Lust und Frust bei der Hundesuche

  • Also ich bin irgendwie etwas desillusioniert was die Suche nach einem Hund anbelangt. Bisher dachte ich immer es sollte keine Probleme geben einen passenden Hund für uns zu finden. Auf die Rasse sind wir nicht festgelegt. Wir wollen einfach einen Hund der kein Welpe mehr ist, der mittelgroß und gesund ist und ca. 4-5 Std mal alleine bleiben kann falls wir mal weg müssen. Ausserdem sollte er keinen Jagdinstinkt haben. Aber offenbar sind das schon ziemliche "Schwerwiegende" Wünsche denn bisher war es so, dass die Hunde die uns zugesagt haben entweder nicht alleine bleiben können oder unsozialisiert sind. Ich habe schon unendlich viele Seiten mit Hunden durchgestöbert, war in Tierheimen und bei verschiedene Tierschutzorganisationen. Vier mal gab es Hunde die uns gefallen haben und immer wenn wir konkreter nachgefragt haben waren die Hunde schon vermittelt oder die Pflegestellen wollten sich nicht mehr von den Tieren trennen. Es mag ja nur Zufall sein aber irgendwie finde ich es etwas komisch dass auf den vielen Tierschutzseiten die Tiere immer "gerade weg" sind wenn wir uns dort melden. Kann es sein dass manche Orgas nur viele Hunde einstellen aber nur wenige zu vermitteln haben? Denn wir wurden in allen vier Fällen direkt auf andere Hunde aufmerksam gemacht, die dann aber weder ähnliche Eigenschaften noch ähnliche Statur hatten wie die vorher ausgesuchten. Ich dachte auch man wäre dankbar dass man einen Älteren Hund aufnehmen möchte aber irgendwie kriegen wir immer Welpen angeobten. Wie sind eure Erfahrungen?

  • Hallo,
    also erstmal möchte ich erwähnen, dass meine persönlichen Erfahrungswerte dorthin gehen, dass Tiere welche aus dem Tierheim oder ähnlichen Einrichtungen stammen zu 80 Prozent dort gelandet sind, weil sie "irgendwelche Probleme haben" die anderen 20 Prozent sind wg. Todesfall, Scheidung, etc. Du siehst also, es wird schwierig, einen Hund nach deinen Vorstellungen zu finden. Ein Bisschen Erziehungsarbeit braucht halt auch ein bereits "Erwachsener Hund". Schließlich muss der Hund sich auch ersteinmal an die neue Umgebung und deren von dir aufgestellten Regeln einstimmen.

    Wenn die Zeit es zulässt, würde ich persönlich lieber zu einem Welpen raten, hier ist die Erziehung halt einfacher und mit einer guten Welpen/Junghundschule kommen heute fast schon 70 Prozent aller s.g. "Hundeanfänger" zurecht.

    Du sagst du suchst schon so lange nach einem Hund. Suche lieber etwas länger, denn du holst dir ein Lebewesen ins Haus und dass kann schonmal dauern, bis ein "Funke für´s Leben überspringt" Ich selbst habe 1 Jahr lang meinen Aussie gesucht und bundesweit Züchter kontaktiert und Welpen ohne Ende gesehen, bis der Richtige dabei war!

  • ähm, moderntalking: woher hast du denn die Zahlen??? 70% aller s.g. Hundeanfänger kommen mit ner HuSchu gut zurecht????
    Und die Erfahrunsgwerte deinerseits in allen Ehren: wie represäntativ sind die denn??? :???: :???:

    Ich finde es immer schwierig mit irgendwelchen Zahlen um sich zu werfen.


    Also, ich hatte ähnliche Vorstellungen wie du katismarti, als ich meine Hoover gesucht habe. Auch ich musste ne ganze Weile suchen, aber letztendlich hat es doch noch geklappt.
    Allerdings muss ich gestehen: ich hab sie auf der HP der Seite immer übersehen, sie entsprach nicht meinem "Beuteschema". Sie wurde mir von einer Tierschütezrin empfohlen.
    Dann zu dem Problem "Alleine bleiben". Das kann jeder Hund lernen - meiner Meinung nach. Und nur weil ein Hund das an seinem alten Platz gemacht hat, heißt es nicht, das er das am neuen Platz auch automatisch kann. Auch wenn ich mit Hoover das Glück hatte, das sie von Anfang keine Probleme mit dem alleinbleiben konnte, hatte ich immer einen Plan B für die erste Zeit.

