Was als Gassigänger beachten?

  • Du musst ein Gewerbe anmelden und wenn du Tiere mit zur Betreuung zu dir in die Wohnung nehmen willst, solltest du dich an das VetAmt wenden und genau beschreiben was du möchtest und wie viele Hunde du betreuen möchtest. Manchmal ist das gar kein Problem und es kommt keiner vorbei und schaut - oder erst wenn es Beschwerden gibt - und manchmal verlangt man einen Nachweis der Sachkunde nach § 11 des Tierschutzgesetzes. Dann kann es schon sein, das du keinen Hund bei dir in der Wohnung oder im Haus aufnehmen kannst, weil du zu wenig Platz hast oder weil du in der falschen Ecke wohnst.
    Solltest du zur Miete wohnen und Hunde mit in die Wohnung/Haus nehmen wollen, brauchst du die Erlaubnis des Vermieters.
    Unfall- und Haftpflichtversicherung solltest du haben, auch wenn du vielleicht einen Vertrag mit einem Haftungsausschluss unterschreiben lässt. Eine Rechtsschutzversicherung kann auch nicht schaden und ist sehr sinnvoll.
    Das wäre es im Groben einmal zusammengefasst.

  • Hi,


    also nebenberufliche Selbstständigkeit ist kein Problem. Bin auch nebenberuflich im Marketing und Mediendesign selbstständig.


    Geh einfach auf dein Gewerbeamt, dann füllen die mit dir zusammen ein Formular aus, das erstaunlicherweise nur aus einem DIN A4 Blatt besteht (bei den sonst so umfangreichen Bürokratieaufwand in Deutschland). Dann dauerts ca 1-2 Wochen dann kriegst du Post vom Finanzamt.


    Das is dann schon etwas knackiger weil du dich mit essentiellen Punkten des Steuerrechts auskennen solltest. Keine Angst, das schafft man auch als nicht Kaufmann


    Du kannst dann bis zu 17.500 Euro im Jahr verdienen, die du allerdings versteuern musst (Einkommensteuer). Also darfst nicht gleich alles wieder verprassen, sonst stehst du am Ende ganz schön blöd da ;). Allerdings sind das Vorrauszahlungen, die an deinen "erwarteten" Gewinn angepasst werden. Solltest du mal nichts verdienen, das Finanzamt zieht dir aber Steuern ab, kriegst du die am Jahresende zurückgezahlt. Ab 17.500 Euro musst du Umsatzsteuer zahlen und ab 24.500 Euro Umsatz musst du zusätzlich auch noch Gewerbesteuer zahlen.



    Die Idee dass du dich da Selbstständig machen möchtest kann ich nur unterstützen, da es sicherlich viele Leute gibt, die nicht rund um die Uhr für ihren vierbeinigen Freund da sein können. Sei es aus arbeitszeitlichen Gründen oder was auch immer. Da ist eine helfende Hand super praktisch :gut:


    Du solltest dir auf jeden Fall einen Businessplan entwerfen ... auch wenn du ihn für die nebenberufliche Selbstständigkeit nicht brauchst. Da schreibst du einfach mal alles rein, was DU SELBST von einem professionellen Hundesitter erwarten wollen würdest.


    Anschließend gehst du Punkt für Punkt durch und überlegst dir Vor- und Nachteile des jeweiligen Punktes. Am Ende hast du dann eine schöne Aufwand/Ertrag Übersicht und kannst Punkte streichen, die einen hohen Aufwand haben, sich aber an sich eigentlich nicht lohnen.


    Konzentrier dich am Anfang lieber auf kleinere Tätigkeiten wie "nur" Gassi gehen. Biete das an Tagen an, an denen du nicht in die Uni musst und nehm erstmal maximal 2-3 Hunde gleichzeitig. Bau dir so einen "Kundenstamm" auf und du wirst sehen, dass du an sich eigentlich kein Marketing benötigst. Du siehst ja hier im Forum, wie eindrucksvoll eine Hunde-Community sein kann. Wenn du gut bist, spricht sich das rum und die Leute kommen von selbst zu dir.


    Sei seriös ... mach dir wie gesagt Gedanken, welche anforderungen du an eine Person hast, der du deinen Hund anvertraust. Schließlich wählst du auch keine Politiker denen du nicht zutraust deine Interessen zu vertreten, oder ? :headbash:


    Klein anfangen ist die Devise. Erweitern lassen sich solche Angebote öfters. Frag bei örtlichen Hundetrainern nach, ob man eventuell Kurse belegen kann bei denen man sich fort- und ausbilden lassen kann.


