Wie kann ich das "Komm" verbessern
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Hey,
ZitatIrgendwie scheint es mir, dass unsere Ansichten und Vorgehensweisen gar nicht so weit auseinander liegen. Manches übergehe ich hier, weil es mir so selbstverständlich erscheint, dass ich es nicht der Erwähnung wert erachte. Da hakst du ein. Ich denke, hier lesen viele Mitglieder mit und gewinnen dadurch eine Menge Anregungen. Das ist doch gut so.
So ist es
Und mir drängt sich eine weitere Anregung auf
Als ich deinen Maßnahme des "Down und bleib" beim wieder kommen gelesen hab, schoss mir als erstes durch den Kopf, dass es doch immer heißt, wenn Hund kommt = immer positiv (schlimmstenfalls ignorieren), weil er nur das Letzte verknüpft. Deshalb hab ich bisher nie aktiv bestraft, wenn sie nach dem Jagen (nachdem ich vorher irgendwann vergeblich gerufen habe) zu mir zurück kamen. Hmm... andererseits kenne ich einige Hunde, die Hunde, die die Gruppe (z.B.) für das Jagen kurzzeitig verlassen, bös anschnauzen (kurz, aber wirksam), wenn sie wieder kommen. Und einige Besitzer solcher Hunde haben mir berichtet, dass genau dies bereits bei mehreren Ausreißern dazu geführt hat, dass sie nicht mehr ausbüchsen (oder zumindest nicht, wenn sie mit diesem Hund unterwegs sind, weiß nicht). Beides klingt irgendwie mehr oder weniger sinnvoll. Nur was ist es nun?
DSH Bauer, wäre dem so (Hund erinnert sich, meinen Befehl zu missachten - wenn ich dich richtig verstanden habe), wo wäre dann der Unterschied zu "Hund war allein und hat den Mülleimer ausgeleert und hat bei Ankunft des Besitzers ein schlechtes Gewissen", bei dem ja jeder (inkl. mir *g*) sagt, dass es Schwachsinn ist?
Gespannt, Nadine
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Das mit dem schlechten Gewissen ist so eine Sache. Hast du ein schlechtes Gewissen, wenn du die letzte Tafel Schokolade aufgegessen hast oder hast du dann eher Furcht vor den Folgen (Kind sauer oder "Waage spinnt mal wieder", was weiß ich
).
Lassen wir mal das Wort Gewissen und von mir aus auch das Wort Schuldgefühle. Sicher können wir davon ausgehen, dass der Hund (wie wir in entsprechender Lage ja auch) weiß, dass er etwas angestellt hat. Und wenn der Chef in dieser Situation kommt, dann macht man am besten gut Wetter und versucht ihn zu beschwichtigen. Dazu bedarf es keines Gewissens und keiner Schuldgefühle.
Mal eine Kleinigkeit, in der ich gar nicht sofort handeln konnte und wirklich Stunden später mein Sprüchlein aufsagte: Meine Lütte buddelte immer wieder im Beet herum. Ich schaufelte die Erde wieder herein in ihrer Gegenwart, ich fluchte über diese unnötige Arbeit laut und vernehmlich, nichts half. Eines Tages begrüßte ich sie ganz normal, sah wieder ein Loch im Beet, führte sie dort hin und schimpfte mit ihr (ohne Down, sie stand dabei). Drei Mal dieses Spielchen und erledigt, sie buddelt nicht mehr im Garten.
Sowas geht natürlich nur, wenn man klar und deutlich benennen kann, worum es geht. Also Häuflein oder Bächlein im Haus, angeeignete Gegenstände (sofern noch vorhanden), gegrabenes Loch im Rasen usw. Den geklauten und gefressenen Sonntagsbraten kann man nicht mehr vorweisen, da lässt sich nichts klar und deutlich benennen, also geht das hier keinesfalls. Ferner muss die Beziehung in Ordnung sein und es muss verstanden werden. Je neuer der Hund ist, je geringer die wechselseitige Kommunikation ausgebaut ist, umso schwieriger bis unmöglich wird ein solches Vorgehen. Gerade wegen dieser Schwierigkeit wird zu Recht davon abgeraten einen Hund nachträglich zu strafen.
