Junghund meckert, wenn ich versuche mich durchzusetzen

  • Wie gesagt Aimee hat genau das Selbe gemacht und auch nicht losgelassen und wenn sie das heute noch macht (bei nem 40 Kilo Hund wirst du schnell kreativ :D ) lenke ich sie ab. Leine loslassen hat bei uns nichts gebracht, fand sie ganz toll, dann hat sie halt selber mit ihr gekämpft...
    Was ich neben "Sitz" usw. noch mache, ich laufe und sobald ich stehenbleib muss sie sich hinsetzten. Ist nicht allzuschwer beizubringen (mit der richtigen Menge Leckerlies :roll: ) und fordert unheimliche Konzentration der Hunde. Da kommt (zumindest Aimee) nicht mehr auf die Idee die Leine als Ziehtau zu verwenden.

    Mit dem Durchhalten habe ich schlechte Erfahrungen gemacht, mein Hund ist eindeutig durchhaltender als ich (zumindest in dieser Hinsicht) :headbash:

  • Hallo!

    Ich kann mich ja auch täuschen und ich kenne ja weder Dich noch Deinen Hund, aber so wie Du es beschreibst, macht es auf mich den Eindruck, als ob er ausgesprochen respektlos gegen Dich ist.

    Macht es Sinn, respektloses Verhalten zu ignorieren??? :???: Ich würde doch nicht meinen Hund an mir herumzergeln lassen!

    Warum gehst Du weiter mit ihm Gassi, wenn er sich wie "eine wilde Sau" an der Leine aufführt? Er würde von mir ein NEIN bekommen und wenn er sich nicht zurücknimmt, wäre für mich der Spaziergang in diesem Moment zu Ende, und zwar ruhig und ohne Geschimpfe und vor allem, ohne den Hund zu konfrontieren. Ich würde wirklich einfach wieder umdrehen und 2 Stunden später den nächsten Versuch starten. Wahrscheinlich wird er wieder anfangen, dann würde er wieder ein NEIN bekommen und wenn er nicht aufhört, gehts halt wieder nach Hause.

    Ok, die Spaziergänge wären zu Beginn wirklich sehr kurz ... :D

    LG

  • haha eben, so wie sich das bei Fietes Fraule anhört, kommen sie kaum aus der Haustür, ohne dass er schon die Leine im Maul hat. Er würde sich also kaum lösen können.


    Fietes Fraule, hast du ihm denn schon so das "Aus" beigebracht? Wenn nicht, würd ich das erst daheim beibringen und alles und es dann auf die Leine anwenden.
    Ansonsten: Ich glaub, ich würd auch mal ausfallender werden, wenn er die Leine ins Maul nimmt.
    Und schon im Ansatz Aus, Nein, irgendwas sagen, was ihm deutlich macht, dass es falsch ist, was er machen will.

    Oh, und eben fällt mir noch Trick 17 ein :D
    Im Pferdefachhandel gibt es ein Spray, mit dem man Dinge einsprühen kann, die Pferde nicht anknabbern sollen. Macht einen pelzigen Geschmacl im Maul. Vielleicht könnte man damit die Leine tränken, damit er merkt, dass das garnicht so toll ist.
    Als Alternative kann er ja dann ein Kuscheltier bekommen.

  • Hallo noch mal von mir,

    ich habe noch mal ganz genau nachgedacht, in welchen Situationen dieses Leine beißen anfängt: eigentlich immer nach Aufregung!

    Wir gehen an einem Hund vorbei, Fiete regt sich auf, schaut sich um (da bin ich) und zack! Zähne in die Leine.
    Oder gestern abend: ich war gerade aus dem Haus mit ihm zur letzten Runde, da kam mein Mann vom Spätdienst. Fiete freut sich knubbeljux, ist aber an der Leine, weil ja die Straße vor unserem Haus langgeht und er kann sich nicht so freuen, wie er will, zack: wieder Zähne in die Leine. (Wobei ich gestern abend auch den Fehler gemacht habe, erst die "Stoffleine" zu nehmen. Als ich dann auf Metallleine gewechselt habe, ging's ganz gut. Nur kleine zaghafte Schnappversuche zu meinem Ärmel und ansonsten nur bellen.)