    Für die Wohnung sehe ich die größeren Probleme. Da du eine "Geschäftsadresse" benötigst. Du solltest mit deinem Vermieter abklären, für welche Bereiche deiner Nebentätigkeit du die Wohnung beanspruchst. Er kann es verbieten. Eventuell kommt eine Mieterhöhung auf dich zu (kann man aber wiederrum von der Steuer absetzen) oder oder oder ... auf jeden Fall an den Vermieter wenden und ihn in deine Pläne mit einbeziehen. Wenn er was dagegen hat, dann solltest du das auch nicht machen. Sonst stehst du ganz schnell auf der Strasse :( :


    Wenn das alles abgeklärt ist, solltest du dir aber auch Gedanken um Verträge machen. Ich unterstelle den Menschen ungerne Täuschungsabsichten, aber leider hab ich am eigenem Leib schon öfters erlebt, dass Absprachen am Telefon oder im Arbeitszimmer nicht eingehalten werden. Da wird dann auch mal bis vors Gericht gestritten über Leistungen die angeblich nicht erbracht wurden, von denen aber nie die Rede war. Oder andersrum, dass du z.B. den vereinbarten Stundenlohn nicht kriegst oder solche Sachen.


    Rechtsschutzversicherung sowie eine Erweiterung deiner Haftpflicht würde ich auf jeden Fall abschließen. Auch wenn du im Haftungsausschuss schreiben würdest, dass du für sowas nicht haftbar bist ... Landes- und Budnesrecht stehen dann doch noch über deinen eigenen AGB's ....


    Ist am Anfang etwas turbolent das alles zu managen, aber wenn man das wirklich machen will, klappt das auch :gut:


    Wenn du noch Fragen hast, ich werde dir mit Rat und Tat zur Seite stehen


    Grüße


    Chris

  • Also erstmal vielen Dank für eure Antworten, vor allem diese super lange von Chris! Werde sicher noch ein paar mal nachlesen, wenn das Ganze voran geht.


    Ich hatte mir zu dem Thema Selbstständigkeit schon einiges durchgelesen, insbesondere den ratgeber-freie, in dem es um freiberufliche Künstler jeglicher Art geht. Also weiß ich zumindest über Steuererklärung schonmal recht gut bescheid. Nur was sich dann am Ende alles von der Steuer absetzen lässt, ist mir noch nicht ganz klar, aber damit beschäftige ich mich später.


    Ich war jetzt jedenfalls beim Finanzamt, die mir aber gesagt haben, dass ich auf die Melde-Stelle müsste. Nun bin ich am Überlegen, ob ich da noch hingehe oder ob ich bis zum umzug warte, weil dann ja eh eine neue Melde-Stelle für mich zuständig ist. Werde mich dann auf jeden Fall wieder melden, wenn es was Neues gibt. Bin nach wie vor über Hinweise und Erfahrungen dankbar.


    Heute hatte ich Abschlusstreffen mit meiner ersten "Kundin", die mich jetzt auch dem hiesigen Tierschutzverein weiterempfehlen will, der wohl einige Namen und Telefonnummern von Gassigängern hat und ihr von einigen auch konkret abgeraten hatte.


    Achso und mit einem potentiellen Vermieter sind wir am Verhandeln, ob wir in der Wohnung Pensionshunde (max. 2 gleichzeitig) unterbringen dürfen.


    Ich bin gespannt ;-)

  • Auf jeden Fall zur Meldestelle gehen. Umzug is kein Problem, da gehste einfach wenn du Zeit hast zur neuen Meldestelle. Das drängt nicht.


    Ich hab am Anfang auch gedacht, dass ich ja schon loslegen konnte, bevor das ganze offizielle Gedöns vom Finanzamt kommt.


    Hab dann schnell die Erfahrung gemacht, dass das bei Privatpersonen vllt ganz gut klappt, aber sobald es mehr wird, würde ich definitiv die Gewerbeanmeldung durchziehen.


    1. Bist du auf der sicheren Seite. Es braucht nur ein Korinthenkacker unter deinen "Kunden" sein (oder ein Kunde erzählt das im Freundeskreis und einer arbeitet beim Finanzamt oder so) und es zieht seine Bahnen, die im schlimmsten Fall in Steuerhinterziehung endet. Auf JEDEN Fall ist das schlechtes Karma und Marketing ;)
    2. wirkst du seriöser.


