Wenn du denkst, du denkst ...

  • ich schreib mal völlig quer dazu - hat sich heute Morgen ereignet.

    Ich liege noch halb dösend im Bett, als ich das Gefühl habe es sei jemand im Zimmer. Als ich den Kopf hebe.. nö, nichts - weiterschlafen.

    Bisschen später (oder viel später) gehe ich ins Wohnzimmer - wo der Hund gemütlich auf meinen Socken liegt, welche noch vor kurzem neben meinem Bett lagen. (Socken sind sein Lieblingsspielzeug)

    Da kam mir in den Sinn, dass in letzter Zeit öfters mal Socken vom Schlafzimmer ins Wohnzimmer wandern. Obwohl der Hund Schlafzimmerverbot hat.

    Der Schlaumeier - er geht nie rein wenn wir anwesend sind - oder wach :) aber anscheinend schleicht sich der Sockenfetischist rein wenn wir schlafen und nichts bemerken.

    Da soll mir einer sagen der Hund überlegt sich nichts dabei :D

    --- und nun weiter mit eurer spannenden Diskussion ----

  • Zitat

    Lassen wir das, wir können uns noch so sehr bemühen, die Gedanken eines Hundes können wir bestenfalls erahnen aber in keinem Falle wissen lachen .


    Sag ich doch.
    Aber um dem Ende ein Stück näher zu kommen, ist mir etwas eingefallen, nachdem ich meine Denkleistung angekurbelt habe... :D

    Beispiel:

    Ein Hund, der 7 lange Jahre bei seiner Familier lebte, im Haus und im Garten, ja er durfte sogar mit ins Bett, ist bei einem Feuerwerk durch den Zaun abgehauen.

    Nach ca. 8 Tagen gab es eine Sichtung des Hundes, 10 km entfernt vom eigentlichen zu Hause.
    Daraufhin fuhr die Familie am kommenden Abend dorthin und trafen tatsächlich auf ihren Hund.
    Sie sahen ihn aus etwa 200 m Entfernung.
    Seine absolute Bezugsperson lief vorsichtig auf den Hund zu, der auch stehen blieb und sich kurz zu ihr umsah (ich vermute, er schwankt zwischen Erinnerung und Instinkt).
    Sie konnte sich bis auf ca. 100 m ihm nähern.
    Leise rief sie ihn, er drehte sich zu ihr und und trabte dann doch weiter.
    Schließlich blieb er erneut stehen. Sein Frauchen war nun auf 50 m Distanz zu ihm.

    Aber sie hatte keine Chance den Hund dazu zu bewegen, dass er zu ihr kommt.

    Warum reagiert er so und nicht anders?
    Zu Hause bekommt er sein Futter etc.
    Warum erinnert er sich plötzlich nicht mehr an die guten, alten Zeiten?

    Wenn ein Hund in der Lage wäre, auch nur 3.0 zu denken b.z.w. logische Zusammenhänge erfassen zu können, wäre dieser Hund doch dankbar in die Arme seines Frauchens zurück gekehrt.

    Soviel zum Hinterfragen eines Hundes und dem Thema "im Jetzt und Hier" leben.
    Das ist nicht mit unserer menschlichen Denkleistung, Verknüpfung und Erfahrung zu vergleichen.

    Aber mal im Ernst, das ist ein Beispiel, welches rechtfertigt, alle hier erwähnten wissenschaftlichen Untersuchungen in Frage zu stellen.

    Ansonsten gebe ich DSH Bauer vollkommen recht und habe es auch schon ähnlich benannt: Hund wird uns nix verraten und wisst Ihr was- da wäre er auch schön blöd, wenn er es tun würde! :lachtot:

    Gute Nacht Ihr Lieben,
    Claudia.

  • Ja, ja, ist die Katze aus dem Haus, tanzen die Mäuse auf dem Tisch :lol: .

    Ich sehe es auch so, dass da die Überlegung hinterstecken muss, dass jetzt die Gelegenheit günstig ist, weil ... Würdest du am nächten Morgen fragen, käme vielleicht sowas wie Die sind von alleine hierher gelaufen. Beweis mir doch das Gegenteil! Hast du mich gesehen? Na also :p .
    Nee, kann ich natürlich nicht so behaupten, auch wenn es mich nicht wundern würde ;) .

    Wenn du ihm das abgewöhnen willst, lasse ihn die Socken aus dem Wohn- in das Schlafzimmer an ihren ursprünglichen Platz zurückbringen. Bei meinen hat es gewirkt, denn Aufräumen ist doof :D .

  • @ WELSH-AUSSIE
    Der Casus macht mich stutzig. Es muss eine Erklärung für das Verhalten des Hundes geben, aber ich weiß keine. Nur, ist eine fehlende Erklärung (ich denke, dass es dir ebenso geht) ein Beleg für oder wider das Denken eines Hundes?

    Dir auch eine gute Nacht.

  • Ich habe heute auf unserer heutigen Runde einmal über einen anderen Aspekt nachgedacht. Ich gehe ja davon aus, dass Hunde auf eine einfache Art denken. Ich versuche auch immer mich in den Hund hineinzudenken, wenn ich mir die geeignete Vorgehensweise überlege, um ihm etwas beizubringen oder etwas von ihm zu verlangen. Das hat m.E. zur Folge, dass ich sehr leicht eine Beziehung zum Hund aufbaue, den Stoff oft auf andere Weise vermittle als dies üblich ist, ihn aber auch recht schnell vermittelt bekomme.

