Gibt es Hunderassen die mit allem und jedem können?

  • Nur weil Yamiq einmal einen Vorfall hatte, sind doch nicht allesamt alle Windhunde schlecht verträglich? :???: Das ist doch eine Prägungssache und Yamiq wurde ja scheinbar nicht sehr gut geprägt in seiner Jugendzeit. Ich begegne hier in HH so einigen Windis und das sind alles sehr gut verträgliche Hunde gewesen. Das sind keine Draufgänger, was ja leider auch bei vielen Hunden zu Eskalationen führt. Ich denke Windis haben sehr gutes Potenzial gut verträglich zu sein.

    Aber wie schon gesagt, jeder Hund, jede Rasse kann potenziell unverträglich sein. Die einen mehr, die anderen weniger.

    Des weiteren hat Jennifer auch nicht gesagt "Nimm einen Windi, alle anderen sind doof", sondern sie hat nur ihre persönlichen Erfahrungen und Einschätzung abgegeben. Nicht mehr und nicht weniger.

  • ich denke, wie schon viele geschrieben haben hängt die verträglichkeit zu einem großen maß von der sozialisation des hundes ab. allerdings gibt es noch mindestens drei andere wichtige faktoren, die es zu bedenken gibt:

    - die natürliche individualdistanz
    - die reizschwelle und
    - die ursprüngliche aufgabe des hundes

    individualdistanz ist nicht nur erlernt, sondern auch rassetypisch vererbt. ein akita inu wird eine ganz andere individualdistanz einfordern, als ein labrador retriever. und dann wird es viel schneller zwischen den hunden knallen, als man denkt.

    und wenn dann noch eine sehr neidrige reizschwelle hinzukommt, kann es auch sehr, sehr schnell viel heftiger knallen.

    während einige rassen, wie z.b. auch der beagle auf sozialverträglichkeit hin gezüchtet wurden, war das zuchtziel anderer rassen, wie z.b. dem kuvazs herden zu beschützen und gegenüber jedem eindingling zu verteidigen. das sollte man sich immer vor augen halten. ich denke, wenn man nach einem verträglichen hund, der eine geringe individualdistanz fordert und dessen ursprüngliche aufgabe die zusammenarbeit mit anderen hunden war, kann man sich schon allgemein bei meutehunden umsehen. sie sidn bei guter sozialisation verträgliche und freundliche hunde. allerdings muss man sich bei ihnen auf ganz andere probleme einstellen: denn genau diese hunde sind meistens jagdhunde, meutehunde. und somit ergeben sich ganz neue alltagsprobleme mit solch einem hund. was hinzu kommt: gerade hunde, die sehr verträglich sind, neigen dazu bei einer nicht souveränen führung, sich noch viel stärker am zweithund zu orientieren, als eigenbrödler. logischerweise, denn dafür sind sie gezüchtet.

    ich denke, es ist wichtig zu wissen, was einen sozialverträglichen hund ausmacht und sich mit diesem wissen im kopf die elterntiere und das haus verschiedener züchter sehr genau anzusehen. dabei sind betsimmte rassen sicherlich verträglicher als andere, ohne frage. jedoch sollte manb sich immer das individuum an sich ansehen, um ein urteil fällen zu können.

    einen ganz anderen aspekt finde ich viel wichtiger, wenn es um mehrhundhaltung geht:
    dani, wenn mehrere sozialverträgliche hunde´zusammenleben, kann es passieren, dass diese auf einmal überheit keinen fremdhundekontakt mehr wünschen und sich gegenüber anderen hunden gar nicht mehr so freundlich verhalten. das kann möglicherweise sehr viel mehraufwand beinhalten, als man denkt. das sollte man immer bedenken.

    btw: bist du jetzt eigentlich bei petra im welpenkurs?

