Wenn Auslands-TS-Hunde plötzlich unerwünscht sind...

  • Hallo ihr Lieben!


    Ich muss mir hier mal etwas von der Seele schreiben.


    Wir haben Maja von einer ausländischen Tierschutzorga aus Rumänien. Am Anfang machte diese Orga auf mich einen sehr guten Eindruck, weshalb ich ihnen auch immer mal zur Hand ging (Vorkontrollen und Pflegestelle). Einer der Vorteile dieser Orga war, dass sie ein Forum hat, indem alle Menschen die von dort einen Hund haben sich austauschen können. Ich nutzte dieses Forum auch hin und wieder.


    Vor einigen Wochen dann ereignete sich ein Orgainternes Drama, in dessen Zuge leider auch ein Hund eingeschläfert wurde. Das Ganze löste eine heftige Debatte aus, die widerum einiges ans Tageslicht brachte. Ich möchte nicht zu sehr ins Detail gehen, aber ich weiß inzwischen, dass Rückläufer für die keine Pflegestelle bereit steht oder besonders schwierige Kandidaten zurück nach Rumänien gebracht werden und dort wieder "ausgewildert" (= auf die Straße gesetzt) werden. Verhaltensauffälligen Hunden hier in Deutschland droht sogar die Giftspritze :( : Bleibt ein Hund, der noch in Rumänien ist, über einen zu langen Zeitraum ohne Interessenten wird er ebenfalls wieder ausgesetzt.


    Mich hat das Ganze wirklich erschüttert, aber inzwischen weiß ich, dass diese Orga bei weitem kein Einzelfall ist.


    Die Medaille hat natürlich auch hier wie immer zwei Seiten; zum einen kann man diesen Orgas vorwerfen, nur "schnelles Geld" mit den süßen, verträglichen Kandidaten machen zu wollen und sich derjenigen, die nicht (mehr) in dieses Schema passen zu entledigen. Zum anderen haben diese Orgas aber in Deutschland einen schweren Stand und es kommen immer wieder Argumentationen a la: "Die Tierheime in Deutschland sind auch ohne die ausländischen Hunde schon voll genug". Ich kann mir also wirklich vorstellen, dass dies für die Tierschutzorgas eine schwere Entscheidung ist.


    Was sind eure Gedanken zu diesem Thema? Was haltet ihr für den "richtigen" Weg?

  • Dein Bericht hat mich echt betroffen gemacht, denke da mit Wehmut an die Hunde, die wieder zurück auf die Straße mußten, nachdem es ihnen schon besser ging...


    ...wirklich sehr traurig, die armen Hunde. :( :
    Hab ehrlich gesagt noch nie soweit gedacht oder sowas für möglich gehalten.


    LG Maria


    In Gedanken bei Stanley, Laika und Momo

  • Ganz ehrlich?? =)


    In Deutschland gibt es genug schwierige Hunde in den TH, die niemand haben will und um die sollte sich erstmal gekümmert werden :gut:


    Klar geht es den Hunden im Ausland nicht unbedingt gut, daß mag alles sein, will ich nicht bestreiten, meine Große kommt auch von Lanzerote und wurde auf einer Müllkippe geboren und gefunden. Aber sie kam als Welpe nach DE und hat hier das weitere Leben kennen gelernt.
    Einen schwierigen Hund aus dem Ausland zu importieren, vor allem oftmals anhand von Fotos und nicht so, daß der Hund vorher in einer Pflegestelle war, finde ich mehr als fragwürdig.
    Leider ist es so, daß die Leute inzwischen wie im Katalog, die Hunde im I-Net bestellen, nur ein paar Fotos, vielleicht ein Video kennen und sagen :herzen1:


    Klar, wenn man Glück hat, macht es wirklich klick, aber was wenn nicht. Und das die ganzen Rückläufer nicht aufgefangen werden können, zeigt eigentlich nur, daß einfach zuviele Hunde unbedacht rüber geholt werden. :/


    Meine Meinung, auch wenn sie wenige teilen werden ;)


    Grüzzle
    Bianca

  • Zitat

    Meine Meinung, auch wenn sie wenige teilen werden ;)


    Grüzzle
    Bianca


    Ich weiß es auch nicht mehr, ich fange langsam an diese Meinung (zumindest teilweise) zu teilen :( :


    Ich stelle mir das so schrecklich vor für einen Hund, der vielleicht ein paar Wochen, vielleicht ein paar Monate oder vielleicht sogar ein paar Jahre in einer Familie gelebt hat (und das von Welpe/ Junghund an) und dann wieder auf die Straße gesetzt wird :( Hunde die so aufwachsen wachsen da ja irgendwo rein, sie gewöhnen sich an die Geräusche und das Umfeld und entwickeln Überlebensstrategien. Aber ein Hund, der so von dem einen Extrem ins nächste geschubst wird - ich denke das werden nur die wenigstens überleben :|