    Ich habe das Gefühl (es mag mich ja auch täuschen), daß ich Fiete vielleicht nicht genügend Sicherheit biete, daß er mir nicht vertraut, ihm aus dieser Situtation heraus zu helfen. Das würde evtl. auch den (sicherlich!) mangelnden Respekt vor mir erklären. Der nimmt mich einfach nicht für voll und souverän genug. Deshalb klappt das AUS bei mir auch nicht und er schaukelt sich dann immer weiter hoch.

    Heute morgen war es ja halbwegs gut. Okay, wir sind da gegangen, wo Horden von Karnickeln auch ihre Freizeit verbringen und der Hund hatte die Nase mehr auf dem Boden als in der Luft. Zu allem Überfluß kam uns dann noch ein Mann mit zwei Jack-Russel-Terriern an der Leine entgegen. Die beiden halben Portionen haben gleich ordentlich geknurrt und Fiete hat zurück geknurrt – darf er ja auch, er muß sich ja nicht alles gefallen lassen.

    Danach hat er sich an der Leine mal ordentlich echauffiert und frustig gebellt – auch in meine Richtung so nach dem Motto: „Hast Du das gesehen? Die ticken ja wohl nicht ganz sauber! Mann, über solche Rotznasen könnte ich mich echt aufregen…!“. Ich habe gar nichts dazu gesagt aber, sofort, als Ruhe war, kam von mir ein „FEIN!!!“ und Leckerchen in die Schnute. Wir mußten das ganze zwei Mal durchexerzieren aber danach war Ruhe *puh*

    Ich hoffe, wir sind auf einem guten Weg. Ich zwinge mich dazu, einfach nur ruhig zu bleiben und den Hund sofort zu belohnen, wenn er sich angemessen benimmt. Außerdem bekommt er sein Futter jetzt nur noch von mir (mein Mann will sich da jetzt raushalten) und das auch nur gegen gutes Benehmen. Ich werde an dem Befehl "NEIN" arbeiten, damit ich ihm irgendwann auch ein Abbruchsignal geben kann, daß er sicher umsetzt.

  • Ich würde dir auch nochmal raten, es mal mit dem Clicker zu versuchen. Richtiges verhalten anclickern, falsches Verhalten ignorieren.

    Und wenn es Stunden dauern würde, ich würde stehen bleiben, bis er aufhört in die Leine zu beißen und sich runter fährt.

    Überhaupt würde ich verstärkt versuchen, Hundi runter zu fahren. Keine Action-Auslastung, sondern Dinge, bei denen er wirklich sein Köpfchen anstrengen muss. Nasenarbeit zum Beispiel. Leckerchen in einer Wiese suchen lassen, oder einen Futterbeutel verstecken. Futter gäbe es dann eben ausschließlich über Arbeit, sprich beim Clickern, bei der Nasenarbeit oder was auch immer ihr euch aussucht.

    Ich sehe bei euch halt mehrere parallele Baustellen, die ihr getrennt angehen müsst, die aber letztendlich ineinander übergehen.

    Von der Metall-Leine würde ich auch die Finger lassen. Er lernt damit nicht, sein verhalten zu korrigieren, sondern es nur zu vermeiden. Der Lerneffekt ist dabei gleich Null.

  • Hallo,

    hört sich für mich nach Stressabbau an.
    Wenn er das nur macht wenn er vorher einen Hund, oder Deinen Mann oder eine sonstige für ihn stressgeladene Situation hat.

    Wenn dem so ist, dann versuch es umzuleiten.
    Lass ihn z.B. absitzen und zieh die Aufmerksamkeit auf Dich. Hey schau mal, super so ist er brav. Komm wir gehen weiter!

