Grenzen Respekt und andere Dinge...
- Cerridwen
- Geschlossen
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Warum kann Grenzen setzen weh tun?
Vielleicht, weil ich zu der Sorte Mensch gehöre, die meint mit unbilliger Härte - sprich Prügel - einem Hund Grenzen zu setzen?
Oder meinst du vielleicht die Qualen, die meine unkastrierten Rüden aushalten müssen, wenn ich die Grenze zwischen ihnen und der läufigen Hündin, mittels anleinen ziehe?
Dann biete ich noch Woodys mentalen Schmerz, wenn ich ihm per Stimme verbiete in die Saukuhle zu gehen und gleichzeitig verbal zwinge Fuß zu laufen.
Weh tun kann auch, wenn alle Stricke reißen, ich Arthos im Fell festhalte, bevor er den Golden Retriever, der ihn anknurrt verdrischt.
Das könnte aber nun wieder eine Notsituation sein.
Ich glaube, Du mußt mir auf die Sprünge helfen, ich bin blond und weiß jetzt nicht genau, was Du lesen möchtest.
Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs
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Das Beispiel das Du bringst hat einen riesigen Haken:Während die erste Methode keinerlei Risiken birgt, gibt es da bei der zweiten mit Himmel auf den Kopf fallen so einiges, was schief laufen kann.
Der Hund könnte seinen Besitzer meiden, er könnte auch die Attacke mit dem grad vorbeilaufenden Spaziergänger verknüpfen, oder dem Ort.. oder oder....
Ich gehe, wenn man sich für diese Variante entscheidet, davon aus, dass man weiß wie und wann. Das erfordert nämlich eine Menge Fingerspitzengefühl, und hat mit einfach mal draufhauen wenig zu tun.
Und, wie schon oft geschrieben, kann alles nach hinten los gehen, wenn man es falsch macht. Deswegen schrieb ich ja, dass es viele Varianten gibt, wie man ein Verhalten erreicht.
Und ich finde durchaus, dass die Methode zum Menschen passen muss. Jemand, der "strafen" soll, sich dabei aber unwohl fühlt, wird es falsch machen. Jemand, der ignorieren soll aber nicht ignorieren will, wird nicht zum Erfolg kommen. Um nur mal zwei Dinge zu nennen.
Natürlich muss man seine Erziehung auch an den Hund anpassen. Aber mit dem Grundprinzip muss sich Mensch einfach wohlfühlen.Edit: Und es gibt ja - bevor sich daran wieder jemand aufhängt - zwischen den zwei von mir genannten Beispielen noch etliche Graustufen und andere Varianten.
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Murmel ich rede von Hunden mit einem hohen sozialen Status (die in der Regel schon das Leit(paar) oder Alphatier sind/sein können, wenn man es nur auf die Hundegruppe bezieht).
SlyJeanny, bis ein Althund mit hohen sozialen Status/souveränerAlthund/geborener Alpha/coole Socke austeilt, muss schon einiges passieren. Wie schon gesagt, der macht bereits beim Einzug klar was geht und dann braucht er es nicht mehr und beim Einzug schnöselt der Schnösel nicht rum und selbst dann stehen die meistens nur mit einem Blick da, der aussagt, du bewegst dich hier nicht, nicht einen mm klar soweit und das einzige was du hier darfst ist atmen.
Auch ein Angsthund geht nach vorne. Besser gesagt der Allerwerteste geht nach hinten und die Zähne nach vorne.Dingsda: wenn irgendwo Giftköder oder Essensreste regelmäßig rumliegen, dann warte ich nicht ab, bis der Hund was auf nehmen könnte, sondern übe schon vorher und achte darauf, das ich diese Dinge vor meinen Hunden sehe.
Aber auch das gewählte Beispiel hat nichts mit Grenzen setzen zu tun, sondern ist eine Gefahrenabwehr.
Ich glaube auch nicht, das ein wirklich verfressener Hund sich davon beeindrucken lassen würde, wenn ihm der Himmel auf den Kopp fällt. Bei der nächsten vermeintlich unbeobachteten Gelebenheit wird er es sich wieder schnappen.Flygoodspeed du meinst vermutlich rein Negativ auf das hinzufügen von strafen, denn sonst würde es auch der Definition keinen Sinn machen. Denn rein negativ arbeiten bedeutet etwas aus der Situation wegnehmen um ein Verhalten zu bestätigen oder zu verringern. Entweder man entfernt etwas für den Hund unangenehmes um ein Verhalten zu bestärken oder man entfernt etwas, was für den Hund angenehm ist um ein Verhalten zu verringern.
Zum anderen warum soll ich einen Hund erst einen Fehler (anspringen zum Beispiel) machen lassen, wenn ich ihm doch direkt angemessenes Verhalten beibringen kann?Quebec läufige Hündinnen, Saukuhlen oder Randalesituationen sehe ich auch nicht unbedingt als Grenze an, weil die ja nun nicht immer da sind und den Alltag bestimmen, sondern eher, eine Momentaufnahme oder auch Notsituationen.
