Hund trotz Vollzeit-Arbeit ??
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Hallo zusammen!
Auf die Gefahr hin, dass ich mich an meinem zweiten Tag in diesem Forum unbeliebt mache, muss ich jetzt mal was sagen.
Erst zu meiner Situation: Ich habe das Glück, dass ich meine Hündin mit in die Firma nehmen kann und ich bin darüber sehr, sehr froh. Ich arbeite mitunter 60 Stunden in der Woche und lebe alleine, wenn meine Kleine nicht mitkommen könnte wäre das nie möglich gewesen. Ich habe auch Plan B, C und D falls das mal nicht mehr gehen sollte, bestehend aus lieben Freunden auf die ich mich immer verlassen kann, einem tollen Dogsitterdienst, den ich mir im Falle des Falles auch leisten könnte, sowie Kollegen die meine Hündin inzwischen auch mehr als ins Herz geschlossen haben.
Ich habe mir mein Leben lang einen Hund gewünscht und weiß wie schwer es ist darauf zu verzichten. Am Liebsten hätte ich einen Bauernhof und 20 Hunde (natürlich alle arme ungeliebte Wuffels die ich retten kann
), aber das geht nunmal nicht.
Trotzdem ich meine Emma mitnehmen kann finde ich es manchmal stressig einen Hund zu haben wenn man alleine und voll berufstätig ist. Nicht immer habe ich Lust nach einem 12 Stunden Tag noch durch den Wald zu latschen, der organisatorische Aufwand wenn der Hund mal krank ist ist enorm und wenn die Geschäfte hier nicht bis 22 Uhr aufhätten, hätte manchmal zwar Hundi was zu essen, aber ich nicht. Das Glück was ich jeden Morgen empfinde wenn Emma mir durchs Gesicht schlabbert ist es aber mehr als wert.
Trotzdem rate ich ganz klar jedem davon ab sich einen Hund anzuschaffen wenn er alleine ist und arbeitet, sofern er den Hund nicht mitnehmen kann. Und ich muss sagen, ich bin mehr als überrascht, dass ich hier tatsächlich Postings lese, in denen steht, dass es vertretbar ist wenn ein Hund den ganzen Tag alleine ist. Hallo??
Natürlich "geht das irgendwie" - was soll der Hund machen, sterben wird er davon nicht. Aber sollte es nicht eher darum gehen, ob es einem Hund GUT geht? Das sind Rudeltiere, sie sind so nicht glücklich, es kann nicht sein, dass man nur seine Freizeit mit ihnen verbringt und sie den ganzen Tag in der Wohnung lässt, auch wenn man dann am WE mit ihnen durch den Wald stromert. Ich bin ganz klar der Meinung, dass das nicht reicht.Und ich möchte hier mal eine andere Sichtweise einbringen:
Mein Ex hatte eine Hündin, die genauso gelebt hat. Sie war acht Stunden am Tag alleine, kam morgens und abends raus und am WE mal länger. Sie bekam gutes Futter, wurde gepflegt und geliebt, trotzdem fand ich das unter aller Sau. Als ich in die Beziehung kam habe ich mich sehr dafür eingesetzt, dass sie öfter betreut wird und habe sie manchmal mit in meine Firma genommen, aber den Großteil der Zeit war sie eben alleine Zuhause.
Eines Abends kam ich zu meinem Ex nach Hause und die Hündin lag in ihrem eigenen Erbrochenen, Kot und Urin unter dem Küchentisch. Sie hatte einen Darmriss und konnte kaum noch aufstehen. Vier furchtbare Tage später wurde sie aus einer Not OP heraus eingeschläfert. Keine Ahnung wie lange sie an diesem Tag da schon so lag.Das soll nicht heißen, dass ich meine Hündin nie aus dem Augen lasse. Dadurch, dass sie fast immer bei mir ist gehe ich auch mit gutem Gewissen mal bummeln oder ins Kino und lasse sie hier, aber nie länger als vier, fünf Stunden und nie mehr als ein, zweimal im Monat. Trotzdem kann sowas immer passieren und ich gebe niemandem die Schuld, aber das Risiko ist doch viel größer wenn ein Hund jeden Tag über viele Stunden alleine ist.
