Wie viel Beschäftigung für einen Hund von einem Jahr?

  • Hallo,

    ich brauche mal wieder Eure Hilfe. Mein Hund (fast ein Jahr alt, zumindest fast 100% Boxer) scheint mir total unausgelastet, aber ich bin mir nicht sicher ob es schon Überlastung ist. Sie findet nicht so recht zur Ruhe, möchte immer raus (in den Garten) und ist irgendwie immer aufgedreht - im nächsten Moment, sobald ich mal ruhig irgendwo sitze, setzt sie sich dazu und schläft in der Regel auch ganz fest.


    Unsere aktuellen Baustellen sind:

    - Leinenführigkeit (fast abgeschlossen - so wie es im Moment aussieht jedenfalls)
    - Bellen am Gartenzaun abgewöhnen
    - Rückruf (zur Zeit nicht, weil sie läufig ist und ohne Leine gehe ich da nicht mit ihr raus; sitzt auch schon sehr gut - trotz Läufigkeit übrigens, aber ich will kein Risiko eingehen).


    Unser Tagesablauf sieht in etwa so aus:

    - Morgens eine schöne, ganz entspannte Runde, in der Sie "Zeitunglesen" darf. Mal mit Leine, mal ohne, zur Zeit eben mit. Hier achte ich höchstens darauf, dass sie nicht mit mir, sondern wirklich ich mit ihr spazieren gehe. Länge zwischen 15 und 30 Minuten.

    - Mittags geht's normalerweise eine Runde in den Park, wo dann eine Mischung aus Training und viel Toben angesagt ist - circa eine Stunde sind wir dann insgesamt unterwegs (im Park so 30 bis 45 Minuten)

    Anmerkung: Zur Zeit geht es etwa 15 Minuten auf die Straße und ich tobe mit ihr dann im Garten nochmal so 15 bis 30 Minuten, bis sie gut ausgepowert ist.

    - Abends gehe ich nochmal eine Runde von 15 bis 30 Minuten, ein kleines bisschen Training streue ich da immer noch mit ein, aber nur wenig (mal Sitz, bei offline zwei oder drei Rückrufe und so weiter).


    Natürlich ist der Tagesablauf nicht immer gleich. Manchmal fahren wir ein kleines Stück Fahrrad (also sie nicht, sie läuft) - maximal zehn Minuten, wir haben vor etwa einem Monat langsam angefangen. Manchmal gehen wir zum See, aber die Dauer und die Intensität bleibt in etwa gleich. Selten, bei einem größeren Ausflug über Mittag fällt dann der abendliche Spaziergang weg.


    Ich schreib' schonwieder so viel, aber ich habe das Gefühl, das ist alles wichtig :schockiert: ...


    Zwischendurch mache ich nicht viel. Eigentlich ist mein Ziel, dass sie zwischen den "Einheiten" ruhig ist, aber wenn ich es schaffe, dass sie mal eine Stunde nicht wie wild vor der Haustür herumrennt, um in den Garten zu dürfen, ist das wirklich sehr gut. Auch darf ich mich nur nach einigen Diskussionen durch die Wohnung bewegen, ohne dass sie mitläuft.


    Keine Ahnung, ob ich das so recht herüberbringen konnte, was ich sagen will: Mein Hauptproblem ist diese fehlende Ruhe zwischendurch. Kann das an Unter-/Überforderung liegen oder will sie einfach nur unter Kontrolle haben, was überall passiert?


    Danke schonmal
    Susanne

  • Erstmal kommt dein Hund in die Flegelphase und testet seine GRenzen.

    Was die Auslastung angeht, so denke bitte daran, dass körperliche Auslastung das eine ist, geistige Auslastung das andere. Kopfarbeit ist für Hunde extrem wichtig, macht zufrieden und powert aus.

    Ich denke schon, dass dein Hund sicherlich Freude daran hätte, vieles zu lernen und einzusetzen. Gleichzeitig muss man aber einem Hund Ruhe geben, heißt daheim auch mal zwangsschlafen legen, wenn der Hund nur noch hibbelt, zum Beispiel in einer Hundebox. Ansonsten Hund ignorieren.

    Überleg dir mal Suchspielchen, die machen schön müde. Ansonsten wäre evtl. eine Hundesportart für euch geeignet.

