Mein Hund nimmt mich nicht ernst!

  • Zitat

    Ich hab mir auch schon mal überlegt, ob ich mein Verhalten IM Haus ihm gegenüber ändern sollte (ich geh schon ein paar Mal am Tag zu ihm und er wird mal gestreichelt, rede hin und wieder mit ihm wenn er neben mir liegt usw) Vielleicht gebe ich ihm dadurch auch so viel Selbstbewusstsein, dass er dann nach draußen mitnimmt


    Du bemühst dich viel zu sehr um ihn, er hat überhaupt keine Veranlassung, auf dich zu achten und dich ernst zu nehmen, weil du dich nicht so verhälst.


    Gib ihm nicht 20mal ein Kommando, sondern handle deutlich und nachhaltig.

  • Zitat

    [ Im privaten Umfeld würd ich ihn jammern lassen (oder wenn wir alleine wären) aber im Restaurant ist es mir durchaus unangenehm und ich verusche automatisch permanent ihn zur Ruhe zu bringen.


    Und genau das merken Hunde sehr schnell ;) Natürlich ist das peinlich, wenn ein motzender Hund unterm Tisch liegt und alle Leute dich anstarren. Mach dich davon frei. Es ist halt so, der Hund muss es lernen oder zu Hause bleiben. Kinder weinen auch mal oder machen Lärm wenn sie mit Essen gehen. Das ist so. Kannst ja dem Nachbartisch kurz zurufem, dass ihr trainiert. Die meisten haben dafür Verständnis.


    Gerade weil es ja wo anders leise geht, zeigt, dass es dein Verhalten ist, was er zum Anlass nimmt Radau zu machen. Er merkt, dass du mit deinen Gedanken bei ihm bist. Und er schafft es ja immer wieder, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.


    Zitat

    Von Frusttoleranz wurde bei dem Seminar in der Hundeschule auch gesprochen und ich muss sagen, dass es auch quasi seit dem ersten Tag so war, dass er 99% im Mittelpunkt stand, weil ihn alles und jeder liebt.


    Das ist auch so ein Punkt. Du musst deinen Hund nicht den ganzen Tag ignorieren, aber wenn er immer im Mittelpunkt steht, kann man nicht verlangen, dass er es im Restaurant nicht auch will.


    Kopf hoch, man bekommt das hin. ;) Dauert nicht mal so lange, Ich hab das auch alles durch, nur noch ne Runde schlimmer. Wenn ich auf dem Spaziergang kurz stehen blieb, war das schon ein Grund ins Kreischen zu fallen.

  • Noch was dazu:


    Mein Hund bekommt in regelmäßigen Abständen Rohfutter, dabei auch mal ein Knochen.


    Wenn er einen Knochen hat ist es in letzter Zeit vermehrt so, dass er knurrt wenn man ihn nur ansieht damit. (Nur beim Knochen, bei sonstigen Kauartikeln oder Trofu/DoFu nicht). Er wird richtig böse, wenn man sich nur auf 3-4 Schritte nähert, knurrt richtig angsteinflößend.
    Mir wurde gesagt, dass ich Knurren nicht unterbinden soll, aber es auch nicht dulden soll, dass er sein Futter gegen uns verteidigt.


    (Nebenbei: wir nehmen ihm niemals was weg, aber ich finde es wichtig, dass ich es für den Notfall ohne Probleme KANN)


    Ich habe mich so verhalten: ging zu ihm hin, hab seinen Knochen nicht angesehn und im ruhigen Ton gesagt "is gut, alles in ordnung" eben beruhigend auf ihn eingeredet. Bisher hat er dann immer aufgehört zu knurren und ich bin dann wieder gegangen und hab ihn in Ruhe gelassen.


    So beim letzten Mal wurde es trotzdem immer schlimmer, so richtig mit Lefzen hochziehen und immer lauter knurren. Das wollte ich auf keinen Fall dulden und hab dann laut "Aus" gesagt - er hat den Knochen nicht losgelassen, also hab ich ihm den Kiefer aufgedrückt (leicht) und den Knochen rausgenommen. Da wär er mich um ein Haar angegangen. So habe ich meinen Hund noch niemals erlebt. Als Reaktion darauf hab ich ihn lauthals rausgeworfen und die Tür zugemacht.


    Ebenso reagiert er, wenn ein anderer Hund in der Nähe ist und er ein Spielzeug/Futter hat.


    Das Verhalten zeigt doch auch, dass er uns/mich nicht als "Chef" wahrnimmt, oder es zumindest stark in Frage stellt oder?

