Alter Hund, der beißt - was tun?

  • Ich unterstütze die voran gegangenen Posts und habe zusätzlich den Vorschlag, deine Schwester mit Fleischwurst zu präperieren. Fahren die meisten Hunde drauf ab und der Geruchssinn dürfte bei eurem Hund noch besser funktionieren als Sehen und Hören. Deine Schwester könnte sich ihm also mit Fleischwurst schmackhaft machen. Sie kann sie ihm auch erst einmal sachte hinwerfen, wenn sie nicht so nah dran will.

    Und dann würde ich ihm auch in jedem Zimmer, indem er sich aufhält, einen schönen, weichen, warmen Platz anbieten, auf den er sich zurückziehen kann, wenn ihm alles zu viel wird. Auch diese Plätze kann man mit Fleischwurst positiv verknüpfen.

    Neben dem TA kann oft auch ein Heilpraktiker Linderung verschaffen.

  • Zitat

    Heute saß ich mit meiner Mutter im Garten, habe mich nicht gerührt und er hat mich angegriffen.

    Ehrlich gesagt, gibt mir dieser Satz am meisten zu denken.

    Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, daß er von sich aus aggressiv ist, sondern, irgendwas löst diese Aggression aus.
    Und meine Vermutung sind auch Schmerzen.
    In unserem Altenpfleger-Thread ist jemand mit einem 18 jährigen Hund. Dieser verhält sich soweit, altersbedingt, normal.

    Ganz ehrlich, wenn ihr was ändern wollt, dann geht zum TA. Bekommt der Hund irgendwelche Medikamte?
    Wieviel kann er noch sehen und hören?

    Ich finde so eine Situation für beide Seiten extrem stressig und auch zum Wohl des Hundes trägt das im Moment kaum bei.

    Könntet ihr zu einem anderen Tierarzt gehen?
    Eventuell hilft ihm was gegen die Schmerzen.
    Das mit der Hinterhand könnte auf ein Bandscheibenproblem hinweisen, was wirklich sehr schmerzhaft ist, meine Hündin hat das leider auch :sad2:

    Gruß
    Bianca

    PS: Ich finde es sehr klasse, daß Du hier nachfragst und ihr nicht den leichteren Schritt (einschläfern) schon gegangen seid!! :gut:

  • Hallo Katrin,

    das - von Chris geschrieben - habe ich eben in einem anderen Thread entdeckt und finde, dass es auch für Euere Situation zutrifft:

  • Ganz ehrlich; so wie Du die Situation beschreibst würde ich auch an erlösen denken :sad2:

    Erlösen sollte man ja nicht nur von körperlichen, sondern auch von seelischen Leiden. Wie hoch ist wohl seine verbliebene Lebenserwartung? Ein Jahr? Zwei Jahre? Und wie lange wird er brauchen, um sich bei euch einzuleben? Wird er das überhaupt jemals tun?...

    Es heißt, einen alten Baum soll man nicht mehr verpflanzen und wenn ich ganz ehrlich bin; ich hätte den Hund einschläfern lassen bevor deine Oma ins Pflegeheim gekommen ist. Zuhause, bei ihr, der Person die er liebt und bei der er sich sicher fühlt - einen würdevollen, zufriedenen Tod sterben.

    Was wird ihm denn die ganze Plackerei nützen, solltet ihr jetzt zB noch einen Trainer zur Rate ziehen? Das mag hart klingen, aber in seinem Fall würde ich wirklich Kosten/ Nutzen (für ihn! und natürlich nicht finanziell) abwiegen. Gerade der Lebensabend sollte doch eine schöne Zeit sein :sad2:

    Ich würde es so machen; holt deine Oma an einem schönen Sommertag zu euch in den Garten und schenkt ihr und dem Hund nochmal einen Tag nur mit sich allein. Kocht ihm etwas besonders leckeres, macht vielleicht noch ein Foto von ihm und deiner Oma - und dann lasst den Tierarzt kommen :sad2:

    Ich wünsche euch allen viel Kraft für die nächste Zeit.

  • Hallo!

    Ich habe mir hier das so durchgelesen und würde auch sagen, lass den Tierarzt kommen so trauig das ist, aber es ist doch für alle nicht schön und ich glaube der Hund leidet nochmal mehr draunter. Für ihn hat sich schließlich alles verändert und vielleicht ist es auch ein Tumor im Gehirn der diese "Anfälle" auslöst?! Ich kann auch flasch liegen, aber ich kenne es aus eigener Erfahrung. Der Hund hatte damals ncoh keine Ausfallerscheinungen "nur" dieses "bösartige" Verhalten gegenüber Menschen und acuh Tieren und das alles von jetzt auf gleich. Er ist doch schon so alt udn cih denke, wenn man jetzt noch einen Trainer und dann noch dies und das macht ist doch nochmal Stess für ihn und er ist scheinbar sowieso schon gestresst und da denke ich für mich, dass es besser ist ihn zu erlösen, wenn man schon bei den Tieren die Möglichkeit hat sie zu erlösen nicht wie bei den Menschen.