Im Umgang mit Hunden gilt, wie immer im Leben, wenn man keine Ahnung von einer bestimmten Sache hat, sollte man besser die Finger davon lassen. Wenn sich meine beiden in die Wolle bekommen, gehe ich dazwischen. Mitunter halte ich einfach die Hand zwischen ihre Fänge. Das geht, es ist aber auch gefährlich und deshalb in keinem Fall zur Nachahmung empfohlen. So gibt es einige Dinge, die ich mache und auch machen kann, die ich aber nicht so ohne weiteres und generell zur Nachahmung empfehlen würde.
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Nochmal an alle Zweifelnden: es gibt in der Hundeerziehung nichts und keine "Methode", die 1:1 übernommen werden kann, soll, darf, muß....!
Da gibt es zum Einen Hunde, die lieber ins Platz oder auch Down "fliegen", statt umzukehren und zum HH zu eilen. Zum Anderen haben wir Hunde, die verlässlich an Ort und Stelle verharren (stehen bleiben) und, und, und.
Nun ein Wort b.z.w. meine Meinung zum Thema Strafen.
Da zähle ich zu den Weicheiern, weil ich diese "alten" Bestrafungsmaßnahmen, egal ob Jäger oder alte Schäferhundschule ablehne und aus Tierschutzsicht erniedrigend und unwürdig finde!Natürlich spricht nichts dagegen, den Hund ins Down zu schicken.
Aber den Hund noch über den Boden kriechen zu lassen...no Way!
Auch das Draufhauen u.s.w.- das sowas überhaupt noch erwähnt wird, enttäuscht mich ein wenig.
Das würde ich auch nicht beim Charakterstärksten Hund anwenden.Ich denke, jeder ist schonmal in einer Situation gewesen, die einen zur Weisglut bringt und auch ich gehöre zu denen, die emotional am Liebsten sonst was mit dem Hund getan hätte...
Kenne noch immer Leute, die einfach nicht von ihrem früheren Denken los kommen und entsprechend handeln. Das ist sehr traurig, wo es doch nun wirklich genug Leute bewiesen haben, dass man einen Hund auch ohne Schläge, Würger und sonst was vernünftig "erziehen" kann.Davon abgesehen gibt es tatsächlich Hunde, bei denen es ausreichend ist, wenn man seine Stimme benutzt, um ihm klar zu machen, dass sein kurz zuvor gezeigtes Verhalten unerwünscht war. Einer meiner beiden Hunde ist so ein Sensibelchen.
ZitatDer Ausschluss aus dem Rudel ist eine verdammt schwere Strafe für einen Hund. Da spielt die Rasse keine Rolle. Wenn ich den Hund also zeitlich begrenzt aus dem Rudel ausschließe, dann wird sich bei jedem Hund, auch bei deinem, eine Verhaltensänderung einstellen.
Dem muß ich dir recht geben, es ist eine harte Strafe, die auch ganz schnell nach hinten los gehen kann, wenn man es falsch macht, so, wie es mir schon passiert ist.
Hund ins Platz gelegt und 100m weiter gelaufen, gewartet (vielleicht 1 min), plötzlich erhebt sich Hund und rennt einem Reh hinterher.
Was habe ich gekonnt?Dazu sollte man viell. noch erwähnen: solche Strafen ziehen beim ersten Mal, beim zweiten Mal beeindrucken sie den Hund evtl. auch noch. Wird es ständig und wiederholt eingesetzt, gibt es auch Hunde, denen das Wurscht ist.
Habe es schon genügend bei anderen Hunden erlebt, die sehr dominant und Jäger aus Fleisch und Blut sind. Glaubt jetzt bitte nicht, dass sie keine Bindung zum HH haben. Im Gegenteil, wenn sie wieder in unserer Menschenwelt angekommen sind, kleben sie ihrem HH am Bein, wie eine Klette, sind gut abrufbar etc.Deshalb betone ich immer wieder, bitte nicht alles 1:1 übernehmen.
Es gibt nunmal tatsächlich Hunde, bei denen man es akzeptieren muß, dass sie nicht wie eine Maschine funktionieren, die immer alles unseren Vorstellungen entsprechend erfüllt!ZitatDas mit dem schlechten Gewissen ist so eine Sache. Hast du ein schlechtes Gewissen, wenn du die letzte Tafel Schokolade aufgegessen hast oder hast du dann eher Furcht vor den Folgen (Kind sauer oder "Waage spinnt mal wieder", was weiß ich big grin ).
Noch ein Wort hierzu: wir wundern uns manchmal, warum der Hund vermenschlicht wird....
