Parallelen Hund-Hund und Hund-Mensch

  • Wieso nicht? Weil es weh tut. Warum soll ich einem geliebten Wesen oder überhaupt einem Lebewesen Schmerz zufügen, wenn es einfach nur unnötig ist, weil ich auch anders ans Ziel komme? Genau genommen verstößt das sogar gegen das Tierschutzgesetz.

    Und klar, kannst Du nach dem Schnauzgriff auch loben, aber was? Die Angst? Den Schmerz? Das Erschrecken? Denn der Welpe hat ja nicht freiwillig aufgehört, er wurde gezwungen und was in diesem Moment in seinem Kopf vorgeht, weißt Du nicht, Du weißt also auch nicht, was Du dann mit Lob bestätigen würdest...

  • hgbrd23, genau so war es gemeint :)

    Zitat

    oder was würdet ihr denken wenn euer hund plötzlich ne zigarette anzünden würde?


    Ich würd mich fragen wie er ein Feuerzeug ohne Daumen bedient :lol:


    Zitat

    Genau genommen verstößt das sogar gegen das Tierschutzgesetz.


    :ka:

    Zitat

    Du weißt also auch nicht, was Du dann mit Lob bestätigen würdest...


    Das ist mal ein Argument :gut:

  • Zitat

    Nicht? ich hab das wirklich schon super oft gesehen.... manchmal knurrt der angerempelte Hund nur leise, dann guckt er nur blöd, dann wird auch schon mal ordentlich gemeckert, aber wir reagieren doch fast immer auch irgendwie mit schimpfen, meckern oder anschnauzen...

    Welpen vielleicht manchmal, aber bei erwachsenen Hunden kenn ich sowas auch nicht..jedenfalls nicht "ausversehen", da wird ein anderer höchstens mal bewußt umgemäht...

  • Mit böse kucken (Drohen) sind wir ja wieder beim hündischen Verhalten! Aber ich denk mal wir sind uns einig, kein Welpe reagiert auf ein Nein wenn er den Bedeutungsinhalt nicht von einem Menschen davor gelernt hat... Also lassen wir uns bei so einem kleinen Welpen der uns noch nicht versteht, ja glücklicherweise auf seine Sprachebene ein oder?` :smile:
    Ob jetzt jemand qietscht oder droht ist jedem selbst überlassen und abhängig vom Wesen des Welpen.

  • Ist böse gucken hündisch? das bezweifle ich.....

    Und dann kann ja nach böse gucken auch Spielabbruch, weggehen oder ähnliches folgen, muß ja nicht immer alles Schmerz sein...
    Nur IRGENDEINE Konsequenz muß es schon haben, genau wie das nein oder aua, sonst wird es bedeutungslos...

  • Zitat

    Ist böse gucken hündisch? das bezweifle ich.....


    Zumindest so weit es geht. Meine Ohren kann ich nciht nach vorne richten :D


    Zitat

    Und dann kann ja nach böse gucken auch Spielabbruch, weggehen oder ähnliches folgen, muß ja nicht immer alles Schmerz sein...


    Klar kann, aber darum geht´s mir ja nicht.

  • Sehr interessantes Thema :gut:
    vor allem ist diese grundsätzliche Frage ja die Basis jeder Erziehung, deswegen versuch ich auch was beizutragen

    Ich denke wenn man versucht hündisch zu sprechen/agieren ist das wie in einer Fremdsprache sprechen. Wir werden es nunmal nicht so gut hinbekommen wie wir in unserer "Muttersprache" kommunizieren. Nichts desto trotz wird der Hund schon unsere paar Brocken hündisch durchaus verstehen. Allerdings ist das Problem das ich dabei sehe das, das viele eben nicht wirklich hündisch sprechen sondern nur ein Wörterbuch dabei haben. Das Ergebnis ist wir sagen irgendwas in hündisch (durch Körpersprache) aber wir sind uns gar nicht richtig dessen bewusst was genau wir sagen. Und als nächstes verstehen wir die Antwort in hündisch sicher auch nicht zu 100 %.

    Ich finde am besten ist es wenn wir versuchen so viel wie möglich der Hundesprache zu verstehen. Wir sollten unbedingt einige Benimmregeln lernen (was Hunde z.B. als unangenehm in unserer Körpersprache empfinden). Der Rest der Kommunikation läuft glaub ich auch ganz gut wenn wir in unserer Sprache sprechen (vieles deckt sich ja auch mit dem was Hunde tun würden, z.B. wenn ein Spielpartner zu grob wird haben wir eben auch keine Lust mehr weiter zu spielen)

    Außerdem sollte man bei der ganze Sache beachten, das wir zwar hündisch sprechen können (mehr oder weniger) aber Hunde nicht unsere Sprache. Ich denke für sie logische Handlungen können sie verstehen, alles andere wird unter bescheuertem Verhalten von Menschen verbucht.
    Hunde wissen das wir anders sind, das heißt aber nicht das sie sich in uns hineinversetzen können. Deswegen glaub ich nicht das unsinnige Handlungen verstanden werden, nach dem Motto: sie/er hat zwar das gemacht aber eigentlich jenes gemeint und das bezieht sich auf jene Handlung von vor 10 Minuten.

