Streß Panik wenn Herrchen schlafen will

  • Moin,

    gut, das Du das Teletakt nicht ausprobiert hast, denn damit kann man so etwas nicht vermitteln. Es geht ja hier nicht um Meideverhalten.

    Dein Hund hat große Angst..... und, das Sicherste scheint mir, eine völlige Ignoranz seines Verhaltens zu sein. Kein Eingehen, kein Liebkosen, kein Trösten - sich in den Situationen in denen er sich so verhält.

    Ich hab das so oft erlebt, das Hundehalter sagen, mein Hund fürchtet sich so.... und das sie selbst, dies Verhalten unbewusst fördern. Trösten vermittelt dem Hund eben genaus das Gegenteil von dem, was wir Menschen glauben, das er daraus lernt. Wir meinen "is nicht schlimm" aber der Hund lern "es muss schlimmer sein, wenn Herrchen sich so benimmt".

    Und manchmal dauert es lange bis der Hund lernt, das es "normal" ist, wenn es gewittert. Mein Diego hat auch Angst bei Gewitter..... da sucht er sich das allerkleinste Loch, während Malik entspannt weiter pennt.... und ich sorge dafür, das die Kinder Diego eben nicht trösten, ablenken oder anders beschäftigen. Er nimmt in solchen Momenten nicht mal sein allerliebstes Lieblingsleckerlie an..... no way. Also wird er schlicht nicht beachtet und sooooo ganz langsam lernt er, "Hey - es passiert mir nichts, wenn es da draußen laut wird".

    Vielleicht magst Du Dein eigenes Verhalten einfach mal auf solch "verkehrtes Lernen" überprüfen und konsequnet versuchen, dies Verhalten zu ignorieren. Also, Wassernapf weg stellen, so das er nicht gekickt werden kann, kein Streicheln, kein Trösten, sondern einfach sachlicher ruhiger Ton "alles okay Jungs" und das wars dann. Das dauert sicher noch viele Gewitter lang..... aber meiner Ansicht nach ist es das Einzige was dauerhaft hilft.

    Liebe Grüße
    Sundri

  • Zitat

    Hat einer von euch den Hund schonmal aus dem Bett geschmissen :???:

    Der schläft neben dem bett auf seinem Hundekissen nicht im bett das er nicht ins bett darf wurde ihm im zarten welpenalter schon beigebracht

  • Zitat

    Alte Hunde können durch verminderte Seh- und Hörfährigkeit auch unsicher werden und Ängste entwickeln.

    Das Alter hab ich erst jetzt so richtig entdeckt!

    Und da hat Steffi völlig Recht - auch ältere Hunde haben genau wie wir Menschen Probleme mit Durchblutungsstörungen im Gehirn, mit Alzheimer und Demenz. Verbunden mit körperlichen Einschränkungen (Arthrosen, Alterserscheinungen, Schwerhörigkeit, Blindheit, etc.) kann das zu ausgeprägten Verhaltensstörungen führen - diagnostisch ist das schwierig zu fassen, therapeutisch ist es ebenfalls recht schwierig anzugehen.

    oft bleiben einem nur "Versuche" um solche Zustände zu verbessern.

    Wenn Dein Hund seit 15 Jahren ein zunehmendes Angstproblem hat, wundert es nicht, dass diese Problematik sich im Alter - wo jede Änderung zu Verwirrung beim Tier führt - so dramatisch verstärkt.

    Auch, wenn keine körperlichen Beschwerden festgestellt werden können, wäre ich versuchsweise mal dafür, für einen gewissen Zeitraum ein verträgliches Schmerzmittel zu geben - ein alter Hund, dem nichts weh tut, ist seltener, als ein Lottogewinn. Mit Schmerzmittel könnte man austesten, ob ihm dieses ein wenig "Streß" nimmt und es ihm damit etwas besser geht.

    Ansonsten gibt es noch das medikament Karsivan - was ganz allgemein die Durchblutungssituation verbessert - oft hilft das alten "tüdeligen" Hunden. Den TA mal drauf ansprechen.
    Auch ein guter THP kann auf altersbedingte Verschlechterung der Hirnleistung Einfluss nehmen - nicht heilend, aber lindernd.

    Hier im Forum gibt es den "Club der Altenpfleger" - da sind lauter Leute mit alten Hunden versammelt, die ähnliche Probleme mit den Hunde-Senioren und ihren Besonderheiten haben. Vielleicht magst Du da mal reinlesen.