  • möchtest du nur so gegen mich wettern oder meinst du, Jennifer kann sich nicht selbst erklären?

    sie sagte ganz klar irgendwo die letzten Seiten, dass sich Windhunde gerne zusammen rotten und man dann mit rudelfremden Hunden vorsichtig sein muss, etc.

    auch schrieb sie in dem Thread, wo sie was von dem Vorfall schrieb, auch, dass viele Windhunde Kleinhunde als Beute sehen würden, etc.

    darauf bezieh ich mich und hinterfrage deshalb, warum Jennifer dann meint, Windhunde wären sozial, leicht zu erziehen und passen sich allen an

    (denn das war die Frage des TE)

  • ich habe einfach nur auf die Frage des TS geantwortet welche hunde verträglich, sozial usw. sind.
    dabei habe ich aber gerade auch die windhunde genannt, weil sie eben dies alles auf der einen seite sind, auf der anderen seite genau dieses verhalten aber auch andere negative aspekte mit sich zieht (wie das zusammenrotten im rudel) und wollte damit zum ausdruck bringen, dass man keinen "rund-um-verträglichen-hund" finden wird. deswegen erläuterte ich das danach nochmal an anderen beispielen, u.a. mit den retrievern die ich kenne, welche zwar zu 100% verträglich mit allem zu jedem sind, wo es aber aufgrund anderer eigenschaften dann zu konflikten kommt.

    versteht man jetzt was ich damit sagen wollte :???: ?!

    ich hatte nie vor windhunde als die super verträglichen hunde darzustellen, aber vom sozialverhalten sind zumindest jene die ich kenne und mit welchen ich eben auch sehr oft begegnungen mit anderen hunderassen habe im großen und ganzen wesentlich verträglicher und sozialer als andere rassen, nur bezogen auf den aspekt, allerdings führt genau das dann wieder zu anderen problemen.

    und ja, viele windhunde sehen kleinhunde als beute an, aber wenn man das weis, dann kann man als HH damit auch richtig umgehen und meidet entweder solche situationen oder aber lässt sie kontrolliert statt finden indem man wie ich das dann tue (insofern der andere HH denn dazu bereit ist, daran scheitert es ja meistens) sich die hunde ein kurzes stück beim spazieren gehen kennen lernen lasse und erst dann zusammen freilauf ermögliche.
    yamiq hat auch kleinhund kumpel, er sieht nicht alle kleinhunde als beute :ka: aber die hat er auch richtig kennen gelernt, wenn aber im freilauf ein kleiner fremder dazu kommt, dann ist das eben gefährlich und das sollte man auch als HH wissen. dennoch ist er ansonsten sehr sozial, auch mit kleinen hunden, aber dann muss er sie eben kennen.

    und morpheus z.b. der schon in der welpenstunde vom mini-mini-chavalier alles kennen lernte kennt sowas gar nicht, der geht mit groß und klein völlig souverän um.

  • Hallo!
    Um die Sache um den Windhund vielleicht zu beenden. Ich denke nicht das ein Windhung meine Rasse wäre. Ich gehe zwar gern spazieren, fahre aber nicht täglich stundenlang Rad oder ähnliches. Ich vermute mal, das Windhunde extrem viel Auslauf brauchen. Außerdem wären mir die meisten Rassen (Saluki, Barsoi, Afgane) zu groß. Was aber nicht heißt das ich ein Schoßhündchen suche. Aber so bei 40-45cm SH ist dann doch genug.

    LG Dani

  • Lucanouk

    Vielen Dank für die sehr ausführliche, sachliche Erklärung.

    Und genau so meinte ich meine Frage auch. Das jemand schreibt -
    während einige rassen, wie z.b. auch der beagle auf sozialverträglichkeit hin gezüchtet wurden,

    Das halt solche Beispiele kommen. Natürlich ist mir bekannt das es auf den Halter und und und ankommt. Aber es gibt ja doch einige Rassen, wo beschrieben wird - ist ein verträglicher Familienhund z.B. . Das Beagle recht verträglich sind, ist mir bekannt und ich mag diese Rasse auch aus diesem Grund sehr. - Wie einige andere Rassen ebenso.


    Ach und ja ich bin bei Petra in der HS. Wieso? *wunder*

    LG Dani

  • bin auch bei petra ;) im einzeltraining...das problem ist allerdings, dass die allgemeine verträglichkeit eben auch sehr stark von der sozialisation abhängt und nicht zuletzt vom individuum an sich.

    deswegen ist das aushängeschild "verträglich" an sich nicht immer so richtig.

  • Um ehrlich zu sein, bei der Frage der TE dachte ich auch sofort an Windhunde.

    Ich finde es schon außergewöhnlich, dass bei diesen Rassen selbst mehrere Rüden in gemischten Rudeln kaum Probleme machen, während diese Konstellation bei anderen Rassen schlichtweg nicht möglich wäre.

    Ich habe Windhunde bisher als äußerst sozial und verträglich kennen gelernt. Auch gegenüber kleineren Hunden.