    Die einzige Orga, hinter der ich 100% stehen kann ist die Orga wo wir unsere Cleo herhaben, die Arche Noah Kreta e.V. Für die steht Hunde nach Deutschland vermitteln an letzter Stelle und wenn, dann werden sie hier in Tierheime gegeben und nicht direkt vermittelt (die haben auch keinen "Katalog" auf ihrer Seite). Die Hunde bleiben hier in den Tierheimen meist nur ein paar Tage (und das nicht nur die jungen Hunde) und die Tierheime verdienen sich dadurch ihr Geld, um Dauerkandidaten durchzufüttern. Diese Orga ist aber auch in erster Linie darum bemüht, den Hunden vor Ort zu helfen und den Leuten ein Bewusstsein zu schaffen und vermittelt prozentual gesehen (Rückläufer nicht mit eingerechnet) garantiert sehr viel weniger Hunde als die meisten anderen Orgas.

  • Sowas ist schade und traurig.


    Ich habe selbst zwei TS Hunde. Beim ersten hatten wir gar keine Angaben ausser dass er lieb ist und beim zweiten nur sie Auskunft dass er noch auf der Strasse lebt und von dort dann weg geholt wird wenn wir ihn nehmen. Ich persoenlich hatte zwar Glueck mit den Zwei aber ich wuerde es nicht noch mal machen.
    Was ich schon mitbekommen habe bei Vermittlungen, da stellen sich meine Nackenhaare auf. Bei sowas hab ich kein Verstaendnis. Fuer mich hat sich das Thema TS ohnehin erledigt, zumindest aktiv. Und bis ich nicht ein 100 % ehrliches TS Unternehmen gefunden habe gibt es auch keine Spenden. Man nehme nur das Beispiel Grover, der 5 Monate nach Einzug hier wieder auf die Organisationsseite gepackt wurde mit Spendenaufruf. Sowas geht gar nicht.
    Es tut mir zwar leid fuer die Hunde aber dann unterstuetze ich lieber das hiesige Tierheim, so bloed ich die auch finde.


    Und noch mal zum Thema, ich finde es furchtbar was da fuer ein Geschaeft mit den Hunden gemacht wird. Ich bewundere die Menschen die sich engagieren und ehrlich sind. Es ist ein Knochenjob und ich koennte es nicht. Schwarze Schafe gibt es leider ueber all. Die Leidtragenden sind die Hunde.

  • Zitat


    Für die steht Hunde nach Deutschland vermitteln an letzter Stelle und wenn, dann werden sie hier in Tierheime gegeben und nicht direkt vermittelt (die haben auch keinen "Katalog" auf ihrer Seite). Die Hunde bleiben hier in den Tierheimen meist nur ein paar Tage (und das nicht nur die jungen Hunde) und die Tierheime verdienen sich dadurch ihr Geld, um Dauerkandidaten durchzufüttern.


    Auch wenn Du das ungerne lesen möchtest, aber die Orga macht das sehr geschickt ;)
    Ich kenne das von einer anderen Orga, da werden Hunde lieber ans TH gegeben, als sie in eine Pflegestelle zu geben. Wieso? Weil die Orga bei einer Pflegestelle die TA Kosten übernehmen müßte und das muss sie bei einem TH nicht. Heißt, Hund kommt ins TH, es kommen Kosten auf und das TH muss die übernehmen.
    Ob es bei Deiner Orga auch so ist, kann ich nicht beurteilen, kenne eben leider aber den Fall, wo es so war.
    Der Hund wurde im Ausland noch operiert, hätte eben noch Pflegezeit benötigt, war nicht ganz einfach im Umgang, laut Beschreibung. Ich hatte mich nach einer Pflegestelle in DE für ihn umgehört und auch eine gefunden. Tja, dann wurde gesagt, es wurde was gefunden.
    Dummerweise ist die Vermittlerin der Pflegestelle sehr aktiv im TS und hat dann den Hinweis bekommen, daß für den besagten Hund in einem TH nach einem Platz angefragt wurde, obwohl die schon wußten, daß es eine Pflegestelle geben würde.
    Eigentlich klingt es zu logisch. Orga rettet Hunde, bringt die nach DE, dort kommen sie ins TH und die Orga hat damit keinen Stress und keine Kosten mehr.
    Es mag nicht bei allen Orgas so laufen, die die anders arbeiten :gott:
    Aber ich fand den Fall sehr krass, denn der besagte Hund ist operiert wieder in einen TH Zwinger in DE gewandert, vorher wurden Spenden für die OP´s gesammelt etc.
    Ich fand das so ziemlich das Allerletzte :zensur:

  • Mal ne vorsichtige Frage: gibt es eigentlich irgendwo eine Sammlung von seriösen und unseriösen TS-Vereinen im www? Damit mein ich nicht den Zusatz e.v.???


    Machen die sich wirklich die Mühe und karren die Tiere wieder zurück? Ich mein z.B. Rumänien ist ja nicht mal eben um die Ecke.