    Macht er es einfach so aus Jux und Tollerei, dann würde ich das auch mit einem NEIN unterbinden.
    Wenn er nicht aufhört geht es postwendend heim.

    Macht er das schon an der Haustür, dann geh ich sofort wieder rein und schließe die Tür.
    Nach einigen Sekunden öffne ich sie wieder und probier es aufs Neue.
    Kann sein, dass Du 10 Anläufe brauchst, aber irgendwann kapiert jeder Hund, dass er so nicht vom Fleck kommt!

    Wie gesagt kommt es darauf an warum er das macht!

    Liebe Grüße

    Steffi

  • Hört sich für mich nach meinem Dicken an ;)

    Den Tipp der Trainerin eine Schleppi oder gar keine Leine zu nehmen, kann ich nicht so ganz verstehen? Wie soll denn da das Problemchen bearbeitet werden?

    Metallleine ist ja auch ein "prima" Tipp! Kann der Hund, wenn er so zerrt sich ja auch gar nicht wehtun...

    Wir hatten genau das gleiche Problem. Hund zerrt wie irre an der Leine und reist dabei uns fast mit um.

    Bei uns hat nur IGNORIEREN geholfen. Belohnt oder geduldet wird damit gar nix!

    In die Luft starren oder umdrehen und woanders hingehen oder eben stehenbleiben und erst weitergehen, wenn er kurz aufhört (so wie axterix99 es geschrieben hat).

    Bloß nicht anfangen mit NEIN oder AUS oder irgendwelchem Zeug - er wird nicht aufhören und dabei noch lernen, dass es nicht schlimm ist, wenn er nicht auf Dich hört. Gib ihm keine Aufmerksamkeit.

    Wenn er mal eine Weile brav ist, dann lobe ohn, spiele etwas oder mach ein paar Übungen, damit sein Kopf wieder bei Dir ist. Abber alles ganz ruhig, er ist ja schon irgendwie gestresst.

    Für mich hört sich das auch nach Stressabbau an, bleibe ruhig und geh einfach weiter. Wir sind früher auch ab und zu wieder direkt nach Hause gegangen - das Ding ist nur, dass er sich dann vielleicht zu Hause austobt...

    GEDULD GEDULD GEDULD!!!

    Unsrer beißt heute noch an manchen Tagen in die Leine, wenn wir die Treppe runterlaufen. Unten an der Tür ist dann sofort vorbei, weil draußen die spannende Welt wartet :lol:

    Das wird schon!

  • Hallooo :smile:

    Wenn dein Hund wirklich ein extremer Balljunkie ist, dann könnte es auch daran liegen.

    Ich hab selber schon mit relativ vielen Balljunkies gearbeitet.
    Wenn sie einen Ball nicht zur Verfügung haben in bestimmten Situationen, wie zum Beispiel besonders in Stresssituationen oder aus Langeweile entwickeln sich sowas wie Übersprungshandlungen.

    Hund hat verlernt mit Stress umzugehen, weil er sonst zu Stressbewältigung oder gegen die Langeweile ein Bällchen zur Verfügung hatte mit dem er stundenlang gespielt hat. Das Gehirn wird im Prinzip abgeschaltet, weil nur noch "Ball" im Kopf exisitert. Gerade bei Balljunkies ist also der Ball wie eine Droge. Haben sie den nun nicht mehr zur Verfügung, wird der Hund viel schneller gestresst, er kann damit nicht mehr umgehen und macht etwas um irgendwie anders das Stresslevel runter zufahren. Manche Hunde drehen sich einfach im Kreis minutenlang, rennen wie vom Blitz gestochen rum, bellen wie wild oder sie fangen an an Dingen rumzukauen, wie zB an der Leine oder an Ärmeln...und bei ganz extremen Fällen werden dann irgendwelche Fliegen und Steine (!!!) gejagt oder fixiert. (Habe ich leider schon alles persönlich kennen gelernt)

    Oder natürlich wenn er kein richtiger "Junkie" ist sondern einfach nur Bälle liebt und sie immer zur Verfügung hatte, möchte er dich vielleicht auch einfach nur nerven, bis du einen Ball rausrückst.