Grenzen sind für mich Dinge wie Zimmer als Tabuzonen einrichten, niemanden anspringen, kein Krach zu machen, wenn wer klingelt oder am Zaun vorbei geht etc.Im übrigen ist 10x falsch belohnt ist weniger dramatisch als einmal falsch bestraft/gemaßregelt/diszipliniert - und nein dieser Satz stammt nicht von mir.
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Auch ein Angsthund geht nach vorne. Besser gesagt der Allerwerteste geht nach hinten und die Zähne nach vorne.
Ok, ich habs halt anders gelernt, müssen sich wohl auch ganz viele Referenten irren oder ich hab falsch zu gehört
Aber ich will mich da jetzt auch nicht dran aufhängen.
Ich fahr mit meinem Grenzen setzen und dem Respekt, den ich mir verdient habe sehr gut und wir haben mittlerweile ein gutes und enspanntes miteinander. -
Nun, ein Zimmer als Tabuzone habe ich eigentlich nicht.
Aber, bei mir ist mein Gartenteich Tabuzone. Ich will keinen Neufundländer zwischen meinen Kois schwimmen sehen
Ich habe meine Hunde ja immer als Welpen bekommen, also wurde mit "nein" und umlenken auf ein Planschbecken und Lob, wenn dieses genutzt wurde, gearbeitet. Es hat gedauert, aber irgendwann war es selbstverständlich.
Genauso habe ich die Welpenbeißerei, das Hinstürmen zu anderen Hunden, das geordnete Leinenlaufen gehandhabt. "Nein" - umlenken - Lob und das Ganze, gefühlte 78954 mal.
Leinenpöbler habe ich nie gehabt, aber ich wenn ich an meine Hündinnen aus dem Tierheim denke, die alles und jeden verdreschen wollten, was uns an Hunden begegnete, oh je.
Aber auch da habe ich mit - nein - und umlenken gearbeitet. Ich habe bei Hundebegegnungen mein gut verpacktes Wiener Würstchen gezückt, habe betont langsam und raschelnd ausgepackt und die volle Konzentration der beiden Mädels, auf meine Hände und was ich da mache, gehabt. Dann gab´s Lob und Wiener. Der fremde Hund war vorbei gegangen, prima.
Später reichte dann, abrufen, die beiden um mich rumlaufen lassen, Bögen bei Fuß laufen und alles mit Konzentration auf mich. Die beiden waren übrigens meine einzigen Hunde, die am Anfang mit Leckerchen gearbeitet wurden.Maßregelungen gibt es verbal, Höchsstrafe ist im Auslauf Leinenzwang.
Fehlverhalten ignoriere ich nicht. Einer Aktion meiner Hunde erfolgt immer eine Reaktion von mir.
Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs
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Ok, ich habs halt anders gelernt, müssen sich wohl auch ganz viele Referenten irren oder ich hab falsch zu gehörtWas meinst du denn, was passiert, wenn ein Angsthund nicht weg kann, in die Enge getrieben wird oder gelernt hat, dass Angst haben mit dem verbundenen Ausweichen keinen Erfolg bringt?
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Was meinst du denn, was passiert, wenn ein Angsthund nicht weg kann, in die Enge getrieben wird oder gelernt hat, dass Angst haben mit dem verbundenen Ausweichen keinen Erfolg bringt?
Eben, man spricht nicht umsonst vom "Angstbeißer"
Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs
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Liebe Kerstin ( SlyJaenny ),
vielen Dank für die genauere Erklärung.
Mal vorweg... manchmal sollte man so spät abends nichts mehr
schreiben. Ich war ziemlich übermüdet :schlafen: und verstehe
teilweise den Sinn meines Posts selbst nicht mehr so ganz
( es fehlt u.a. ein entscheidendes Komma ) .
... nicht, dass ihr noch denkt, ich hätte nicht alle Lampen am
Christbaum ... :schiefguck: :irre:Aber mal zur Erklärung was mir so durch den Kopf ging:
Ich habe erstens den Unterschied zwischen Angst und
Unsicherheit nicht berücksichtigt bzw. Beides voreilig und
unüberlegt gleichgesetzt. Außerdem hatte ich zu viele
unterschiedliche Bilder und Situationen vor Augen gehabt und
durcheinandergeworfen. Ich habe mich z.B. gefragt, warum
bitteschön mein Hund sich nicht hinter mir versteckt, wenn uns
im Dunkeln Männer entgegen kommen, sondern kläffend in der
Leine hängt. In meinen Augen hat sie dann nämlich Angst.
Auf anderen Seite versteckt sie sich aber auch hinter mir wenn
sie verunsichert ist. Es scheint also eher fließend zu sein.Und ich habe es eben auch in bezug auf den Halter durcheinander-
gebracht.
Ich bin natürlich nicht ängstlich, sondern noch ab und an unsicher !
