspruch zu wissen was allgemein gültig gut oder schlecht für einen Hund ist, ohne sich vorstellen zu können dass es auch andere Möglichkeiten gibt, die man in Betracht ziehen kann.
Speziell beim Hund, der ja ein Haustier ist, wird immer wieder auf Sozialverbände wild lebender Hunde verwiesen, menschliche Gedanken interpretiert (was ja nix grundlegend falsches ist) und die eigene Vorstellung als allgemeingültig vorgestellt.Wo liegen für Euch die Grenzen bei all diesen Dingen, warum seid ihr der Meinung, dass das richtig oder falsch ist?
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Hi,
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Das Problem ist doch, dass es nicht den Hund gibt. Und selbst ein einziger Hund als Individuum ist nicht immer der Hund. Er ist mal jung, mal alt, mal gut drauf, mal weniger gut, mal gesund, mal krank, ...
Dennoch denke ich, dass man generell (also unter der Voraussetzung, dass individuell uns situativ Variationen zu berücksichtigen sind), dass man also generell sagen kann, ein Hund braucht Beschäftigung, Action, Ruhe, Abwechslung und Regelmäßigkeit.
Wer kann nun die richtige Mischung finden? Doch eigentlich nur der Mensch, der mit dem Hund zusammen lebt bzw. mit ihm arbeitet. Er muss den Hund "lesen", in bei Bedarf anspornen oder bremsen, raus oder rein scheuchen, ...
Auf der anderen Seite lebt der Hund aber auch nicht im luftleeren Raum. Wie auch der Mensch, muss er ebenso Rücksicht nehmen und Gegebenheiten so akzeptieren, wie sie eben sind.
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Hallo,
eine sehr interessante Frage, finde ich. Frage ich mich auch und ich denke, man muss es immer vom einzelnen Hund abhängig machen.
Ich habe zB einen Epagneul Breton, also einen klassischen Vorstehhund und Jäger, aus dem Tierheim. Mir wurde dort schon gesagt, ich müsste ihm richtig viel Bewegung bieten und Kopfarbeit. Machte ich auch. Und mein Hund fands doof. Draußen will er lieber rumschnuppern und seine Wege gehen, als dauernd und ständig irgendwas zu machen. Damit wirkt er eher unglücklicher und gelangweilt.
Ich habe dann für uns ein gutes Mittelmaß gefunden, viele Abenteuerspaziergänge durch den Wald und Feld, Hund darf viel schnuppern, Mäuse buddeln und bekommt ein geringes Maß an Kopfarbeit geboten, bei dem er dann auch mit Feuereifer dabei ist. Aber nach 1,2 Lektionen ist seine ADHS-artige Aufmerksamkeitsspanne schon zuende, was anderes wird interessanter. Ich arbeite daran, aber langsam und in unserem Tempo.
Und mein Hund wirkt jetzt ausgeglichen, auch wenn andere Jagdhundehalter vielleicht finden, der Hund muss täglich stundenlang Dummys holen, ZOSseln usw...meiner nicht.
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lesezeichen!!!!
das ist ein interessanter thread
hmm aber die frage von dir ist gut. ich denke man sollte zwischen den ganzen fachlektüren, seminaren, hundeplatz, usw. nie seinen hund aus dem auge verlieren, sprich auf den hund achten.
ich merke meinem hund recht schnell an was er mag und was er net mag. unterordnung brauche ich z.b. nur immer kurze einheiten mit ihm trainieren, wobei ich bei suchspielen und intelliegenzspielzeug länger trainieren kann weil er dabei so richtig spaß hat.
ebenso merke ich meinem hund schnell an wann es ihm gut geht und wann net, sprich aus gesundheitlicher sicht. sein verhalten ist dann anders.
auch merke ich ihm an, das wenn sein "tagesablauf" mal etwas durcheinandergerät z.B. wenn ein geburtstag mit der ganzen familie ansteht, er sich net so wohl fühlt, er kommt einfach net so richtig zur ruhe und kann sich dabei net richtig entspannen.ich würde wie gesagt auf den hund "hören". er "sagt" mir wann es ihm gut geht und wann net, bzw. zeigt mir es.
bin schon auf andere antworten gespannt!
lg
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Solange die Hunde freudig wedelnd an der Tür stehen, sobald ich die X-Backs vom Haken nehme, lass ich sie ziehen.
Ich guck sie an, um zu sehen, ob sie freudig, gut gelaunt und entspannt sind. Wenn ich überlege, was ich ihnen beibringe, sehe ich mir an, was sie mir anbieten - dazu eine Prise Inspiration - und eigentlich leben wir alle ganz gut miteinander :)
LG Nina
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indirekt sagt mein Hund mir, das es ihm gut geht :^^:
Ich merke doch wann der Hund überfordert oder eben unterfordert istKowalski zB., brauch kein bespaßungsprogramm - die ist zufrieden, wenn sie ihre Mäuschen suchen kann und entspannt in der Sonne liegen kann...