    Letztendlich machen wirs oft nicht anderes als Hunde. Ob ich nun, wenn ich angerempelt werde hündisch reagiere und knurre und schnappe, oder einfach menschlich ein hey brülle... ist doch die selbe reaktion: Beschwerde über ein unfreundliches Verhalten.
    Genauso das rempeln, was machen wir wenn wir jemanden respektlos behandeln wollen (bzw. auf Ärger aus sind), wir rempeln auch mal...

    so ich hoffe ihr stört euch nicht daran das Metaphern heute im Sonderangebot waren.

  • die aussage mit dem schnappen habe ich auch mal gemacht. und ich stehe noch dazu, aber aus bestimmten gründen: mein hund musste 10 jahre quasi jederzeit damit rechnen, dass jemand auf ihn zurennt und ihn wahlweise über den haufen rennt, weil er im weg liegt, ihn schimpft oder sogar schlägt. gerne sind auch mal hausschuhe oder schlüsselbünde geflogen. dieser hund hat eine schaden davon getragen und ich glaube nicht mehr dran, dass ich das noch beheben kann. das ist aber etwas besonderes und kann man nicht pauschalisieren. will heißen, wenn ich das von meinem hund sage (die situation hatten wir aber in 3 jahren auch nur 2 mal) ist das vielleicht ein bisschen was andres.
    generell stehe ich eher auf der seite, die hund und mensch trennt. ich bin nunmal kein hund. mein hund versteht meine sprache besser als ich seine, womit ich den so voll laber und er weiß was ich will, echt wahnsinn. umgekehrt kann ich seine sprache einfach nicht und werd sie nie können, bis auf ein paar bröckchen. ich benutze oft die gewichtsverlagerung, die mcconnell in "am anderen ende der leine" beschreibt. teddy weiß sofort was ich meine, ich brauche nicht zu meckern, lauter oder körperlich zu werden. ich hab vielleicht vorher nein gesagt, er bettelt aber weiter. dann reicht es, wenn ich mit einem deutlichen blick mich 1-2cm nach vorne lehne. die sache ist gegessen. klar hab ich nicht sauber hündisch kommuniziert, aber trotzdem ist es für den hund ganz einfach, mich zu verstehen und darauf kommt es mir an.
    ich würde nie anspruch erheben das wie ein hund umsetzen zu können, weil ich eben ein mensch bin. aber ich kann in manchen situationen ein paar brücken schlagen, die es uns beiden leichter macht, einander zu verstehen.

  • Ich finde es seeeehr interessant, was Ihr hier alles als hündisch bezeichnet... böse gucken, nach vorne lehnen usw...

    Öhm, bin ich jetzt die Ausnahme, oder wieso sind das für mich ganz normale menschliche Verhaltensweisen? Wenn mein Liebster was doofes macht, kann er aber mal mit nem bitterbösen Blick meinerseits rechnen. Bin ich wütend und keife mich mit einer Person, dann werde ich mich groß machen und nach vorne lehnen, Druck aufbauen. Wird jemand unhöflich, dann baue ich Körperspannung auf, mein Muskeltonus erhöht sich.
    Diese Dinge sind in meinen Augen weder hündisch noch menschlich, sondern einfach nur natürlich. Das machen soweit ich weiß fast alle Tiere so. Pferde bauen Druck auf, nehmen Druck weg, gucken "böse" als Warnung, machen sich groß, spannen ihre Muskeln an...

    und noch mal: ich kenne umrennen und anrempeln von Hunden jeglichen Alters und fast immer aus Unachtsamkeit. Da wird dann vom angerempelten gemotzt, meist halbherzig und dann ist auch wieder gut, bis zum nächsten Mal. Klar, es gibt auch dieses pöbelnde Anrempeln, aber das sehe ich persönlich sehr selten und das sieht auch ganz anders aus und auch die Reaktion des angerempelten Hundes sieht dann ganz anders aus.

    Vielleicht sollten wir mal aufhören, in wirklich ALLES vom Hund was spezielles reininterpretieren zu wollen. Lerngesetze kennen und anwenden. So einfach ist es im Grunde.... Und vorallem: sich auf den eigenen Hund einlassen, ihn beobachte, ihn kennen lernen, ihm vertrauen lernen, seine Eigenheiten kennen lernen...

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