
Ehemalige Straßenhunde und ihr Ich
-
Ati und Aaron -
5. Juli 2010 um 13:12
-
-
Brush du magst Recht haben, aber ich denke mir immer, wenn ein Hund eine zeitlang für sich selbst verantwortlich war, wird es sehr schwer werden, ihm draußen die Selbstständigkeit abzugewöhnen.
Dazu kommt bei Tasia leider auch noch, dass sie gerade in ihrer Prägenphase als Straßenhund gelebt hat (ersten 4/5 Monate). Es heißt doch Prägephase, weil sich der Hund in dieser Zeit prägt und für sein späteres Leben die Erfahrungen mitnimmt?!
Maanu, das klingt wirklich toll.
Ich hoffe, dass wir in ein paar Jahren das Selbe von uns sagen können. - Vor einem Moment
- Neu
Hi,
Schau mal hier: Ehemalige Straßenhunde und ihr Ich*
Dort wird jeder fündig!-
-
Zitat
Brush du magst Recht haben, aber ich denke mir immer, wenn ein Hund eine zeitlang für sich selbst verantwortlich war, wird es sehr schwer werden, ihm draußen die Selbstständigkeit abzugewöhnen.
Da gibt es unterschiedliche Meinungen dazu, ich kann nicht sagen welche richtig ist :)ZitatDazu kommt bei Tasia leider auch noch, dass sie gerade in ihrer Prägenphase als Straßenhund gelebt hat (ersten 4/5 Monate). Es heißt doch Prägephase, weil sich der Hund in dieser Zeit prägt und für sein späteres Leben die Erfahrungen mitnimmt?!
Jain.
Das mit dem Prägen ist eigentlich nicht so, Hunde sind ja keine Gänse
Aber grundsätzlich hast Du damit recht, wobei diese Erfahrungen sozusagen "unlöschbar" sind. Allerdings gibt es dann ja noch einige weitere solcher Phasen, in denen man viel "reparieren" kann.
Andererseits hat ein Strassenhund wohl zu einem hohen Prozentsatz recht viel erlebt in seiner Welpenzeit, was ihm wieder ein gutes Synapsenwachstum und die Fähigkeit Querverknüpfungen herzustellen beschert hat :) -
Mein Pupsi kommt von einer ungarischen Straße. Irgendwie um die 2 Jahre muss er sich wohl selbst versorgt haben, bevor er in ein "Tierheim" dort kam, wo er in einem riesigen umzäunten Bereich mit 60 - 70 Hunden um jeden Krümel Fressen feilschen musste.
Bokey war anfangs einfach nur ruhig. Er trottete an der Leine mit, schaute hier, schaute da, ließ fremde Hunde an sich schnüffeln - aber auch nicht mehr. Mit dem Freilauf kam dann wohl die erste große Wandlung. Bokey begann zu spielen und holte seine Welpenzeit nach. Mit fast 3 Jahren musste ich manchmal noch sagen "Ja, der ist noch SEHR verspielt". Als er dann etwa 6 Monate bei mir war konnte ich endlich sagen, ja, der ist angekommen und weiß nun wo er hingehört.
Eine Wandlung von Tag zu Nacht oder schwarz zu weiß kann ich eigentlich nicht bestätigen. Bokey ist immernoch ruhig, ausgeglichen, angenehm. Er kann überall mit hin, er ist eine olle Intelligenzbestie und bei bekannten Leuten eine großer Schleimer.LG
-
brush: Das mag sein. Meine kommt mir außerordentlich intelligent vor.
Ich glaube auch nicht, dass man einmal Gelerntes nicht mehr Umlernen kann. Braucht vielleicht einfach etwas länger.
Wie gesagt, hat meiner in nur so kurzer Zeit gelernt, draußen nach mir zu schauen. Wenn ich sie lange nicht hergerufen habe, schaut oder kommt sie sogar von selbst, als wolle sie sagen "ich bin auch noch da, ruf mich doch mal, damit ich ein Leckerli bekomme".
-
Estandia: Hui, das hört sich ja super an!!!!!!!!!!!!!!
-
-
Oh du kennst dich ja verdammt gut aus.
Bisher hatte ich mit den Synapsenverbindungen nur bei meinen pupertierenden Kindern zu tun.
Vielleicht habe ich Glück und du hast Recht. Mal sehen, wie Tasias Synapsen verknüpft sind.
-
Sunny kam mit ca. 8 Monaten von der Staße (Türkei) nach DE und dann recht flott zu meiner Tante. Anfangs war sie ein absoluter Schiß, das hat sich mittlerweile Hunden gegenüber gelegt. Mit Menschen hat sie es noch immer nicht so (nach fast 4 Jahren). Bedrängt man sie, geht sie nach vorne, zumindest bei fremden Menschen. Wirklich nah ran kommt sie nur bei Menschen die sie mehr als gut kennt und denen sie vertraut (behaupte ich jetzt mal). Selbst innerhalb der Familie gibt es Menschen, mit denen sie nicht kann und andere, die sie "liebt". Sie hat ganz lange gebraucht um einigermaßensicher im Umgang mit Menschen und Hunden zu werden und es dauert noch immer an..
Kaya.. angeblich 1,5 Jahre alt, aus Griechenland, vorher ca. 4 Wochen bei einer anderen PS.. Vor der Reise nach DE Straßenhund und dann nur TH-Zwinger. Dieser Hund war vom ersten Tag an geil.. Klar wusste sie manches noch nicht, aber das Grundgerüst war einfach toll! Sie war vom ersten Moment an allen Hunden und Menschen gegenüber absolut offen und es gab echt nichts, was an dem Hund als Problem angesehen werden konnte..