Ich würde mir das nicht verzeihen.
Ganz abgesehen davon, dass ich auch nicht glaube, dass ein Hund glücklich sein kann, wenn sein Mensch Vollzeit arbeitet und ihm nur seine Freizeit schenkt.LG,
Kitti (die hofft, sich jetzt keine Feinde hier zu machen) und Emma -
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@ Kitti
was für ein furchtbares Ende für die Hündin
Zu dem Titel habe ich schon genug geschrieben, vor allem zu dem langen - einhalten müssen -.
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liebe Kitti,
danke für diesen Beitrag. Ich sehs genau wie du (und hab das auch so ähnlich geschrieben), und ich würde mir wünschen, dass diese Einstellung nicht so exotisch wäre, sondern normal.
Klar hat man leicht reden, wenn man seinen Hund mit zur Arbeit nehmen kann, aber deshalb muss es auf der anderen Seite nicht verteidigt werden, wenn man eben "gezwungen" ist, seinen Hund 10 Stunden lang sich selbet zu überlassen.
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Zitat
LG,
Kitti (die hofft, sich jetzt keine Feinde hier zu machen) und EmmaHallo Kitti ( hm... *lach*)
.... ganz im Gegenteil :rose:
Ein sehr guter Beitrag. Schlimme Sache mit der Hündin
Grüße
Susanne -
Zitat
Hallo,
ich plane schon seit sehr langem die Anschaffung eines Hundes, da diese Tier für mich eine Faszination ausüben. Ich habe auch schon seit langem relativ regelmäßigen Umgang mit diversen Rassen (Boxer, diverse Terrier, Spinone Italiano, ...) und jedes Mal wünsche ich mir mehr und mehr einen eigenen Hund. Nun habe ich aber momentan folgendes Problem. Ich bin seit einer Weile wieder allein und gehe Vollzeit Arbeiten.
Kurz zur Info, so siehts momentan aus: Ich würde i.d.R. das Haus morgens gegen 8 verlassen und an ca. 4 Tagen in der Woche erst gegen 18-19 Uhr wieder nachhause kommen, an den Wochenenden hätte ich alle Zeit der Welt und am 5. Wochentag bin ich i.d.R. auch schon gegen 15-16 Uhr zuhause. Meine Wohnung ist ca. 90qm groß mit vielen offenen Räumen (es gibt z.B. zwischen Küche und Wohnzimmer keine Tür) und liegt am Stadrand einer Kleinstadt, keine 5 Minuten von der Wohnung findet man jede Menge Natur und "Gassimöglichkeiten" ohne Ende. Zudem habe ich einen Garten der allerdings einige Minuten von der Wohnung weg ist, also nicht direkt am Haus liegt. Vorallem in der Anfangszeit würde ich mit meinem Chef (stehe sehr gut mit Ihm) reden ob der Hund nicht mit auf Arbeit kommen könnte (vieleicht so 2x/Woche oder öfters). Meine Eltern wohnen ca. 5min entfernt und besitzen eine Gaststätte mit großzügigem Platzangebot auch drumherum, leider kann ich im Moment nicht sagen wie diese Zeit hätten, im Notfall hätte ich auch noch einen Nachbar der vieleicht in der Mittagszeit mal ne halbe Stunde Zeit hat.
Ich weis das es sich hier um bis zu 11 Stunden handelt wo der Hund allein wäre und das hat mich bisher auch eher davon abgehalten.
Zur Info noch: Ich liebäugle mit den Rassen: Labrador oder Leonberger, vorallem letzterer wird von Experten als ruhiger, besonnener Hund, der auch längere Zeit allein bleiben kann eingeschätzt.