Unsicher wie und in welcher Situation ich handeln kann bzw. muss,
um meine Hunde richtig zu führen, zu erziehen, ihnen die nötige
Sicherheit zu vermitteln und keine Fehlverknüpfungen herzustellen
und die Unsicherheit/Angst schlimmstenfalls zu verstärken.Stimmt, der Hund, der unsicher ist, geht ggf. kläffend vor oder eben
der, der rumprollt.Unsere, immer noch recht unsichere und gestresste Momo, die im
Dunkeln Männer ankläfft und der man Radfahrer und Motorräder
schönfüttert und die im Straßenverkehr überfordert ist oder mein
prolliger Flick, der manchmal meint, einen auf Dicke Hose machen
zu müssen oder eben manchmal unsicher ist bei Hundebegegnungen
usw.Alles Situationen, die unterschiedlich gehändelt werden müssen...
Mal muss ich aus der Situation rausgehen, mal schönfüttern, mal
ignorieren oder auch mal ein verbales Machwort sprechen ( ...leise...
die Mäuse wissen, es wird ernst, wenn ich zischend flüstere )
mal einen Bogen laufen oder ablenken ....oder eben ganz vermeiden und
einfach weggehen bzw. umdrehen und Umweg laufen...je nach
dem...oder ich führe eine Situation bewusst herbei.
Außerdem sind beide, vom Wesen her, recht Verschieden, so dass
die Ansprache und auch das Auftreten meinerseits je nach Hund
anders ausfällt.Ich stell mit gerade vor, ich würde versuchen, meine, in den Leinen
hängenden Köterchen, die gerade die Nachbarskatze gesichtet haben,
mal eben auf den Boden zu drücken ... wer da am Ende wohl unten
liegtWie heißt es so schön ...
Nur der Gehorsam dauert, der freiwillig ist...( N. Machiavelli )Grüße
Susanne -
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Dingsda: wenn irgendwo Giftköder oder Essensreste regelmäßig rumliegen, dann warte ich nicht ab, bis der Hund was auf nehmen könnte, sondern übe schon vorher und achte darauf, das ich diese Dinge vor meinen Hunden sehe.
Aber auch das gewählte Beispiel hat nichts mit Grenzen setzen zu tun, sondern ist eine Gefahrenabwehr.
Ich glaube auch nicht, das ein wirklich verfressener Hund sich davon beeindrucken lassen würde, wenn ihm der Himmel auf den Kopp fällt. Bei der nächsten vermeintlich unbeobachteten Gelebenheit wird er es sich wieder schnappen.Mensch Cerridwen, drück ich mich unverständlich aus, oder kannst oder willst du mich nicht verstehen?
Natürlich ist das Grenzen setzen - für mich. Ich setze die Grenze bei "Nichts vom Boden aufnehmen". Das ist dann ein generelles Verbot.
Gefahrenabwehr wäre, wenn ich den Hund vom Gift wegreiße, aber nicht wenn ich gezielt "übe" oder für den Ernstfall "trainiere", dass nichts aufgenommen werden soll.Oder definieren wir "Grenzen" einfach nur anders? Für mich beginnt eine Grenze da, wo ich dem Hund etwas verbiete. Völlig egal, was. Ob er nicht in ein Zimmer soll, nicht zu einem anderen Hund hinsoll oder nichts aufnimmt. Wenn ich etwas durchsetze, weil ICH das nicht will.
Einige Grenzen sind da flexibler als andere, jenachdem wie wichtig mir das betreffende Verhalten ist. -
Zitat
Ein wirklich souveräner cooler Althund wird aufstehen und gehen, wenn er genervt wird. Er wird den Nervi ins Leere laufen lassen und mit Ignoranz strafen.
Das, was Du beschreibst, machen die Choleriker, die meinen es nötig zu haben so rumzuprollen und sich behaupten zu müssen. Hast Du mal Bloch, Feddersen-Pettersen, Aldington, Coppinger gelesen? Turid Rugaas, Clarissa von Rheinhardt?
Weil du es ansprichst, ich habe gerade Bloch gelesen. Und in seinen Beobachtungen schreibt er auch anderes. Natürlich sind erwachsene Tiere Junghunden gegenüber oft nachsichtig, aber nicht immer. Und auch ein Alpha wird dort mal ganz klar körperlich Grenzen setzen. Ein konkretes Beispiel war von einer Leithündin zu lesen. Die hat übrigens so klar Grenzen gesetzt, dass die andere Hündin an den Verletzungen gestorben ist.
ZitatIch finde es interessant, dass hier gleich von Folter-Knecht-Methoden ausgegangen wird, wenn es um klare Grenzen geht. Das lässt tief blicken. Es gibt mehr, als nur schwarz und weiß. Aber das scheint eine unpopuläre Meinung zu sein.
Genau das wundert mich allerdings auch. Ich weiß gar nicht ob der Beitrag wirklich Sinn hat. Irgendwie dient er eh nur zu Belustigung einiger weniger, die meinen Grenzen setzen tut immer weh.
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