Bitte nicht mit dem Menschen vergleichen. "Wir gehen doch auch nicht umsonst arbeiten." All solche Sprüche halte ich für Nonsens.Ob ein Hund ein schlechtes Gewissen hat? Es wird behauptet: nein.
Und dazu gehöre ich auch. Deshalb sollte man sehr vorsichtig damit sein, den Hund Stunden später für seine Missetaten zu strafen (Z.B. Schnauze ins Pfützchen tauchen---wenn das schonmal bei Jemandem funktioniert hat, darf er sich gerne äußern).L.G., Claudia
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Wahre Worte, WELSH-AUSSIE
Das Draufhauen u.s.w. ist alltäglicher als du denkst. Gerade deshalb ist es ja wichtig Alternativen zu benennen.
ZitatHund ins Platz gelegt und 100m weiter gelaufen, gewartet (vielleicht 1 min), plötzlich erhebt sich Hund und rennt einem Reh hinterher.
Was habe ich gekonnt?Stelle doch einfach mal die naheliegende Frage, was du falsch gemacht haben könntest. Du hast einen Hund abgelegt und dich so weit von ihm entfernt, dass er seine Chance "gefahrlos" nutzen konnte. Wäre mir zu heiß das Eisen. In so einer Situation will ich schon die Hand drauf haben und lege den Hund direkt bei mir ab. Du hattest gar keine Möglichkeit deinen Befehl durchzusetzen. In so einer Lage ist es immer besser gar keinen Befehl zu geben.
Richtig, Strafen ziehen nicht, wenn sie ständig und wiederholt eingesetzt werden, dann stumpft der Hund höchstens ab. Lob muss der Normalfall und Strafe die Ausnahme sein, dann wirkt sie auch. Natürlich muss Strafe auch angemessen sein, so weit wie möglich in einem Zusammenhang mit der Tat stehen und individuell angemessen sein. Strafe soll ja nicht um der Strafe willen erfolgen, sie soll eine Verhaltensänderung herbeiführen.
ZitatZ.B. Schnauze ins Pfützchen tauchen---wenn das schonmal bei Jemandem funktioniert hat, darf er sich gerne äußern).
Kein Hund macht ohne Not in die Wohnung. Stubenreinheit ist ein Kommunikationsproblem, mehr nicht. Hier ist aber der Hundehalter gefragt, nicht der Hund.
Sicher gibt es dumme Hunde. Im Zusammenleben mit dem Hund gibt es aber viel häufiger dumme Menschen
. Wer zu dumm ist sich einem Hund verständlich zu machen (das ist jedem hier schon einmal passiert), der sollte sich nicht wundern, wenn der Hund nicht gehorcht (wie auch?) sondern den Fehler bei sich suchen und ihn auch bei sich abstellen. Das gehört zu den vornehmsten Aufgaben eines jeden Tierhalters (Mücken, Zecken & Co mal ausgenommen
).
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Zitat
Stelle doch einfach mal die naheliegende Frage, was du falsch gemacht haben könntest. Du hast einen Hund abgelegt und dich so weit von ihm entfernt, dass er seine Chance "gefahrlos" nutzen konnte. Wäre mir zu heiß das Eisen. In so einer Situation will ich schon die Hand drauf haben und lege den Hund direkt bei mir ab. Du hattest gar keine Möglichkeit deinen Befehl durchzusetzen. In so einer Lage ist es immer besser gar keinen Befehl zu geben.
Habe ich schon gemacht und ich hatte zuvor auch erwähnt, dass ich falsch gehandelt habe.
Nur wenn du deinen Hund direkt bei dir ablegst, schließt du ihn auch nicht aus dem "Rudel" aus und somit verfehlt es doch den eigentlichen Sinn.
Es ging ja um die Bestrafung. -
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Da verstand ich dich wohl falsch. Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen, würde das auch außerhalb des Grundstückes gar nicht machen.
Was ich jedoch mache, wenn der Hund mal "eigene Wege geht" (muss nicht unbedingt zur Jagd sein, so ganz allgemein), verstecke ich mich. Ist nicht ohne Reiz, wenn ein völlig aufgelöster Jungspund kopflos an dir vorbeirast. Ich lasse ihn dann noch ein Stückchen in die Irre laufen ehe ich ihn zurückrufe. Das fördert das Achten auf den Rest des "Rudels" und auch das Komm.
Strafe draußen sind so Sachen wie Down und Anschiss oder Strafexerzieren (streng Bei Fuß in Verbindung mit Platz).