    Was genau du alles absetzen kannst is ne schwierige Sache. Kommt auch auf den für dich zuständigen Beamten beim FA an. Ich kann fast alles absetzen :D ... Sogar Abendessen mit Freunden .. war dann halt ein "Geschäftsessen" :lol:


    Aber nochmal zum Hauptthema


    Freut mich dass du deine ersten Kontakte knüpfst. Wie gesagt, Mundpropaganda ist mehr wert als die tollste Werbung in Zeitungen wenn sie die Zielgruppe nicht trifft.


    Ganz wichtig ist, wie ich im Vorposting schon geschrieben hab, dass du der Versuchung widerstehen musst, dich nicht von vorn herein zu übernehmen. Lieber eine Sorte Brötchen backen, die so lecker sind, dass du viele Käufer hast :). Dann kannste immernoch das Angebot aufbohren.


    Mein Tipp:


    dein nächster Gang sollte zum Gewerbeamt führen. Der restliche Papierkram vom FA kommt von alleine :headbash:

  • Sooo, bei der Meldestelle war ich noch nicht. In letzter Zeit war so viel mit dem Umzug zu tun. Man denkt, die ganze Arbeit kommt dann während des Umzugs, aber tatsächlich muss man schon 2 Monate vorher 'ne ganze Menge machen ... Für die rechtzeitige Bestellung der neuen Küche waren wir direkt schon 4 Wochen zu spät dran :headbash:


    Zum Thema: Ich habe mir gedacht, dass es für die Referenzen ganz gut wäre, ein Praktikum bei einem Tierheim zu machen. Habe auch schon Kontakt aufgenommen, allerdings wohl nicht mit der richtigen Person, die das dann an die Leitung weitergeleitet hat.


    Was wäre denn wohl eine gute Zeitspanne für so ein Praktikum? Kostet mich ja auch einiges an Zeit, in der ich sonst nix machen kann. Soll aber auch nicht so wirken, als hätte ich das nur mal schnell-schnell gemacht, um diese Referenz eben zu haben. Also was wäre da wohl am besten? 4 Wochen? 8 Wochen? 12 Wochen?


    Ansonsten habe ich tagelang über den Namen meiner Homepage gegrübelt. Das ist total schwer, da was zu finden, das kurz, eindeutig und noch nicht vergeben ist und dabei Liebe zum Tier aber auch Kompetenz ausstrahlt. :???:

  • Ich kenn mich mit dem Thema nicht wirklich aus.
    Was die Erziehung angeht: Ich denke es gibt sicher Leute, die sich gerne was abnehmen lassen und die Vorstellung toll finden, sich darauf auszuruhen.
    Meine Meinung: Ich würde jedem, der sich in die Erziehung meines Hundes einmischt, was erzählen :D Nicht böse gemeint... Egal wie qualifiziert oder nicht. Wenn ich nicht dabei bin, hat keiner an meinem Hund rumzuerziehen, von dem ich nicht genau weiß, dass Vorstellungen und Methoden passen, das Timing genau sitzt etc. etc.
    Wenn ich einen Gassigänger anstellen würde, dann einfach nur, damit die Hunde raus kommen und sich bewegen können, Spaß haben etc. ;)

  • Das Bild an sich find ich ganz gut umgesetzt :)
    Aber auch mir fehlt ein wenig der Bezug...


    In welchem Kontext willst du es denn verwenden? Kommt noch Schrift dazu?
    Irgendwas, dass es deutlicher macht, so auf den ersten Blick.

  • Zitat


    Was wäre denn wohl eine gute Zeitspanne für so ein Praktikum? Kostet mich ja auch einiges an Zeit, in der ich sonst nix machen kann. Soll aber auch nicht so wirken, als hätte ich das nur mal schnell-schnell gemacht, um diese Referenz eben zu haben. Also was wäre da wohl am besten? 4 Wochen? 8 Wochen? 12 Wochen?


    Die Hundeschulen von D.O.G.S. bieten auch Praktikumsplätze für Interessierte. Dafür musst du zwar bezahlen und auch nicht unbedingt wenig, aber da nimmst du mit Sicherheit einiges mehr an Kompetenz mit als in den meisten Tierheimen. Das soll nicht heißen, dass sämtliche TH-Mitarbeiter dieser Welt unfähig sind, aber die Bedinungen sind einfach andere. Ich glaube nicht, dass du aus einem TH-Praktikum einen großen Nutzen für deine spätere Tätigkeit ziehen kannst.

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