    LG, Chris

  • Oh, das mit dem Alter hab ich glatt überlesen..... da hilft ignorieren natürlich gar nicht, derweil es um etwas anderes gehen muss, sorry.... wer lesen kann, ist klar im Vorteil ;)

    Nichts für Ungut
    Sundri

  • Zitat


    Tiertrainer/pyschologe
    Desenibilisierungs-cd wirkung nach 3 -4 Monaten Anwendung Hund wurde noch sensibler dabei kamen wir nicht über die Stufe hintergrundslautstärke hinaus
    Verhalten ignorieren wenn beruhigt sanftes lob naja 2 Gewitter und wir waren bei 0 danach immer wieder bei 0 angefangen.
    einen besonderen Rückzugsort schaffen (hundetransportbox am ruhigsten ecke der wohnung) dauer etwa 6 Wochen nach dem gewitter war es eher die Terrorbox
    Den Hund aus dem Umfeld nehmen mit und ohne Herrchen half eigentlich nie wirklich nur die ersten 3 tage max.

    Desensibilisierungs-CD:
    also gerade wenn der hund bei der desensibilisierung noch sensibler wird, weist das ja definitiv darauf hin, dass er überfordert war und dadurch genau der gegenteilige effekt eingetreten ist. anhand einer CD finde ich das sowieso extrem schwierig. desensibilisierung kann, wie du ja merken musstest, sehr schnell nach hinten los gehen und sollte daher nur durchgeführt werden, wenn von einem erfahrenen trainer überwacht, der eventuelle überforderungen sofort erkennt und den reiz sofort abbricht, bzw. einen gang zurückschaltet.

    Verhalten ignorieren/ ruhiges Verhalten loben:
    prinzipiell meiner meinung nach ein guter ansatz, allerdings im falle starker angst wenig hilfreich. wie lange hast du das durchgeführt? bist du auch nach "rückfällen" am ball geblieben oder hast du es relativ schnell wieder aufgegeben?

    Rückzugsort:
    Wie hast du den hund an die box gewöhnt? ist er während des gewitters von alleine rein? war die tür trotzdem offen oder hast du sie zugemacht?

    Hund aus Umfeld nehmen:
    halte ich ehrlich gesagt relativ wenig davon, außer man nutzt die zeit zum intensiven training. auch hier wäre ein tierverhaltenstherapeut angebracht.


    hmm... ziemlich eingefahrene situation bei euch.
    ich würde ebenfalls den hund zuerst einmal nochmal ärztlich durchchecken lassen und mich dann an einen guten trainer/ tierverhaltenstherapeuten wenden. außerdem würde ich mich auf einen trainingsansatz der oben genannten konzentrieren und diesen dann mal konsequent durchführen, auch wenn es scheinbar wieder schritte zurück geht. das ist bei der "therapie" eines angsthundes normal. mal ganz wertneutral, kommt es bei mir so an, als hättet ihr vieles probiert, aber immer nach einem oder zwei gewittern wieder aufgegeben. berichtige mich, wenn ich falsch liege. vielleicht kümmert ihr euch auch einfach zu viel, wenns "brenzlig" wird. es kommt ein gewitter, ihr werdet nervös und der hund gleich mit. anspannung und unruhe übertragen sich enormst auf hunde.


    ich habe hier selbst einen 9-jährigen angsthund sitzen und trotz großer verbesserungen gibt es immer wieder herbe rückschläge. ich bin auch realistisch genug, zu sehen, dass das bei seiner vergangenheit und seinem alter wohl nie zu 100% weg sein wird.
    ich wünsche euch trotzdem viel kraft und immerwährende hoffnung auf dem harten steinigen weg der "angsthundtherapie"

    grüße

  • Erst mal Danke für die Hilfen komme mir nicht mehr so auf verlassenem Posten vor.

    Ich arbeite mit seit knappen 14 jahren daran und in den letzten 8 halt sehr intensiv. weil es da sehr schlimm wurde

    Das mit der Gewitter aufzählen ist glaube ich etwas unglücklich beschrieben da wollte ich was fauler sein und mir einige ausführlichkeiten sparen

    auffälliges verhalten ignorieren und ruhig verhalten loben ging grob geschätzt 6 -9 Monate bis er sich nicht mehr von selbst beruhigte.

    An die Box hatte ich ihn mit seinen lieblings leckerchen gewöhnt und dann immer das Gitter hinter ihm angelehnt und manchmal auch verschlossen das er sich an die Geräusche gewöhnen konnte. Das spiel ewig wiederholt bis er sich darin auch ohne leckerchen gerne aufgehalten hat da wurde dann auch die Tür mal verschlossen was ihn nie was ausgemacht hat. Er hatte da auch gewitter aussehhalb der box erlebt da er nie freiwillig rein geflohen ist hiess es warten ein recht heftiges gewitter hat ihn dann doch mal reingetrieben ein donner der die scheiben vibrieren liess machte aus der saftybox die terrorbox er war weder für geld (leckerchen) noch gute Worte rein zu bekommen.