Ich bitte um euren Rat und eure Tipps, denn beim "sehr vernünftigen" Betrachten der Situation hätte ich sonst frühestens zur Rente (so in ~ 40 Jahren) mal Zeit mir diesen Traum zu erfüllen.
Vielen DankHallo,
also offen und ehrlich gestanden fände ich persönlich 11 Stunden selbst mit Hundesitter wirklich zu lange für den Hund. Ich persönlich würde in dieser Situation von einem Hund abraten. Vielleicht ist es dir längerfristig möglich, dich beruflich zu verändern oder was auch immer - dann kann man noch immer darüber nachdenken, aber aktuell wäre das für den Hund eine Qual.
LG
Shalea -
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Hi Susanne und Jenja,
Danke für die Kommentare!
Ja, das Ende der Hündin war furchtbar. Ich kann immer noch nicht an die letzten Tage denken ohne zu heulen.
Ich wollte mal klarstellen, dass man sie nicht unbedingt hätte retten können wenn man dabei gewesen wäre, ein Darmriss ist ein furchtbare Sache die immer passieren kann.
Aber die Stunden, die sie vielleicht alleine in Panik und mit furchtbaren Schmerzen hier gelegen hat bis ich sie gefunden habe, das verdient kein Lebewesen.Und Jenja: was das einhalten angeht - diese Hündin ist permanent ein bisschen ausgelaufen, se tröpfelte so vor sich hin. Laut TA kann das gut daran gelegen haben, dass sie zulange einhalten musste.
Nur ein Grund mehr wieso ich der Meinung bin, dass das nicht geht...
LG
Kitti und Emma -
Ich habe, als ich mein Abitur so ziemlich durch hatte, ein Studium eingeplant. Also dachte ich, es wäre kein Problem mit einem Hund. Ich holte eine 3 Monate Alte Griechin zu mir, die zum Glück super alleine geblieben ist in den letzten Schultagen. Die Zeit zwischen Abitur und Anfang des Studiums (3 Monate) nutzte ich für die Erziehung und sehr viel Auslauf.
Von der Vermittlerin wo ich die kleine Princess her hatte gab es ein Notfall, ein Rüde, der seit der 2. Woche von der Mutter getrennt war. Ich nahm ihn auf (auch noch vor Beginn des Studiums) und wollte ihn Vermitteln. Leider habe ich niemanden für ihn gefunden und so hatte ich zwei Hunde, die super miteinander klar kamen.
Dann fing mein Studium an. Was vorher nie ein Problem war, dass Alleinebleiben wurde nun zum Problem. Die Hunde waren verwöhnt von der Zeit, die ich mit Ihnen verbracht hatte. Ich habe der Hunde (und mir) und mir zuliebe das Studium abgebrochen habe bis ich etwas anderes gefunden habe den Mann meiner Tante (diese hatte Psychische Probleme) gepflegt. Dort konnten meine beiden Hunde mit denen meiner Tante in einem 8er Rudel leben. Als meine Tante wieder fit war hab ich meinen Vater gepflegt und habe mich nebenbei damit beschäftigt, das Princess eine Allergie und Simba aufgrund dessen das er ab der 2. Woche keine Mutter mehr hatte Darmprobleme hatte
Da ich mich damit so ntensiv auseinander setzen muss, hab ich mich (mit meiner Mutter zusammen) selbstständig gemacht mit einem Hunde- und Katzenfutterladen.
Jetzt berate ich täglich andere Leute, wie es ihren Tieren besser gehen könnte. Und das Beste, ich kann meine Tiere mitnehmen, wenn ich möchte (obwohl sie mittlerweile sehr gut alleine bleibe) und habe morgens vor Eröffnung genug Zeit, mittags 2 Stunden Mittagspause und Abends auch noch richtig Zeit.
