Das Lob bei der Rückkehr?

  • Hi

    Jedes Buch sagt und auch jeder Fachmann ,
    dass man seinen Hund, egal wie lange
    er ausgebüxt war und ganz gleich welchen
    Riesen-Blödsinn er angestellt hat,
    unbedingt nach Kräften loben soll wenn er
    zurückkommt.

    Ich bin mir da gar nicht so sicher.
    Klar versaut man sich durch Geschimpfe
    das Herankommen schulmäßig,
    das darf natürlich nicht sein.
    Aber ich habe auch gesehen,
    dass manche Hunde beim Herankommen
    unsicher wurden,
    wohl weil sie spürten, dass Chefchen
    noch einen dicken Hals hatte
    als er sie herzte.

    Kann Lob, wenn man noch echt stocksauer ist,
    was der Hund natürlich spürt, nicht auch kontraproduktiv sein?

    Viele Grüße

  • Hallo Walter,

    interessante Frage, ich glaube, dass wurde schon mal diskutiert.

    Bei mir kommt es auf die Situation an.
    Ich habe einen großen Jäger, habe mir früher das Zurück kommen total versaut, in ich dem geschimpft habe, ausgeflippt bin, meinen Hund hinterher ignoriert habe etc.
    Resultat war, mein Hund kam bis auf 10m nicht mehr an mich ran.
    Es hat viele Jahre gedauert, wo ich viel gelernt habe, bis ich ihr Vertrauen zurück hatte.
    Seitdem handhabe ich es so.
    Erstens verhindere ich, dass sie weg läuft, sie darf vorgehen, sie darf auch mal 20m weg sein, aber sie darf den Weg nicht verlassen.
    Dafür muss ich sie sehr genau beobachten, aber das ist okay, denn damit haben wir es geschafft, dass sie seit 3 Jahren ohne Leine laufen darf.

    Sollte sie doch mal ausbüxen, weil ich zu langsam war. Vor kurzem ist sie in ein Gebüsch, einem Hasen hinterher, dann rufe ich sie. Ich brülle nicht, ich werde nicht sauer, sondern habe gemerkt, je mehr ich sie fröhlich rufe, desto schneller ist sie bei mir. Es hat 5 Sekunden gedauert, dann war sie da und wurde ganz kräftig gelobt.

    Gruß
    Bibi

  • Ich lobe nur, wenn ich vorher ein HIER-Kommado gegeben habe.
    Dann lobe ich für die Ausführung des Kommandos.
    Ergo geb ich dieses Kommando manchmal einfach nicht - dann muss ich auch nix loben.

    Wenn der Hund mir ausbüxt, mich also völlig ignoriert - dann geh ich weiter meiner Wege, Herr Hund kann sich ja dann bei Gelegenheit wieder uns anschließen. Für was sollte ich da loben?
    Schimpfen tu ich da aber auch nicht - das hab ich dann vorher schon mit mir gemacht weil ich gepennt hab.

  • Susa und wenn Herr Hund nicht im Entferntesten daran denkt zurück zu kommen?
    Dusty war mal 2,5 Stunden weg, da bin ich nach Hause gegangen, weil ich sie im Wald nicht einkriegen konnte :/

  • Bei mir gibt´s eigentlich so gut wie kein Lob mehr für Alltagssituationen, zu denen für mich auch der Rückruf zählt.
    Kommt hund angerannt, ist das "normal", er darf sich dann weiterhin frei bewegen (ab und an gibt´s ein emotionsloses "guter"). Kommt er nicht, wird er abgeholt und an die Leine genommen.
    Kommt er zögerlich oder verspätet, wird´s ebenfalls hingenommen.

    Für uns ist das gut so, starkes Lob verunsichert meine Buben eher, sie brauchen offenbar eine stille Zustimmung zu ihrem Verhalten. Ist auch für mich sehr angenehm, wenn ich nicht immer wie ein Irrer einen Freudentanz aufführen muß :D

  • Ich lobe immer, es kommt nur darauf an wann.

    Wenn sie gut zurückkommen werden sie über den Kopf gestreichelt.
    Wenn da ein Hase oder Reh war und ich ruf sie ab, dann ist danach Party angesagt.

    Wenn sie scheiße bauen und ich ruf sie, dann werden sie kurz ignoriert oder ich baue mich vor ihnen auf, dann kommen sie ins sitz und dann werden sie gelobt.

    Also Lob ist immer irgendwo, es kann aber vorher auch mal eine Ansage stehen.

  • Zitat

    Susa und wenn Herr Hund nicht im Entferntesten daran denkt zurück zu kommen?
    Dusty war mal 2,5 Stunden weg, da bin ich nach Hause gegangen, weil ich sie im Wald nicht einkriegen konnte :/

    Na aber irgendwann und irgendwie ist sie ja dann wohl doch zurückgekommen, oder nicht?

    Jacko ist früher gelegentlich für 30 Minuten verschwunden - allerspätestens als ich im Auto saß um wegzufahren erschien er wieder auf der Bildfläche. Wirklich weg war er also nie.
    Da durfte er dann einsteigen - ein Lob gabs dafür nicht.

    Ansonsten lob ich auch ständig, wie meckmeck - aber dann in diesem Moment eben nicht fürs Herkommen (ich ruf dann aber auch nicht mehr)

  • Wenn mir ein Hund abgehauen ist, dann strafe ich nicht und lobe auch nicht beim Zurückkommen. Ich grummele mir selbst was in den Bart und ärgere mich, dass ich es nicht verhindern konnte bzw. achte beim nächsten Mal besser darauf, dass es nicht passiert.

    Meine Hunde werden aber gelobt, wenn sie von sich aus immer wieder bei mir "vorbeischauen" und, wenn sie zügig kommen, sobald ich sie gerufen habe.

    Viele Grüße
    Corinna

  • Ich lobe für den perfekten Rückruf extrem, Party, toller Hund, Superdog, etc. etc. ABER: Es gibt Situationen, da kommt Frau Hund eben nicht sofort oder startet auf einmal durch - aus welchen Gründen auch immer. Wenn sie dann zurückkommt, heißt es in den höchsten Flötentönen und mit der "Du-bist-ein-toller-Hund-Stimme": "Das nächste mal binde ich Dich beim Tierheim an, Du doofe Töle, was nicht alles passieren kann, wenn Du mir abhaust!" :roll: Also habe ich meinem Ärger Luft gemacht und Hundi trotzdem nicht verunsichert. Dem Hund ist es doch völlig egal, was sich sage, auf die Stimme kommt es an. Und bei uns gibt es sowie nur eine Situation, in der ich schnauze und das ist: "Nase weg vom Tisch"!

    Gruß Lilibeth

  • Nach Ausbüxern lobe ich nicht. Sonst aber sehr viel. Meine Hunde merken übrigens sehr genau, dass ich sauer bin auch wenn ich fröhlich flöte. Meinen Rüden verunsichert das sehr. Wenn er nach einem Ausflug zurück kommt, gehe ich einfach weiter und bemühe mich so zu tun, als hätte ich es gar nicht gemerkt. :D

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