    Deshalb würde ich dieses Kriterium evtl. ein wenig hinten an stellen - zumindest wenn der Hund nicht sofort 4-5 Std. alleine bleiben muss. Aber ich glaube, das kann in einer neuen Umgebung gar kein Hund!

    Viel Glück beim weitersuchen!

  • Zu euren Anforderungen:

      4 bis 5 Stunden alleine bleiben können
      das müsst ihr wieder eurem Hund antrainieren, auch Hunde, die das nicht können, können das lernen.
      kein Jagdtrieb
      da würde ich wirklich genau nachfragen bei jedem Hund.


    Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber deine Beschreibung klingt ein bisschen so, als wolltest du nen Gebrauchtwagen kaufen ;) Hunde sind nix Fertiges - mit denen muss man arbeiten. m.a.W: WAS genau kannst du bzw. deine Familie an Zeit und Aufwand DAUERHAFT bieten? Wie intensiv seid ihr bereit, mit einem Hund zu arbeiten?


    (Hab grade von einer Familie in der Nachbarschaft erfahren, die sich ne Ridgeback Hündin geholt haben und nix mit ihr machen, nicht lange mit ihr draußen sind. Der Hund hält sich nur im Garten auf :kopfwand:)


    Da ich seit einiger Zeit selber Pflegestelle bin, kann ich dir berichten, dass eine gute Bekannte aus der Orga meinte, dass Mischlingshunde mit ner Größe bis 50 cm bei ihr nie länger als 3 Monate in Pflege waren, dann waren sie vermittelt. Auch sie hat dann Interessenten, die dann ein bisschen später anriefen, Hunde, die noch zur Vermittlung standen, angeboten. Ist also nicht weiter ungewöhnlich ;) Das mit den Welpen kann Zufall sein. Welche Orgas waren das denn? Kann auch sein, dass grad Auslandsorgas zunehmend eher Welpen holen, weil die schlicht einfacher zu vermitteln sind.

  • Was für einen Hund suchst du genau?
    Rasse, Alter, Eigenschaften? Und vorallem was bist du bereit auszugeben.
    Es gibt ja ältere Hunde nicht nur im Tierschutz, sondern auch bei Züchtern ;)
    Manchmal ist es recht schwer nen Hund aus dem Tierschutz zubekommen...
    Vielleicht kann ich dir ein paar Seiten nennen.

  • [quote="ruelpserle"]ähm, moderntalking: woher hast du denn die Zahlen??? 70% aller s.g. Hundeanfänger kommen mit ner HuSchu gut zurecht????
    Und die Erfahrunsgwerte deinerseits in allen Ehren: wie represäntativ sind die denn??? :???: :???:

    Ich finde es immer schwierig mit irgendwelchen Zahlen um sich zu werfen.

    Tja, ich habe a) nicht meinen Ersten Hund b) Freunde, Bekannte u. Nachbarn die zum Vergleich Tierheimhunde und Welpen hatten. c) Insgesamt 15 Jahre Mithilfe in Tierheimen. Also glaube ich bis auf ein Paar Prozent "rauf oder runter" einen guten Schnitt angegeben zu haben!!!!!

  • hehe, ich glaube das ist so ungefähr das klassische "anforderungsprofil" von allen menschen die einen erwachsenen hund suchen.
    klingt auch gar nicht zuviel verlangt, ist es aber dann meistens doch.

    meine erfahrung hierzu: es gibt sie schon, diese hunde, nur sind sie dann meistens eher 7/8 oder neun jahre alt, haben aus welchen gründen auch immer ihr zuhause verloren und tun sich jetzt schwer ein neues zu finden.
    eben, weil die meisten interessenten unter erwachsen so ca. 2-3 jahre verstehen, leider.
    wenn du einen solchen hund findest hast du einen riesen glücksgriff getan, ein bissel suchen muss man aber schon.

    junge erwachsene hunde ohne jagdtrieb, die eine gute erziehung genossen haben und deshalb sehr angenehme begleiter im alltag sind, problemlos einige stunden alleine bleiben etc....finden sich in den seltensten fällen im tierschutz wieder.
    diese hunde wurden mit viel liebe und sorgfalt erzogen, von menschen die nicht im traum auf die idee kämen sich von ihnen zu trennen.

    klar, manchmal schlägt das schicksal brutal zu und auch ein solcher hund muss neu vermittelt werden, aber das ist wirklich eher selten (zum glück).