  • Solange dem Hund nicht zumindest mal über einige Wochen ein mittleres Schmerzmittel verabreicht wurde und ein wirklich hundeerfahrener Mensch einen Blick auf das Tier und die Lebensumstände geworfen hat (und damit meine ich keinen Tierarzt), solltet ihr ihn nicht einschläfern lassen.

    Bei alten Hunden wird so schnell zum Einschläfern geraten, wenn Aggressionen auftauchen, dabei gibt es eine Fülle von möglichen Gründen ...

    Beschreib doch bitte nochmal genau, in welchen Situationen er gebissen hat (Fragen siehe oben).

  • Hallo Kady12!

    Oh Mann - wirklich keine leichte Situation, die du da schilderst - für beide Seiten! Erst Mal wollte ich auch sagen, dass ich es toll finde, dass ihr euch des Hundchens annehmt und dass du hier nach Lösungen suchst :gut:

    Hier sind ja schon viele Tipps und Hinweise gekommen. Ich würde euch auch dringend raten, einen guten (!) TA oder eine Tierklinik aufzusuchen und euren Vierbeiner einmal gründlich durchchecken zu lassen.
    Wie die anderen schon geschrieben haben - ich halte die Wahrscheinlichkeit auch für hoch, dass er Schmerzen hat und deswegen so reagiert.
    Auch kann es sich natürlich um typische "Alterszipperlein" handeln, möglicherweise aufgrund von schlechter Durchblutung oder beginnender Demenz. Aber auch da lässt sich - wie von anderen schon gesagt - mit Medikamenten jede Menge bewirken.
    Vielleicht kann dir ja auch jemand hier einen guten Tierarzt / Tierheilpraktiker aus eurer Gegend empfehlen, wenn du schreibst wo du herkommst (ist das DF-erlaubt? :???: ).

    Jedenfalls möchte ich dir wirklich Mut machen: Ich habe hier auch eine Hunde-Seniorin sitzen. Lucy zeigte auch Verhaltensauffälligkeiten, sie hatte schwerste (!) Panik-Attacken aufgrund ihrer Altersdemenz. Die Situation war so schlimm geworden, dass ich auch darüber nachdenken musste, sie erlösen zu lassen. Das zweite Medikament, dass wir ausprobiert haben, hat die Lösung gebracht. Lucy verhält sich jetzt wieder "normal" (naja - seniorinnengerecht altersstarrsinnig normal halt :roll: ) und ich werde ganz oft darauf angesprochen, was für eine lebenslustige, fidele Hunde-Omi sie doch ist.
    Und ich kann ganz ehrlich sagen, dass die Zeit, die wir beide seitdem gewonnen haben, zu den schönsten zählt, die ich mit der Maus erleben durfte.

    Ich bin auch nicht dafür, ein Hundeleben um jeden Preis zu verlängern, und falls die Sitaution so bleibt, würde ich auch darüber nachdenken, den alten Herrn in Würde gehen zu lassen.
    Aber es klingt für mich nicht so, als ob ihr schon jede Hoffnung aufgeben müsstet!

  • Mensch, das ist für alle eine blöde Situation gerade. Ich finde es aber ganz toll, dass ihr euch um das Schicksal des Hundes ernsthaft kümmert und auch, dass du den Weg hier ins Forum gefunden hast.

    Natürlich liegt der Gedanke der Einschläferung nahe, das ist in so einer Situation erstmal normal, finde ich. Aber es ist schon erstaunlich, wie selbst alte Hunde so richtig aufblühen können, wenn man nur den Blick für Sachen wie z.B. Schmerzen entwickelt hat. Nix gegen euren Tierarzt, aber ich würde in der Situation jemanden anderen aufsuchen und die Sache schon von vornerein sehr bestimmt angehen, so nach dem Motto: "Wir möchten ihm seinen Lebensabend erleichtern, es sieht so aus, als hätte er Schmerzen, oder vielleicht ist es Demenz, wie beurteilen Sie das". Ohne emotionalen Ballast, einfach nur, dass jemand einen objektiven medizinischen Blick auf den Hund wirft.

    Alles Gute und berichte bitte weiter, egal was wird :streichel:
    Liebe Grüße
    Kay

  • Ich kann nicht verstehen, daß der TA sagt, mit ihm wäre alles in Ordnung, wenn ihr ihn beim Häufchen machen stützen müßt :hust:
    Auch schreibst du, das TH wollte ihn nicht, weil er schon so alt ist und so hart das klingt, ihr wolltet den alten Hund ins TH abschieben.

    Ich hatte schon etliche alte Hunde und kenne mich auch ein bisschen damit aus, deswegen finde ich es vollkommen unnormal, daß der Hund einfach auf dich los geht und dich beissen will.
    Irgendetwas stimmt da nicht.

    Mit dem Hund würde ich entweder in eine gute Tierklinik fahren, wo auch ein Neurologe ist, oder dem Elend ein Ende machen.
    Ihn jetzt mit seinen Alterkrankheiten und Schmerzen alleine lassen, ist ganz einfach Quälerei.
    Ich nehme an, die Oma würde die TA Kosten bezahlen.

    Alte Hunde sind so liebenswert, man muß sie nur richtig lesen.

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