  • Also, zu aller erst: Dein Hund ist ein Flegel! Heißt er ist im vollen Flegelalter (pupertierend) und testet all seine GRenzen. Diese Zeit ist hart und anstrengend. Und geht vorbei!


    Wichtig ist, dass du dich durchsetzt. Heißt, wenn erfiebt etc. und zu anderen Hunden will, darf er das nicht. Denn dann bekommt er für den ganzen Radau nur was er will. Er lernt, mache ich radau, darf ich zum anderen Hund. Er sollte aber lernen, sitzen, warten, FRauchchen anschauen, spielen gehen.


    Tja, wie kommt man da hin. Nun, es gibt viele Wege, ich sage dir meinen. Nimm ruhig Futter, kein Hund arbeitet gerne für einen Nuller. ich hab auch so einen Hund, der für Futter alles tut. Wichtig dabei ist, das Lecki gezielt einzusetzen und nicht zu verschenken. Lob gibt es nur, für das was in deinen Augen gut war. Und manchmal muss man auch bestechen. Auch kannst du mit einem Ballspielzeug arbeiten.


    Bring deinem Hund daheim den Blickkontakt bei. Dazu hälst du Futter zw. deine Augen sagst ein Guckkommando und schaut dein Hund hoch, kommt das Lecki. das übst du einige Tage, dann kannst du die Hand weglassen und nur noch mit dem Wort weiterüben. Immer wenn dein Hund dich auch zufällig anschaut, gibt es was.


    Dann übe viel unterwegs Grundgehporsamsübungen, gerade wenn keine Ablenkung da ist. Arbeite viel mit deinem Hund. Übe das, was du tun willst, wenn ein anderer Hund da wäre.


    Und wenn das gut klappt, kannst du solangsam auch das Programm bei anderen Hunden einsetzten. Du siehst einen anderen HUnd? Ok, geh etwas zur Seite, lass deinen Hudn sitzen und dich anschauen. Das lobst du mit Futter, immer wieder, so lange, wie dein Hund das alles aushalten kann. Fängt er aber an Theater zu machen, gibt es nichts! Auch nicht, wenn er sich wieder hinsetzt, sondern erst, wenn er es einigermaßen drauf hat. Du kannst als Ansporn das Futter in die Faust nehmen und vor die Nase halten. Auch kannst du das Spielzeug halten und so die Spannung aufbauen. Du bist interessant!


    Anschließend wird feste gelobt. Übe das oft und viel und zur Not, halte den Hund am Geschirr fest. Bist du angespannt, merkt das dein Hund.


    Was das Restaurant angeht, so bringe deinem Hund ein gutes PLatzkommando bei. Daheim eine gute Übung vor dem Futter geben. Der Hund bekommt nur sein Futter, wenn er was macht. Auch den Kauknochen. Bitte das Kommando auflösen nicht vergessen.


    Im Restaurant nimmst du Leckis mit und legst den Hund unter den Tisch. Da gibst du ab und an ein Lecki nach unten. Immer wenn er gut liegt. Da ich einen allrgischen Hund habe und er aber Kartoffeln fressen darf, geben wir oft was von unseren Pommes ab. haben auch schon Pommes extra bestellt. Ist zwar nicht topgesund, aber egschadet hats bis heute auch nicht. Und für Pommes tut mein Hund alles. Immer wieder ein lecki nach unten. So lernt der Hund immer mehr, wie er sich richtig verhalten soll, bis zu dem Tag, wo er es einfach kann.


    Am Anfang haben wir uns in ruhige Ecken gesetzt. Keine Decke, kein Kauknochen, den kann ma ja verteidigen. Unser Hund ist sehr groß, und ich bin immer stolz darauf, wenn wir im Gasthaus gehen und die Leuten sagen:"UPs, da war ja ein Hund!" Ist mir das Lokal aber wirklich zu voll oder zu viele Hunde da, geh ich nicht rein.


    Was das Knurren des Kauknochens angeht, so fange an zu tauschen. Warum sollte der Hund den Knochen wieder hergeben? ich nehm dir ja auch nicht deinen Teller weg! Mach das mal bei einem pupertierenden 14jährigen Jungen und er springt dir ins Gesicht, wenn du ihm das Lieblingsessen wegnimmst! Akzeptiere das Knurren und geh einfach weg. Besser er knurrt, als er beißt. Wie gesagt, bringe was zum Tauschen, evtl. einen anderen Knochen.