    Hund aus der umgebung nehem hat ein bisschen was weil neuer ort scheint = friede zu sein zumindest bis ein angstgeräusch auftritt und wind pfeifen hat man oft recht schnell. Da fehlt mir allerdings das kleine Geld um dauernd orte wechseln zu können.

    Rückschritte haben mich nicht da gestört da ich das auf und ab ja kannte es ist ja nicht jede nacht gleich. Nur wenn sich gar nichts mehr bewegt habe ich mich in andere Richtungen umorientiert.

    Das mit dem Club der Altenpfleger werd ich mir mal ausgiebig zu gemüte führen mal sehen ob ich da was brauchbares finde

    Ach ja er versteckt sich nicht vor Gewitter er versucht zu fliehen davor und das soweit wie es nur irgend geht

  • Hallo Kobadera,

    was ich nun im folgenden schreibe soll Dich ganz sicher nicht entmutigen, aber Dir zumindest zeigen, was alles zu einem solchen Verhalten führen bzw. was daraus entstehen kann.

    Zum einen kann ich Dir von unserer inzwischen verstorbenen Hündin berichten. Diese übernahmen wir aus dem TH. Der Vorbesitzer, ein Jäger, hatte den Hund wohl aus dem Zweck heraus angeschafft, dass der Hund mit auf die Jagd sollte. Leider muss sich der Hund als ungeeignet herausgestellt haben, was dazu führte, dass sie erst misshandelt und später ins TH abgeschoben wurde. Dieser Hund war psychisch "kaputt" und baute mit den Jahren einzig ein Vertrauensverhältnis zu meiner Frau auf.

    Wurde man bei Gesprächen etwas lauter oder man bewegte sich hektisch (weil man zum Beispiel etwas auffangen wollte) dann geriet dieser Hund derart in Panik, dass sie entweder abhaute, sofern sie Möglichkeit dazu hatte oder sich in den hintersten Winkel der Wohnung verkroch. Dieses Verhalten behielt sie bis ins hohe Alter bei, wobei es im Alter eine gewisse Verschiebung der Problematik gab. Ihre Sehkraft und das Hörvermögen liessen allmählich immer mehr nach. Dies hatte zur Folge, dass sie plötzlich ganz neue Verhaltensmuster zeigte.

    Räusperte oder hustete man, dann verliess sie panikartig den Raum. Als sie später dann fast taub war, konnten Böller krachen, Gewitter toben oder was auch immer......es liess sie dann einfach kalt. Für uns ein sicheres Zeichen dafür, dass ihre Ängste wirklich von Geräuschen geprägt waren. Machen konnten wir dagegen eigentlich nichts, dass hat sie selbst getan indem sie halt erblindete und taub wurde.

    Es mag vielleicht vermessen klingen.....aber genau in dieser Zeit war der Hund am ausgeglichensten. Es war absolut ausreichend für sie, wenn Frauchen in der Nähe war - alles andere war nebensächlich.

    Anders bei unserem Boxer-Mischlingsrüden (inzwischen auch im Hundehimmel). Dieser Hund war der liebste Knuddel den wir jemals hatten. Keine Spur von Aggression oder Eifersucht. Dieser Hund war einfach glücklich, wenn jemand da war. Man konnte schon stundenlang da gewesen sein, ging man kurz runter an die Müllbox und kam 2 Minuten später wieder rauf, war ein Freudentanz angesagt. Dazu war er gutmütig. Kinder hatte er sehr gerne um sich und diese konnten anstellen was immer sie wollten – er nahms mit stoischer Gelassenheit hin.

    Ja…..bis er dann so 9, 10 Jahre alt wurde…..meine Mutter berichtete nachmittags, wenn wir von der Arbeit nach hause kamen, dass Fuzzy heute wieder gaaaaanz schlimm gewesen sei. Er habe geheult, gebellt und gewinselt, dass es kaum auszuhalten sei. Da dachten wir noch, meine Mutter würde übertreiben und der Hund würde nur gelegentlich mal Bellen oder so.