  • Hallo Susanne,

    ich schließe mich im Großen und Ganzen Schopenhauer an und würde Dir auch Kopfarbeit vorschlagen.
    Außerdem halte ich es für wichtig, dass Hunde auch langsames Arbeiten lernen. Fast überall wird man ja sonst auf Schnelligkeit getrimmt (Agility, Parcoursarbeit usw.).
    Langsames, konzentriertes Arbeiten ist für viele Hunde - gerade auch die jungen - sowohl körperlich als auch geistig enorm anstrengend, fördert nebenbei die Konzentration und ... macht müde.

  • Spontan fällt mir als Beispiel Intelligenzspielzeuge ein. Normalerweise sind die so, dass ein Hibbelhund da gar nichts bewirkt. Hund muss ruhig, langsam und überlegt an die Sache dran gehen :)

    Oder Fährte wäre auch langsam denk ich -> Hund muss konzentriert sein, sonst verliert er die Fährte und es gibt nix ;)

  • Mit Bandit mach ich ZOS , außerdem arbeite ich intensiv an der Impulskontrolle.

    Von diesen Spielzeugen bin ich nicht so der Fan, ich arbeite lieber aktiv mit Hundi zusammen :D

    Zu wenig machst du auf keinen Fall, ich finde das Programm für einen 12 Monate alten Hund schon ordentlich .
    Ich hab nicht so viel gemacht und deutlich gemerkt, dass der Hund gerade in diesem Alter viiiiel Ruhe brauchte um alles Erlebte zu verarbeiten und ausgeglichen zu bleiben !

  • Hallo Susanne

    Ich habe einen 17 Wochen alten Rotti :D
    Wenn der total überdreht draussen rumrennen will, gibt es bei mir nur eines.
    Wir setzten uns vor ein Geschäft, z.bsp Aldi/ Lidl und wie die alle heissen.
    Und dann muss er ruhig sitzen und darf sich nach einiger Zeit zum Anfang nach 1min hinlegen. Das machen wir dann ca20-30min bis er wieder runtergekommen ist :D
    Zum Anfangen haben wir es kürzer gemacht und es jedesmal beendet, wenn er ruhig wurde. Hat auch den Vorteil er lernt versch. Geräusche/ Gerüche kennen, Einkaufswagen, schreiende Kinder usw.
    Danach gehts nach Hause, kannst mir glauben der schläft danach selig in seiner Kiste :lol:

    Hoffe dass es Dir ev auch hilft. :smile:

    Lg Sabrina und Wuffi von Buster

  • Ich denke, was in Richtung Nasenarbeit wär vielleicht was für euch. Musst mal austesten, wie sie dabei ist, ob ruhig oder aufgedreht.
    Lass sie einfach mal Leckerchen suchen, geht auch in der Wohnung (bei dem Sauwetter...).

  • Hallo Boxis und Willkommen in meiner Welt ;)

    ist bei uns genauso wie Du es beschreibst - wir haben einen ähnlichen Tagesablauf.

    Wir versuchen das körperliche und das geistige Training gut auszugleichen, so das es sich die Waage hält. Wobei geistig mir auch immer etwas schwerer fällt.

    Das mit dem Runterkommen, klappt seit einiger Zeit ganz gut - warum? keine Ahnung! Es geht seit dem heißen Sommer einfach... Manchmal schnappt er sich nach dem Spaziergang noch sein Kuscheltier und tobt damit rum, aber nach 5min ist damit meistens Schluss und er haut sich hin.

    Allerdings ist es bei uns auch so, dass er mir permanent nachrennt, wenn ich den Raum verlasse. Dann kommt er auf seine Decke und fertsch.

    Ignorieren hilft oft ganz viel - Du schreibst ja selbst, dass es klappt, wenn Du Dich auch ruhig hinsetzt.

    Probier mal noch ein wenig ruhige Dinge aus - auf ne Bank setzen und Hundi muss ruhig bleiben, Suchspiele, Fuß laufen und andere Gehorsamübungen an öffentlichen Plätzen sind irre anstrengend...

    Bin sicher Du bist auf einem guten Weg!

  • puh, ja einjährige sind anstrengend : )

    ich habe mich mit meiner hündin sehr viel spielerisch draußen beschäftigt. anfangs habe ich auch spielchen in der wohnung gemacht. das habe ich bei ihr aber (bis auf in krankheitsfällen) ziemlich schnell wieder eingestellt. sie kam dann in der wohnung nicht mehr zur ruhe und hat nach entertainmend verlangt.

    wir haben freies fuss gehen gerne durch slalom-laufen zwischen bäumen geübt. oder auch sitz-bleiben mit ball werfen verbunden...dieses "zum affe machen" hat den vorteil das du weniger leckerlis brauchst, da der hund ja gerne spaß mit dir zusammen hat!

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