Tja und der 3. Ausländer hier, war hier absolut top! Das hat sich in seinem Zuhause geändert und mittlerweile ist er im TH (allerdings steht er dort als reserviert und in meinen Augen ist er dort ebenfalls als normaler Hund beschrieben)..
-
Zitat
Da gibt es unterschiedliche Meinungen dazu, ich kann nicht sagen welche richtig ist :)Dieses Phänomen, dass "neue" Hunde sich nach einigen Wochen bis Monaten noch mal um 180° drehen in ihren Eigenschaften, gibt es auch bei Nicht-Straßenhunden ohne "dramatische" Vorgeschichte. Ist ein ganz natürlicher Effekt (den es bei Menschen auch gibt, im neuen Job und so...), bei dem sich ein für das Leben in Sozialstrukturen vorgesehenes Lebewesen zunächst mal sehr anpaßt und erst im Verlauf des Einlebens auch eigene Ideen ins Spiel bringt...oder sich auch erst "traut", sich für seine Verhältnisse normal zu benehmen, weil es allmählich angekommen ist...
Deshalb ist es auch für TH, die die Hunde nur unter ihren Bedingungen kennen, oder für Pflegestellen, die die Hunde nur kurze Zeit haben, so unendlich schwierig, genaue Beschreibungen der Hunde abzugeben.
Eigentlich müßte jede Vermittlungsbeschreibung mit den Worten "In der Zeit hier bei uns hat Paul sich so und so gezeigt" anfangen.
Dazu kommt noch, dass Hunde sich je nach Halter/Umgebung/Umgang noch sehr unterschiedlich weiterentwickeln können...Eines steht fest - es ist sowas von selten, dass ein "neuer" Hund im Verlauf genauso bleibt, wie in seinen ersten Tagen im neuen Heim, dass es das wohl eigentlich gar nicht gibt....
Was das selbstständige Leben der Straßenhunde angeht.....
Ich persönlich sehe das nicht als großen "Verlust der Freiheit" für die Hunde - ganz ehrlich, die meisten sind ganz froh, dass sie sich nicht mehr mit den Alltagsgeschäften "Futtersuche, bösartigen Menschen aus dem Weg gehen, Ungeziefer, Giftköder meiden" rumplagen müssen - denn im tiefsten Grunde ihres Herzens sind unsere Hundis kleine, bequeme Egomanen, die kein Problem damit haben, wenn ihre Menschen beim Schlachthof "jagen" gehen...und nicht umsonst ist meist das erste, was die Ex-Street-Worker erobern, die Couch...Nicht jeder Straßenhund ist automatisch eine geeignete "Führungskraft"mit dem Willen, Verantwortung für sich und oft ja noch andere zu tragen und diejenigen Menschen, die das Leben der Straßenhunde so romantisch verherrlichen (Freiheit und so`n Kram...), haben dabei vermutlich mehr so die Bilder a´la Winnetou im Blick, wo eine Hundemeute irgendwo in der Pampa gemütlich am See lagernd, erlegte Karnickel mampft...
Das gibt es sicher auch - aber das Gros der Straßenhunde kämpft tagtäglich in größeren Städten ums Überleben und ihr größter Feind ist und bleibt der Mensch, pur oder im Auto...
Das erste, was ich mit einem "neuen" Hund mache, ist gedanklich den Reset-Knopf drücken...und mich eben nicht zu sehr auf die Vergangenheit des Hundes zu beziehen, mal als Erklärung für besondere Verhaltensweisen, das ja, aber niemals nicht als Entschuldigung...
Wenn solch ein Hund sich aufs Unangenehme um 180° dreht, liegt das oft daran, dass man zu menschlich gedacht hat und einfach zu sehr um den Hund bemüht war - das läßt sich aber mit etwas Zurücknehmen unsererseits und klaren (was nicht unbedingt streng sein muss) Regeln und Grenzen rasch wieder kitten - das ist der Jojo-Effekt, wenns den Hundis auf einmal schon fast zu gut geht...
LG, Chris
-
Chris: Das find ich mal ein super Statement!!!!!!!!!!!!!!!!!
-
Zitat
Das mit dem Prägen ist eigentlich nicht so, Hunde sind ja keine Gänse
Aber grundsätzlich hast Du damit recht, wobei diese Erfahrungen sozusagen "unlöschbar" sind. Allerdings gibt es dann ja noch einige weitere solcher Phasen, in denen man viel "reparieren" kann.
Andererseits hat ein Strassenhund wohl zu einem hohen Prozentsatz recht viel erlebt in seiner Welpenzeit, was ihm wieder ein gutes Synapsenwachstum und die Fähigkeit Querverknüpfungen herzustellen beschert hat :)dazu find ich das nen ganz netten Link
http://www.tiere-wissen.de/hunde/die-prae…eumen-darf.htmlklar, ich denke schon, dass ihr recht habt, dass es das bei Nicht-Straßenhunden gibt etc.
auch nen Hund, der nur nen abgelegenen Hof bewacht hat, hat vieles nicht gelerntich denke, es kommt halt immer auf den Charakter des Hundes an
selbst selbstsichere Hunde sind sicherlich schwerer zu beeindrucken und man braucht länger, um ihnen zu vermitteln, dass man Spaziergänge gemeinsam erlebt
egal ob Straßenhund oder sturer Terrier@ Ati
wenn man sich alte Thread von mir durchliest, weiß man, wie sehr ich gezweifelt habe
aber ich find es wichtig, einfach dran zu bleibender Hund, den ich kennen lernte ist kaum zu vergleichen mit dem Hund, den ich heute habe
nur die Liebe zu Kira ist zum Glück so geblieben wie am Anfang :) - Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!