Alter Hund, der beißt - was tun?

  • Hallo zusammen!


    Meine Familie und ich haben folgendes Problem: Meine Oma hat immer einen Mischlingspinscher gehabt, "Sonny". Jetzt ist meine Oma ins Altenheim gekommen und Sonny, zuerst übergangsweise, zu meinen Eltern und meiner Schwester gezogen.


    Meine andere Oma hat sich bereit erklärt Sonny bei sich aufzunehmen, für immer. Jedoch ist er ein sehr, sehr schwieriger Hund und hat sie schon drei Mal gebissen, sodass er jetzt wieder bei meinen Eltern ist.


    Er ist 17 Jahre, Findelkind. Als er noch bei meiner Oma gewohnt hat (die jetzt im Heim ist) war der Umgang mit ihm kein Problem. Er hat mich und meine Familie abgöttisch geliebt aber jetzt greift er fast jeden, außer meine Mutter, die er als Leittier, anerkannt hat an.


    Es ist als hätte er zwei Persönlichkeiten. Manchmal sitzt er seelenruhig da um dann von jetzt auf gleich völlig auszuflippen. Meine Schwester wohnt noch zu Hause und traut sich nicht mehr aus ihrem Zimmer, sie ruft sogar meine Mutter unten an und bittet sie den Hund wegzusperren.


    Meine Eltern haben zudem noch zwei Katzen und die Vierbeiner liegen im Dauer Clinch. Das Tierheim hat ihn nicht genommen, weil man ihn auf grund seines Alters und seiner Agressivität nicht mehr vermittelt bekommt. Man kann ihm auch niemand anderen anvertrauen, er würde ausrasten.


    Dazu kommt noch das er nicht mehr gut sieht und hört, wenn er ein Häufchen macht muss man ihn stützen sonst würde er hineinfallen. Er lässt sich jedoch nur von meiner Mutter anfassen. Ich will nichts beschönigen, wir denken daran ihn einschläfern zu lassen weil wir nicht mehr weiter wissen.
    Man kann ihn auch nicht auf einen Gnadenhof bringen, er versteht sich nicht mit anderen Hunden er würde dort nicht lange überleben. Es belastet uns alle sehr. Habt ihr vielleicht einen Rat für mich?

  • Sonny wird wahrscheinlich der ganze Stress sehr verunsichert haben.
    Gerade Hunde mit Sinneseinschränkungen neigen zu Ängstlichkeit und können in bestimmten Situationen mit Panik reagieren. Vielleicht hat er auch Schmerzen.


    Am besten wäre sicherlich, wenn sich ein Hundetrainer die Situation vor Ort bei euch ansieht und die Signale des Hundes deutet.


    Schreib doch nochmal, wie lange die jeweiligen Umzüge zurückligen und wie lange er nun wieder bei euch ist.

  • also, das erste Mal ist er im Januar zu uns gekommen für zirka eine Woche. Dann hat meine Oma ihn ungefähr für 2, 3 Wochen gehabt und seit dem ist er wieder bei meinen Eltern. Am Anfang war es gar nicht so schlimm aber jetzt wird es immer schlimmer. Meinst du man kann da noch was mit Erziehung machen? Immerhin ist er schon 17.

  • Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass der arme alte Kerl Schmerzen hat; wie Du das Hinfallen beim Geschäft machen beschreibst, ist ja evtl. mit seiner Wirbelsäule, der Hüfte, den Bandscheiden ... etwas nicht in Ordnung.


    Dazu die neue Umgebung, das vertraute Frauchen nicht mehr da - echt schlimm für ihn! Gäbe es die Möglichkeit, ihn zum Tierarzt zu bringen oder den Arzt mal kommen zu lassen? Vielleicht können Schmerzmedis ja schon eine Verbesserung bewirken, so dass sein Leben nicht unschön enden muss. Ihm selbst gefällt sein momentanes Verhalten auch nicht, glaub mir!


    hofft das Beste für Sonny
    Wauzihund

  • Hallo,
    da habt Ihr ja wirklich ein Problem.


    Bei so alten Hunden ist es oft schwierig herauszufinden, was an neu auftretenden Merkwürdigkeiten im Verhalten erziehungsbedingt ist, oder ob da nicht doch die nachlassenden Sinne, eine daraus resultierende Verunsicherung und eine wiederum daraus resultierende angstaggressive Komponente eine größere Rolle spielen.


    Genau wie alte Menschen können auch alte Hunde (und 17 ist schon ein Wort!) Durchblutungsstörungen aller Art, auch im Gehirn bekommen und an Altersdemenz und ähnlichen Dingen erkranken.


    Dazu der Streß durch die ganzen Veränderungen (einen alten Baum verpflanzt man nicht, so in der Art) - das kann schon mal zu solchen Erscheinungen wie jetzt bei Euch führen.


    Was ich unbedingt machen würde - den Hund tierärztlich vorstellen, auf Schmerzen hin, auf Durchblutungsstörungen hin (das Medikament Karsivan vom TA kann da Besserung bringen) und evtl. auch auf andere Erkrankungen hin, die sich entweder versuchsweise behandeln lassen oder Euch die Entscheidung leichter machen.


    Was ich mit so einem alten Kerl auf gar keinen Fall machen würde, wäre ihn irgendwoanders hin geben. Das packen die in dem Alter nicht mehr - da ist das Einschläfern dann der bessere Weg im Sinne des Hundes - meine Meinung.


    Das ist bestimmt eine miese Zeit für Euch.


    LG, Chris

  • Vielleicht ist dieser Hund auch total verstört weil sein Frauchen nicht mehr bei ihm ist, warscheinlich versteht er die Welt nicht mehr. Wie lange hat er denn bei deiner Oma gelebt bevor sie ins Altenheim kam?

  • Wir waren mit ihm schon beim Arzt. Der sagte ihm fehlt soweit nichts, es wäre altersbedingt. Er hätte so ein schönes Leben bei uns oder auch bei meiner Oma aber es funktioniert einfach nicht. Das geht jetzt schon seit einem halben Jahr so. :( :

  • bei meiner oma hat er fast sein ganzes Leben verbracht. Mit ca. 2-3 Jahren haben wir ihn gefunden. Er war an einen Baum festgebunden.

  • Ich weiß nicht genau was der Arzt alles gemacht hat, da meine Mutter mit ihm dort war. Das müsste ich nochmal gegenchecken und evtl. noch einen Besuch planen

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