    Mein Hund verteidigt ihr Spielzeug und Futter auch vor anderen Hunden. Es liegt in ihrer Natur. Da kommt Futter und Spielzeug rechtzeitig weg. Bitte da auch tauschen.


    Und wenn dein Hund mal sich voll daneben benimmt, muss auch mal ein Nein kommen und der Hund merken, dass grad was gar nicht ok ist.

  • @ Schopenhauer:
    Aber wie is es wenn ich ihm mal ganz dringend was wegnehmen muss (aus welchen Gründen auch immer) und grade nix zu Tauschen da ist und WAS soll ich noch aufbieten dass es wert ist den leckeren frischen Kalbsknochen links liegen zu lassen?


    Mein Hund verteidigt ja nicht nur sein Futter und Spielzeug gegen andere Hunde: Wir waren bei ner Freundin eingeladen. Sie hat zwei Hunde. Es war warm und sie hat für alle ein Stück gefrorene Hundwurst spendiert, für ALLE. Meiner war zuerst fertig und machte sich sogleich auf den Weg in Richtung der anderen beiden um diesen das abzuluxen. Wie spielen am See apportieren mit meinem und zwei anderen Hunden. Meiner holt seinen Ball aus dem Wasser kommt ans Ufer, dort steht ein anderer Hund mit seinem Ball im Maul und was macht mein Hund? Geht den anderen an um an seinen Ball zu kommen (obwohl er selbst einen hat).


    Ist es nicht vielmehr so, dass er es "mir überlassen" soll, wer wann welches Spielzeug und Futter bekommt? Verteilung der Ressourcen ist doch wohl Chefsache, oder? :???:

  • Zitat

    @ Schopenhauer:
    Aber wie is es wenn ich ihm mal ganz dringend was wegnehmen muss (aus welchen Gründen auch immer) und grade nix zu Tauschen da ist und WAS soll ich noch aufbieten dass es wert ist den leckeren frischen Kalbsknochen links liegen zu lassen?


    Bin zwar nicht Schopenhauer, aber ich schreib trotzdem mal was dazu. Hast du mal versucht, den leckeren frischen Kalbsknochen deinem Hund nicht zu überlassen, sondern das Ding beim Fressen festzuhalten? Sobald Hund knurrt, Knochen wegnehmen und Raum verlassen. Er darf an dem Knochen nur kauen, wenn er sich anständig benimmt. Damit verwaltest du das Essen. Ich würde ihm den vorerst nicht vollständig überlassen, gerade schon deshalb nicht, weil er dich angehen könnte.
    Zum Thema dringend was wegnehmen würde ich dafür sorgen, dass eben immer was zum tauschen da ist! Was Besseres fällt mir da grad auch nicht ein (meiner hat allerdings selbst in der Pubertät nie so drastisch Ressourcen verteidigt).


    Zitat

    Mein Hund verteidigt ja nicht nur sein Futter und Spielzeug gegen andere Hunde: Wir waren bei ner Freundin eingeladen. Sie hat zwei Hunde. Es war warm und sie hat für alle ein Stück gefrorene Hundwurst spendiert, für ALLE. Meiner war zuerst fertig und machte sich sogleich auf den Weg in Richtung der anderen beiden um diesen das abzuluxen. Wie spielen am See apportieren mit meinem und zwei anderen Hunden. Meiner holt seinen Ball aus dem Wasser kommt ans Ufer, dort steht ein anderer Hund mit seinem Ball im Maul und was macht mein Hund? Geht den anderen an um an seinen Ball zu kommen (obwohl er selbst einen hat).


    Dann würde ich dafür Sorge tragen, dass es zu solchen Situationen nicht mehr kommen kann. Bei der Situation mit der gefrorenen Hundewurst würde ich den Hund, bevor er die Wurst bekommt, mit der Leine sichern. Hat er seine gefuttert, kann er nicht weg, um den anderen ihre streitig zu machen.
    Generell bin ich gegen Spielzeug, wenn mehrere Hunde zusammen sind. Aber wenn meiner in so einer Situation einen anderen Hund angeht, um an dessen Ball zu kommen, würde ich solche Spiele grundsätzlich erstmal vermeiden und an einem wirklich sicheren Abbruchsignal arbeiten, damit der Hund in dem Moment in seinem Tun unterbrochen werden kann.


    Zitat

    Ist es nicht vielmehr so, dass er es "mir überlassen" soll, wer wann welches Spielzeug und Futter bekommt? Verteilung der Ressourcen ist doch wohl Chefsache, oder? :???:


    Eigentlich schon... aber so wie ich das lese, hatte er bislang auch die Möglichkeit, solche Sachen selbst zu regeln. Sorg dafür, dass er dazu nicht mehr die Gelegenheit bekommt. Ich denke, dann wird er auch verstehen lernen, dass du derjenige bist, der das bestimmt.