Tyson hingegen ist ein Powerpaket - das wusste ich als er einzog - somit "braucht" er halt mehr von allem.Ich merke das daran, dass wenn ich eine längere "Trainingspause" mache und er "nur" seine 2 Runden am Tag am Rad macht, er nicht zufrieden grunzend in der Ecke liegt, sondern richtig "fordert".
er fordert indem er anfängt Blödsinn zu machen oder mich zu nerven bis ich kurz vorm platzen bin.Ich glaube schon, dass wen man sich mit der Rasse (den Rassen) seines Hundes auseinander setzt, ein gesundes Bauchgefühl hat und sich mit dem Hund ansich auseinander setzt merkt ob der Hund zufrieden ist oder nicht.
Ist der Hund unzufrieden, kann es eben daran liegen, dass er nicht bekommt was er braucht.LG Sarah (die heute Krank ist und sich auf einen nervenden Tyson eingestellt hat)
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Ich persönlich finde eine konstruktive Diskussion immer sehr schwierig, wenn viel pauschalisiert wird. Ich schreibe hier sicherlich in jedem zweiten Thread, dass man die Situation individuell und nicht allgemein bewerten sollte, weil ich persönlich das in einer objektiven Meinungsbildung für unumgänglich halte.
Man kann sich für jede Situation eine Maxime ausdenken, die theoretisch auch absolut umsichtig klingt - es wird jedoch immer Situation geben, die aus dem Messbecher herausfallen und individuell betrachtet werden müssen. Wo immer man Maximen - und seien sie auch noch so edel - dogmatisch durchboxt, läuft man Gefahr, im Einzelfall nicht mehr richtig zu entscheiden.
In diese Nische springen aber leider auch viele Menschen, die ihren Einzelfall losgelöst von aller Vernunft sehen und kritische Nachfragen immer mit der individuellen Betrachtung abbügeln.
Wir alle nehmen unendlich viel Verantwortung auf uns, denn wir entscheiden für Lebewesen, die es - in dieser Form und in unserer Welt - nicht können. Wir müssen dabei bei jeder neuen Entscheidung unsere Motive hinterfragen, die geltenden Maximen gegen berechtigte Einwände aus der Einzelfall-Betrachtung abwägen - was für den einen Hund richtig ist, kann für den nächsten Hund grundverkehrt sein. Wichtig ist, sich immer in den Hund hineinzuversetzen und ein Gefühl für ihn zu entwickeln aber auch den rationalen Faktor nicht zu vergessen.
Insofern finde ich kritisches Hinterfragen auch durchaus richtig, weil man sich mancher Dinge vielleicht wirklich nicht bewusst ist. Kritisches Hinterfragen kann aber nur dann konstruktiv funktionieren, wenn der Hinterfragende auch die Größe besitzt, dem Gegenüber die eigene Entscheidungsfreiheit - sofern sie nicht tierschutzrelevant vor dem Gesetz ist - zuzugestehen.
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Zitat
Ich glaube schon, dass wen man sich mit der Rasse (den Rassen) seines Hundes auseinander setzt, ein gesundes Bauchgefühl hat und sich mit dem Hund ansich auseinander setzt merkt ob der Hund zufrieden ist oder nicht.
Ist der Hund unzufrieden, kann es eben daran liegen, dass er nicht bekommt was er braucht.Die Rasse ist mir herzlich wurscht. Ich habe es doch immer mit einem Individuum zu tun. Da kann ein Deutsch Kurzhaar auch mal Spaß am Hüten und ein Border Collie am Jagen haben. Eine Dogge kann agil und ein Dackel ein fauler Sack sein.
Der Rassestandard gibt doch nur eine mehr als grobe Linie vor, was mich erwarten könnte. Ist halt nicht mehr als die genetische Mitgift des Hundes, die aber in vielen Bereichen von der Umwelt ausgebremst oder zur Entfaltung gebracht wird. Lies mal in der Edda das Merkgedicht von Rig, da ist das hervorragend beschrieben.
@ kaenguruh
Die Qualität einer Antwort wird nie besser sein als die Qualität der Frage. -
Zitat
Wer kann nun die richtige Mischung finden? Doch eigentlich nur der Mensch, der mit dem Hund zusammen lebt ...
Auf der anderen Seite lebt der Hund aber auch nicht im luftleeren Raum. Wie auch der Mensch, muss er ebenso Rücksicht nehmen und Gegebenheiten so akzeptieren, wie sie eben sind.
....und deshalb brauch ich keine Studien, Bücher und Abhandlungen mit ihren Pauschalaussagen. Was für meine Hunde gut ist (wenn vielleicht auch nicht immer optimal), entscheide ich und da lass ich mir auch von niemanden reinreden.LG
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Ich sehe mich nicht befugt zu entscheiden, was gut für einen Hund ist - dies vermag ich nur über meine mit mir lebenden Hunde tun.
Wie ich schon oft hier im Forum schrieb, handle ich viel aus dem Bauch heraus, ein Großteil im Forum genannter 'Hundeexpertenbücher' ist mir gänzlich unbekannt und ich 'fühle' erneut aus meinem Bauch heraus, dass sie mir auch nicht fehlen.
Jeder meiner Hunde wurde und wird von mir individuell betrachtet und der Alltag eben auf diesen Hund abgestimmt.
Als aufmerksamer Hundebesitzer ist man imho in der Lage selbst einschätzen zu können, wann/was und wie es seinem Freund dem Hund geht, bzw. gut geht
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