    Zitat

    Ich gehe zwar gern spazieren, fahre aber nicht täglich stundenlang Rad oder ähnliches.

    Das brauchen die meisten Windhunde auch nicht. Schon gar nicht die Sprinter wie Whippet, Greyhound und Co.
    Die sind normalerweise zufrieden, wenn sie sich einmal richtig austoben können - das dauert in der Regel ne halbe Stunde bis Stunde, dann ist für sie der Tag auch gelaufen und sie wollen wieder heim. Gibt natürlich solche und solche Windis, aber die, die ich bisher kennen gelernt habe, waren alles in allem eher Couchpotatos.

    Jeder Husky, Dalmatiner, Border Collie, Setter...benötigt i.d.R. deutlich mehr Auslauf.

  • Zitat


    Ich finde es schon außergewöhnlich, dass bei diesen Rassen selbst mehrere Rüden in gemischten Rudeln kaum Probleme machen, [...]


    Bei WELCHEN Rassen? Whippets und Galgos oder Chart Polski und Azawakh?
    Also ehrlich, die kann man doch nicht alle in einen Pott werfen... :D :roll:

    Zitat

    Ich habe Windhunde bisher als äußerst sozial und verträglich kennen gelernt. Auch gegenüber kleineren Hunden.


    Jein. Wie schon gesagt, im eigenen Rudel meist super (kenne aber auch GANZ andere Fälle). Aber wenn einmal eingespielt teilweise nach außen ganz schon mies.

    Das gilt meiner meinung nach allerdings für jede Mehrhundehaltung, egal welche Rasse.
    Ab 2 ist`s ein Rudel und die Gruppendynamik verselbstständigt sich dann, wenn man nicht aufpasst, ganz schön schnell.

    Ansonsten könnt ich jetzt zum Thema Kleinhundeverträglichkeit auch ne Menge schreiben (hab ich an anderer Stelle auch bereits getan, wen`s intressiert der kann ja nachgucken).


    Um mal wieder zum Ausgangsthema zurückzukommen....

    Ich glaub man sollte eher die umgekehrte Frage stellen: Welche Hunderassen vertragen sich tendeziell NICHT so ganz easy mit allem und jedem?
    Dazu wie es dazu kommt, zur Veranlagung der verschiedenen Rassen usw hatte Lucanouk ja schon einen guten Beitrag geschrieben.

    Was man noch ergänzend sagen kann: Wenn du auf der Suche bis, dann lerne, Rassebeschreibungen realistisch zu lesen.
    Wenn da steht: "Ein unbestechlicher Wächter", dann heißt das im Klartext - dieser Hund ist ein Territoriums-Schwein und frisst vorzugsweise Postboten.
    Wenn da steht: "Lebhaftes Temprament" - dann sollte man aufpassen keinen hyperaktiven zu bekommen.
    Wenn da was von "rassetypischer Reserviertheit" steht - dann kann es gut sein dass in dieser Rasse vermehrt scheue Angstbeißer vorkommen.
    Die meisten Leute idealisieren diese Beschreibungen gern.

    Ich würde mich, wenn verträglichkeit mit Menschen und "Bedienerfreundlichkeit bei weitesgehender Arbeitsvermeidung" (nicht bös gemeint...) die Kriterien sind, mal bei den kleinen Begleithundrassen umgucken.
    Die sind seit tw sehr langer Zeit dafür gemacht einfach nur liebgehabt zu werden und trotz oft nicht grade hundgemäßer Behandlung nicht auszurasten.
    Also z.B. Pudel, Bichons, Mops und French Bulli, King Charles Spaniel...

    Klar, auch die KÖNNEN durch schlechte Behandlung verdorben werden und KÖNNEN idividuelle Abneigungen haben.
    Aber insgesamt sind sie nicht so aufwendig wie Rassen, die einen erst kurz zurückliegende Arbeitshundevergangenheit haben.

  • Zitat

    Bei WELCHEN Rassen? Whippets und Galgos oder Chart Polski und Azawakh?

    Bei den okzidentalen...ist jedenfalls mein Eindruck.

    Zitat

    Jein. Wie schon gesagt, im eigenen Rudel meist super (kenne aber auch GANZ andere Fälle). Aber wenn einmal eingespielt teilweise nach außen ganz schon mies.

    Wie gesagt, ICH habe sie so kennen gelernt. Für alle kann ich diesbezüglich logischerweise nicht sprechen, aber ich persönlich habe diese Erfahrungen gemacht.

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