  • Da gibt es doch gar keine Diskussion. Wenn ich meinem Hund das Futter wegnehme, dann hat er das zu dulden. Punkt.


    Allerdings darf er natürlich etwas dazu sagen. Meinungsfreiheit steht ihm zu. Das muss aber nicht unbedingt von Vorteil sein, insbesondere, wenn man eine schwache Position hat.


    Beispiel: Um meine Hündin zu Fressen zu animieren, senke ich meinen Rüssel tief in ihre Schüssel und schmatze vernehmlich. Sie stört das nicht weiter, aber mein Rüde knurrt dann und zieht auch die Nase leicht kraus. Verbuche ich unter Meinungsäußerung, auch dann, wenn wir Schnauze an Schnauze gegenüber stehen und den "Kampf" mit den Augen austragen. Als mich meine Frau jedoch heute unterstützte, musste ich sie wegschicken, weil die Nase doch etwas sehr kraus gezogen wurde (deutlich mehr als bei mir). Klar habe ich geringfügig vorher den Rüden auf den Pott gesetzt. Dennoch, solche Scherze behalte ich in Zukunft besser mir vor (war auch eine Ausnahme von Seiten meiner Frau).


    Damit kein falscher Eindruck entsteht: Der Hund war noch weit entfernt vor unüberlegten Handlungen. Man muss diese aber nicht provozieren, zumal meine Frau sonst mit beiden Hunden keine Probleme hat.

  • hab das jetzt n Weilchen nur mitgelesen, habe den Eindruck, dass sich da immer mehr aufbaut.


    Ich hasse diesen Satz, aber für mein Empfinden brauchst du nen Trainer, der mit dir grundlegende Dinge VOR ORT durchgeht.
    Ich vermute, dass deine Körpersprache wahrscheinlich viel zu zögerlich ist - und du wahrscheinlich in vielen Dingen nicht konsequent genug bist, so dass dein Hund sich alle diese Dinge rausnimmt - von der Pubertät mal abgesehen.


    Eigentlich müsste mal dein kompletter Umgang mit dem Tier durchgecheckt werden. Sonst doktern wir hier immer wieder an einzelnen Dingen rum, wo aber meines Erachtens irgendwo GRUNDLEGEND der Wurm drin ist.


    P.S.
    Eine Idee, wie wir dir ggf. helfen könnten: Hast du jemanden, der sowohl Dich als auch den HUnd FILMEN kann, wenn es um diese Knochengeschichte geht? Auf nem Video sieht man ggf. mehr als wir durch deine Beschreibunge wahrnehmen können.


  • Ja wir waren ja schon mal auf einem Seminar im Mai 2010, dort wurde unser Umgang miteinander beobachtet und von ca. 10 Hundetrainern analysiert. (In einer Art Diskussionsrunde)


    Raus kam ja dabei, dass ich meine Hund zu sehr um Dinge "bitte" anstatt konsequent zu sagen "So und nicht anders!"


    Mir wurde dort ja der Tipp gegeben mich ihm konsequent in den Weg zu stellen, ihn nicht mehr so stark in den MIttelpunkt zu stellen (was gar nicht so einfach ist, weil er egal wo wir hinkommen allein schon bei den Mitmenschen der Star ist - bsp. Eltern, Schwiegereltern, Nachbarn usw)


    Gerade am Wochenende wollte er (angeleint) fiepend und hüpfend zu einer Bekannte hinziehen. Ich hab ihn nicht gelassen, also kam die Bekannte auf uns zu, ich hab sie gebeten, ihn nun nicht zu streicheln und in Ruhe zu lassen und sie fragte mich total empört "Warum? Was soll das?"


    In meinem Umfeld ist es völlig normal das der süße, liebe (JA SO KANN ER AUCH SEIN :D ) Hund geknuddelt und bespasst wird, egal wo er auftaucht.
    Ich kämpfe da so ein bisschen gegen Windmühlen :/


    Möglicherweise liegt der Grund des ganzen auch in der Welpenzeit. Wir waren in einer Welpengruppe nach Animal Learn, dort hat man mir einfach beigebracht den Hund positiv zu bestärken und ist kaum auf Grenzsetzung mit uns eingegangen.


