Wenn Auslands-TS-Hunde plötzlich unerwünscht sind...

  • Und was war mit dem Auslandshund der ungeimpft und mit TW nach DE gebracht wurde? =)


    Ich sage nicht, dass sie Krankheiten einschleppen, aber bei den schwarzen Schafen unter den "Orgas" brauche ich mich nicht wundern, wenn kranke/ungeimpfte Hunde her kommen (und dabei ist es mir egal ob die Hunde mit Parvo vom Polen-Markt oder mit was anderem aus Spanien oder von sonstwo herkommen)..


    Thema Mittelmeerkrankheiten.. Bei uns gab es ein Mißverständnis, was dazu führte das ich einen nicht untersuchten Hund im Haus hatte. Als Pepper von einem Tag auf den anderen 41,4°C Fieber bekommen hat, war die erste Frage der TÄ zu Kayas Test bzgl. der Krankheiten. Natürlich ist es sehr, sehr unwahrscheinlich, aber die Möglichkeit besteht. Wie gesagt, es war ein Mißverständnis, aber es hat mich doch leicht geärgert. Immerhin hatte ich einen Hund hier dessen Immunsystem gezielt außer Kraft gesetzt wurde...

  • Zitat

    @ schlaubi


    Ja, ich denke auch, dass es bestimmt auch zu einem großen Teil an uns liegt. Bis man den Dreh raus hat - nicht mehr selber so erschrocken ist, weil der hund panisch in den nächsten Dornenbusch flüchtet - brauchen auch wir ein bißchen Zeit und Nerven und vor allem: Wissen zum Thema: Was mache ich dann!!!!! Wie verhalte ich mich RICHTIG - wie zeige ich mit meiner Körpersprache und meinem Verhalten, dass alles gut ist und das ichdie Verantwortung übernehme!!?!


    Das ist mein Ziel - Wissen darüber und die Möglichkeit mein Verhalten auf mein Wissen abzustimmen. Und dann glaub ich kann kommen was will und wir werden ein tolles Team, das die Chance hat alle "Ängste" anzugehen und vllt sogar zu besiegen.


    Ich finde es klasse, dass Du das realistisch siehst und Dich selbst weiterbilden möchtest, um besser mit Martzy kommunizieren zu können.


    Ein guter Trainer kann da wirklich hilfreich sein. Wir haben das beim Jagdtrieb unserer Hündin selbst erlebt.


    Andererseits dauert es bei den Hunden halt auch unterschiedlich lang, bis sie wirklich hier angekommen sind. Die meisten Hunde, die bislang bei uns lebten, hatten sich so nach ca. 1 Monat eingewöhnt. Bei Diana dauerte es ca. 6 Monate. Jetzt gelingt dafür vieles schneller als gedacht. Wir arbeiten vorranging an der Bindung und am Vertrauen und stellen die normale Grunderziehung (Sitz, Platz usw.) hintenan.


    Hast Du hier einen Thread, wo Du dann von Fortschritten berichten kannst? Würde sicher auch für Dich selbst toll sein, so im Nachhinein lesen zu können, wie die Erfolge (und auch die Rückschritte) so waren.


    Ich selbst würde nie mehr einen Hund wollen, der "einfach so" mitläuft. Ein Hund, der mich vor Herausforderungen stellt und mir eine Aufgabe bietet, ist doch viel schöner ;-) Denn rückblicken zu sehen, was man gemeinsam erreicht hat, ist das Tollste überhaupt!


    Liebe Grüße


    Doris

  • Zitat

    Und was war mit dem Auslandshund der ungeimpft und mit TW nach DE gebracht wurde? =)


    Ich sage nicht, dass sie Krankheiten einschleppen, aber bei den schwarzen Schafen unter den "Orgas" brauche ich mich nicht wundern, wenn kranke/ungeimpfte Hunde her kommen (und dabei ist es mir egal ob die Hunde mit Parvo vom Polen-Markt oder mit was anderem aus Spanien oder von sonstwo herkommen)..


    Du schreibst es doch selbst: So lange ich mir im wenige Kilometer entfernten Ausland Hunde unbekannter Herkunft für ein paar Euro holen kann, ist die Gefahr allgegenwärtig, dass kranke Tiere nach Deutschland kommen. Da braucht es keine Orga, das schaffen Einzelpersonen auch :-/


    Schwarze Schafe gibt es immer und überall. Hier gilt es einfach, an die künftigen Halter zu appelieren, den Verstand ebenso wie das Herz entscheiden zu lassen. Wenn aber halt vor lauter "ach ist der süß, den MUSS ich haben" das Hirn ausgeschaltet wird, dann kann man auch das den seriös arbeitenden Orgas nicht anlasten. Gleiches gilt natürlich, wenn bei der Anschaffung des Hundes die Geiz-ist-Geil-Mentalität herrscht.