    Aber wir stellten bald fest, dass es nicht übertrieben war, was meine Mutter berichtete. Es war wirklich schlimm und wurde immer noch schlimmer. Wir waren dann beim TA, diese konnte aber keine körperlichen Beschwerden ausfindig machen. Er bekam letztlich Medikamente, die gegen Angstzustände helfen sollten, was sie auch taten – zumindest anfänglich. Es dauerte wohl ein halbes Jahr, da halfen die Tabletten nicht mehr und der Arzt stieg auf Valium in spritzenform um, da er bereits fortgeschrittene Demenz diagnostizierte. Sofortige Besserung war festzustellen aber wie schon zuvor bei den Tabletten ließ auch hier die Wirkung bald wieder nach.
    Der Arzt „warnte“ uns bereits vor, dass er nun medikamentös nichts mehr machen kann. Sollte es also wieder schlimmer werden, dann….

    Ja und dann hatten wir Weihnachten vor der Türe. Es war ausgemacht, dass wir kochen würden, das Essen selber aber ein Stockwerk tiefer servieren würden. Die Hunde sollten derweil in unserer Wohnung bleiben. Kaum hatten wir unsere Wohnungstür geschlossen (wir standen ja nur auf der anderen Seite der Tür) da ging es auch schon los……jämmerliches Gejohle. Er rannte hin und her, bellte, jaulte…..rannte, winselte und wieder Bellen. Ununterbrochen – so kannten wir Fuzzy nicht! DAS WAR NICHT FUZZY!!! Er lag sonst immer ganz gemütlich in irgendeiner Ecke rum……aber DIESES Verhalten war uns so was von fremd!

    Wir sind am nächsten Tag sofort zum TA gefahren. Aber dieser konnte ihm nicht mehr wirklich helfen und somit musste eine Entscheidung her. Muten wir dem Hund diese Zustände noch länger zu? Können wir UNS das noch zumuten? Fragen über Fragen aber keine gescheite Antwort.

    Passte man auf ihn nicht auf, dann verlief er sich glatt. Ihn abends einfach so noch mal schnell Gassi flitzen lassen, wo man selber in der Türe stehen blieb – undenkbar! Der Hund war plötzlich weg……nicht stöbern oder streunen….nein, er fand die Haustüre nicht mehr. Habe ihn mehrmals im Dorf aufgeschnappt und bin mit ihm wieder heim. Wir stellten fest, dass er immer dorthin lief wo Licht war.

    Natürlich, der Hund hatte Demenz – er war ernsthaft krank. Aber man sah es ihm ja nicht an, wenn wir zusammen waren. Er flitzte rum, liebte jede Art von Spiel aber wenn er nur einen winzigen Augenblick allein sein sollte, brach unter ihm die Hölle auf. Ich möchte gar nicht wissen, was Fuzzy in diesen Momenten durchgemacht hat.

    Wir haben ihn dann schweren Herzens einschläfern lassen und haben ihn dann bei uns zu hause begraben.

    Oft noch denken wir an ihn zurück, weil wir bis dahin nicht wussten, dass Demenz auch Hunde betreffen kann. Ich wünsche Dir, dass die Ärzte eine Möglichkeit finden, deinem Hund zu helfen. Allerdings muss ich auch sagen (und bitte jetzt nicht denken ich wäre herzlos oder so), der Hund ist 15 Jahre alt. Ihr beide habt in dieser Zeit unheimlich viel erlebt und durchgemacht.

    Sollten die Ärzte feststellen, dass sie Deinem Hund nicht wirklich helfen können, dann solltest Du Dir die Option eingestehen, den Hund zu erlösen. Er hat sein Leben gelebt, 15 Jahre auf seinen Buckel gepackt. Allzu weit werden ihn seine Pfoten wohl nicht mehr tragen, also überlege Dir, WIE er seine letzten Monate, vielleicht 1-2 Jahre ertragen soll. Kannst Du ihm diese Zeit noch so gestalten, dass er Freude daran hat? Oder werden seine Angstzustände schlimmer und schlimmer mit der Zeit? Du schreibst ja selbst, dass es auch für Dich schon eine Last wird, was ich absolut nachvollziehen kann.

    Natürlich soll das nicht heißen, dass ich einen Hund sofort einschläfern lasse, bloss weil es „lästig“ mit ihm wird – um gotteswillen nein! Aber wenn man alles Positive und Negative aufzählt und unterm Strich bleibt man auf der Negativseite hängen, dann sollte man sich ganz ehrlich die Frage stellen, ob es dem Hund gegenüber „gerecht“ ist, ihn mit aller Macht und Gewalt im diesseits zu halten oder ob man ihn gehen lässt indem man ihn erlöst.