Mein Leben ist schön so wie es ist, obwohl die Hunde alle Pläne durcheinander gebracht haben und ich kann wieder beruhigt schlafen -
Ich habe ja auch schon Angst vor der Zukunft. Ich möchte, sobald ich nicht mehr von meinen Eltern abhängig bin (also nach meinem Studium) sobald es geht einen Hund haben. Da der Mensch aber auch von etwas leben muss, werde ich arbeiten gehen müssen. Und die meisten Berufe haben ja nicht unbedingt hundefreundliche Arbeitszeiten (sofern man nicht teilzeit arbeitet). Mache mir da auch schon sorgen, ob das gehen wird.
Ich habe die Diskussion leider erst jetzt entdeckt, nachdem schon 10 Seiten geschrieben wurden. Ich habe nicht alles gelesen und weiß daher nicht, ob das schon mal geschrieben wurde. Ich habe mal gehört und gelesen, dass Hunde kein Zeitgefühl haben, sprich: Sie wissen nicht ob jetzt 1 Stunde oder 4 Stunden vergehen.
Außerdem ist es doch so, dass Hunde viel schlafen/dösen.
(Nein, ich heiße es nicht gut, einen HUnd 8 Stunden alleine zu lassen, aber mich würde interessieren, ob das nun wahr ist, dass es dem Hund nicht auffällt, ob er nun 6 oder 8 Stunde alleine ist). -
Zitat
Außerdem ist es doch so, dass Hunde viel schlafen/dösen.
(Nein, ich heiße es nicht gut, einen HUnd 8 Stunden alleine zu lassen, aber mich würde interessieren, ob das nun wahr ist, dass es dem Hund nicht auffällt, ob er nun 6 oder 8 Stunde alleine ist).Also mein Hund ist regelmäßig 8 Stunden alleine und kommt damit wirklich super klar. Sie pennt die Zeit über. Das ist auch so wenn ich zu Hause bin und nichts los ist. Und das war auch schon so bevor ich sie so lange alleine lassen musste.
ABER: Sie weiß ganz genau wann ich nach Hause komme. Ich nehme sie immer auf Video auf wenn ich nicht da bin. Und ca. 30 Min. bevor ich nach Hause komme, gucjt sie öfter mal aus dem Fenster. Einmal bin ich bisher eine Stunde später gekommen und sie stand ununterbrochen am Fenster bis ich kam. Und das nicht weil sie raus musste (sie hat erst nachdem wir 20 Min. unterwegs waren was gemacht
), sondern weil sie eben wirklich weiß wann ich nach Hause komme.
Das war auch schon als Junghund so. Mein Freund war zu Hause und immer um die gleiche Zeit ist Kimba ins Badezimmer gegangen und hat gewartet - bis sie mein Auto gehört hat.
Also sie ht definitiv ein Zeitgefühl.
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Für Hunde ist die Zeit länger als für uns Menschen, bewußt in Eurer jetzigen Situation würde ich keinen Hund empfehlen, lieber 2 Katzen.
Mein TS Verein vermittelt Hunde nur bis 6 Stunden Alleine sein und da stehe ich auch voll hinter!Anders finde ich es wenn sich die Lebenssituation ändert, also der Hund unter guten Bedingungen angeschafft wurde und dann gibt es Zeiten (die man aber versucht wieder zu ändern) in denen dann mal sowas vorkommt.
Da denke ich ist es schon besser der Hund bleibt in seinem geliebten Heim und wird nicht ständig weitergereicht.Ja, ich hab gut reden, bei mir war es genau so
Es fand sich allerdings meist noch wer der Mittags mit ihm ging, aber das schlechte Gewissen trieb mich permanent um!Habt ihr denn evtl. die Möglichkeit, dass sich noch wer drum kümmert - tagsüber?
Wie schon erwähnt dürft ihr nicht außer acht lassen was noch alles zu erledigen ist, wie Einkaufen, Kochen, Haushalt etc... da ist man doch schnell ausgelastet und der Hund kommt dann noch mehr zu kurz.
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