    Als Pflegestelle erwarte ich, dass ich erstens selbst entscheiden kann, ob ich einen an LM erkrankten Hund aufnehme und zweitens auch, dass ich vor der Ausreise des Hundes das Ergebnis des LM-Tests einsehen kann. Ist das nicht möglich, würde ich diesen Hund nicht aufnehmen.
    Und gleiches sollte halt auch der künftige Besitzer fordern, wenn der Hund per Direktflug zu ihm kommen soll. Auch wenn Papiere immer wieder gefälscht werden können, bietet das doch ein gewisses Maß an Sicherheit.


    Viele Grüße


    Doris

  • Ich finde immer noch, das die Hunde die Krankheit einschleppen. Und aufgrund der Sandmücke hier wird es eben gefährlich. Hätten wir die Biester hier nicht, würde ich ja überhaupt nichts sagen. Aber da wir sie hier nun auch schon haben, sollte man vorsichtig sein.


    Aber wer im Glashaus sitzt, sollte nicht Steinen werfen ;) Ich hab ja hier auch so einen potentziellen Virusträger im Haus ;)


    Zur Zeit ärgere ich mich auch gerad über was ganz anderes. Ich eröffne gleich nen Thread dazu.

  • 1. Zur Frage, warum sich die Hunde hier verändern
    Ich denke es liegt u.a. an der Masse der Eindrücke, die hier entstehen. Im Ausland liegen die TH zum Teil quasi am Ende der Welt. Da gibt es bei unheimlichen Begegnungen die Möglichkeit großräumig auszuweichen, was in der Stadt drei Straßen weiter entspräche.


    Außerdem werden die Hunde im Ausland oftmals im Rudel gehalten. Die Artgenossen bieten eine gewisse Geborgenheit. In eine Familie zu kommen ist für sie wahrscheinlich so, wie wenn wir ins Ausland ziehen und nur "Bitte" und "Danke" in der Sprache können. So entsteht erstmal eine große Unsicherheit / Angst.


    Kann ich nachvollziehen, irgendwo, für mich wäre der Aufenthalt in Tokio mit dem Menschengewusel der absolute Alptraum.


    2. Mal angenommen ich betreibe den TS im Ausland. Habe eine Anzahl kranker oder schwer vermittelbarer Hunde da sitzen. Heißt, ich brauche Geld. Wie entfernt ist der Gedanke, den Rüden x nochmal auf die Hündin y drauf zu lassen, wenn ich weiß, da entsteht ein Mix, der in Deutschland gefragt ist, als Welpe weggeht. Dann hätte ich ca. 200 Euro Reingewinn nach der Vermittlung, weil nur die Impfung, nicht die teure Kastra ansteht.
    Mit diesen 200 Euro könnte ich weitere Hunde kastrieren oder die Unvermittelbaren versorgen.


    Tu ich´s oder tu ich´s nicht ist hier die Frage??


    3. Mit dem auf der Straße lassen ist das so eine Sache, wenn man sich z.B. die Vorgehensweise in Rumänien ansieht.


    4. Ich find es schade, wenn man aus lauter Zweifel an den Orgas keinem Auslandshund mehr eine Chance geben würde. Ich schau unsere Kleine an und denk mir: "Du hast ein schönes Leben". Alles andere versuch ich in den Hintergrund zu schieben und ich denk das tun viele.


    5. Zu deutschen Tierheimen und ihren Anforderungen: man muss einen Garten haben und soll nicht arbeiten, so ist das bei uns. So teuer wie es bei uns ist, schließt das eine fast das andere aus. Wenn das TH also quasi die Entscheidung trifft, ihre Hunde gehen nur an Großverdiener, dann ist es nicht mein Problem, sorry.

  • Über die Tierheime hier habe ich mich auch schon sehr geärgert.
    Bekannte von uns wurden abgewiesen, weil sie erzählt haben, das der vorherige Hund immer im Stall bei den Pferden geschlafen hat.Der fand das super!!!! Nein, das wäre nicht artgerecht, er muss bei seinen Menschen sein.
    Es hätte sicher nen Hund gegeben, der das auch super gefunden hätte und sonst hätte er auch ins Haus gedurft. Aber das wollten die netten Tierheimleute dann auch nicht mehr glauben und haben abgewunken.

  • So, dann oute ich mich auch mal als Auslandshundehalter und möchte gerne hierzu Stellung nehmen:


    Zitat

    Eine Frage an die, die einen Hund gezielt aus dem Ausland übernommen haben....habt ihr gezielt nach Auslandshunden gesucht?
    War euch bewusst das die Arbeit mit dem Hund schwerer sein kann?
    Wie gut habt ihr euch vorab informiert?