    Eine sehr schwere Frage, die letztlich nur jeder für sich selbst entscheiden kann. Ich hoffe für Dich und Deinen Hund, dass ihr den richtigen Weg findet.

    LG
    Volker

    PS: sorry für diesen langen Thread

  • Hallo,
    da melde ich mich auch noch mal zu Wort - auf Windis langen und wichtigen Beitrag.

    Ich finde es gut und völlig legitim, dass man alles versucht, um die Ursache für diese Panik-Problematik herauszufinden.

    Aber fast noch wichtiger finde ich, dabei die Lebensqualität des betroffenen Tieres gut im Auge zu behalten.

    Mit unserer Hündin Jenni ging es uns im Frühjahr dieses Jahres ähnlich - da waren keine wirklichen Angstzustände, aber da waren die ausgeprägte Demenz und ein sich schleichend verschlechterndes "Gefühl" unsererseits, dass unsere Hündin mit dem Leben nicht mehr klarkommt. Sie wußte überhaupt nicht mehr, was los ist, war nur noch durcheinander, am Wandern, erschrak sich weil fast blind, fast taub in ganz normalen Alltagssituationen, kam draussen nicht mehr klar, steckte in Schneehaufen fest - wir haben uns das nur kurz angesehen und sie dann erlösen lassen - nach einem dreiviertel Jahr intensivster Altenpflege zu Hause, mit Betüdeln rund um die Uhr, all dem, was man einem alten, geliebten Hund so von Herzen gern zukommen läßt.

    Aber ab einem bestimmten Punkt ging es einfach nicht mehr.

    Bis dato war sie auf ihren schon ganz eigenen Traumpfaden unterwegs, man konnte aber noch ruhigen Gewissens von einer angemessenen Lebensqualität sprechen, sie fraß gut und mit Begeisterung, sie ging noch kleine Spaziergänge und schnupperte und ja, sie hatte auch ihre ganz besonderen und fröhlichen Momente. Eine tüdelige alte Hunde-Dame mit ihren ganz besonderen Marotten.

    Als der Streß für sie zu groß wurde, dadurch, dass sie ganz normalen Alltag nicht mehr als solchen erkennen konnte, hat sie sich binnen zweier Tage so rapide verschlechtert, dass wir sie haben gehen lassen.
    Ich war und bin überzeugt, dass wir absolut in ihrem Sinne gehandelt haben.

    LG, Chris

  • Hallo Kobadera,

    puh - das ist keine schöne Situation, in der du da steckst! Ich kann es dir ziemlich gut nachfühlen, denn mit meiner Hündin Lucy (17 Jahre) ging es mir ähnlich.

    Im letzten Frühling fing sie, recht plötzlich, an, abends Angstzustände zu bekommen, ohne dass für mich ein Auslöser zu erkennen war. Schnell steigerte sich dies in wahre Panikattacken hinein - sehr, sehr ähnlich denen, die du beschrieben hast. Auch bei uns war an Schlaf nicht mehr zu denken. Tagsüber verhielt sich die Süße jedoch ganz normal.

    Nach gründlcher Untersuchung bei meiner TÄ lautete ihr Diagnose "Altersdemenz" (war mir auch völlig neu, dass Hunde betroffen sein können). Wir versuchten es zunächst mit Selgian, allerdings ohne Erfolg. Das Medikament, dass Lucy schließlich geholfen hat, heißt Alprazolam. Ihre Panickattacken sind damit völlig verschwunden und sie kann ihren Lebensabend altersangemessen genießen.

    Vielleicht kann dir dieser Tipp ja weiterhelfen - uns hat er noch viele glückliche Monate geschenkt.
    Ich würde dir auch raten, noch einmal zu einem TA zu gehen (ich hab jetzt nicht mehr in Erinnerung, ob ihr mit eurem zufrieden art und was schon alles gemacht wurde) und euren Senior gründlich durchchecken zu lassen. Ggf. den TA auf die von mir genannnten Medikamente ansprechen.

    Allerdings sehe ich es auch so wie meine Vorschreiber: die Qualität des Hundelebens muss an vorderster Stelle stehen. Sollten die Medikamente bei Lucy eines Tages nicht mehr helfen , würde ich, so schwer mir das fällt, gehen lassen.

    Euch und eurem Wuffel alles Gute - ich drücke euch die Daumen, dass ihr noch einmal Aufschub bekommt!

    P.S.: Ich erinnere mich genau, wie gerädert ich mich fühlte - kannst du dich vielleicht für eine NAcht woanders einquartieren, damit du einmal durchschlafen kannst?

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