    Das soll kein Argument sein, dass der Hund denken kann, es ist lediglich meine Erfahrung, dass es nützlich sein kann davon auszugehen und sich entsprechend zu verhalten. Klar, es gehört mehr dazu, man sollte nebenher auch wissen wie ein Hund tickt. Dennoch ...

  • Zitat

    Das soll kein Argument sein, dass der Hund denken kann, es ist lediglich meine Erfahrung, dass es nützlich sein kann davon auszugehen und sich entsprechend zu verhalten. Klar, es gehört mehr dazu, man sollte nebenher auch wissen wie ein Hund tickt. Dennoch ...

    Sehe ich generell nicht anders.
    Und doch besagt angesprochenes Beispiel mit dem entlaufenen Hund eigentlich das Gegenteil.
    Weißt du, seit Jahren wird daran geforscht, über die Denkensweise unserer Tiere, wie sie ticken und es gibt auch gute Argumente, Forschungsergebnisse und trotzdem ist das Rätsel nicht wirklich gelöst.
    Glaube deshalb auch nicht, dass wir es hier im Dogforum schaffen werden, eine für unser menschliches Denken logische Schlussfolgerung ziehen zu können b.z.w. zu einem Ergebnis zu kommen.

    Zu dem entlaufenen Hund will ich noch kurz hinzu fügen, dass er sich in einer absoluten Stresssituation befindet, die es nötig macht, sich seiner Instinkte zu besinnen.
    Fremdes Revier, ständig lauernde Gefahren, Absichern der Ressourcen und, und, und.

    Aber wenn er doch denken könnte, wäre es viel einfacher, diesen Stress hinter sich zu lassen und zurück zu kehren, erst recht, wenn sein einst so geliebtes Frauchen nur wenige Meter hinter ihm steht.

    Wie gesagt, 100 %ig werden wir wohl nicht dahinter steigen.
    Genanntes Beispiel ist keine Ausnahme bei entlaufenen Hunden, erst recht nicht, wenn es sich dabei um sogenannte Angsthunde handelt.

    L.G., Claudia.

  • Angsthund hin, Angsthund her. Wenn das Trauma (hier eben feuerwerksbedingt) groß genug ist, dann ist die unsichere Freiheit besser als die Rückkehr. Das kann jedem Hund so gehen, aber auch jedem Menschen. Nur wird ein Hund in Freiheit eher überleben können als ein moderner Durchschnittsmensch.

    Nehmen wir doch einmal an, der Hund hätte den Eindruck gewonnen, das Feuerwerk gilt ihm, man will ihm ans Leben. Nehmen wir ferner an, dass er sich an seinen 5 Krallen abzählen konnte, dass seine Menschen ihn wieder in diese gefährlich Umgebung bringen wollen. Wie hätten wir uns an seiner Stelle verhalten?

    Es gab doch im Krieg eine ganze Menge Menschen, die lieber von der Front geflohen sind als die Gefahren dort zu ertragen. Das auch noch in dem Wissen, dass sie hingerichtet werden, wenn man sie erwischt. Die haben sich doch auch nicht anders verhalten als der Hund in deinem Beispiel: Weg von der Gefahr und möglichst nie wieder in die Gefahr hinein. Unlogisch, wenn man anschließend an die Wand gestellt wird und der Tod einem sicher ist, aber nachvollziehbar. Gedacht haben diese Menschen mit Sicherheit alle. Und vielleicht hat der Hund dasselbe gedacht wie die: Ich muss nur weg da und nie wieder dort hin.

    Ich weiß es nicht, aber das wäre eine nachvollziehbare Erklärung.

  • Nein, das siehst du falsch.

    Es ist nicht der einzige Hund, der sich so verhält und nicht jeder Hund ist wegen solch einem Erlebnis weggelaufen.

    Ein Hund, welcher beim Spaziergang abhaut und nicht wieder kommt, ist nicht sofort traumatisiert.

  • Nö, der kann ja auch Hunger, Durst, was weiß ich gehabt haben und hängt nun bei neuen Menschen und kommt da aus welchen Gründen auch immer nicht mehr weg. Kann ja auch sein, dass es ihm dort besser gefällt.

    Es soll ja auch in den besten Familien vorkommen, dass z.B. der Mann sagt, er geht mal eben eine Schachtel Marlboro holen. Nach 10 Jahren kommt er dann wieder und fragt, ob die Hühnersuppe noch warm ist. :ops:

    Ich hatte auch einmal einen arbeitslos gewordenen Border, der den Weg nach Hause sehr wohl kannte es aber trotzdem vorzog bei mir zu bleiben. Er war mir zwar nicht zugelaufen, aber trotzdem. "Abgehauen" ist der nur einmal. Aus nachvollziehbaren Gründen, nämlich der Liebe wegen, und die wohnte im gleichen Dorf, nicht dort, wo er herkam. Die paar km zu seinen geliebten Kühen und seinen ehemaligen Menschen hätte der locker laufen können.

  • Scherzkeks.
    So habe ich das nicht gemeint.

    Hunde, welche aus anderen Gründen weggelaufen sind und anschließend gesichtet wurden, verhalten sich oft genauso, wenn ihre Menschen fünf Meter neben ihnen stehen und nach ihnen rufen.

    In den seltensten Fällen kommen sie wieder zu sich und besinnen sich ihrer Vergangenheit an ein kuscheliges Körbchen...

    Meistens kann man sie nur über Futterstellen anlocken und gegebenfals ist eine Lebendfalle oder Distanznarkose notwendig.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!