    Nein, das war nicht gezielt geplant. Ich habe mir ca. 3 Monate gezielt Gedanken gemacht ob überhaupt Hund, da berufstätig usw. Ich habe Bücher gelesen, Zeit- und Kostenpläne erstellt und es mir wirklich nicht leicht gemacht. Ich habe viel Kontakt zu Menschen gesucht, die mich hierzu beraten konnten (TS, TH, TA)...Als die Entscheidung gefallen war, eben dass ich das schaffen kann und will, habe hier mit ca. 3-4 Tierheimen gesprochen. Und siehe da: Sie und ein Hund : NEIN. Sie arbeiten doch, Sie haben doch gar keinen Garten...Nee nee, da warten Sie lieber mal noch ein bisschen, also an Sie vermitteln wir nicht.
    Schade dachte ich mir, gerne hätte ich einem dt. TH-Hund eine Chance gegeben. ABER: Wer keinen Garten hat und nicht 24h auf dem Hund drauf sitzen kann, darf nicht (nicht verallgemeinern - meine Erfahrung!!)
    So bin ich dann mal im I-Net auf die Suche gegangen und auf eine TS-Orga gestossen hier bei mir in der Nähe und habe Kontakt aufgenommen. Und was soll ich sagen, ich wurde super toll beraten, mir wurde von Hunden abgeraten und andere empfohlen, denn es soll ja passen. Ich habe gefühlte 10 Stunden mit der Dame telefoniert, die mir mit Rat und Tat zur Seite stand, bis feststand, dass Merlin bei uns einziehen wird. Hier zählt Qualität vor Quantität. Es war ihr wichtig zu wissen, was ich mit dem Hund mache, unabhängig davon, dass er auch mal alleine sein wird.
    Natürlich war mir bewusst, dass Merlin vllt nicht einfach sein wird, man weiß nicht viel zu seiner Geschichte, außer dass er ein gebrochenes Bein hatte, als er nach D kam. Aber seit dem ersten Besuch auf der Pflegestelle war uns klar, das passt! Und es passt.
    Aus diesem Grund würde ich immer wieder einem Auslandshund die Chance geben, zum einem weil sie es genauso verdienen wie alle anderen auch und zum anderen weil ich mich über das Deutschen Denken der Hundehaltung geärgert habe.
    Ich habe mir sehr viele Gedanken gemacht bevor ich mich überhaupt dazu entschieden habe, einen Hund aufzunehmen, aber da ich weder Rentner noch Hausfrau bin, no Chance.
    Merlin ist kein Problemhund, er ist kein Typ der auf jeden zugeht, aber sonst sehr gut sozialisiert und problemfrei. Er war ca. 2,5 Jahre als er herkam und für uns das Beste was uns passieren konnte :herzen1:


    Mit diesem Beitrag möchte ich nicht das entschuldigen, was vllt alles so an schwarzen Schafen unterwegs ist. Aber was hat heutzutage keine zwei Seiten :/

  • Meine Achtung all derer, die sich für TS einsetzen, jeder Hund der in ein ihm artgerechtes Leben gerettet werden kann, ist sicher ein Gewinn für den TS.


    Dennoch war es nur eine Frage der Zeit, bis diese Art des TSs (gerade aus dem Ausland holende Hunde/Katzen) ins Kommerzielle übergreift und windige Menschen Profit vor TS stellen....


    Mein persönlicher TS bedürftiger Hunde ggü. sah jahrelang so aus, dass ich Hunden meiner favorisierten Rasse (Rottis) nur aus zerrüttenden, privaten Verhältnissen aus D zu mir nahm, damit komme und kam ich sehr gut klar.


    Für mich kommt ein TS Hund aus dem Ausland nicht in Frage.

  • Zitat

    Für mich kommt ein TS Hund aus dem Ausland nicht in Frage.


    Ok, bei Rottis muss man auch wahrlich nicht in die Ferne schweifen ... Rottis gibt es in deutschen Tierheimen vermutlich zuhauf :-/ Umso schöner, dass es Menschen wie Dich gibt, die diesen Hunden eine Chance gibt.


    Wie waren Deine Erfahrungen? Nachdem es ja immer heißt, Tiere aus dem Tierheim sind alle verkorkst, würde mich interessieren, ob Du das auch so siehst.


    Und ich wüsste gerne, warum ein Hund aus dem Auslands-TS für Dich nicht in Frage kommt.


    Viele Grüße


    Doris

  • Zitat

    Meine Meinung, auch wenn sie wenige teilen werden ;)


    Ich teile sie und das völlig uneingeschränkt ;)


    Natürlich verurteile ich niemanden, der sich einen Hund aus dem ausländischen Tierschutz holt.
    Nichts destotrotz löst dies nicht die Probleme. Die müssen im Kern gelöst werden, durch Kastrationsprogramme und Unterstützung VOR Ort!

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