    übrigens hatte ich vor einem guten jahr in groben zügen die selbe idee im kopf wie du, als ich mich wieder auf die suche nach einem neuen pelzigen begleiter machte.
    gefunden habe ich dann in etwa das genaue gegenteil :lol:
    und heute, nach viel arbeit, stress, spass und diversen nervenzusammenbrüchen...habe ich genau das was ich wollte :smile:

  • Zitat

    hehe, ich glaube das ist so ungefähr das klassische "anforderungsprofil" von allen menschen die einen erwachsenen hund suchen.
    klingt auch gar nicht zuviel verlangt, ist es aber dann meistens doch.

    Ich find, es kommt darauf an, was für Zugeständnisse man macht. Ich habe auch einen erwachsenen Hund gesucht, der alleine bleiben kann. Dafür war mir z.B. der Erziehungsstatus relativ egal. Oder auch die Leinenaggression.

  • Zitat

    Kann auch sein, dass grad Auslandsorgas zunehmend eher Welpen holen, weil die schlicht einfacher zu vermitteln sind.

    Also wenn ich das von hier aus mal beurteilen darf, und dabei weiss ich nicht wie die Orgas arbeiten, es ist mein persoenliches Empfinden und wie ich die Situation einschaetze, gepraegt durch was ich von hiesigen Tierschuetzern am Rande mitbekomme:

    Im Winter werden weniger Hunde nach Deutschland ausgeflogen, was damit zusammenhaengt, dass es keine Direktfluege gibt und immer ueber Athen laufen muss und immer jemand von den Tierschuetzern mitfliegen muss.
    Im Sommer, in der Saion von Mai bis Oktober, gibt es die Direktfluege und es wird viel mit Flugpaten gearbeitet. Auch erhalten die Orgas mehr Informationen im Sommer, wenn irgendwo ein herrenloser Hund gesichtet wird, mit Welpen oder ohne Welpen. Welpen werden ueber den Zaun der Orgas geworfen oder vor der Tuer ausgesetzt.

    Ich persoenlich glaube nicht, dass eher Welpen aus dem Ausland geholt werden, da sie einfacher zu vermitteln sind.

    Die Auffangstationen sind gerammelt voll und z.B. eine entfernte Bekannte hat im Moment 30 Hunde zu Hause. Alle aufgesammelt waehrend des Winters, die darauf warten ein zu Hause zu finden.

    Bei mir auf dem Grundstueck erschien am letzten Samstag puenktlich zum bevorstehenden Tag des Hundes eine Jagdhuendin. Sie schlief die Nacht in Foxis Korb auf der Veranda, fuehlte sich ganz wie zu Hause und es sah aus, als ob sie schon immer dahin gehoert haette. Am naechsten Tag brachte sie uns noch ein bischen "durcheinander" :lol:, ich habe sie noch gewaschen, weil sie so stank und ploetzlich stand sie auf und ging. Habe sie nie wieder gesehen. Waere sie geblieben, waere das auch ein "Fall" fuer die Orga gewesen.

    Sorry fuer das OT, aber ich finde es immer schlimm, wenn Vermutungen angestellt werde, und eigentlich nicht gewusst wird, wie die Zustaende vor Ort sind. Und die sind leider schlimm.

  • Bei mir und meinem Mann war es so, dass wir einfach ins TH gegangen sind und uns die dort vorhandenen Hunde auf für uns passend angesehen haben.
    Na ja, allein bleiben können und Jagdtrieb (bei vielen Hunden normal) haben wir bei der Wahl unserer Jeanny angetroffen. Den Jagdtrieb (bei Altdeutschen Hütehunden halt vorhanden) haben wir auf Mäuse :roll: suchen umlenken können. Ist also mittlerweile kein Problem. Und da sie sehr bemüht ist, uns zu gefallen, kann man sie auch gut abrufen, wenn sie doch mal was größeres (Hase, Reh) sieht. Ist alles halt eine Trainingsangelegenheit. Denn was man letztendlich bekommt merkt man sowieso erst, wenn der Hund eingezogen ist.
    Ich wünsche Euch viel Glück bei der Suche eines Hundes, aber seit nicht zu verbissen.
    LG Gabi

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