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Wenn ich mich verstecke, brauche ich ihn nicht rufen. Er findet mich immer, ohne dass er vorher vorbei saust.
Das zieht aber trotzdem super, weil er sehr an mir hängt.Wenn ich ihn wirklich mal strafen muß, dann kommt er trotzdem ins Down, Platz und er springt auch nicht auf.
Sonst fliegen mal kurz die Disc's und vor den Dingern hat er Respekt.
Aber generell nehme ich ihn für eine Weile an die kurze Leine und ich habe den Eindruck, dass er das viel "gemeiner" findet, als mal kurz vom " Rudel" ausgeschlossen zu werden (Frauchen kommt ja sowieso zurück, um mich wieder abzuholen).Gute Nacht,
Claudia. -
Klar, funktioniert auch nur bei den Jungspunden. Meine sind auch so weit, dass sie daraus ein doch ganz tolles Suchspiel machen. Darum mache ich das ja auch nur bei jungen Hunden. Will den erfahrenen Hund ja nicht mit einem Suchspiel für seinen Unsinn belohnen.
Leine ist natürlich auch eine gute Sanktionsmöglichkeit.
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Zitat
Leine ist natürlich auch eine gute Sanktionsmöglichkeit.
...wegen Bewegungseinschränkung. Ein Hund der gerne und viel läuft, um sein eigenes Ding zu machen, findet das nicht lustig, wenn er durch die kurze Leine eingeschränkt wird.
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Absolut nicht. Aber frei Bei Fuß gehen müssen ist für den auch ganz schön bitter
.
Mir liegt da noch etwas zu den "alten Methoden" quer. Ich weiß, was du damit meinst, da sind wir auch einer Meinung.
Allerdings habe ich die Übersetzung einen britischen Ausbildungsanleitung für Border Collies zum Hütehund. Ist sehr zu empfehlen, auch wenn sie aus dem letzten Jahrtausend, so aus den 1970ern, stammt. Dort steht sehr viel von Verständnis, Geduld und nicht überfordern, von der Seele und Empfindsamkeit des Hundes.
Die Haltung, na ja, andere Länder, andere Sitten. Aber lieblos kann man die auch nicht unbedingt nennen. Gut finde ich in dem Zusammenhang jedoch, dass davon abgeraten wird einen Welpen, der einmal als Hütehund arbeiten soll, in der Wohnung zu halten. Als Begründung wird angegeben, dass der Hund dann sozusagen "kurzsichtig" würde, weil er immer nur auf kurze Entfernungen zu gucken gewohnt ist (also nicht im pathologischen Sinne kurzsichtig). Deshalb soll er draußen leben.
Körperliche Strafe wird ein einziges Mal angesprochen und das in einer Situation, in der jeder Hundehalter tierisch sauer würde. Es ist aber auch nicht der Normalfall, dass ein Hund seinen Menschen angeht, kann man also getrost überlesen. Dann entgeht einem aber der ganz nette Kommentar des Übersetzers. Und ich denke auch, dass ein Mensch mit Hundeerfahrung dieses Problem, wenn er es denn überhaupt haben sollte, ganz anders und friedlich lösen wird.
Lassen wir den letzten Punkt mit der körperlichen Strafe einmal bei Seite, dann ist diese 30 - 40 Jahre alte Anleitung noch immer sehr gut. Dabei geht es gar nicht unbedingt um das 1 : 1 Nachmachen, dass das Unsinn ist, hatten wir ja schon. Es geht mehr um die Anregung zur gedanklichen Auseinandersetzung und Vorbereitung der einzelnen "Unterrichtseinheiten".
Auch in anderen älteren Schriften zur Hundeerziehung und -ausbildung wird mehr auf den Hund, die Geduld, die man haben muss, und das langsame Heranführen an die Aufgabe Wert gelegt als dass von "Folterwerkzeugen und -maßnahmen" geschrieben wird. Oft wird letzteres gar nicht erwähnt. Diese Dinge spielen sich auch mehr im Verborgenen ab. So in der Art: "Toll, dein Hund. Wie der gleich ins Down fliegt." "Ja, wir haben auch hart geübt aber er hat es schnell begriffen." "Oh, wie denn?" "Teleta..., äh, Telefon." (Handy ans Ohr gebunden und Befehl fernmündlich gegeben?
Wer's glaubt wird seelig, wer's nicht glaubt, kommt auch in den Himmel!)
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