    Bei einem Treffen mit unserer Züchterin meinte diese nach dem sie unseren Umgang eine Weile beobachtet hat zu mir: "Komm doch mit ihm mal zu uns in die Unterordnunggruppe (Ihre Schwester hat ne Hundeschule), ich glaube..... so ein bisschen Unterordnung tut DEM ganz gut" =)


    Im Grunde weiß ich, dass ich mich einfach durchsetzen muss und konsequent sein muss. Es hapert lediglich an der Umsetzung :/

  • Hallo Aussie1987,


    ich hab ja auch nen Aussie-Rüden und wenn du dir mal den Spaß machst, meine alten Beiträge hier im Forum ab Mitte 2008 zu lesen, dann wirst du sehen: kennisch allet! :headbash:


    bis auf das Ressourcenverteidigen, das hat er ausgelassen...


    Ich gehe jetzt mal nicht auf deine ganzen Schwierigkeiten ein, denn deine Überschrift zu diesem Thread zieht sich durch alle deine Posts wie ein roter Faden: es stimmt, dein Hund nimmt dich nicht ernst.


    Was meinen Hund betrifft, so wars bei ihm exakt genau so!


    ich zähl mal auf, was bei mir und meinem Hund alles schief gelaufen ist:
    - vom ersten Moment an völlig übermotiviert gewesen (also ich)
    - zu wenig Grenzen gesetzt in der Welpenzeit
    - es war eine einzige Achterbahnfahrt - himmelhochjauchzend und zutodebetrübt. In einem Moment stolz auf meinen Hund, im nächsten Moment eine WUT auf meinen Hund, dass ich ihn am liebsten, na ja das sag ich mal lieber nicht. Dieses Wechselbad der Gefühle in schlimmsten Zeiten TÄGLICH
    - zu viele Bücher gelesen
    - zu viele Konzepte VERSUCHT, umzusetzen
    - ich wollte zwar immer konsequent sein, schaffte es aber nicht
    - hab mich belatschern und beeinflussen lassen
    - hab nicht auf mein Bauchgefühl gehört (ich hatte sowas gar nicht!), sondern immer nach dem Leitfaden gesucht,
    - allgemein zu viel nachgedacht, ausgetüftelt, interpretiert, ausprobiert usw.


    kurzum: ich hab mir und meinem hund das Leben unnötig schwer gemacht. Das ging wirklich ewig so und ne Menge Leute mussten unter meinem Gejammer sehr leiden :ops:


    Jetzt ist mein Hund 2,5 Jahre alt und ich bin der Meinung, dass ich ihn ganz gut hingekriegt habe. Im letzten halben Jahr haben sowohl ER wie auch ICH einen gewaltigen Sprung gemacht - wir sind beide irgendwie gelassener, ruhiger, souveräner geworden. ich habe endlich richtig Spaß an meinem Hund (ohne Witz, ich dachte ne Zeitlang, dieser Hund sei eine Strafe für irgendwas, das ich in einem vergangenen Leben verbrochen haben muss) - wir sind zusammengewachsen. Klar gibts noch Baustellen, aber meine Einstellung ist ne ganz ganz andere, deshalb klappt so einiges jetzt besser.


    Es ist wirklich keine Floskel: hör auf dein Bauchgefühl! Was deine Verwandten betrifft: setz dich durch! Dein Hund, deine Regeln! Sei stark und demonstriere deinem Umfeld wie auch deinem Hund, dass du die Sache im Griff hast! Dein Hund macht all diese Sachen aus einem Grund: weil er es kann! Wenn du es zulässt, wird er es immer ausnutzen. Es ist ein Aussie, noch dazu ein Schnöööösel. Lass ihn auch mal links liegen! Denk dir: pöh, hab ich doch nicht nötig, mich von DEM fertig machen zu lassen! Geh nicht auf seine Spinnereien ein, schränke ihn allgemein mehr ein, denn sonst schränkt er dich immer mehr ein!


    Was dieses Knurren angeht, wenn er nen Knochen hat: ich finde den Tipp mit dem Festhalten gut! Mich anknurren, nur weil etwas gefressen wird, also das geht gar nicht, hätte mein Bela sowas gemacht, dann hätte ich ihm aber den Marsch geblasen. Vor mir hat er nichts zu verteidigen, vor anderen Hunden ist es was anderes. So einen Knochen kann man auch gut benützen, um Kommandos wie NEIN und AUS zu trainieren. Wenn er auf Kommando nen Knochen ausgibt, na dann kann er ihn auch wiederbekommen (oder was besseres bekommen). Das sollte er lernen...


    Nur die Ruhe, das wird alles! ;)

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