    Also wie gesagt, ob es auf deinen Hund zutrifft weiß ich nicht, aber wenn er 1,5 Jahre (glaub ich wenn ich mich Recht erinner :???: ) im Tierheim saß und mit ihm immer nur Ball gespielt wurde, dann muss er vielleicht erst wieder lernen, dass es auch ohne geht. ;)

    Das ist jetzt natürlich nur aus meinen persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen raus gegriffen.
    Du müsstest ja einschätzen können, wie es bei ihm aussieht :smile:

    Ich wünsch dir jedenfalls viel Glück :gut:

  • Vielen Dank für Eure Antworten!

    Meine Trainerin will am Sonntag, da haben wir den nächsten Termin, mit Clickern und Nasenarbeit anfangen. Ich hoffe, daß ich ihn da gut ausgelastet bekomme.

    Zitat

    Oder natürlich wenn er kein richtiger "Junkie" ist sondern einfach nur Bälle liebt und sie immer zur Verfügung hatte, möchte er dich vielleicht auch einfach nur nerven, bis du einen Ball rausrückst.

    Nein, Fiete ist ein Balljunkie!!! Sobald der den Ball sieht, gibt es nix anderes mehr für ihn. Der ist dann nicht mehr ansprechbar, bringt einem zwar den Ball aber starrt den dann an, guckt kurz zu mir, starrt wieder auf den Ball und wenn ich nicht schmeiße, dann pöbelt er und stößt mich mit der Pfote an. Lt. Trainerin ist Ball ab sofort verboten! Kann ich gut mit leben!

    Wir sind dafür auf den Futterdummy umgestiegen, obwohl er's bis jetzt noch nicht wirklich mit dem bringen versteht. Aber da habe ich hier im Forum schon tolle Tipps bekommen, wie man ihn zum BRINGEN bringt.

    Zitat

    Metallleine ist ja auch ein "prima" Tipp! Kann der Hund, wenn er so zerrt sich ja auch gar nicht wehtun...

    Wir hatten genau das gleiche Problem. Hund zerrt wie irre an der Leine und reist dabei uns fast mit um.

    In die Metallleine beißt er ja gar nicht, also kann er sich nicht weh tun. Wenn das passieren würde, dann würde ich selbstverständlich auch nicht mehr die Metallleine nehmen.
    Das Problem ist nur, daß er sich in die normale Leine so verbeißt und dann leider auch zergelt, daß es mich fast umhaut. Mit ruhig-stehen-bleiben ist da nicht viel, der zieht mich dann hin und her. Und wie gesagt, die Leine kann ich leider nicht in jeder Situation los lassen.

    Die Idee, die Schleppleine bzw. ohne Leine war ja auch die, daß er keine Möglichkeit hat, das jetzt zum Ritual werden zu lassen. Wenn ich nämlich jetzt abends gehe knabbelt er an meinem Ärmel statt der Leine. Ich habe jetzt angefangen, daß Wort AUS noch mal komplett neu bei ihm aufzubauen. Ich hoffe, das hilft dann.

    Und ich hoffe, daß Clickern ihm hilft, eine höhere Frusttoleranz zu bekommen und zu verstehen, wie er's besser machen kann.

    War ja jetzt auch die erste Stunde, wir bleiben auf jeden Fall weiter dran und üben fleißig.

  • Auf jeden Fall gut, dass ihr den Ball weg lasst! :gut:

    Aber denk dran, ist der Hund einmal ein Balljunkie ist es sehr schwer, dass wieder wegzubekommen.
    Selbst nach jahrelangem ohne-Bälle-spielen, ist es für die meißten Hunde trotzdem schwer, sich zu konzentrieren, wenn ein Ball in der Nähe ist oder gar mit ihm gespielt wird.

    Aber ihr schafft das schon! :smile:

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