    Stimmt es wirklich, dass die Tiere innerhalb der Orgas verschoben werden?


    Könnten User hier, die Einblick haben, vielleiccht eine Liste aufstellen, woran man eine seriöse Orga erkennen kann.


    Auch ich zweifle einiges an, manches ist merkwürdig. Andererseits wäre es gemein Menschen, die sich wirklich total engagieren, vorzuverurteilen.


    Wie kann ich als Laie beurteilen, ob es sich um umfangreiche Hilfe oder ein "florierendes Geschäftsunternehmen" handelt? Wo ist die Grenze dazu?

  • Zitat


    Wo ist die Grenze dazu?


    Ganz ehrlich, die Frage stelle ich mir sehr oft. :|


    Durch einen Fall, der mir persönlich bekannt ist, ist meine Haltung gegenüber Ausland-TS noch härter geworden.
    Und ich bin ehrlich, vorher hatte ich schon gedacht, nie wieder einen Hund aus dem Ausland, aber seitdem denke ich, nie wieder einen Hund von einer Auslands-Orga.
    Was die da abgezogen haben, war einfach unter aller S** und ich war total schockiert.
    Und so eine Liste gibt es wohl nicht, kann mir auch nicht vorstellen, daß man so eine aufstellen könnte.
    Manche haben vielleicht auch eine andere negative Erfahrung gemacht und schon gerät das Ganze ins Wanken.


    So eine Aufstellung, was einen guten Auslands-TS ausmacht, wäre vielleicht mal ganz klasse!!


    Gruß
    Bianca

  • ich hab den sinn dieser hund einfangen und nach dtl bringen nie richtig verstanden. was haben hunde, die ihr ganzes leben auf der staße verbringen davon, in engen kisten mehrere stunden nach dtl geflogen zu werden? warscheinlich haben sie schlechte erfahrungen mit menschen gemacht und sollen jetzt nett mit ihnen zusammenleben. ich erzähl jetzt mal von nem krassen beispiel.


    vor einigen jahren habe ich ein zweiwöchiges praktikum in einem privaten tierhotel gemacht. dort war eine hundegruppe, mit hunden vom züchter und aus tierheimen. keiner aus dem ausland. alle waren mehr oder weniger aufgeschlossen und hatten keine angst vor menschen. nach zwei tagen kam ein neuer hund dazu. ein ehemaliger span. straßenhund, der seit vier!! jahren bei seiner familie lebt. der hund stand zittern da, wich aus, sobald frauchen die leine abmachen wollte. irgenwann war der hund dann aber doch frei und verkroch sich sofort in die hinterste ecke vom garten. wir ließen ihn in ruhe. abends bekamen alle ihr futter. der hund lag immernoch in der ecke. es wurde dunkel, da lief er plötzlich in eine andere ecke, nur um dort bewegungslos weiter zuliegen. um 24 uhr brachten wir die hunde rein, der kam natürlich nicht. nach einer stunde haben wir aufgegeben, stellten ihm sein futter hin und gingen schlafen. am nächsten tag war das futter nicht angerührt und der hund lag immernoch da. so ging das acht tage. nach einigen tagen fraß er etwas oder lief kurz hin und her. als er wieder abgeholt werde, mussten wir ihn mit sechs personen einfangen, sodass frauchen ihn wieder anleinen konnte. sie erzählte uns, das er zuhause fast nur auff seiner decke liegt, nur frisst, wenn er wirklich ungestört ist, leine hat er tag und nacht dran. sie konnte ihn nochnie anfassen, ta geht nur mit leichter nakose. sie haben etliche hundetrainer und psychologen kommen lassen keiner konnte halfen.



    wäre es daher nich besser solche hunde da zu lassen und mehr vor ort zu machen? sollten wir nich vllt zuerst im eigenen land dafür sorgen, dass es den tieren gutgeht, bevor wir übe die schlechte tierhaltung in anderen ländern meckern?

  • Leider hat der Auslandstierschutz schreckliche Ausmaße angenommen.
    Und leider hat die Nachfrage hier in D auch dazu beigetragen, denn es ist - in - einen Hund aus dem Ausland zu haben. Wenn das dann nicht klappt, weil er ohne Überlegung und Kenntnisse angeschafft wurde, wird er abgeschoben.
    Was das mit TS zu tun hat, wenn haufenweise Hunde nach D gekarrt werden, um sie hier auf TH zu verteilen, ist mir schleierhaft.


    Es gibt auch gute Orgas, die in dem jeweiligen Land die Hunde schon auf Pflegestellen haben, oder hier in D.
    Dabei muß aber immer ein Plan - B - sein, wenn es nicht klappt, wo der Hund dann hin kann.


    Nach m.M. muß in den jeweiligen Ländern mehr getan werden, bzgl. gute Tierheime und TS, denn so wie es jetzt ist, kann es keine Lösung sein. :( :

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